Samstag, 30. November 2013

Asperger der Dritte


Als ständig zweifelnder Mensch habe ich mir ein Buch zum Thema Asperger bestellt, welches gestern nun endlich eingetroffen ist. "Asperger - Leben in zwei Welten". Worin Betroffene aus ihrem Leben berichteten, wie sie ihre "Welt" wahrnahmen, mit welchen Schwierigkeiten sie zu tun hatten, wie ihre Kindheiten und Schulzeiten und auch Berufsleben, Privatleben und soziales Miteinander aussahen. Die Autorin selbst ist sowohl Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie, als auch aber selbst vom Asperger-Syndrom betroffen.

Ok, ich gebe zu, ich wollte mich nicht ganz auf Internet-Recherchen alleine verlassen und ich wollte in einem richtigen Fachbuch mir Bestätigungen holen, das ich mich vielleicht auch irrte, und suchte danach, das meinem Coach ... Ex-Coach, denn er hat mich ja einfach selbst überlassen und gegen strafrechtliche Drohung den Kontakt untersagt (ich kann diese Ungerechtigkeit und Unfairness mir gegenüber einfach nicht oft genug erwähnen) - recht gab, das ich im Grunde nur ein stinkefauler, bequemer Mensch bin.
Vielleicht mag ich das ja auch sein. Aber allein die ersten 10 gelesenen Seiten nahmen mir die Illusion des Irrtums, und ich gab es nach kurzer Zeit schon auf, mit Rotstift alles zu unterstreichen, was mir nur zu gut bekannt vorkam und zutraf. Das ganze Buch scheint eine einzige rote Markierung zu sein.

Sehr ins Augenmerk stieß mir der Abschnitt, das Asperger Autisten wenig bis gar nichts mit Zweideutigkeiten, Sarkasmus und Ironie anfangen können, und das sie Schwierigkeiten haben in subtilere soziale Vorgänge, Stimmungen, Anekdoten, Witze.

Das musste ich erst mal sacken lassen. Weil das genau das ist, was ich auch so oft selbst bemerkte, Ironie und Sarkasmus, das ist etwas, was ich seltenst verstehen kann. Zweideutige Äußerungen ich so oft falsch verstehe...
Bei Menschen, die ich lange genug kenne und eine ironische oder sarkastische oder als Witz gemeinte Äußerung fallen, kann ich schon mit der Zeit dann anhand auswendig lernen erkennen. Aber bei mir nicht so bekannten Menschen, Fremde, ja selbst Arbeitskollegen,  habe ich meine Schwierigkeiten zweifellos. Und in Textform geschriebene Ironie, Zweideutigkeiten und Sarkasmus verstehe ich sie schon mal gar nicht.
Hier erkenne ich eine sehr wahrscheinliche Ursache, wieso ich meinen Coach in seinen Emails so oft in aller Regelmäßigkeit nicht verstanden habe, wenn er etwas ironisch meinte oder als Witz... Ich konnte es einfach nicht verstehen! Ich nehme die gelesenen Zeilen als 100% genau so wahr, wie er es schreibt, obwohl dahinter das eine oder andere als Witz oder Ironie gemeint war, kam das bei meinem verkorksten Gehirn immer als voll an und meine Reaktionen, wie so oft, war beleidigtsein, gekränktsein, Wut und antwortete maulig zurück.

Im Buch ist es sehr vortrefflich beschrieben worden, mache einem Asperger Menschen gegenüber eine zweideutige Bemerkung, und dieser versteht es einfach nicht wie es gemeint ist! DAS ist ein Problem, das ich nur all zu gut kenne....


In einer Passage musste ich echt lachen, da auch ich mich total erkannte, ich muss diese kleinen Abschnitt einfach mal abtippen, es ist zu urkomisch:

 "Auch das mangelhafte Verständnis für Metaphern und Ironie kann auf das Theory-of-Mind-Defizit zurückgeführt werden. Es kann möglich sein, im Lauf der Zeit auf diesem Gebiet manches zu verbessern, beispielsweise können Mithilfe des Internets viele Sprichwörter und Redewendungen auswendig gelernt werden, auch wenn das intuitive Verständnis dafür fehlt. Ganz ausschalten lassen sich die Schwierigkeiten in der Regel aber nicht. Manchmal ist es für mich bei zweideutigen Äußerungen immer noch schwer zu entscheiden, was nun genau gemeint ist, ob es sich um eine Redewendung handelt oder nicht. So erklärte meine psychologische Kollegin in der Klinik, sie könnte "in die Luft gehen". Ich dachte, sie wollte mit mir über ihre Urlaubspläne sprechen, und fragte sie, wohin sie gern fliegen würde. Das sie sich über einen Patienten ärgerte, war mir entgangen. "

Ich musste an dieser Stelle echt lachen, da ich genau so ne Doofe bin, die manchmal ganz genau so dümmlich reagiert, wenn irgend etwas zweideutiges fällt, ich darauf Naiv antworte.......

Weitere Punkte habe ich angekreuzt, wo ich mich erkenne sind:

- Asperger fällt es u.a. beispielsweise schwer, andere Menschen bewusst zu täuschen, also auch zu lügen.

- das Interesse des Hörers an der eigenen Rede einzuschätzen,

- Missverständnisse nachzuvollziehen,

- die ungeschriebenen Sozialregeln zu verstehen

- Gefühlsqualitäten richtig wahrzunehmen, wenn sie nicht ganz eindeutig sind,

- auf die Gefühle anderer Menschen adäquat zu reagieren...

Es heißt in diesem Buch, das autistisch veranlagte Menschen eine schwach ausgeprägte, bzw. unterentwickelte zentrale Koheränz haben. "Gesunde" Menschen können Reize in ihrem Bezugssystem zu anderen Reizen kontextgebunden bei Menschen, Objekte und Situationen wahrnehmen.
Autistische Menschen dagegen, mit nur schwache Kohärenz erkennen weniger die Beziehungen und Zusammenhänge, sondern richten in ihrer Wahrnehmung auf isolierte und einzelne Details, und haben weniger bis gar nicht den Blick oder Überblick auf das Ganze oder Gesamte.
Ein gelesener Text besteht für einen Autisten aus einer Ansammlung von Einzelinformationen, sie haben eine ausgeprägte Detailwahrnehmung, können also Einzelheiten wahrnehmen, die anderen Menschen so nicht auffallen. Verlieren aber dafür häufig den "Überblick" oder "Gesamtblick" im Zusammenhang, was oftmals Grund ist, warum sie gelesene Geschichten nicht verstehen, aufgrund fehlender Fähigkeit, einen sinnvollen Handlungsablauf im Gesamtblick zu haben.

Als ich diesen Teil im Buch las, erinnerte mich das an meiner Schulzeit, als ich die Abschlussklausur in Deutsch schrieb bei meinem Nachholen des Realschulabschlusses. Es galt, eine kleine Geschichte zu lesen, und daraus einen Aufsatz zu schreiben. Die Kurzgeschichte war witzig, aber ich habe diese Klausur vollstens verhauen, aufgrund dessen, das ich sie völlig falsch verstanden habe, da ich nicht den wirklichen, sinnvollen Handlungsablauf erkannte. Aber da meine Version - obwohl sie gänzlich falsch war - so einzigartig und originell geschrieben war, bekam ich noch eine Note "4" .... Aber auch nur mit allen Augen und Hühneraugen zudrücken, und weil es meiner Deutschlehrerin echt vom Stuhl vor lachen haute, wie ich diese Geschichte wahrgenommen hatte.

Auch der Teil in diesem Buch, erkannte ich mich wieder und an meiner ganzen Jahre der Schulzeit, worin ich meine Schwierigkeiten hatte, das sie nicht richtig zwischen wichtigen und weniger relevanten Informationen zu unterscheiden vermögen. In der Schule habe ich immer - und ich meine wirklich immer! - alles komplett (!) auswendig gelernt. Alles. Gerade in der Berufsschulen habe ich so oft vor der Schwierigkeit gestanden, was davon wirklich wichtig war und was nicht, und habe immer versucht, so gut es ging, alles zu lernen, bis hin sogar genauestens die Satzstellungen und Formulierungen bestimmter erklärender Textabschnitte, und habe ganze Absätze, auswendig gelernt, in den Klausuren wieder gegeben, wo so manches mal der Lehrer mich fragte, ob ich das abgeschrieben hae. Insbesondere in den zwei Jahren, wo ich BWL hatte - Betriebswirtschaftslehre. Das Fach war - und ist es heute noch - für mich ein großes Latein. Aber ich habe da fast immer eine "1" und "2" geschrieben. Aber habe ich davon etwas verstanden? Nein. Ich habe nur auswendig gelerntes rezitiert. Vieles von dem, was ich auswendig lernte, habe ich nicht verstanden.

Und wieder eine Stelle im Buch, wo ich mich wieder erkenne: "Aufgrund ihrer schwachen zentralen Kohärenz nehmen autistische Menschen außerdem ähnliche Situationen oft sehr unterschiedlich wahr, denn erst eine ganzheitliche Wahrnehmung führt dazu, dass Situationen als ähnlich oder gleich eingeschätzt werden können. Daher bleibt erlerntes Verhalten oft auf die spezifische Situation, in der es gelernt wurde, begrenzt"....

Ohmann... Und wie kann ich da noch weiter glauben, jemand so hoch entwickeltes, spirituelles Wesen wie mein - ehemaliger Coach ... könnte in irgend einer Form mit mir noch etwas anfangen... Es ist deprimierend und stimmt mich sehr traurig... Kein wunder, das ich für ihn einfach zu nichts zu gebrauchen bin, und in jeglicher Form mich abweist und für mich nur Härte, Strenge, Polemik, Distanz und Abweisungen übrig hat, und nicht ansatzweise Nähe oder Freundschaft dulden will... Ich verstehe es einfach nicht.... Trotzdem... .ich verstehe es einfach nicht...

Weiter im Buch: "Es gelingt ihnen nicht, zwischen wichtigen und weniger relevanten Informationen zu unterscheiden. Nach einem Gespräch werden sie sich möglicherweise zunächst an das Muster des Teppichs erinnern und nicht in erster Linie an die anwesenden Personen. Diese Schwierigkeiten machen sich in der Schule häufig u.a. im Fach Deutsch oder in den Fremdsprachen bemerkbar"

Ja, die Schulfächer Deutsch und Englisch waren für mich immer die schlechtesten und hatte in den ersten Schuljahren 6er drin gehabt, dann 5er, in den Hauptschulzeit lange nur "4" und erst gegen ende meiner Schulzeit als erwachsener Mensch in der Berufsschule schaffte ich es gerade so auf einer "3" ...

Mir kommt gerade spontan die letzte Begegnung mit meinem Coach in den Sinn... Ich erinnere mich gerade, als im Laufe der Sitzung draußen es dunkel wurde und der unbeleuchtete Raum ebenso, das ich immer mehr Schwierigkeiten hatte, ihm zu folgen vom Konzentration her... Als es im Raum immer dunkler wurde, reflektierte seine Brille immer stärker die Monitorbeleuchtung seines vor ihm aufgeklappten Notebooks, was mich immer mehr ablenkte und irritierte... Ich musste mich immer stärker auf seine Worte konzentrieren, während immer stärker die zwei Brillengläser zu zwei blendend hell reflektierenden Scheinwerfer mutierten, gegen das ich blinzeln musste... Es hatte mich so sehr abgelenkt, das ich seine Worte nicht mehr folgen konnte. Ich konnte es einfach nicht... Ich nickte zwar noch bedächtig und schauspielernd folgend, aber ich verlor den Faden bzw. besser gesagt - ich verlor den Kontext, den Zusammenhang.... Ich konnte seine Worte zwar hören und schon durchaus verstehen, aber ich schaffte es nicht mehr, den Kontext des Gespräches zu folgen!!! Zu dieser Zeit dachte ich - das kann doch nicht wahr sein! - und strengte mich immer mehr an, hochkonzentriert seinen Worten zu folgen, aber das ständige blenden der Monitorbeleuchtung über seine Brille hat mich überfordert, ich war nicht mehr in der Lage, aus den gesprochenen Worten und Sätzen den inhaltlichen Zusammenhang zu erkennen.... Ich fühlte mich so hilflos und es hat mich sehr gekränkt, seine harsche, abweisende Reaktion, als ich ihn darauf ansprach, vielleicht das Licht einzuschalten, weil seine Brille wie Scheinwerfer das grelle Monitorlicht mich blendete und ablenkte... Ich habe es nicht verstanden, ich verstehe es auch heute nicht, wieso man so harsch und abweisend und so derart verständnislos reagieren konnte.... Das war für mich wie eine verbale Ohrfeige gewesen... Ich hätte am liebsten geheult vor dieses Gefühl der Machtlosigkeit, vor einem Menschen zu sitzen, die Worte vernehmen zu können, aber nicht mehr in der Lage zu sein, die gesprochenen Worte in ihrem Kontext, Sinn und Inhalt weiterhin zu verstehen, und das nur weil das ständig mich anblitzende Licht mich völlig im Mitdenken ausknockte... Ich verstand es ja selbst nicht, was genau meine Schwierigkeit war, ich musste seine harsche Anfuhr herunterschlucken, meine hochkommende Gefühle unterdrücken und konnte nur das eine mir sonst nicht anders zu helfende Möglichkeit ergreifen, indem ich den Blick senkte oder zur Seite schaute und ihn nicht mehr anschaute, was sicherlich von diesem Zeitpunkt an sehr unhöflich, desinteressiert und abweisend meinerseits aussah....Von diesem Moment an der Sitzung hätte man sich die restliche Zeit genau so gut sparen können, da ich von dem Zeitpunkt an, noch zusätzlich des Gefühls einer verbalen Ohrfeige erhalten zu haben, auch noch mit meinen Gefühlen zu tun hatte, und gonnix mehr noch von der Sitzung etwas wahrnahm, oder mitbekam und nur noch wie automatisch antwortend, nur noch die hälfte wirklich mitbekommend und verstehend irgendwie mich mit halbda-Antworten durchschlug.

