Als ständig zweifelnder Mensch habe ich mir ein Buch zum
Thema Asperger bestellt, welches gestern nun endlich eingetroffen ist.
"Asperger - Leben in zwei Welten". Worin Betroffene aus ihrem Leben
berichteten, wie sie ihre "Welt" wahrnahmen, mit welchen
Schwierigkeiten sie zu tun hatten, wie ihre Kindheiten und Schulzeiten und auch
Berufsleben, Privatleben und soziales Miteinander aussahen. Die Autorin selbst
ist sowohl Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie, als auch aber selbst
vom Asperger-Syndrom betroffen.
Ok, ich gebe zu, ich wollte mich nicht ganz auf
Internet-Recherchen alleine verlassen und ich wollte in einem richtigen
Fachbuch mir Bestätigungen holen, das ich mich vielleicht auch irrte, und
suchte danach, das meinem Coach ... Ex-Coach, denn er hat mich ja einfach
selbst überlassen und gegen strafrechtliche Drohung den Kontakt untersagt (ich
kann diese Ungerechtigkeit und Unfairness mir gegenüber einfach nicht oft genug
erwähnen) - recht gab, das ich im Grunde nur ein stinkefauler, bequemer Mensch
bin.
Vielleicht mag ich das ja auch sein. Aber allein die ersten 10 gelesenen Seiten nahmen mir die Illusion des Irrtums, und ich gab es nach kurzer Zeit schon auf, mit Rotstift alles zu unterstreichen, was mir nur zu gut bekannt vorkam und zutraf. Das ganze Buch scheint eine einzige rote Markierung zu sein.
Vielleicht mag ich das ja auch sein. Aber allein die ersten 10 gelesenen Seiten nahmen mir die Illusion des Irrtums, und ich gab es nach kurzer Zeit schon auf, mit Rotstift alles zu unterstreichen, was mir nur zu gut bekannt vorkam und zutraf. Das ganze Buch scheint eine einzige rote Markierung zu sein.
Sehr ins Augenmerk stieß mir der Abschnitt, das Asperger
Autisten wenig bis gar nichts mit Zweideutigkeiten, Sarkasmus und Ironie
anfangen können, und das sie Schwierigkeiten haben in subtilere soziale
Vorgänge, Stimmungen, Anekdoten, Witze.
Das musste ich erst mal sacken lassen. Weil das genau das
ist, was ich auch so oft selbst bemerkte, Ironie und Sarkasmus, das ist etwas,
was ich seltenst verstehen kann. Zweideutige Äußerungen ich so oft falsch
verstehe...
Bei Menschen, die ich lange genug kenne und eine ironische oder sarkastische oder als Witz gemeinte Äußerung fallen, kann ich schon mit der Zeit dann anhand auswendig lernen erkennen. Aber bei mir nicht so bekannten Menschen, Fremde, ja selbst Arbeitskollegen, habe ich meine Schwierigkeiten zweifellos. Und in Textform geschriebene Ironie, Zweideutigkeiten und Sarkasmus verstehe ich sie schon mal gar nicht.
Hier erkenne ich eine sehr wahrscheinliche Ursache, wieso ich meinen Coach in seinen Emails so oft in aller Regelmäßigkeit nicht verstanden habe, wenn er etwas ironisch meinte oder als Witz... Ich konnte es einfach nicht verstehen! Ich nehme die gelesenen Zeilen als 100% genau so wahr, wie er es schreibt, obwohl dahinter das eine oder andere als Witz oder Ironie gemeint war, kam das bei meinem verkorksten Gehirn immer als voll an und meine Reaktionen, wie so oft, war beleidigtsein, gekränktsein, Wut und antwortete maulig zurück.
Bei Menschen, die ich lange genug kenne und eine ironische oder sarkastische oder als Witz gemeinte Äußerung fallen, kann ich schon mit der Zeit dann anhand auswendig lernen erkennen. Aber bei mir nicht so bekannten Menschen, Fremde, ja selbst Arbeitskollegen, habe ich meine Schwierigkeiten zweifellos. Und in Textform geschriebene Ironie, Zweideutigkeiten und Sarkasmus verstehe ich sie schon mal gar nicht.