Zwar hatte er nach der Pause die Monitorbeleuchtung herunter reguliert, aber dennoch blieben die Brillengläser wie zwei Scheinwerfer, die mit jeder Bewegung gegen meine Augen blitzten und meine gesamte Konzentration einforderte. Im Rückblick vermute ich, das er das mit pure Absicht machte, das für mich schon fast hart an der Grenze zu Böswilligkeit entlang ging, einfach nur um zu testen, ob er mich zum abkacken bringen kann um dann mir sagen zu können, das ich versagt habe und es sei ja meine Schuld. Vielleicht mag das provokante Reflektieren mit Licht gegen die Augen ja eine gute "Übung" zu sein, es zu erdulden. Aber was mich betrifft - und jetzt im Wissen, das ich aufgrund meiner Entwicklungsstörung es nicht anders kann - hätte das nicht sein müssen, denn es nimmt jeglichen Sinn und Zweck einer solchen Testsitzung, was seine Inhalte betrifft, wenn ich die Inhalte durch solche Licht-Aktionen nicht mehr folgen konnte.

Zurück zum Buch...
Unter "Häufige Auffälligkeiten" sind folgende Punkt beschrieben:
"Menschen mit Autismus geben sich in der Regel durchaus Mühe, die Erwartungen anderer zu erfüllen, es wird jedoch deutlich, dass sie dabei immer wieder an ihre Grenzen stoßen. Schwierigkeiten bestehen in vielen Bereichen:

- Kontaktverhalten und soziale Interaktion: Es fällt autistischen Menschen schwer, sich auf andere Menschen einzustellen, ein Gespräch mit ihnen zu beginnen und in Gang zu halten, obwohl sie sich oft durchaus für ihr Gegenüber interessieren und den Kontakt ausdrücklich wünschen.

- Menschen mit Asperger-Syndrom weisen in der Regel keine Verzögerung der kognitiven Entwicklung und keinen Sprachentwicklungsrückstand auf. ((("in der Regel" - ha, da habe ich die Ausnahme, da ich erst mit 6-7 Jahren begann zu sprechen))) Die Kommunikation indes bleibt auffällig, besonders dann, wenn es um die wechselseitige Konversation geht.

- Die Sprache ist oft pedantisch, manche autistische Menschen weisen eine ungewöhnliche Sprachmelodie auf, die die Tonlage, die Betonung und den Rhythmus der Sprache beeinflusst.

- Auffälligkeiten im nonverbalen Kontakt: Häufig gelingt es ihnen nur schlecht, Mimik, Gestik oder Blickkontakt anzuwenden und bei anderen richtig zu interpretieren. Daher entgehen ihnen im Gespräch viele Informationen, die andere Menschen ganz selbstverständlich nebenher aufnehmen können.

- Insbesondere beim Asperger-Syndrom treten Ungeschicklichkeiten beim Gehen und Probleme bei der motorischen Koordination auf.

- Inhomogenes Kompetenzprofil: Oft sind Hilfe und Anleitung bei scheinbar leichtesten Aufgaben, insbesondere alltagspraktischen Erledigungen, notwendig, während schwierige Anforderungen manchmal nahezu mühelos erledigt werden können. Dies kann von Außenstehenden oft nur schwer eingeordnet werden und als Provokation erscheinen.

- Die Betroffenen wirken daher in der Kindheit ebenso wie im Jugend- und auch noch im Erwachsenenalter auf ihre Umgebung oft merkwürdig und geben den anderen noch einige Rätsel auf.


Zu jeder Punkt fallen mir prompt passende Beispiele ein.... Ich weiß noch, beim zweiten Treffen glaube ich, wie der Coach bei mir war, und es ist in der Tat so, ich habe meine Schwierigkeiten zweifellos, Gespräche in Gang zu halten. Dieses sog. "wechselseitige Konversation" - gelingt mir nicht, oder nur sehr schwer. Kommt auch echt auf den Gegenüber darauf an. So war es, das er nur redete, und ich hörte zu. Ich glaube, seine Ansicht nach war bei mir, meine mangelhafte Gesprächigkeit mein unzureichendes Bildungsvermögen. Vielleicht ist das auch ein Punkt, aber ich erkenne tatsächlich, anhand so viele Situationen, wo ich da stehe und nicht mehr weiter weiß, wie ich ein Gespräch weiter fortsetzen soll, oder überhaupt, wie man gute Gespräche führt. Meine "Strategie" ist oft, dann das Thema schnell zu wechseln, wenn ich nicht mehr weiter weiß, oder ins Wort fallen, oder dann schnell mich zu verabschieden, oder nehme jede andere Ablenkung als Vorwand, um die "Flucht" zu ergreifen, bevor man merkt, das ich einfach nicht weiter komme in der Kommunikation...

Motorische Koordination... mhmmm... Naja, das eine Semester in der KIGT zeigte ja, wie es um meine körperliche und motorische Fähigkeiten steht.... Plump und Paddelig bei den einfachsten Bewegungsabläufen. Obwohl ich aber als Orgelspieler keinerlei Probleme hatte, zwei Manuale zu bespielen, Basspedale zu treten und mit dem rechten Fuß noch paar Schalter zu bedienen und das alles gleichzeitig. Und in der Hauptschule hatten wir mal ein paar Stunden an einem Schlagzeug jeder mal trommeln dürfen. Ich war die einzige in der Klasse, die - im Vergleich zu den anderen, die gerade mal zwei Hände koordinieren konnten - schnell lernte einen bestimmten Rhythmus mit beiden Füssen und beiden Händen richtig koordiniert auszuführen.

Das bestätigt wieder - ich bin paddelig und dümmlich bei den einfachsten Dingen, aber komplizierte Vorgänge vermag ich zu tun... Verrückt.....

Meine Sprachmelodie, Tonlage, Betonung... ich bin mir darüber nicht sicher. Darüber hatte mein Coach bisher nie etwas gesagt. Ok, nun hat er mich auch bisher nur vier mal in den ganzen 7 Jahren (!!!) real sehen wollen. Aber ich vermute dennoch stark, das ich auch hier meine Schwächen und Defizite habe... Ich habe oft Menschen beobachtet, Menschen, die so eine ganz leise, kaum vernehmbare Stimmchen haben, seelenruhig und langsam sprechen, und ein ganzer Tischkreis Menschen hören gespannt und gebannt ihr zu. Und wenn ich was sage, erlebte ich fast immer, das dann ein anderer mir ins Wort fällt, oder es hört keiner zu, oder ein anderes Thema geht einfach rein, als sei ich Luft und habe nichts gesagt...
Was habe ich das schon so oft erlebt.... Von daher lässt mich diese Erfahrungen im Rückblick vermuten, das es wohl mit meiner Sprachmelodie, Tonlage und Betonung auch nicht zum Besten liegt... Das die Mitmenschen um mich herum denken, ich rede nur für mich vor mich hin, oder ich bin schon mit meinem Satz zu ende aufgrund falscher Betonung, welches mir nicht bewusst ist und plappern dann los, und mir ungewollt mitten im Satz abgewürgt ... soo oft... so oft erlebe ich das, derart so oft, wo ich merke, es hört mir keiner zu, ich werde überhört, oder fällt mir ins Wort rein... Das ich dann auch jedes mal gekränkt verstumme und irgendwann natürlich introvertierte im laufe meines Lebens und lieber die stille Zuhörerin bleibe, als das ich versuche etwas zu sagen, und man mir einfach ins Wort fällt, mich abwürgt oder erst gar nicht mir zuhört oder mich wahrnimmt... Und ja, mir ist auch bewusst, das ich dann ebenso begann, anderen einfach ins Wort zu fallen, aufgrund eigener Erfahrung, das die Menschen um mich herum in aller Regelmäßigkeit mir ins Wort fallen... und das ich sonst irgendwie ständig keine Chancen habe, auch mal zu Wort zu kommen, und so oft, verstummt wieder ausatme, wenn ich gerade Luft hole, um was zu sagen und prompt wie ein nahtloser Kette die Menschen sich aufs Wort zu Wort zu Wort - zu Wort kommen, ohne das ich irgendwie mich mit eingliedern kann....

Blickkontakte.... Bei so manchen Menschen, die auf mich einen "intensiven Blick" haben, habe ich in der Tat Schwierigkeiten, ihnen länger in die Augen zu schauen.... Menschen mit unterschiedlichen Augen, verunsichert mich, in welches ich nun schauen soll... Nur bei wirklich ganz, ganz wenigen Menschen kann ich ohne weiteres in die Augen schauen und den Blick halten... Oft aber schaue ich weg, da sich in mir sonst ein unangenehmes Gefühl breit macht, ich würde sie anstarren....

Weiter im Buch: "Manchmal liegt eine besonders hohe intellektuelle Begabung vor, die es dem Betroffenen einerseits oft ermöglicht, Techniken zu ermitteln, um die bestehenden Schwierigkeiten so gut wie möglich zu kompensieren. Auf der anderen Seite aber kommt es dadurch häufig auch zu reaktiven Depressionen, da viele Menschen mit Asperger-Syndrom in der Lage sind, ihre Schwierigkeiten sehr gut zu analysieren und dabei durchaus auch realistisch zu erkennen, dass trotz aller Mühe manches im Leben, das für ihre Umgebung selbstverständlich erscheint, für sie wohl nicht erreichbar sein wird, auch wenn sie es sich noch so sehr wünschen…"

Tja... das kann ich nur bestätigen... Klar, habe ich im laufe meines Lebens Strategien entwickelt, meine Defizite zu kompensieren. Und ja, ich bin jemand, der sehr oft depressiv und traurig ist und an mir selbst zweifele weil ich so vieles nicht verstehe und für mich diese Welt wie so oft, so seltsam mir erscheint und ich mich so fremdartig darauf fühle...

Auch in dieser Textpassage erkenne ich mich selbst, und manchmal verfluche ich meine Intelligenz in dieser Hinsicht, zu erkennen, das ich anders bin, das es Dinge gibt, worin ich so oft und immer wieder die selben Schwierigkeiten habe, und andererseits aber es nicht zu lösen vermag, nur zu kompensieren... Und Kompensation ist keine Lösung, das Problem ist und wird auch weiterhin immer bestehen bleiben, es wird wohl immer ein Bestandteil in meinem Leben sein, was mich einfach oft frustriert, deprimiert und mich gegenüber meiner eigenen Unzulänglichkeiten mich hilflos fühlen lässt..........

 

 

 

Dienstag, 26. November 2013

Asperger und die linke und die rechte Gehirnseite...


Mir gehen so viele Gedanken - oder besser gesagt - sich selbstbeobachtende Gedanken - durch den Kopf, durch die neu gewonnene Sichtweise meiner Selbst... Wo ich dachte, das sei nun mal halt so, bzw. das sei völlig "normal", meine Reaktionen, Verhaltensweisen, Ansichten, Gefühle, Handlungen, wo im Rückblick und Beobachtung der Gegenwart unter dem neuen Blickpunkt der Asperger Autismus sehe, das es eben nicht der Fall ist, das es also nicht "normal" ist...

Ok, mir fehlen immer noch viele Vergleiche, aber ich bin inzwischen 38 Jahre alt, und das, was ich so im Rückblick schon mal "schauen" und "erkennen" kann, ist schon mal ein - Anfang...?

... wo ich demütig den Kopf senken muss, und einsehen muss, das ich absolut rein gar nichts bin für Wesen wie der Mann, den ich nun schon seit 7 Jahren liebe und mein Herz verloren habe und seither nur noch Härte empfinde für alle anderen Männer, die mir einfach nichts bedeuten....

Ich sehe irgendwie zwei völlig grundverschiedene Gegensätze in mir.... Einerseits bin ich sehr pedantisch, detailverliebt, zu sehr auf Exaktheit fixiert, habe ganz genaue Abläufe die ich immer aufs äußerste bedacht einhalte und aus feste Rituale meine Sicherheiten ziehe .... und dann habe ich wieder die andere Seite, die das Gegenteil ist und bin unordentlich, oberflächlich, grobhändig, ungenau, kürze ab und scheiß' auf die einstudierte Norm....


Eigentlich verrückt...

Ich muss noch genauer beobachten bzw. noch eine weile darüber nachdenken, bei was, bzw. bei welchen Dingen oder Begebenheiten ich zu übertriebener Pedanterie neige, und bei was ich dagegen ein Schlamper bin....

Was soll nur aus mir werden...? Ich verschmähe alle Männer um mich herum und - ganz so, wie ich es selbst leibhaftig täglich im Coaching gelernt habe, reagiere ich bei jeder, auch nur kleinsten, mir reichende Hand oder Nähe mit Härte und Abweisung, mit Distanz und Strenge...

Das soll auch so eine typische Eigenschaft sein von autistisch neigende Menschen.... Sie lernen nur durch Nachahmung... durch Adaption bzw. Kopieren von "Vorbilder"....

.... und ich erkenne mich in den Beschreibungen, wie ich etwas erst mal lerne... und dank meiner Zweiseitigkeit dann aus der Kopie eine Wandlung zu machen, ins noch extremere...

Er war mein Mentor... mein Vorbild... ich wollte so sein wie er... in seinen Fußstapfen treten und ihm folgen... wohin auch immer die Reise gehen würde.... Aber was habe ich gelernt? Härte... Strenge... Distanz... Polemik.... und jedes bisschen zu-nahe-treten oder Gefühlsäußerung oder Zuneigung mit noch mehr übertriebene Härte und Distanz reagieren bis hin einschließlich ausgesprochene Drohungen strafrechtlicher Konsequenzen und Brechen von Versprechungen ........

Ich dachte immer, gerade er sei doch die Liebe und Güte in Person... Aber das habe ich nicht von ihm gelernt... Die Liebe und Zuwendung hat er für andere übrig. Nicht aber für mich.... Ich denke, ich liege da gar nicht so unrecht, mit dem Ausgleich, das, wenn man an einer Stelle all seine Liebe und Güte, Zuwendung und Freundschaft gibt, das an einer anderen Stelle einen Ausgleich stattfinden muss, und die war ich, und bekam nur Härte, Distanz, Strenge und Polemik zu spüren.....

Ich schweife schon wieder ab.... es sollte eigentlich ein nachfolgendes Thema über Asperger Autismus werden...

Ein spontaner Gedanke ging mir durch den Kopf: Mir kommt gerade die linke und die rechte Gehirnhälfte in den Sinn... Links bildet die "weibliche Seite" und rechts die "männliche Seite"... so wie man das zum gesamten Körperteil sagt, rechte Hand ist "männlich" und "gebend" während man der linken Hand das "weibliche" zuordnet, die "nehmend" ist. Es gibt ja auch hinreichend Studien darüber, das ein Gesicht eine "männliche" wie auch eine "weibliche" Seite hat. Nimmt man eine Frontalaufnahme eines Menschen, halbiert es genau in der Mitte und spiegelt man die Gesichtshälften, entsteht aus dem neuen Gesamtbild bei einem rechten Gesichtshälfte gespiegelt - ein sehr maskuliner Antlitz, während die linke Gesichtshälfte gespiegelt - ein sehr feminines Gesicht entsteht. Egal ob von Mann oder Frau. Wie komme ich jetzt darauf - Als Kind habe ich eine sehr ausgeprägte Fantasie gehabt. Meine "Welt", bevor ich sprechen konnte, waren noch nicht Worte und Sätze sondern - Bilder. Ich dachte in Bilder, ohne viele Worte dazu.

Eines der - echt blödsinnigsten Gedanken die ich im Vorschulalter schon hatte war, ich sei zu intelligent, ich falle auf, ich bin zu schlau (Fragt mich NICHT wie ich darauf kam, so war das halt, als Kind von  4, 5 oder 6 Jahren), ich müsse einer der beiden Gehirnhälften "abschalten", damit ich "normal" unter den Menschen wirke. (Fragt mich auch nicht, woher ich in diesem Alter habe, das man "zwei Gehirnhälften" hat, weiß ich auch nicht, wie ich darauf kam). Ich weiß heute noch, wie ich eines Tages durch die Straßen spazierte und überlegte, welche Gehirnseite ich jetzt willentlich "ausschalten", will... links? oder rechts? Welche Seite nehme ich? ... Ich meine, mich zu erinnern - ich bin mir aber nicht sicher - das ich als 5, oder 6jähriger Knirps mich "entschied", damit ich als "außerirdische, nicht von dieser Welt", und nur durch menschliche Eltern geborener Außenweltlerin geboren, einfach willentlich die linke Gehirnhälfte "abschalte". Weil ich sonst "zu schlau" wäre. In meiner Fantasie und willentliche Entscheidung stellte ich mir vor, das von nun an nur noch die rechte Hälfte arbeitet, die linke nicht. Ganz einfach. Und während ich die Straße entlang ging, spielte ich meine tagtägliche Fantasiespiele weiter (wohlgemerkt, ich dachte mehr in Bilder und mit noch sehr wenigen Worten), das Spiel des "Spurenverwischens", wo ich als Kind mir immer vor geistigen Augen vorstellte, das jeder Mensch, und jedes Objekt - also Autos auf Straßen - eine nachvollziehbarer "Lichtspur" hinter sich herzieht. Hinter jedem Mensch "sah" ich vor meinem imaginären Augen einen hinterlassenen Lichtstreifen. So auch hinter meinem, und in meiner Fantasie "sah" ich unzählige Lichtstreifen, wo ich schon überall rumgelaufen und hingelaufen und entlang gelaufen bin. Über die Straßen, Gehwege, zur Schule, zum Bäcker, in der Fußgängerzone... Spuren, die man "verfolgen" konnte. (Ich weiß wirklich nicht, wie ein Kind, das noch nicht sprechen konnte, aus der 70er Jahre, wo es noch kein SciFi und Privatfernsehen gab, wo ich es hätte mir vielleicht als Fantasie herholen können, und wo ich mit Vorliebe nur das Äffle und Pferdle und die Mainzelmännchen in den ersten Programmen von damals nur drei Programmen schaute). Und meine "Fantasiespiele", die ich oft spielte, meine eigene Spuren in der Form zu "verwischen", auf das "Verfolger" mich nicht finden konnten, indem ich sie mit anderen Leuten "vertauschte", und diese wiederum mit andere vertauschte und noch mal vertauschte, und tauschte und tauschte, blitzschnell, so schnell wie Gedanken sein können, bis ein richtiger Kuddelmuddel und Geknäuel und Durcheinander entstand an energetische Spuren zwischen meiner und wahllos zufällig hergenommene Passanten, vorbeifahrende Autos und Radfahrer....

Das war meine "Welt" als Kind. Meine ganz persönliche "Innenwelt" an Fantasien.
Ich bin weit abgeschweift, aber dieser Faden musste ich doch noch mal erzählen.
Mehrmals hatte ich also mir diese Entscheidung und Vorstellung gefestigt, nur noch mit einer Gehirnhälfte weiter zu machen, die andere "ruhig gestellt".

Über die Jahre habe ich dieses vergessen.

Im raume meiner Interessen an Esoterik und Spiritualität sehr viel später als erwachsener Mensch, ist mir dieses "Spiel" wieder eingefallen, das ich solche absurde Gedanken hatte als Kind. Heute, als erwachsener Mensch ist mir bewusst, das die Gedankenkraft eines der mächtigsten Werkzeuge und Manipulationsmittel auf den Körper überhaupt hat, und das man Kraft eigener Gedanken sehr viel Einfluss auf den eigenen Körper ausüben kann.

Heute weiß ich auch, die linke Gehirnhälfte bildet die "weibliche Seite", welches ich als Kind in meiner Außerirdischen-Gedankenspiel mir vornahm, diese zu unterdrücken. Und das Ergebnis? - Was an weibliche Formungen angeht, bin ich gewiss nicht sonderlich gut ausgestattet an Oberweite, wohl aber - erkenne ich heute die Unterdrückung der weiblichen Seite, in Form meiner - wieder - fett gewordenen Arsch. Wo unterdrückte, eingelagerte, weibliche Energie wieder begann sich zu verfestigen. Und auch was meine Charakterzüge anging wuchs ich dann nicht sehr "mädchenhaft" auf. Ich spielte wie ein Junge mit Crashautos, bastelte mir aus einem Holzzweig einen Steinschleuder, ließ liebend gerne Pappflugzeuge fliegen und verschmähte dagegen Barbiepuppen, Stofftierchen und ich hasste die Farbe rosa und mochte keine Röcke und Kleider und auch keine Zöpfe an den Haaren oder Armbändchen und Kettchen...

Die Pubertät begann bei mir mit exakt 12 Jahren. Der Körper war und ist nun mal weiblich konstruiert, und die Natur und Hormonen taten ihre Pflicht und zwang mich zur Weiblichkeit, mit tagelangem Unterleibsschmerzen bei meiner ersten Periode meines jungen Lebens. Ohh wie hasste ich diese Monatsregel in den gesamten Teenie-Jahren, welches immer bei Eintritt mit heftigem Schmerzen und Krämpfe verbunden waren.... Als sei das die "Strafe" dafür, das ich meine Weiblichkeit zusperrte... Ich konnte der Weiblichkeit an mir einfach nichts abgewinnen. Meine Standartbekleidung war stets Jeanshosen und ganz weite Schlabberpullis. Auf das man die weibliche Oberweite nicht sah. Ich versteckte mich regelrecht unter weiten, herben Klamotten.
Einmal zwang mich meine Stiefmutter, zur Schule einen Rock zu tragen. Er war megahässlich. Rot mit lauter kleine, kitschige Gänseblümchen drauf, den sie selbst als junges Mädchen trug und immer noch im Kleiderschrank hatte, obwohl der Rock schon seit 20 Jahren nicht mehr Mode war (Ist mir heute noch unbegreiflich, wie ein erwachsener Mensch überhaupt auf die bescheuerte Idee kommen kann, so ein uraltes Kleidungsstück einem Kind regelrecht aufzuzwingen es auch noch für in die Schule zu tragen. Im Rückblick, habe ich längst den Verdacht des unbewussten Vorsatzes von ihr, mir damit auf indirekter Weise so richtig weh zu tun, weil ich das Ergebnis einer Liebesvereinigung bin mit einer Frau, den sie immer als verhasste Rivalin betrachtete, und mein Vater aber keine weitere Kinder mehr wollte). Ich musste diesen Rock also anziehen. Natürlich mit den begleitenden Vorwurf, ich könne mich ruhig mal mehr wie ein Mädchen mich benehmen, anziehen, und mich hübsch machen, Schmuck tragen, Kleider tragen, und nicht immer wie ein Junge so herumlaufen. Irgendwie fehlte bei ihrem ständigen Leier noch, wie ich einen Hofknicks zu machen habe....

Nie-mals vergesse ich die derart krasse Demütigungen, Hänseleien und das Gelächter der gesamten Klasse, wo an die 30 Jungs bei jeder Pausengelegenheit einen Heidenspaß hatten, mir ständig den Rock hoch zu heben, oder runter zu zupfen (Gummiband). Ich glaube, meine Stiefmutter hätte mich daraufhin eher totschlagen können, als das ich jemals auch nur noch einmal erneut einen Kleid oder diesen Rock anfasste. Ich konnte der Weiblichkeit absolut einfach nichts abgewinnen, und nach diesen Demütigungen schon erst recht nicht mehr....

Nun bin ich schon wieder etwas abgeschweift, aber dieser Faden gehört einfach irgendwie auch noch dazu für das Gesamtbild oder auch Hauptstrang.

Zurück zu der Anfangsgedanke.... rechte und linke Gehirnhälfte... die linke - weibliche Seite - als Kind in meinen Fantasien "unterdrückt" ... die rechte Seite - männlich, ganz normal.... Ich google gerade mal nach seinen Zuordnungen... und überrascht mich kaum noch...

Auf der linken Seite ordnet man Begriffliches Denken zu, Sprache, Logik und Kausalität, Analytisches und sequentielle Informationsverarbeitung und quantitative Aspekte.

Wo liegen meine Schwierigkeiten? Genau... Begrifflichkeiten, Sprache/Kommunikation, Kausalität... und der Rest, denke ich wohl mehr oder weniger, ohne das mir das noch bewusst ist, trifft sicherlich auch zu....
Und auf der rechten Seite schreibt man das bildhafte Denken zu, Assoziationen, es ist die emotionale und kreative Seite, nicht-sprachlich, hat eine parallele Informationsverarbeitung und hat seine Stärken im Ganzheitlichkeit...

Wo liegen meine Stärken? Genau.... Ich sehe oft Dinge, die andere nicht wahrnehmen, weil ich Ganzheitlich die Dinge wahrnehme.... Ich bin sehr emotional und ich empfinde mich auch als sehr kreativ und fantasievoll. Ich bin ein totaler "Augenmensch" - ich brauche Bilder und denke in Bilder...

Und ich scheine Dinge besser zu lernen oder zu verstehen, wenn sie kompliziert oder schwierig sind um die parallele Informationsverarbeitung mehrere Dinge anzusprechen. Einfache Dinge dann dagegen ich aber (=Sequentielle Informationsverarbeitung bei der linken Seite) oft wie ein dummer Esel da stehe und außer Iihhl-Ahh nichts schnalle.........

Das ist noch eine Bestätigung für mich, für meiner unterentwickelten linke Gehirnseite, den ich wohl als Kind willentlich in seiner Entwicklung gehemmt habe, und das meine Stärken klar aus der rechten Gehirnhälfte hervorgeht....

Rechts steht auch für Raumwahrnehmung, Phantasie, Bilder, Muster Farben, Musik, Rhythmus, Gestalt und Dimensionalität....

Links auch für Logik, Zahlen bzw. Mathematik, Schrift und Linearität...

Zahlen ist auch so was, was nicht meine Stärke ist... Ich kann heute noch nicht das kleine und große Einmaleins... Linearität... mhmmm... da fehlt mir ein Beispiel... Vielleicht für Zeitlinearität? Ereignisselinearität? Ich weiß es nicht...

Analysen - etwas auseinandernehmen ... ist einfach nicht meine Stärke (links) .... Aber meine Stärken sind Synthese... Dinge zu verbinden oder Verbindungen erkennen die andere nicht erkennen..

Aber hilft mir das alles jetzt irgendwie weiter? .... Bringt mir das alles in irgend einer Form wieder ein Kontakt oder Zusammenarbeit mit ihm? Nein ... Ich denke, er hat mich längst vergessen... ganz genau so, wie er mir selbst so oft sagte, er könne ohne weiteres sich umdrehen und mich schon vergessen haben....  Eine Eigenschaft, die ich mir sehr gut gemerkt habe, und überall selbst es adaptiert anwende an jedem Menschen, der mit mir Kontakt hat und wieder geht - ich drehe mich um, und habe den in 5 Minuten ebenso vergessen.........
Ich lerne nun mal halt einfach völlig automatisch durch Nachahmung von jenen, die mir etwas bedeuten und ich liebe....  (Was für ein Glück, das ich meine Stiefmutter nie wirklich geliebt habe und mein Automatismus-Autismus sie nicht adaptierte zum nachahmen....  Ihre Art war oft einfach nur zum kotzen....)

Ich vergesse alle Menschen... Und ich empfinde die selbe Gleichgültigkeit, Härte und Strenge und habe eine ganze menge polemische Gedanken und Ausdrucksweisen für sie parat (den ich natürlich nicht laut ausspreche), ganz genau so wie ich über die Jahre des Coachings selbst immer erfahren durfte, die Gleichgültigkeit mir gegenüber, einfach mich fallen zu lassen und unter Strafandrohung ein großes, schwer wiegendes Schweigen  zu verhängen, Härte, Strenge und Distanz und Polemik bei auch nur kleinstem, geringstem Anzeichen von Zuneigung und (Nähe-)haben-wollens....