Hier erkenne ich eine sehr wahrscheinliche Ursache, wieso ich meinen Coach in seinen Emails so oft in aller Regelmäßigkeit nicht verstanden habe, wenn er etwas ironisch meinte oder als Witz... Ich konnte es einfach nicht verstehen! Ich nehme die gelesenen Zeilen als 100% genau so wahr, wie er es schreibt, obwohl dahinter das eine oder andere als Witz oder Ironie gemeint war, kam das bei meinem verkorksten Gehirn immer als voll an und meine Reaktionen, wie so oft, war beleidigtsein, gekränktsein, Wut und antwortete maulig zurück.
Im Buch ist es sehr vortrefflich beschrieben worden, mache einem Asperger Menschen gegenüber eine zweideutige Bemerkung, und dieser versteht es einfach nicht wie es gemeint ist! DAS ist ein Problem, das ich nur all zu gut kenne....
In einer Passage musste ich echt lachen, da auch ich mich
total erkannte, ich muss diese kleinen Abschnitt einfach mal abtippen, es ist
zu urkomisch:
"Auch das mangelhafte Verständnis für Metaphern und
Ironie kann auf das Theory-of-Mind-Defizit zurückgeführt werden. Es kann
möglich sein, im Lauf der Zeit auf diesem Gebiet manches zu verbessern,
beispielsweise können Mithilfe des Internets viele Sprichwörter und
Redewendungen auswendig gelernt werden, auch wenn das intuitive Verständnis
dafür fehlt. Ganz ausschalten lassen sich die Schwierigkeiten in der Regel aber
nicht. Manchmal ist es für mich bei zweideutigen Äußerungen immer noch schwer
zu entscheiden, was nun genau gemeint ist, ob es sich um eine Redewendung
handelt oder nicht. So erklärte meine psychologische Kollegin in der Klinik,
sie könnte "in die Luft gehen". Ich dachte, sie wollte mit mir über
ihre Urlaubspläne sprechen, und fragte sie, wohin sie gern fliegen würde. Das
sie sich über einen Patienten ärgerte, war mir entgangen. "
Ich musste an dieser Stelle echt lachen, da ich genau so ne
Doofe bin, die manchmal ganz genau so dümmlich reagiert, wenn irgend etwas
zweideutiges fällt, ich darauf Naiv antworte.......
Weitere Punkte habe ich angekreuzt, wo ich mich erkenne
sind:
- Asperger fällt es u.a. beispielsweise schwer, andere
Menschen bewusst zu täuschen, also auch zu lügen.
- das Interesse des Hörers an der eigenen Rede
einzuschätzen,
- Missverständnisse nachzuvollziehen,
- die ungeschriebenen Sozialregeln zu verstehen
- Gefühlsqualitäten richtig wahrzunehmen, wenn sie nicht
ganz eindeutig sind,
- auf die Gefühle anderer Menschen adäquat zu reagieren...
Es heißt in diesem Buch, das autistisch veranlagte Menschen
eine schwach ausgeprägte, bzw. unterentwickelte zentrale Koheränz haben.
"Gesunde" Menschen können Reize in ihrem Bezugssystem zu anderen Reizen
kontextgebunden bei Menschen, Objekte und Situationen wahrnehmen.
Autistische Menschen dagegen, mit nur schwache Kohärenz erkennen weniger die Beziehungen und Zusammenhänge, sondern richten in ihrer Wahrnehmung auf isolierte und einzelne Details, und haben weniger bis gar nicht den Blick oder Überblick auf das Ganze oder Gesamte.
Ein gelesener Text besteht für einen Autisten aus einer Ansammlung von Einzelinformationen, sie haben eine ausgeprägte Detailwahrnehmung, können also Einzelheiten wahrnehmen, die anderen Menschen so nicht auffallen. Verlieren aber dafür häufig den "Überblick" oder "Gesamtblick" im Zusammenhang, was oftmals Grund ist, warum sie gelesene Geschichten nicht verstehen, aufgrund fehlender Fähigkeit, einen sinnvollen Handlungsablauf im Gesamtblick zu haben.