Niemand lasse ich noch in meiner Nähe.... Ich habe Liebe und Nähe, Güte und Freundschaft nicht gelernt.... Aber ich habe Härte und Strenge gelernt, Distanz und Abweisungen... Das habe ich gelernt... Ich lerne durch Nachahmung von jenen, die ich liebe... das ist meine Automatismus/Autismus... Ich weiß nicht wie ich da raus kommen soll... ich habe so oft gedacht und mir gewünscht und auch fest daran geglaubt, bei ihm endlich auch andere Dinge lernen zu können, wie, was Freundschaft und Liebe wirklich ist... wie es sich anfühlt... wie richtige, freundliche/freundschaftliche Kommunikation geht... Ich weiß heute noch nicht, wie wirkliche, richtige Kommunikation funktioniert. Wahrscheinlich werde ich das auch nie lernen, bei irgend einem anderen, der mir nichts bedeutet....

Ich lernte bei ihm nur Härte... Distanz.... Abweisung.... und Anweisungen und fern jegliche Güte, Liebe und Verweigerung alles, was auch nur annährend Richtung Freundschaft und nähe geht....

Achja - noch was habe ich gelernt... Geschäftsverhältnisse.... Nur Bares ist Wahres.... Kein Coaching oder Hilfe ohne Geld... Nur Geld ist das einzigste Ausgleichsmittel.... "Alles muss einen Ausgleich" haben... Oohhja, das habe ich mir auch gemerkt... Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst bzw. davon überzeugt, das ich der Ausgleich dafür bin, damit jemand anders all seine Liebe und Zuwendung erhalten kann... ich als Ausgleichs-Kehrseite all die Härte und Distanz erhalte.....

Was soll aus mir werden? ... Wie soll ich mich alleine, ohne jeglichen Mentor mich weiterentwickeln... Ich wusste ja zwar schon immer irgendwo, das ich in meiner Entwicklung ständig hinterher hinke - nicht umsonst habe ich schließlich von Klein an in meiner Familie den Begriff "Spätzünder" schon fast als zweiter Vornamen getragen... Aber die Tragweite dessen inwieweit meine Entwicklungsstörung vorhanden ist, muss mir erst 30 Jahre später wirklich bewusst werden...

Wenn ich so zurückschaue, bzw. mich selbst anschaue... ist in dem leichten Neigung hin zur Autismus, worin all meine Verschlafenheit, Verträumtheit, Geistesabwesenheit, Dümmlichkeit etc. zu erklären ist, auch wohl irgendwo eine gewisse Form von Zweigeteiltheit vorhanden.... Schizophrenie würde ich das nicht nennen, zumindest ist mir nicht bewusst das ich zwei unterschiedliche Persönlichkeiten hätte... Aber aufgrund meiner Trennung und unterschiedliche Entwicklung meiner linken und rechten Gehirnhälfte muss wohl durch die Entwicklungsdistanz ja irgendwo eine Form von Zweigeteiltheit, oder auch Zwiespältigkeit vorhanden sein.... zumindest kann ich, was meine emotionale Ebene angeht, in dieser Richtung das schon durchaus erkennen...
Denn einerseits liebe ich ihn... trotzdem... immernoch... trotz all seiner Härte, Strenge und Polemik und Distanz und mich all die Jahre spüren zu lassen, das ich ihm jederzeit scheißegal sein kann, wenn er es will und sich einfach umdrehen und gehen kann und es auch mehrfach es vorzüglich zu demonstrieren wusste... andererseits hasse ich ihn... weil er immer so übertrieben hart und streng ist, und es nicht sein lassen kann mit Polemik mich Mail für Mail für Mail zu verletzen und noch mal mich zu verletzen und noch mal mich zu verletzen und erwarten, das ich die Beherrschung behalte, anstatt mit jeder weiteren Zeile vorsätzlichen, bewussten Provozierens immer mehr mich verletzt fühle... Ich hasse ihn, weil er mit mir etwas angefangen hat - wo ich ihm vertrauensvoll folgte, bis weit über den sog. "point-of-no-return"... und er dann mich einfach fallen lässt und wieder fallen lässt und wieder...... Ich hasse ihn, weil ich mich wie ein missglücktes Internet-Coaching-Experiment fühle.... Und der einzige leidtragende an diesem missglückten Internet-Coaching-Versuch bin ich... Ich leide darunter, jeden Tag, denn ich weiß nicht weiter...  Ich hasse ihn, weil er - gerade er! - als jemand, der so weit entwickelt ist, auch eine Mitverantwortung trägt, und ein missglücktes Internet-Experiment nicht einfach so sich selbst überlassen kann nach so langem Weg weit nach dem Point-of-no-Return ... das es in meinen Augen einfach nicht ethisch ist, nun einfach mich im Null-Raum zwischen Hier und Dort hängen zu lassen....


Diese Zwiespältigkeit.... einerseits das ich ihn so sehr liebe immernoch - und ihn aber auch hasse, weil er mich so verletzt und fallen gelassen hat, und ich immer noch darunter leide und mich jeden Tag gedemütigt und mich verletzt fühle... ordne ich der unterschiedlichen Hemisphären meines Seins zu ....

Ich bin mir nur nicht sicher welche Seite ihn liebt... und welche Seite ihn hasst....

Er versteht es einfach nicht.... ICH verstehe es einfach nicht... Ich verstehe einfach nicht das er immer so derart übertrieben hart und streng und polemisch reagieren musste... Ich verstehe nicht warum er auf solche derart übertrieben harte Mittel greifen muss wie Drohungen strafrechtlicher Konsequenzen.... Jeden Tag - heute noch! - denke ich daran und - verstehe es einfach nicht.... Welchen Sinn und Zweck haben Härte und Strenge, Drohungen und Polemik, wenn ich sie nicht verstehe? Hier ist mein Autismus und Entwicklungsstörung meiner Denkstruktur aus zwei unterschiedlich entwickelten Gehirnhälften sehr ersichtlich finde ich... denn - ich verstehe ihn nicht... ich verstehe es einfach nicht! Jeden Tag - denke ich an ihn... und ich verstehe ihn einfach nicht...... Mir warf er oft vor, ich sei unbeweglich, steif, plump.... Ich bin es im körperlichen Sinne, ja... Ich bin plump und steif und alles andere, nur nicht Stretchig.....  Aber - Er ist auch unbeweglich und steif... weil er so sehr auf seinen sog. "Coaching-Stil" besteht, und nicht ein Nanometer weit davon abweicht und absolut sich nichts sagen lässt... Was sein Coaching-Stil angeht - ist er derjenige, der unbeweglich ist.... weil er absolut im festen Überzeugung ist, nur dieser Stil ist der absolut einzige Weg, und absolut rein gar nichts und niemand könnte ihn auch nur ein Stückchen weit davon überzeugen, das Härte, Strenge, Polemik, Distanz, Abweisungen und Kritik und Zurechtweisungen bei Nähe, Liebe, Freundschaft und habenwollens - eben doch offensichtlich NICHT mehr weiter noch der richtige "Stil" ist.... Er wirft MIR Unbeweglichkeit vor - aber er ist es in diesem Thema, was sein Vorgehensweisen angeht, selbst der unflexibelste Mensch, den ich kenne....

Ich sehe, dieser Eintrag ist ein ganz schönes Gemisch zweier Themen.... Aber irgendwie fliesen sie in meinem Kopf zusammen, und laufen nun mal beide parallel nebeneinander und ineinander und sind verwoben und doch wieder getrennt und doch haben sie wieder emotionale Verbindungen obwohl eigentlich beides nichts miteinander gemein haben... Verstehen tue ich es selbst nicht so ganz... Aber wem interessiert das schon....

Welche "Seite" liebt ihn? Und welche hasst ihn? Welche Seite fühlt sich von ihm durch sein Art und Weise, wie er mal wieder den Distanz und Schweigen verhängt hat tagtäglich gekränkt und verständnislos, und welche Seite hat praktisch aufgegeben und resigniert? .... Resigniert, überhaupt noch mal im Leben die Fähigkeit noch mal zu erlangen, sich neu zu verlieben, bzw. überhaupt - wieder und richtig zu lieben? Und zugleich aufgegeben, da nichts und Niemand - kein Mann überhaupt auch nur annähernd vom Level und Spiritualität her ihm das Wasser reichen könnte? Er erwartet doch nicht etwa von mir, nachdem ich Wesen wie ihn und sie kennenlernen durfte, mich mit weniger entwickelten Menschen noch "anfreunden" oder liieren kann?? Ich sehe die Menschen um mich herum an, und  -  fühle mich wie ein Alien aus einem Raumschiff gestiegen und man erwarte von mir, das ich mich mit Primaten dieser Welt zusammentue?  Ganz so wie es eine angebliche Geschichte über die Herkunft des Menschen dieser Welt beschreibt? Hybriden - gezüchtet aus den einstigen Primaten dieser Welt und der gelandeten Invasoren auf Goldsuche...

Ich habe mir immer Kinder gewünscht... so sehr... ich wollte so gerne Kinder und eine Familie... und meinen Platz und Rolle einnehmen im Gründung des Lebens .... Aber nicht mit irgendwelchen - Menschen....

Nun - mein Wunsch wird nie in Erfüllung gehen... Ich werde immer alleine sein... keine Kinder haben... keine Enkelkinder... keine Familie haben... keinen, den ich lieben darf und von denen ich geliebt werde.... Denn Wesen wie er - halten mich auf Distanz und weisen mich ab.... Und ich will nicht, mich mit "weniger" zufriedengeben und mich mit irgendwelchem - Menschenmann abgeben.....

Ich schweife wieder ab... So viele Gedanken... so viele... so viele Gedanken... die nicht laut ausgesprochen werden... nicht ausgesprochen werden dürfen... nicht ausgesprochen werden können.... aufgrund des verhängten Schweigens.... welches wie ein Bleimantel auf mir liegt.... und mir den Mund verbindet.... meine Emotionen unterdrückt... meine Gedanken einsperrt.... meine Gefühle von Verständnislosigkeit... von puren, einfachen Nicht-verstehen eines einfach-denkenden, autistisch veranlagten Menschen... Gefühle von Verletztsein, das tagtäglich immer noch vorhanden ist aufgrund Verständnislosigkeit und Ratlosigkeit und Gefühl der Hilflosigkeit und - Machtlosigkeit... als würde diese verhängte Bleidecke des Schweigens mit jedem verstrichenen Tag, Woche, Monat... um Blei-Körnchen und Blei-Körnchen  schwerer und schwerer werden.....

Meine Zwiespältigkeit.... aufgrund zwei unterschiedlich entwickelte Gehirnhälften.... Ich vermute, meine unterentwickelte, linke Hemisphäre ist im Alter von 12 Jahren stehengeblieben.... Von dem Zeitpunkt an, wo meine Pubertät begann und die Hormone den Körper begann zu verändern und die Geschlechtsreife begann.... Oder auch sie blieb stehen als nach einem schweren Autounfall, wo ich - (tadaa, welch ein "Zufall") - auf der linken Seite eine schwere Platzwunde und Gehirnerschütterung davontrug... Spielt aber kaum eine Rolle... denn es war ende '86, da war ich 11 Jahre, fast 12 .... Vielleicht auch die Kombination beider Ereignisse, die sehr dicht aufeinander folgten.... Ach was weiß ich...

Wie ich darauf komme.... mhmm.. ich habe den Eindruck, das ich in so manchen Dingen immer noch wie ein Kind - wie das eines 12jährigen, gerade in Pubertät gelangenden Teenager fühle, denke und reagiere....
Er sagte mir immer, ich würde mit meinen Verliebtheitsgefühlen mich verhalten wie ein Teenager, der einen Idol anhimmelt, wie es Teenager bei so manchen Popgruppen oder Boygroups tun und ihren Zimmer mit Postern tapezieren des angehimmelten Sängers oder Musikers oder Gittaristen oder whatever.... Vielleicht mag er damit recht haben.... vielleicht wusste er haargenau um all meine Asperger Autismus Entwicklungsstörungen und hat mir nur nie etwas gesagt.... Warum auch immer.... Ich weiß es nicht... und ich verstehe es nicht....

Was kann ich mit all dem nun jetzt bloß anfangen? .... Nichts.... Wahrscheinlich ist die Antwort ganz simpel und einfach.... Aber darauf komme ich nicht, wie das nun mal immer so ist bei mir - auf die banalsten, einfachsten Dinge komme ich nicht darauf............

Vielleicht muss ich noch paar Nächte darauf schlafen.....

Donnerstag, 21. November 2013

Asperger-Syndrom / Asperger Autismus / Falscher Planet Syndrom


Heute morgen bin ich auf ein Thema gestoßen, worüber ich noch nie gehört oder darüber gelesen habe und dennoch - trifft jeder Punkt und Beschreibung wie der Nagel auf dem Kopf ins Schwarze getroffen...

Den ganzen Tag seit heute morgen beschäftigte ich mich mit diesem Thema, las mehrere Webseiten hindurch, machte mehrere Online-Selbsttests und egal wie ich es drehte und wendete, erkannte ich mich selbst in so viele Textpassagen, Beschreibungen und Fragestellungen...

Unzählige meiner eigenen über die Jahre geschriebenen Schwierigkeiten und Wahrnehmungen über mich selbst in Tagebuch- und Blogeinträge bestätigten das beschriebene Bild, ohne das ich je davon wusste... Und mir wird klar, wieso ich für jemand wie der Magier niemals "interessant" sein werde und sein kann und niemals ihm "nahe" sein kann, bzw. wieso er immer auf Abstand und Distanz zu mir hält...
Ich dachte immer, ich bin einfach nur dümmlich und paddelig in Form mangelhafter Bildung durch mangelndes Interesse... Ich dachte immer, meine soziale und zwischenmenschliche und auch körperliche Unzulänglichkeiten sei - wie mein Coach immer direkt zu sagen pflegte - nur pure Ausdruck meiner stinkende Faulheit...
Rückblickend - mit den heute gelesenen Informationen über das Asperger Syndrom - wird mir klar, das meine seit Kindheit an schon immer dagewesenen Schwierigkeiten kein Faulheit oder Desinteresse waren - sondern eine vom Geburt an vorhandene Entwicklungsstörung, das einfach nur bis heute (und ich bin jetzt 38 Jahre alt) nie als solches erkannt wurde.....