Als ich diesen Teil im Buch las, erinnerte mich das an meiner Schulzeit, als ich die Abschlussklausur in Deutsch schrieb bei meinem Nachholen des Realschulabschlusses. Es galt, eine kleine Geschichte zu lesen, und daraus einen Aufsatz zu schreiben. Die Kurzgeschichte war witzig, aber ich habe diese Klausur vollstens verhauen, aufgrund dessen, das ich sie völlig falsch verstanden habe, da ich nicht den wirklichen, sinnvollen Handlungsablauf erkannte. Aber da meine Version - obwohl sie gänzlich falsch war - so einzigartig und originell geschrieben war, bekam ich noch eine Note "4" .... Aber auch nur mit allen Augen und Hühneraugen zudrücken, und weil es meiner Deutschlehrerin echt vom Stuhl vor lachen haute, wie ich diese Geschichte wahrgenommen hatte.
Autistische Menschen dagegen, mit nur schwache Kohärenz erkennen weniger die Beziehungen und Zusammenhänge, sondern richten in ihrer Wahrnehmung auf isolierte und einzelne Details, und haben weniger bis gar nicht den Blick oder Überblick auf das Ganze oder Gesamte.
Ein gelesener Text besteht für einen Autisten aus einer Ansammlung von Einzelinformationen, sie haben eine ausgeprägte Detailwahrnehmung, können also Einzelheiten wahrnehmen, die anderen Menschen so nicht auffallen. Verlieren aber dafür häufig den "Überblick" oder "Gesamtblick" im Zusammenhang, was oftmals Grund ist, warum sie gelesene Geschichten nicht verstehen, aufgrund fehlender Fähigkeit, einen sinnvollen Handlungsablauf im Gesamtblick zu haben.
Als ich diesen Teil im Buch las, erinnerte mich das an meiner Schulzeit, als ich die Abschlussklausur in Deutsch schrieb bei meinem Nachholen des Realschulabschlusses. Es galt, eine kleine Geschichte zu lesen, und daraus einen Aufsatz zu schreiben. Die Kurzgeschichte war witzig, aber ich habe diese Klausur vollstens verhauen, aufgrund dessen, das ich sie völlig falsch verstanden habe, da ich nicht den wirklichen, sinnvollen Handlungsablauf erkannte. Aber da meine Version - obwohl sie gänzlich falsch war - so einzigartig und originell geschrieben war, bekam ich noch eine Note "4" .... Aber auch nur mit allen Augen und Hühneraugen zudrücken, und weil es meiner Deutschlehrerin echt vom Stuhl vor lachen haute, wie ich diese Geschichte wahrgenommen hatte.
Auch der Teil in diesem Buch, erkannte ich mich wieder und
an meiner ganzen Jahre der Schulzeit, worin ich meine Schwierigkeiten hatte,
das sie nicht richtig zwischen wichtigen und weniger relevanten Informationen
zu unterscheiden vermögen. In der Schule habe ich immer - und ich meine
wirklich immer! - alles komplett (!) auswendig gelernt. Alles. Gerade in der
Berufsschulen habe ich so oft vor der Schwierigkeit gestanden, was davon
wirklich wichtig war und was nicht, und habe immer versucht, so gut es ging,
alles zu lernen, bis hin sogar genauestens die Satzstellungen und
Formulierungen bestimmter erklärender Textabschnitte, und habe ganze Absätze,
auswendig gelernt, in den Klausuren wieder gegeben, wo so manches mal der
Lehrer mich fragte, ob ich das abgeschrieben hae. Insbesondere in den zwei
Jahren, wo ich BWL hatte - Betriebswirtschaftslehre. Das Fach war - und ist es
heute noch - für mich ein großes Latein. Aber ich habe da fast immer eine
"1" und "2" geschrieben. Aber habe ich davon etwas
verstanden? Nein. Ich habe nur auswendig gelerntes rezitiert. Vieles von dem,
was ich auswendig lernte, habe ich nicht verstanden.