Ich wundere mich im nachhinein echt und ich kann kaum aufhören mit dem innerlichen, fassungslosen Kopfschütteln, weshalb meine eigenen Eltern das eigentlich nie aufgefallen ist, wenn ich so zurückblicke, an all die Schwierigkeiten im Laufe meiner Kindheit-, Jugend- und Erwachsenenlebens, die eindeutig als Symptomatiken des Asperger Syndroms beschrieben werden...
Einige der Hauptmerkmale dieser leichteren Form der Autismus ist die Beeinträchtigung der Kommunikation und sozialen Beziehungen, sowie daraus resultierenden, beschränkten Aktivitäten. Wieso wurde damals schon niemand darauf aufmerksam, das ich erst mit 7 Jahren anfing sprechen zu lernen und davor nur wenig bis gar nicht?
Ich weiß noch aus Erzählungen meiner Mutter und Großeltern, das ich als Kind sehr still und sehr introvertiert, bzw. in mich gekehrt war. Tagträumerei, Verträumtheit, stets irgendwie "abwesend", wie "nicht ganz da", und das konnte ich stundenlang, mit nur einer kleinen Figur alleine vor mich hinspielend, still, ohne ein Wort...
Ich erinnere mich daran. Es war einfach so, für mich völlig normal... 

In einer Gruppe von Kindern, war ich immer die, die außen völlig verschüchtert und ängstlich stand und keinen Zugang zu Gruppen fand. Das Toben und herumschreien, spielen, lachen, plappern, erzählen, Pläne schmieden, Streiche spielen, etc. ... das war nie meine Welt.

Heute weiß ich - ich konnte es nicht. Wegen der erhöhten Reizüberflutung. Mein Gehirn konnte es einfach nicht.

Ich erinnere mich: In der Grundschule saß ich oft völlig geistesabwesend da in der Stunde und starrte in der Luft und folgte der Lehrerin nur am Rande meiner Wahrnehmung... Alles mögliche lenkte mich ab, alles andere erschien mir "lauter" zu sein, als das gesprochene an der Tafel, ich konnte manchmal mich nicht mal denken hören, wenn neben mir geflüstert wurde, und ich reagierte mit noch mehr Introvertiertheit und in-mich-gekehrt-seins, und wirkte nach außen hin für die anderen dann verträumt, desinteressiert, lustlos, apathisch ....

Das letzte mal, wo ich dieses noch mal stark bemerkte war in der kurzen Zeit in der KIGT im Musiktheorie-Unterricht vor 3 Jahren: In den ersten Stunden verlangte die Musiklehrerin, das wir zu jeder Stunde uns anders hinsetzten. Die Tische waren in einem U-Form aufgestellt, und ich saß immer gerne gleich ganz vorne, auf das ich der Lehrerin auch wirklich folgen konnte, da zu dieser Zeit mein "Hörproblem" mir schon sehr wohl bewusst war (ich war keineswegs taub, im Gegenteil, mir fehlt bei einer Geräuschkulisse die Fähigkeit andere Geräusche und Stimmen auszublenden und war mit einem Reizüberflutung überfordert)... Über diese Begebenheit schrieb ich sogar auch hier in diesem Blog (http://www.singars-spirit.blogspot.de/2010/09/wenn-akkustik-andere-sinne-rauben.html )
Und auch beim Jazz-Tanz und andere Tanzfächer hatte ich stets mit der Reizüberflutung es zu tun gehabt. Ich konnte nur hochkonzentriert nach Auge versuchen die Bewegungen nachzuahmen und auf diese Weise zu lernen. Anweisungen - konnte ich nicht verstehen. Sie gingen fast immer gänzlich bei der oft zu laut aufgedrehten Musikdröhnen unter. Das Ergebnis war klar, wie sie aussah, ich hinkte im wahrsten Sinne des Wortes immer irgendwie paddelig und unbeholfen hinterher. Und hatte ich erst mal eine Bewegungsablauf endlich einstudiert, dann war ich komplett wie aus der Bahn geworfen, wenn dann Änderungen kamen, die ich nicht verstand und nur mit Schwierigkeiten einbauen konnte.

Aber zurück zu meiner eigentlichen Kindheit. Ich verstehe nicht, wie mir trotzdem es gelang, gerade so durch die Schuljahre zu klappern, ohne gänzlich hängen zu bleiben. Ok, Hauptschule ist nun wirklich kein anspruchsvolles Niveau. Was höheres wäre mir wohl kaum gelungen. Obwohl ich später im Erwachsenenalter mein Realschulabschluss erfolgreich nachholte. Aber da war die Schule bzw. die Klassen auch nicht mehr so "laut"....

Meine Eltern bemerkten nie meine Defizite... Sie nahmen es einfach so hin, das ich halt ein introvertiertes, sehr stilles, schüchternes, ängstliches Kind war. Und sie nahmen es auch einfach so hin, das ich selbst mit 6 Jahren noch kein Wort sprach!? Das ist etwas, was mich fassungslos macht. Aber wenn ich daran denke, das mein Vater Tagsüber nun mal nicht da war und arbeiten war, und meine Mutter überwiegend im Bett oder auf dem Sofa lag und ihren Rausch ausschlief und ich überwiegend alleine auf mich gestellt war, ist das wiederum kein Wunder, das meine Defizite nicht bemerkt wurden. Ich wurde dann einfach nicht in den Kindergarten geschickt, und ich wurde einfach ein Jahr später in die Schule geschickt. Fertig, aus.


Die gesamte Schulzeit war für mich ein 10-jahre lang andauernder, tagtäglicher Horror... Ich war immer der Sonderling, der Abseits stand. Ich suchte und versuchte anfangs so oft, Anschluss in Gruppen und zu anderen Kindern zu finden, aber ich scheiterte ständig, und ich verstand nie, warum. Ich verstand nie, wieso man mich nicht dabei haben wollte, ja sogar mich tagtäglich hänselten, beleidigten, moppten, herumschupsten, schlugen, beklauten und was Kinder sich sonst noch so an allerlei Hässlichkeiten ausdenken konnten.

Seit jeher - hatte ich meine Probleme und Defizite im sozialen Bereich, konnte keine Kontakte zu Gruppen bzw. Gleichaltrigen finden, und ich fand nie Anschluss in der Kommunikation.....

Schlußfolglich introvertierte ich noch mehr und war erst recht der zurückgezogene, in mich gekehrte Sonderling und Außenseiterin, als ich schnell und früh es aufgab in der Schule, Anschluss und Kontakt zu anderen Schülern zu finden.

Als Teenie musste ich mir soo oft von meinem Vater und meiner Stiefmutter die Vorwürfe mir anhören, ich solle aufhören, ständig tagzuträumen, ich solle mich an Tischgespräche beteiligen, ich solle mich für sie interessieren, ich solle mich mehr mitteilen, ich solle mehr zuhören, ich solle mich für politische Themen interessieren, mich für das Alltagsgeschehen interessieren, ich solle aufmerksamer sein, ich solle nicht so introvertiert sein, ich solle nicht so verschlossen sein, ich solle mal ein bisschen mehr zugänglicher sein etc.......

Ich war so oft genervt davon, wenn diese alte Leier kam. Diese ständigen Vorwürfe und Beschuldigungen an mir, das ich ja nur herumträumen würde und desinteressiert wäre....  Ohne das sie vielleicht mal aufmerksamer waren und vielleicht auf die Idee kämen, das es gar nicht meine Schuld war, weil ich ihre Gespräche einfach nicht folgen KONNTE?!

Ich konnte es einfach nicht. Reizüberflutung. Wie so oft. Damals wusste ich das nicht, heute, im Rückblick wird mir das klar. Sobald mehrere Dinge auf mich einströmten, "schaltete" ich ab. Ob ich wollte oder nicht. Ich weiß, ich erinnere mich, das ich so oft es versuchte, meinen Eltern ihren Gesprächen zu folgen, und mich dafür zu interessieren. Unter hoher Konzentration konnte ich das für eine gewisse Zeit, aber in dem Moment, wo die Konzentration nachließ, oder etwas mich ablenkte, war der wachsende Stress zu hoch und ich war einfach maulig drauf und wenn dann wieder der Vorwurf fiel, ich würde hier nur da sitzen, in die Luft starren und Tagträumen, dann war meine Reaktion darauf oft Wut und Aggression. Weil ich es NICHT VERSTAND! Ich KONNTE es nicht!! Aber ich konnte es ihnen auch nicht mitteilen oder mein Problem beschreiben oder sonst wie irgendwie mich ausdrücken, da ich es ja selbst nicht verstand, wo das Problem war... Ich ärgerte mich dann einfach, und war bockig, sperrte erst recht ab und wirkte auf meine Eltern dann wie eine sture, verbohrte, zickige, maulige Teenagerin, die nur Tagträumen und Löcher in die Luft starren konnte, und sich für nichts interessieren und beteiligen wollte.
Das ich eine von Geburt an bestehende Entwicklungsstörung hatte und dies ein Symptomatik einer Autismusform war - daran kam niemand auf den Gedanken.
 

Mein Coach erzählte mir, ich habe körperliche Defizite, wo es von Grund auf schon bestand hatte... Und ich müsste eigentlich erst mal die grundlegendsten Dinge neu oder wieder erlernen, die man nun mal als Kind völlig selbstverständlich lernte und konnte, wie Purzelbaum schlagen, Balancieren, Rolle vorwärts und Rückwärts machen, Strecksprung, Rad schlagen.... All solche banale grundlegende Bewegungsabläufe halt, das jedes Kind mit Freude und Spaß machte. Ich war darin eher mittelmäßig. Sonderlich Spaß hatte ich daran nicht. Im Rückblick gesehen vermute ich der Grund auch hier im Reizüberflutung. Dafür fand ich dann an viel komplizierteren und schwierigeren Dingen Spaß wie kleine Choreographien am Schwebebalken oder aber fand meinen Spaß an Kasten-Weitsprung. Darin war ich gut. Aber an einfachen Dingen, war ich schlecht. So ging es mir in so vielen Dingen des Lebens, ohne das ich mir dafür eine Erklärung geben konnte. Für die einfachsten Dinge, war ich manchmal sehr dumm und dämlich und brauchte Hilfe. Und dann wiederum konnte ich schwierige, komplizierte Dinge mit Leichtigkeit lösen. Auch das - wie ich heute gelesen habe - ist ein Signal einer möglichen Entwicklungsstörung. Bisher ging ich immer einfach nur von einer ganz normalen "Dümmlichkeit" aus, wie mein Coach oft sagte, das ich einfach nur dümmlich sei. Obwohl ich in so manchen Blog-Einträgen hier selbst schon anmerkte, das ich bei so manchen Dingen den Eindruck habe, in irgend einer Form autistisch zu sein. Ich bin aber auch kein "Rainmen". Das ist die schwere Form der Autismus. Das Asperger Syndrom ist eine leichte Form der Autismus und wird oft gar nicht erkannt oder erst spät im Erwachsenenalter diagnostiziert. So wie ich es jetzt - mit 38 Jahren erst - dieses Syndrom erkennen muss.....

Ich erinnere mich gerade an ein Video, den mein Coach mir sendete. Das Video war von vorne bis hinten als ein Scherz gedacht. Er zeigte völlig überzogene Übungen, und es war keineswegs ernst gemeint. Ich aber erkannte es nicht, und nahm das Video total ernst. Und wie ich heute auch erst lesen musste, autistisch veranlagte Menschen haben in ihrer gestörten Wahrnehmungsvermögen Schwierigkeiten, Gesagtes richtig zu interpretieren, Mimik und Körpersprache sowohl richtig einzusetzen, als auch diese richtig zu lesen und zu verstehen.
Sein Video habe ich überhaupt nicht in geringster Weise als Witz verstanden. Lang und breit musste er mir es in unzählige Mails es beschreiben und stellte sogar zur Veranschaulichung ein noch mehr übertrieben dargestelltes Video her, wo er die Gesichtsmimik und Bewegungsabläufe in noch absurdere Weise grotesk darstellte, auf das ich es erkannte. Das zweite konnte ich dann doch tatsächlich als ein überzogener Witz erkennen. Aber ich getraute mich nicht, zuzugeben, das ich das erste Video immer noch nicht als Witz erkennen konnte.
Ich frage mich, ob er wusste, das ich eine leichte Form autistischer Entwicklungsstörung besaß... und mir nur bis heute nichts sagte, auf das ich wohl irgendwann eines Tages von selbst drauf kam... Ich weiß es nicht. Fragen kann ich ihn nicht. Er verbot mir den Kontakt unter strafrechtlicher Androhung.

Er beschrieb mich oft als "distanzlos" .... Das gehört wohl (leider) dazu, in den Symptomatiken an Schwierigkeiten an Sozialverhalten, Kommunikation und Kontakt... Entweder bin ich zu distanziert, abweisend, verschlossen, oder ich bin das Gegenteil, zu distanzlos. Und ich bin nicht in der Lage zu erkennen anhand Mimik, Körpersprache und nonverbale Signale, ob ich gerade distanzlos bin, oder ob ich gerade jemanden langweile oder störe, oder in Fettnäpfe trete oder nicht.... Erst wenn man mir verbal erst mal ordentlich eins vor die Latz' knallt. Aber ich verstand dann die Reaktion natürlich nicht und reagierte immer sehr verstört und konnte mir kein Reim daraus machen, weshalb man sich (mal wieder) von mir abwendete, oder mich nicht dabei haben wollte....

Ich erkenne mich in den Texten über Asperger-Syndrom-Menschen so oft, das es einerseits mich erschüttert, andererseits aber irgendwie mich - komischerweise - erleichtert, dadurch, das ich in meine über all die Jahre bestehenden sozialen und kommunikativen Probleme nun endlich einen Namen und Ursache gefunden zu haben!

Es ist überhaupt nicht Faulheit oder Desinteresse, das ich in einer Gruppe Menschen keine Gespräche mehr folgen kann und schließlich nur noch apathisch und wie tagträumend von anderen mich distanziert "abgeschaltet" teilnahmslos dabei stehe. Ich kann es schlichtweg einfach nicht aufgrund der Reizüberflutung und das mein Gehirn dann praktisch "herunterfährt"....

Ich bin überhaupt nicht Taub, wenn ich in einer Schulklasse irgendwo hinten oder mittendrin sitze, und der Lehrerin vorne nicht mehr zuhören und verstehen kann, wenn jedes kleinste Rascheln, Flüstern und sonstige Geräusche um mich herum der Mitschüler ablenkt, aufgrund meiner Unfähigkeit des "Ausblendens", welches mich apathisch in die Luft starren und dem Unterricht teilnahmslos wirken lässt....

Meine körperliche Paddeligkeit bei den Tanzfächern - wie sie den Namen prägte - , das ich wirke wie eine watschelnde Ente, unbeholfen, linkisch, immer irgendwie etwas hinterher hinkend - ist kein Zeichen von Faulheit und mangelnden Bemühens, es besser zu machen. Ich kann es einfach nicht besser aufgrund Reizüberflutung bzw. - oder besser anders herum gesagt - aufgrund meiner mangelnden Fähigkeit, mehr Informationen in gleicher Zeit aufzunehmen und umzusetzen. Meine motorische Ungeschicklichkeiten, meine ungelenke und linke, grob- und feinmotorische Koordinationsstörung ist ein Symptomatik der Asperger Autismus.
Aber wieso hat das niemand erkannt? Oder wusste mein Coach das damals? Und ließ mich diese Tanzschule mal machen, auf das ich es selbst bemerke? Aber musste jetzt erst noch mal 3 Jahre vergehen?

Ein Absatz bei den erklärenden Symptomatiken von Asperger Autisten stach mir besonders ins Auge und bestätigte, was ich auch hier im Blog schon unzählige male beschrieb, das ich das Gefühl habe, nicht auf dieser Welt zu gehören, aufgrund dessen, das ich die Menschen einfach nicht verstand.... " Kinder mit Asperger-Syndrom sind sozial isoliert und ecken aufgrund ihrer Verhaltensauffälligkeiten überall an. Im Klassenverband werden sie häufig gehänselt, ausgegrenzt und gemobbt. Im englischen Sprachraum bezeichnen viele Menschen mit Asperger ihr Anders-Sein scherzhaft als „Wrong Planet Syndrome“ (deutsch etwa: Falscher-Planet-Syndrom) und drücken damit ihr Gefühl aus, irrtümlich auf einem fremden Planeten gestrandet zu sein, dessen Regeln und Bewohner sie nicht verstehen "

Oohh wie oft habe ich schon als Kind mich wie eine gestrandete Außerirdische auf einem falschen Planeten gefühlt.......................... und fühle mich auch heute noch so.... 

Meine Wahrnehmungen der Umgebung ist also stets in mehr oder weniger Form begrenzt, je nach Fülle der Reize, welches auf mich einströmt.

Ich erinnere mich an einer Begebenheit das ich vor paar Jahren erst entdeckte, das diese vorhanden war, und mich wirklich sehr erstaunen ließ: Ich habe an meinem Notebook für das Internet ein Funk-Webstick. Es hatte eine blaue Diode welches in 3-Sekunden-Tackt blinkte und damit ein Standby zeigte. Eines Nachts, als ich wach wurde, nervte mich in der Dunkelheit irgendein ständiges, blaues aufblinken. Ich schaute hinüber in die Ecke, was es ist, aber sobald ich hinschaute, blinkte es nicht. Ich dachte erst an einer Täuschung, und blickte wieder hoch zur Decke. Und prompt - sah ich aus den Augenwinkeln wieder dieses rhythmische, bläuliche Aufblitzen. Dumm und dümmlich wie ich halt nun mal war, versuchte ich, mit schneller-hingucken, zu sehen, wo das her kam (da wusste ich ja noch nicht, das diese blöde Stick blinkte). Aber sobald ich hinschaute - blinkte da nichts. Ich war völlig erstaunt und erschrocken zugleich, denn - wie kann es sein, das, was auch immer da aufleuchtete, in exakt dem Moment aufhörte zu blinken, sobald ich hinschaute??? Das erinnerte mich irgendwie an ein Experiment-Variante nach Schrödingers Katze, dass das Verhalten von Lichtteilchen sich veränderte, sobald es beobachtet wurde. Mehrmals schaute ich dann bewusst zur Seite - beobachtete aus den Augenwinkeln dann das blaue Aufblitzen, und wenn ich hinschaute, völlig von den Socken in die völlige Dunkelheit starrte, da nichts mehr aufblinkte. Aber auch wirklich nicht die Spur! Wie kann dieses Licht "wissen", wann ich hinsah und wann nicht? Ich stand schließlich auf, und ging in der Dunkelheit tappsend zur Computerecke. Irgendein blödes Teil muss es ja sein! Ich saß schließlich am Computertisch, schaute bewusst zur Seite, um das blinkende Teil auszumachen, welches ich nur aus den Augenwinkeln wahrnahm. Bis ich endlich diesen Funkwebstick ausmachte. Welches natürlich nicht blinkte, wenn ich es anschaute!

Völlig fasziniert saß ich mitten in der Nacht in der Dunkelheit vor diesem Funkstick, dessen blau aufblitzende Diode ich nicht wahrnehmen konnte, wenn ich es direkt anschaute und dunkel blieb, und nur aus den Augenwinkel heraus ich es leuchten sah, welches einer Diode typische Leuchtkraft mein halbes Zimmer blau aufleuchten ließ.

So viel zum Thema Wahrnehmung, bzw. Wahrnehmungsstörung!!! Ich konnte aus irgend einem Grund, direkt angeschaut, diesen einen bestimmten Lichtfarbfrequenz - nämlich Spektrum Blau - nicht wahrnehmen bei direkter Betrachtung in der Dunkelheit! Die roten und grünen Dioden konnte ich sehen. Nicht aber das Blaue. Bei Tageslicht konnte ich das blaue aufblitzen sehen. Nicht aber bei Dunkelheit....
Ich erklärte mir dieses Phänomen selektiv ausgeblendeter Wahrnehmung bestimmter Frequenzen dadurch, das ich als Kind oft in die Sonne schaute, so lange, bis ich lauter, blaue Punkte vor Augen tanzen sah und das einfach witzig fand. Ich glaube, der Gegenpedant zu gelbes Licht ist Blau in der Farblehre, und habe mir als Kind die Netzhaut meiner Augen verbrannt, so das ich heute noch bei direkter Betrachtung so manche Dinge, die in diesem bestimmten, blauen Spektrumsbereich liegen, nicht wahrnehme.

Jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen... denn mir ist nämlich der Gedanke gekommen, das ja alles, was im Außen ist, ein Spiegel dessen darstellt, was im Inneren ist... Und der Gedanke daraus folgernd war, wenn ich in meiner Wahrnehmung des "Außen" um mich herum aufgrund Sinnesüberreizung oder Überflutung, oder aufgrund verbrannter Netzhaut bestimmter Lichtfrequenzen in der Dunkelheit nicht erkennen kann, mein Gehirn schließlich "herunterfährt", und meine Wahrnehmung einengt - ist das dann zugleich auch ein Spiegel im geistigen/spirituellen Bereich? Das ich bestimmte Dinge im Geiste nicht erkennen kann bzw. bei zuviel einströmenden Eindrücke ich dann eine begrenzte Wahrnehmungsfeld besitze? Könnte das meine teilweise mangelhafte Empathie-Fähigkeit erklären? Oder meine begrenzte Wahrnehmungsmöglichkeit, was meine eigenen Schattenseiten anbelangt?
Weiß bzw. wusste das mein Coach?  Hielt er mich deswegen für so lange als "ungeeignet" für Realsitzungen? Bzw. hält er deswegen nur Polemik, Härte, Strenge und noch mal Polemik und noch mehr Härte für wirklich den einzigen Weg, mir etwas klar zu machen? Wobei ich letzteres nach wie vor nicht mehr damit einverstanden bin, denn - was Email-Kommunikationen betrifft, ich nach wie vor, nicht fähig bin zu differenzieren und zu erkennen wie etwas gemeint ist... weswegen ich ja so sehr mir wünschte, endlich aus diesem Internet-/Email-Kommunikation darüber hinaus zu kommen und zu Realsitzungen von Angesicht zu Angesicht zu kommen, was vielleicht zwar "schwieriger" oder höhere Level sein mag, mir aber es dennoch einfacher fällt - aufgrund charakteristischen Erscheinung, einfache Dinge unbeholfen zu sein, und schwierige Dinge dagegen meistern zu können....
 

Nun las ich heute aber auch, das Menschen mit einer Form der Autismus - auch irgendwo außergewöhnliche Fähigkeiten bzw. "Inselbegabungen" besitzen. Wo einerseits sie in einfachsten Dingen Schwierigkeiten und Anleitungen brauchen und ganz klare Vorbereitungen, Erklärungen und festgelegte Bewegungsabläufe zum nachahmen benötigen, haben sie an anderen Dingen eine außergewöhnliche Fähigkeit.

Nur - wo liegt meine "außergewöhnliche Fähigkeit"?

Ich bemerkte zum Beispiel oft, das ich manchmal dazu neige, Dinge zu bemerken oder Ideen zu entwickeln, die andere nicht bemerken oder nicht darauf kämen. Und dagegen die offensichtlichsten, einfachsten Dingen ich dagegen völlig dümmlich da stehe.
Aber das war es auch schon, fürchte ich.... Ich dachte, ok, vielleicht irgendwo im kreativen Bereich... Aber weder bin ich gut im Zeichnen und Malen, noch bin ich gut in Musikspiel. Ich scheine eine Legasthenie in Notenlesen zu haben, denn obwohl ich schon seit ich 7 war Keyboard spiele, vermag ich bis heute nicht die Noten zu lesen, ohne abzuzählen. Lediglich die mittleren drei vermag ich zu erkennen a, h, c. Fertig, aus. Alle anderen - stocke ich heute noch daran herum. Es ist völlig verrückt! Und manchmal ärgere ich mich darüber und denke, das kann doch nicht wahr sein! So muss sich einer fühlen der Legastheniker in der Schreibweise ist .

Auch gerade vor paar Tagen ist mir der Gedanke einer Analogie gekommen, das die Noten ein Spiegel meines inneren sind... denn mein Leben ist so "dynamisch" wie in der mittleren drei Notenplätze a, h, c. Alles, was weiter nach unten oder nach oben "ausschlägt", darin habe ich Schwierigkeiten.

Ich versuche seit einigen Wochen ein Klavierstück vom koreanischen Pianisten Yiruma zu lernen. Aufgrund dessen, wie lange ich brauchte, die erste Seite zu erlernen (wo ich natürlich alle Noten erst mal mit Stift die Buchstaben benennen musste), schlussfolgere ich, das im Klavierspiel - keine sonderliche Begabung liegt. Auch die Gitarre die Griffe erlernen fällt mir alles andere als leicht. Ich vermochte es ja noch nicht mal zu hören, das sie verstimmt war, als mein Coach mal da war und die Saiten nachkorrigierte.

Meine Bilder die ich mit Bleistift oder Acryl malte könnten ebenso gut aus einer Grundschule kommen wo Kinder malen für Kinder. Also auch hier - keine "Inselbegabung".

Meine sprachliche Begabung liegt unterirdisch. Klar. Was soll man schon erwarten, wenn man erst mit 7 Jahren anfing sprechen zu lernen, und heute noch Satzbestimmungen ein großes Latein darstellt....

Ich dachte immer, ich hätte dennoch irgendwo eine besondere Wahrnehmungsfähigkeit in einem Bereich, die nicht fassbar und logisch oder physikalisch erklärbar sind, sondern mehr im paranormalen, sensitiven, esoterischen Bereich. Aber wie kann ich das beurteilen und wissen, ohne Anleitung, Lehre und Prüfung durch einen hochleveligen Magier? Ich hatte immer gehofft, die Zusammenarbeit mit meinem Coach würde eines Tages dann in einem Quartega-Level gehen, welches endlich meine wahren (Insel-)Begabungen anspräche.......... Ich sah mich immer gerne als jemand in der Zukunft, der wie er seine Schulung und Schule erlernte, und ich war von Anbeginn an hoch fasziniert an seiner Technologien und selbst entwickelten "Biofeedback-Scanner" und -Software....

Aber offenbar scheine ich auch da keinerlei Begabungen zu haben... warum sonst, sollte jemand wie er, mich einfach fallen lassen und jeglichen Kontakt unter Strafandrohung verbieten?

Ich bin für ihn so nutzlos wie dümmlich und paddelig und somit in jeglicher Art und Weise, geistig, körperlich, intellektuell und esoterisch - für ihn ein völlig unbrauchbarer, uninteressanter Mensch...........

Wie auch immer....
Ich bin nun 38 Jahre... ich bin für Wesen wie ihn und der Elfe ein absolut nicht zu gebrauchender, unpassender, deplazierter, autistischer Mensch, wo ich niemals in irgend einer Form weder Freundschaft noch Nähe gewinnen kann. Weder einen Nutzen noch Fertigkeiten. Nicht einmal einen finanziellen Ausgleich bin ich in der Lage zu schaffen. Und trotzdem - kann ich mir des Gefühls nicht verwehren, welches immer noch tief in mir vorhanden ist, das ich nirgendwo anders besser "aufgehoben" wäre, als genau bei ihm, wo ich nirgendwo und bei keinem anderen Wesen dieser Welt, mir eine bessere Chance auf Mich-Entdecken hätte....

Vor paar Wochen ging ich mit der Frage ins Bett, wie ich bloß Heilung für meinen Herzen finden kann... ich möchte so gerne wieder "heil" sein, in meinem inneren... wo ich seit Jahren nicht mehr fähig zu sein scheine, mich in einem anderen Mann zu verlieben, oder auch nur zu interessieren... Daraufhin träumte ich die Antwort - das seine Liebe und seine Nähe meine Heilung wäre, ganz einfach und simpel.... Und am nächsten Morgen wachte ich mit Tränen im Gesicht auf und ich fragte "Warum" - warum bloß, denn ich verstand es einfach nicht... das er mit Verweigerung der Liebe und Nähe mir die Heilung verwehrt....