Und wieder eine Stelle im Buch, wo ich mich wieder erkenne:
"Aufgrund ihrer schwachen zentralen Kohärenz nehmen autistische Menschen
außerdem ähnliche Situationen oft sehr unterschiedlich wahr, denn erst eine
ganzheitliche Wahrnehmung führt dazu, dass Situationen als ähnlich oder gleich
eingeschätzt werden können. Daher bleibt erlerntes Verhalten oft auf die spezifische
Situation, in der es gelernt wurde, begrenzt"....
Ohmann... Und wie kann ich da noch weiter glauben, jemand so
hoch entwickeltes, spirituelles Wesen wie mein - ehemaliger Coach ... könnte in
irgend einer Form mit mir noch etwas anfangen... Es ist deprimierend und stimmt
mich sehr traurig... Kein wunder, das ich für ihn einfach zu nichts zu
gebrauchen bin, und in jeglicher Form mich abweist und für mich nur Härte,
Strenge, Polemik, Distanz und Abweisungen übrig hat, und nicht ansatzweise Nähe
oder Freundschaft dulden will... Ich verstehe es einfach nicht.... Trotzdem...
.ich verstehe es einfach nicht...
Weiter im Buch: "Es gelingt ihnen nicht, zwischen wichtigen und weniger relevanten Informationen zu unterscheiden. Nach einem Gespräch werden sie sich möglicherweise zunächst an das Muster des Teppichs erinnern und nicht in erster Linie an die anwesenden Personen. Diese Schwierigkeiten machen sich in der Schule häufig u.a. im Fach Deutsch oder in den Fremdsprachen bemerkbar"
Ja, die Schulfächer Deutsch und Englisch waren für mich
immer die schlechtesten und hatte in den ersten Schuljahren 6er drin gehabt,
dann 5er, in den Hauptschulzeit lange nur "4" und erst gegen ende
meiner Schulzeit als erwachsener Mensch in der Berufsschule schaffte ich es
gerade so auf einer "3" ...
Mir kommt gerade spontan die letzte Begegnung mit meinem
Coach in den Sinn... Ich erinnere mich gerade, als im Laufe der Sitzung draußen
es dunkel wurde und der unbeleuchtete Raum ebenso, das ich immer mehr
Schwierigkeiten hatte, ihm zu folgen vom Konzentration her... Als es im Raum
immer dunkler wurde, reflektierte seine Brille immer stärker die
Monitorbeleuchtung seines vor ihm aufgeklappten Notebooks, was mich immer mehr
ablenkte und irritierte... Ich musste mich immer stärker auf seine Worte
konzentrieren, während immer stärker die zwei Brillengläser zu zwei blendend
hell reflektierenden Scheinwerfer mutierten, gegen das ich blinzeln musste...
Es hatte mich so sehr abgelenkt, das ich seine Worte nicht mehr folgen konnte.
Ich konnte es einfach nicht... Ich nickte zwar noch bedächtig und
schauspielernd folgend, aber ich verlor den Faden bzw. besser gesagt - ich
verlor den Kontext, den Zusammenhang.... Ich konnte seine Worte zwar hören und
schon durchaus verstehen, aber ich schaffte es nicht mehr, den Kontext des
Gespräches zu folgen!!! Zu dieser Zeit dachte ich - das kann doch nicht wahr
sein! - und strengte mich immer mehr an, hochkonzentriert seinen Worten zu
folgen, aber das ständige blenden der Monitorbeleuchtung über seine Brille hat
mich überfordert, ich war nicht mehr in der Lage, aus den gesprochenen Worten
und Sätzen den inhaltlichen Zusammenhang zu erkennen.... Ich fühlte mich so
hilflos und es hat mich sehr gekränkt, seine harsche, abweisende Reaktion, als
ich ihn darauf ansprach, vielleicht das Licht einzuschalten, weil seine Brille
wie Scheinwerfer das grelle Monitorlicht mich blendete und ablenkte... Ich habe
es nicht verstanden, ich verstehe es auch heute nicht, wieso man so harsch und
abweisend und so derart verständnislos reagieren konnte.... Das war für mich
wie eine verbale Ohrfeige gewesen... Ich hätte am liebsten geheult vor dieses
Gefühl der Machtlosigkeit, vor einem Menschen zu sitzen, die Worte vernehmen zu
können, aber nicht mehr in der Lage zu sein, die gesprochenen Worte in ihrem
Kontext, Sinn und Inhalt weiterhin zu verstehen, und das nur weil das ständig
mich anblitzende Licht mich völlig im Mitdenken ausknockte... Ich verstand es
ja selbst nicht, was genau meine Schwierigkeit war, ich musste seine harsche
Anfuhr herunterschlucken, meine hochkommende Gefühle unterdrücken und konnte
nur das eine mir sonst nicht anders zu helfende Möglichkeit ergreifen, indem
ich den Blick senkte oder zur Seite schaute und ihn nicht mehr anschaute, was
sicherlich von diesem Zeitpunkt an sehr unhöflich, desinteressiert und
abweisend meinerseits aussah....Von diesem Moment an der Sitzung hätte man sich
die restliche Zeit genau so gut sparen können, da ich von dem Zeitpunkt an,
noch zusätzlich des Gefühls einer verbalen Ohrfeige erhalten zu haben, auch
noch mit meinen Gefühlen zu tun hatte, und gonnix mehr noch von der Sitzung
etwas wahrnahm, oder mitbekam und nur noch wie automatisch antwortend, nur noch
die hälfte wirklich mitbekommend und verstehend irgendwie mich mit
halbda-Antworten durchschlug.
Zwar hatte er nach der Pause die Monitorbeleuchtung herunter
reguliert, aber dennoch blieben die Brillengläser wie zwei Scheinwerfer, die
mit jeder Bewegung gegen meine Augen blitzten und meine gesamte Konzentration
einforderte. Im Rückblick vermute ich, das er das mit pure Absicht machte, das
für mich schon fast hart an der Grenze zu Böswilligkeit entlang ging, einfach
nur um zu testen, ob er mich zum abkacken bringen kann um dann mir sagen zu
können, das ich versagt habe und es sei ja meine Schuld. Vielleicht mag das
provokante Reflektieren mit Licht gegen die Augen ja eine gute
"Übung" zu sein, es zu erdulden. Aber was mich betrifft - und jetzt
im Wissen, das ich aufgrund meiner Entwicklungsstörung es nicht anders kann -
hätte das nicht sein müssen, denn es nimmt jeglichen Sinn und Zweck einer
solchen Testsitzung, was seine Inhalte betrifft, wenn ich die Inhalte durch
solche Licht-Aktionen nicht mehr folgen konnte.
Zurück zum Buch...
Unter "Häufige Auffälligkeiten" sind folgende Punkt beschrieben:
"Menschen mit Autismus geben sich in der Regel durchaus Mühe, die Erwartungen anderer zu erfüllen, es wird jedoch deutlich, dass sie dabei immer wieder an ihre Grenzen stoßen. Schwierigkeiten bestehen in vielen Bereichen:
Unter "Häufige Auffälligkeiten" sind folgende Punkt beschrieben:
"Menschen mit Autismus geben sich in der Regel durchaus Mühe, die Erwartungen anderer zu erfüllen, es wird jedoch deutlich, dass sie dabei immer wieder an ihre Grenzen stoßen. Schwierigkeiten bestehen in vielen Bereichen:
- Kontaktverhalten und soziale Interaktion: Es fällt
autistischen Menschen schwer, sich auf andere Menschen einzustellen, ein
Gespräch mit ihnen zu beginnen und in Gang zu halten, obwohl sie sich oft
durchaus für ihr Gegenüber interessieren und den Kontakt ausdrücklich wünschen.