Ich schweife schon wieder vom Thematik ab...
Wie auch immer - wer sonst könnte jemanden wie mich - noch ausbilden und meine Entwicklungsstörungen helfen, diese zu kompensieren?

Sollte ich etwa zu einer simplen Psychotherapeuten gehen, der dann nur rein schulmedizinisch und achselzuckend sagen kann, dass das Asperger Syndrom unheilbar sei? Nein... Ich weigere mich, mich den Schulmedizinern auszuliefern...   

Hier die zusammengetragenen Informationen aus dem www über den Asperger Autismus ... all die Dinge, die auf mich zutreffen - habe ich grün markiert und es ist eigentlich erschreckend, wie viel Grünbestätigte Zeilen ich vorfand heute.....

Darüber muss ich erst mal schlafen... und ich frage mich, ob mein Coach das wusste bzw. das schon lange erkannte, ohne mir davon zu erzählen... schließlich habe er ja doch auch Psychologie studiert und wenn dem wirklich so ist, ist ihm das sicher nicht entgangen, und ich kann mir daher nur seine ständigen Abweisungen und seine ständigen, übertriebenen Härte und Polemik erklären, und weshalb er mich eigentlich bis heute nie für Real-Auditings zuließ.....


Asperger-Syndrom / Asperger Autismus / Falscher Planet Syndrom

 
Aus Wikipedia:

Als Asperger-Syndrom wird eine tiefgreifende Entwicklungsstörung innerhalb des Autismusspektrums bezeichnet, die vor allem durch Schwächen in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet ist sowie von eingeschränkten und stereotypen Aktivitäten und Interessen bestimmt wird. Beeinträchtigt ist vor allem die Fähigkeit, nonverbale und parasprachliche Signale bei anderen Personen intuitiv zu erkennen und intuitiv selbst auszusenden. Das Kontakt- und Kommunikationsverhalten von Asperger-Autisten erscheint dadurch „merkwürdig und ungeschickt und wie eine milde Variante des frühkindlichen Autismus. Da ihre Intelligenz in den meisten Fällen normal ausgeprägt ist, werden sie von ihrer Umwelt nicht als Autisten, sondern als „wunderlich“ wahrgenommen. Gelegentlich fällt das Asperger-Syndrom mit einer Hoch- oder Inselbegabung zusammen. Das Asperger-Syndrom gilt als angeboren und nicht heilbar; es macht sich etwa vom vierten Lebensjahr an bemerkbar.

Das Asperger-Syndrom ist nicht nur mit Beeinträchtigungen, sondern oft auch mit Stärken verbunden, etwa in den Bereichen der Wahrnehmung, der Introspektion, der Aufmerksamkeit oder der Gedächtnisleistung. Ob es als Krankheit oder als eine Normvariante der menschlichen Informationsverarbeitung eingestuft werden sollte, wird von Wissenschaftlern und Ärzten sowie von Asperger-Autisten und deren Angehörigen uneinheitlich beantwortet. Uneinig ist sich die Forschergemeinschaft auch hinsichtlich der Frage, ob man im Asperger-Syndrom ein selbstständiges Störungsbild und/oder eine graduelle Variante des frühkindlichen Autismus sieht.

Bereits in den späten 1980er Jahren haben einzelne Autoren (z.B. der britische Psychiater Digby Tantam und das kanadische Forscherteam Peter Szatmari, Rebecca Bremner und Joan Nagy) Diagnosekriterien formuliert. Die seit den 1990er Jahren gebräuchlichsten Kriterien stammen von den schwedischen Kinderpsychiatern Christopher und Carina Gillberg:
 

 Soziale Beeinträchtigung
 (mindestens zwei der folgenden Merkmale):


1.Unfähigkeit, mit Gleichaltrigen zu interagieren
2.mangelnder Wunsch, mit Gleichaltrigen zu interagieren
3.mangelndes Verständnis für soziale Signale
4.sozial und emotional unangemessenes Verhalten
 

 Eingegrenzte Interessen
 (mindestens eines der folgenden Merkmale):

1.Ausschluss anderer Aktivitäten
2.repetitives Befolgen der Aktivität
3.mehr Routine als Bedeutung
 

Repetitive Routinen
(mindestens eines der folgenden Merkmale):

1.für sich selbst, in Bezug auf bestimmte Lebensaspekte
2.für andere

 
 Rede- und Sprachbesonderheiten
 (mindestens drei der folgenden Merkmale):

1.verzögerte Entwicklung
2.(oberflächlich gesehen) perfekter sprachlicher Ausdruck
3.formelle, pedantische Sprache
4.seltsame Prosodie, eigenartige Stimmmerkmale
5.beeinträchtigtes Verständnis einschließlich Fehlinterpretationen von wörtlichen/implizierten Bedeutungen

 
Nonverbale Kommunikationsprobleme
 (mindestens zwei der folgenden Merkmale):

 
1.begrenzter Blickkontakt
2.begrenzte Gestik
3.unbeholfene oder linkische Körpersprache
4.begrenzte Mimik
5.unangemessener Ausdruck
6.eigenartig starrer Blick

 

Motorische Unbeholfenheit

Mangelnde Leistung bei Untersuchung der neurologischen Entwicklung

Allgemeine Kennzeichen sind eine qualitative Beeinträchtigung der sozialen Kommunikation und Interaktion, mangelndes Einfühlungsvermögen, sensorische, motorische und sprachliche Auffälligkeiten sowie ausgeprägte Sonderinteressen.

 
Motorik

Häufig treten beim Asperger-Syndrom einige motorische Auffälligkeiten auf, die beim frühkindlichen Autismus – auch beim Hochfunktionalen Autismus – normalerweise fehlen. Dazu zählen eine ungelenke und linkische Motorik, motorische Ungeschicklichkeit sowie grob- und feinmotorische Koordinationsstörungen. Manche Kinder mit Asperger zeigen, wenn sie erregt oder ängstlich sind, motorische Manierismen, die auch beim frühkindlichen Autismus vorkommen, wie zum Beispiel ein flatterndes Auf- und Abschlagen der Arme, Hände oder Finger.

Sozialverhalten

Ebenso wie autistische Kinder nehmen Kinder mit Asperger-Syndrom nur selten und nur flüchtig Blickkontakt auf. Im Alltag besonders auffällig ist ihr mangelndes Einfühlungsvermögen und ihr Unverständnis für zwischenmenschliche Interaktionen und Situationen. Die US-amerikanischen Psychologen Marshall Duke und Stephen Nowicki haben für die Unfähigkeit, nonverbale Signale korrekt zu lesen, den Ausdruck dyssemia geprägt. Kinder mit Asperger-Syndrom sind sozial isoliert und ecken aufgrund ihrer Verhaltensauffälligkeiten überall an. Im Klassenverband werden sie häufig gehänselt, ausgegrenzt und gemobbt. Im englischen Sprachraum bezeichnen viele Menschen mit Asperger ihr Anders-Sein scherzhaft als „Wrong Planet Syndrome“ (deutsch etwa: Falscher-Planet-Syndrom) und drücken damit ihr Gefühl aus, irrtümlich auf einem fremden Planeten gestrandet zu sein, dessen Regeln und Bewohner sie nicht verstehen. Manche Ärzte, zum Beispiel Gillberg, vertreten die These, dass Asperger-Autisten mit Gleichaltrigen von vornherein nicht interagieren wollen; einige Betroffene berichten dagegen, dass sie Kontakte zu Gleichaltrigen im Gegenteil inständig wünschen und beim Versuch, solche Kontakte herzustellen, (zu) oft scheitern.

Menschen mit Asperger-Syndrom werden, auch wenn sie zu anderen Kontakt aufnehmen wollen, auf Grund ihres häufig abgewendeten Blickes und ihrer „verschlossenen“ Körpersprache von Nicht-Autisten oftmals als förmlich, gefühllos, ängstlich, schüchtern, ausweichend, abweisend oder desinteressiert wahrgenommen, wodurch eine Kontaktaufnahme häufig beeinträchtigt wird.

Sprache

Im Bereich der sprachlichen Entwicklung zeigen sich beim Asperger-Syndrom deutlich andere Auffälligkeiten als beim frühkindlichen Autismus. Charakteristisch für den frühkindlichen Autismus ist eine generelle Sprachentwicklungsverzögerung. Damit verbunden sind Symptome wie zum Beispiel Echolalie oder Vertauschung der Pronomina. Selbst beim Hochfunktionalen Autismus sind die Artikulation, der verbale Ausdruck, die auditive Wahrnehmung, der Wortschatz und das verbale Gedächtnis gestört.

Beim Asperger-Syndrom fehlen derartige Symptome. Die betroffenen Kinder entwickeln eine grammatisch und stilistisch hochstehende Sprache. Die Beobachtungen hinsichtlich des Sprachbeginns gehen auseinander. Während zum Beispiel Remschmidt feststellt, dass Asperger-Kinder früh zu sprechen beginnen, berichtet Attwood, dass fast die Hälfte dieser Kinder erst spät sprechen lernt, diesen Rückstand bis zum Alter von fünf Jahren aber aufholt. Wie bereits Hans Asperger beobachtete, fallen betroffene Kinder regelmäßig auch durch eine ihrem Alter nicht entsprechende, erwachsene, pedantische Ausdrucksweise und eine unnatürliche Prosodie auf. Im englischen Sprachraum wird das Asperger-Syndrom darum auch als „Little Professor Syndrome“ (deutsch etwa: Kleiner-Professor-Syndrom) bezeichnet. Die Modulation ist oft monoton und undifferenziert und unterstützt zum Beispiel keine Differenzierung zwischen ernst und humorvoll gemeinten Äußerungen. Oft sind Sprechgeschwindigkeit und die Lautstärke unangepasst oder ungewöhnlich; auch unflüssiges, ruckartiges Sprechen kommt vor.

Viele Kinder und Erwachsene mit Asperger-Syndrom neigen dazu, unablässig und langatmig zu reden, meist über ihr Lieblingsthema, und missachten dabei oft vollständig, ob der Zuhörer an diesem Thema interessiert ist und das Gespräch mitträgt. Einige Autoren halten dieses monologische, egozentrische Reden, in dem sich deutlich die Unempfindlichkeit von Asperger-Menschen für soziale Feinheiten offenbart, für einen der auffälligsten Züge des Syndroms. Weitere Charakteristika sind eine sehr detailorientierte Erzählweise mit Schwierigkeiten, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden,  abrupte und für den Zuhörer nicht nachvollziehbare Themenwechsel, das Wörtlichnehmen von Redewendungen, das Antworten auf rhetorische Fragen, die Verwendung von Metaphern und Wortschöpfungen, die nur dem Sprecher geläufig sind, das Festhaften an Formulierungen, die wie auswendig gelernt oder wie aus einem Buch vorgetragen klingen, Selbstgespräche, das Nichterfassen von Nuancen (zum Beispiel Ironie, Necken) und ungenaues Zuhören.

Spezialinteressen

Von außen betrachtet scheinen Personen mit Asperger-Syndrom kaum an ihren Mitmenschen interessiert zu sein. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Belegen dafür, dass sie ein großes Interesse an sozialer Interaktion haben können, jedoch nicht wissen, wie dies zu bewerkstelligen ist. Schwierigkeiten, die Körpersprache und Mimik anderer zu erkennen, spielen dabei eine Rolle und werden als ‚mangelnde Empathiefähigkeit‘ interpretiert. Während ‚neurotypische‘ Menschen als Spezialisten für soziale Interaktion bezeichnet werden könnten, entwickelten Asperger-Patienten diese Spezialkompetenz nicht oder in unzureichendem Maße. Typischerweise haben sie jedoch andere ‚Spezialinteressen‘, die inhaltlich oder hinsichtlich ihrer Intensität ungewöhnlich erscheinen. Diese Interessen liegen oft in technischen oder naturwissenschaftlichen Gebieten wie Informatik, Mathematik, Physik, Biologie oder Astronomie; andere Betroffene beschäftigen sich leidenschaftlich mit Musik oder dem Auswendiglernen verschiedenartigster Fakten. Andere sind leidenschaftliche Sammler, oft ungewöhnlicher Objekte. Viele pflegen im Laufe ihres Lebens mehrere Spezialinteressen, jedoch selten mehr als eines oder zwei gleichzeitig. Einige Menschen mit Asperger-Syndrom weisen eine Hoch- oder Inselbegabung auf; wie oft dies vorkommt, ist jedoch noch nicht untersucht.

Emotionen

Hans Asperger empfand die Emotionen seiner Probanden nicht als gefühlsarm, sondern eher als von andersartiger Qualität. Die autistische Schriftstellerin Temple Grandin äußerte sich zu ihren Gefühlen: „Meine Emotionen sind einfacher als die der meisten anderen Menschen. Ich weiß nicht, was eine vielschichtige Emotion in einer zwischenmenschlichen Beziehung ist. Ich verstehe nur einfache Emotionen wie Wut, Furcht, Glück und Traurigkeit“.

Intelligenz

Im Unterschied zum frühkindlichen Autismus ist die Intelligenz bei Personen mit Asperger-Syndrom oft normal ausgeprägt. Bei Asperger-Kindern wird gelegentlich auch Hyperlexie beobachtet. Häufig zeigen Kinder mit Asperger-Syndrom ein inhomogenes Intelligenzprofil. Sie zeigen häufig Stärken in den verbalen Aufgabenteilen. Dieses Kriterium kann auch zur Abgrenzung von hochfunktionalem Autismus gesehen werden. Personen mit hochfunktionalem Autismus zeigen häufig sprachlich weniger gute Leistungen, sind aber im Handlungsteil stärker.

Asperger-Syndrom und Genie

Hans Asperger schrieb: „Es scheint, dass für Erfolg in der Wissenschaft oder in der Kunst ein Schuss Autismus erforderlich ist.“ Die Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Asperger-Syndrom und herausragenden Leistungen beschäftigt auch den irischen Kinderpsychiater Michael Fitzgerald, der seit 1999 eine Reihe von Aufsätzen und Büchern veröffentlicht hat, in denen er die Lebensläufe berühmter Persönlichkeiten auf Anzeichen des Asperger-Syndroms hin prüft. Fitzgerald ist davon überzeugt, dass viele Merkmale des Asperger-Syndroms Kreativität begünstigen und dass die Fähigkeit, sich intensiv auf einen Gegenstand zu konzentrieren und für eine schöpferische Arbeit endlose Mühsal auf sich zu nehmen, für dieses Syndrom charakteristisch sei. Andere Forscher wie Christopher Gillberg und Oliver Sacks haben ähnliche posthume Diagnoseversuche unternommen. Um manche Persönlichkeiten – wie Isaac Newton und Albert Einstein – sind regelrechte Kontroversen entstanden. Wieder andere Forscher stehen solchen Diagnoseversuchen grundsätzlich skeptisch gegenüber, wie zum Beispiel Fred Volkmar vom Yale Child Study Center, der (2001 oder früher) äußerte: „Es gibt leider eine Art Hausindustrie, aufzudecken, dass jeder Asperger hat.“

Ritualisierte Handlungen

Menschen mit Asperger sind oft darauf fixiert, ihre äußere Umgebung und Tagesabläufe möglichst gleichbleibend zu gestalten. Plötzliche Veränderungen können sie überfordern oder sehr nervös machen. Dies liegt daran, dass Veränderungen einen höheren Grad an Aufmerksamkeit erfordern, was bei der angenommenen Schwäche von Menschen mit ASS, Informationen auszublenden, zu einer erhöhten Gehirnaktivität führen muss.

Ritualisierte Denk- und Wahrnehmungshandlungen

Zu den ritualisierten Handlungen können neben motorischen Schematismen, Stereotypien und repetitiven Sprechhandlungen auch die repetitiven und stereotypen Handlungen des Denkens und der Wahrnehmung gezählt werden. Diese bestehen in der Konzentration auf einige wenige, jedoch mit großer Intensität verfolgte Spezialinteressen. Ihnen eignet das gleiche repetitive Moment wie den Stereotypien der Körperbewegungen oder die Ritualisierung bestimmter Handlungsabläufe. Ihr Ziel ist es, den neuronalen Apparat durch Reduktion von Komplexität und Konzentration auf Weniges zu entlasten und damit in der Energiebilanz des Gehirns günstiger zu operieren. Die intensive Herausbildung von Spezialinteressen führt zur Entwicklung von 'Inselbegabungen', die mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. Die sogenannten Inselbegabungen sind also keine Fähigkeiten, die unabhängig von den Handlungen der jeweiligen Person einfach vorhanden sind, sondern resultieren aus einer langen und intensiven Beschäftigung mit einem bestimmten Gegenstandsbereich. Hier bilden sich neuronale Felder und Netze von hoher lokaler Konnektivität heraus, die jedoch nur äußerst schwach durch globale Konnektivität im Gehirn mit anderen Arealen verbunden sind.

Das Asperger-Syndrom im Erwachsenenalter

Erwachsene mit Asperger-Syndrom leben oft zurückgezogen und haben wenige „tatsächliche“ Sozialkontakte. An deren Stelle treten heutzutage beispielsweise häufig Kontakte über das Internet. Obwohl es einigen Menschen mit Asperger gelingt, eine stabile Partnerschaft aufzubauen und eine Familie zu gründen, ist es für andere aufgrund der mangelnden Empathiefähigkeit bereits schwierig, überhaupt Kontakt zu potenziellen Partnern aufzubauen. Oft werden die Anforderungen einer Partnerschaft auch als anstrengend empfunden. Entscheidend für die berufliche Entwicklung von Menschen mit Asperger ist die Frage, ob es gelingt, die Spezialinteressen beruflich umzusetzen.

Einige erwachsene Menschen mit Asperger-Syndrom bauen bewusst oder unbewusst Bekanntschaften zu Menschen auf, mit deren charakterlichen Eigenschaften sie leicht umgehen können. Sie bauen sich ein soziales Netzwerk mit Menschen auf, die meist ebenfalls sehr introvertiert sind, vorwiegend auf einer sachlichen Ebene kommunizieren und oftmals ebenfalls Spezialinteressen haben, die aber nicht zwangsweise selbst autistisch sind. Erwachsene Menschen mit Asperger-Syndrom und einem funktionierenden sozialen Umfeld sind sich ihrer autistischen Züge häufig nicht bewusst. Sie sind jedoch leicht überfordert, wenn sie unfreiwillig etwas mit Menschen zu tun haben, deren Persönlichkeit sich zu sehr von der eigenen unterscheidet.

Cyril Northcote Parkinson hat sehr anschaulich beschrieben, wie das Asperger-Syndrom zum Versagen im Beruf führen kann. Ein außergewöhnlich begabter Mitarbeiter sprüht voller Ideen, die er gerne Mitteilen würde. Als er überlegt, wie er seine Ideen in einem Ausschuss vortragen kann, erinnert er sich daran, dass er früher schon scheiterte, weil seine weniger kompetenten Kollegen ihm nicht folgen konnten. Am Ende schweigt er, weil er nicht noch einmal das Gesicht verlieren möchte.

Die besonderen Fähigkeiten von Menschen mit Asperger-Syndrom wie logisches Denken und präzises arbeiten sind in der IT-Branche sehr wertvoll.  Bei der Zusammenarbeit mit Kunden werden sie durch Coaches unterstützt.

Nach Hans Asperger hängt eine günstige Prognose vom intellektuellen Begabungsgrad ab. Weniger begabte Menschen kämen oft nur in einen untergeordneten Außenseiterberuf hinein und trieben sich im ungünstigsten Fall als „komische Originale auf den Straßen herum“. Bei „intellektuell intakten“ und überdurchschnittlich begabten Autisten käme es „zu einer guten Berufsleistung und damit zu einer sozialen Einordnung, oft in hochgestellten Berufen, oft in so hervorragender Weise, dass man zu der Anschauung kommen muss, niemand als gerade diese autistischen Menschen seien gerade zu solcher Leistung befähigt“.

Manchmal tritt das Asperger-Syndrom auch gemeinsam mit anderen Störungen auf (Komorbidität):

- Zu den häufigsten komorbiden Störungen zählt die Depression, die meist durch Beeinträchtigungen in Privat- und Berufsleben mitbedingt ist.

Menschen mit Asperger-Syndrom werden, auch wenn sie zu anderen Kontakt aufnehmen wollen, auf Grund ihres häufig abgewendeten Blickes und ihrer „verschlossenen“ Körpersprache von Nicht-Autisten oftmals als förmlich, gefühlslos, ängstlich, schüchtern, ausweichend, abweisend oder desinteressiert wahrgenommen, wodurch eine Kontaktaufnahme häufig beeinträchtigt wird.

Die Mehrzahl der Forscher beschreibt das Asperger-Syndrom als eine Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns.

Von Attwood stammt auch der Ausdruck „neurologisch typisch“ (NT) als Bezeichnung für Menschen, die nicht autistisch sind. Während „NT“s emotional gesteuert seien und durch Intuition lernen, seien Asperger-Autisten logisch gesteuert und lernen durch Instruktion.

Da bei Asperger-Autisten die zwischenmenschliche Kommunikation gestört ist, können sie daraus nicht die Freude ziehen wie "normale" Menschen und wenden sich zwangsläufig anderen Quellen zu, die ihrem Leben Erfüllung geben. Dazu gehören materielle oder ideelle Gegenstände, jedoch z.B. nicht das Ausüben von Macht und Kontrolle über Andere, wie es für Psychopathen charakteristisch ist.

Die Beeinträchtigungen im Bereich der nonverbalen Kommunikation betreffen sowohl das Verstehen nonverbaler Botschaften anderer Menschen als auch das Aussenden eigener nonverbaler Signale. Asperger-Autisten leiden sozusagen unter Berührungsängsten, speziell in Bezug auf Personen. Wenn beispielsweise jemand eine erschreckte Reaktion zeigt über das was sie sagen, reden sie einfach weiter, statt nachzufragen. Sie würden es aber vielleicht tun, wenn es denn in ihr Bewusstsein dringen würde, als Voraussetzung für eine kognitive Verarbeitung. Die Fähigkeit zur kognitiven Empathie, also das bewusste Einfühlungsvermögen, ist bei Autisten gar nicht oder nur schwach ausgeprägt. Jedoch ist die affektive Empathie, also Mitgefühl gegenüber anderen, genauso oder sogar stärker ausgeprägt als bei nicht-autistischen Menschen

Andere Quellen:

Aus: http://open-mind-akademie.de/2012/10/asperger-autismus-eine-andere-facette-der-hochbegabung/ 

Das Asperger-Syndrom gehört zu den leichteren Formen des Autismus. Erst in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde dieser speziellen autistischen Auswirkung, die bereits 1944 von dem österreichischen Kinderarzt Hans Asperger beschrieben wurde, größere Aufmerksamkeit zuteil. Das Syndrom wird häufig erst spät diagnostiziert, da die Ausprägungen nicht immer sehr auffällig sind. Menschen mit Asperger-Syndrom wirken auf ihre Mitmenschen meist einfach nur schrullig und etwas merkwürdig. Die Auffälligkeiten werden gerade im Kindesalter mit sozialen Problemen und Verhaltensstörungen in Verbindung gebracht. Viele Betroffene erfahren erst im Erwachsenenalter, dass sie an diesem Syndrom, das bislang als nicht heilbar gilt, leiden.

Asperger-Syndrom wird erst spät erkannt: Die Schwierigkeiten der Früherkennung liegen darin, dass Kinder mit Asperger Autismus normale Schulen besuchen können. Nur wegen ihrer Vergesslichkeit oder einer sozialen Inkompetenz fallen sie aus dem Rahmen. Erst wenn sich die Symptome verstärken und die Kinder aggressiv werden oder sich völlig zurückziehen, wird eine Diagnose erstellt. Manche Menschen mit Asperger-Syndrom durchlaufen ihre ganze Schulzeit jedoch auch ohne große Auffälligkeiten, sodass das Syndrom gar nicht erkannt wird. Wegen ihres zurückgezogenen, manchmal unverständlichen Verhaltens, fast immer aber wegen ihrer Unfähigkeit, im Team zu arbeiten, bleiben die Schwierigkeiten später im Job und im Privatleben nicht aus.

Probleme von Menschen mit Asperger-Syndrom: Die negativen Auswirkungen des Asperger-Syndroms machen sich unter anderem dadurch bemerkbar, dass die Betroffenen sehr vergesslich sind und sich sehr leicht ablenken lassen. Auffallend ist ihre Unfähigkeit, eine Situation als Ganzes zu erfassen, sondern sie konzentrieren sich auf ganz bestimmte Teilbereiche. Den Betroffenen ist es unmöglich, sich in andere Menschen hinzuversetzen oder die Wirkung ihres eigenen Handelns auf andere einzuschätzen. Auf Geräusche, Licht oder Berührungen reagieren sie entweder sehr empfindlich oder gar nicht. Es sind vor allem dieses Schwächen, die von der Umwelt wahrgenommen werden, und häufig wird übersehen, dass Asperger-Patienten über erstaunliche Fähigkeiten und Stärken verfügen.

Hochbegabungen und Inselbegabungen: Ihre großen Stärken liegen darin, dass die Betroffenen über einen sehr starken Gerechtigkeitssinn verfügen. Lügen, Illoyalität oder Unzuverlässigkeit sind ihnen fremd. Ihre sprachlichen Fähigkeiten sind sehr ausgeprägt, wobei sie jeden Satz wörtlich nehmen und meinen. Gelegentlich haben sie ein fotografisches Gedächtnis, das ihnen eine erstaunliche Wissensfülle vor allem in ihren speziellen Interessengebieten vermittelt. Oftmals handelt es sich bei Asperger-Patienten um Menschen, die über eine Hochbegabung oder eine Inselbegabung verfügen. Hat ein Bereich erst einmal ihr Interesse geweckt, bleiben sie motiviert und legen eine große Leistungsbereitschaft an den Tag. Wichtige Hilfen im Umgang mit Familienmitgliedern oder Kollegen, die am Asperger-Syndrom leiden, sind Verständnis, Zugewandtheit und Anerkennung ihrer besonderen Fähigkeiten. Rückzugsmöglichkeiten, eine klare unmissverständliche Sprache und eine feste Tagesroutine helfen den Betroffenen dabei, den Alltag zu meistern.
 
Andere Quellen:

Inhomogenes Kompetenzprofil: Oft sind Hilfe und Anleitungen bei scheinbar leichtesten Aufgaben, insbesondere alltagspraktischen Erledigungen, notwendig, während schwierige Anforderungen manchmal nahezu mühelos erledigt werden können. Dies kann von Außenstehenden oft nur schwer eingeordnet werden und als Provokation erscheinen

Asperger-Syndrom Online-Test-Auswertung: 34 Punkte (von 50):

Sie zeigen auffallend viele Verhaltenscharakteristika, die an Asperger-Patienten beobachtet werden.

(...) Gleichzeitig führen die Kontaktstörungen, die Sie wahrscheinlich auch selbst immer wieder an sich spüren, auch dazu, dass es Ihnen schwer fällt, andere Menschen nahe genug an sich heranzulassen, so dass intensive und lebendige Beziehungen mit großer Nähe und Intensität daraus entstehen könnten. Dies kann nicht nur zu Problemen bei der Partnersuche führen, sondern wirkt sich meist auch innerhalb von Partnerschaften, fallweise auch im Job belastend aus. Da verlässt Sie dann oft Ihre Energie und Sie ziehen sich zurück - was die anderen dann oft als 'unnahbar', 'glatt', 'verstockt' oder gar 'kalt' interpretieren mögen. In diesen Situationen ist es weder für Sie leicht, sich zu öffnen, noch schaffen es die anderen, Sie aus Ihrer inneren Zuflucht zu locken.

 

 

 

 

 

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