- Menschen mit Asperger-Syndrom weisen in der Regel keine
Verzögerung der kognitiven Entwicklung und keinen Sprachentwicklungsrückstand
auf. ((("in der Regel" - ha, da habe ich die Ausnahme, da ich erst
mit 6-7 Jahren begann zu sprechen))) Die Kommunikation indes bleibt auffällig,
besonders dann, wenn es um die wechselseitige Konversation geht.
- Die Sprache ist oft pedantisch, manche autistische
Menschen weisen eine ungewöhnliche Sprachmelodie auf, die die Tonlage, die
Betonung und den Rhythmus der Sprache beeinflusst.
- Auffälligkeiten im nonverbalen Kontakt: Häufig gelingt es
ihnen nur schlecht, Mimik, Gestik oder Blickkontakt anzuwenden und bei anderen
richtig zu interpretieren. Daher entgehen ihnen im Gespräch viele
Informationen, die andere Menschen ganz selbstverständlich nebenher aufnehmen
können.
- Insbesondere beim Asperger-Syndrom treten
Ungeschicklichkeiten beim Gehen und Probleme bei der motorischen Koordination
auf.
- Inhomogenes Kompetenzprofil: Oft sind Hilfe und Anleitung
bei scheinbar leichtesten Aufgaben, insbesondere alltagspraktischen
Erledigungen, notwendig, während schwierige Anforderungen manchmal nahezu
mühelos erledigt werden können. Dies kann von Außenstehenden oft nur schwer
eingeordnet werden und als Provokation erscheinen.
- Die Betroffenen wirken daher in der Kindheit ebenso wie im
Jugend- und auch noch im Erwachsenenalter auf ihre Umgebung oft merkwürdig und
geben den anderen noch einige Rätsel auf.
Zu jeder Punkt fallen mir prompt passende Beispiele ein....
Ich weiß noch, beim zweiten Treffen glaube ich, wie der Coach bei mir war, und
es ist in der Tat so, ich habe meine Schwierigkeiten zweifellos, Gespräche in
Gang zu halten. Dieses sog. "wechselseitige Konversation" - gelingt
mir nicht, oder nur sehr schwer. Kommt auch echt auf den Gegenüber darauf an.
So war es, das er nur redete, und ich hörte zu. Ich glaube, seine Ansicht nach
war bei mir, meine mangelhafte Gesprächigkeit mein unzureichendes
Bildungsvermögen. Vielleicht ist das auch ein Punkt, aber ich erkenne tatsächlich,
anhand so viele Situationen, wo ich da stehe und nicht mehr weiter weiß, wie
ich ein Gespräch weiter fortsetzen soll, oder überhaupt, wie man gute Gespräche
führt. Meine "Strategie" ist oft, dann das Thema schnell zu wechseln,
wenn ich nicht mehr weiter weiß, oder ins Wort fallen, oder dann schnell mich
zu verabschieden, oder nehme jede andere Ablenkung als Vorwand, um die
"Flucht" zu ergreifen, bevor man merkt, das ich einfach nicht weiter
komme in der Kommunikation...
Motorische Koordination... mhmmm... Naja, das eine Semester
in der KIGT zeigte ja, wie es um meine körperliche und motorische Fähigkeiten
steht.... Plump und Paddelig bei den einfachsten Bewegungsabläufen. Obwohl ich
aber als Orgelspieler keinerlei Probleme hatte, zwei Manuale zu bespielen,
Basspedale zu treten und mit dem rechten Fuß noch paar Schalter zu bedienen und
das alles gleichzeitig. Und in der Hauptschule hatten wir mal ein paar Stunden
an einem Schlagzeug jeder mal trommeln dürfen. Ich war die einzige in der
Klasse, die - im Vergleich zu den anderen, die gerade mal zwei Hände
koordinieren konnten - schnell lernte einen bestimmten Rhythmus mit beiden
Füssen und beiden Händen richtig koordiniert auszuführen.
Das bestätigt wieder - ich bin paddelig und dümmlich bei den
einfachsten Dingen, aber komplizierte Vorgänge vermag ich zu tun...
Verrückt.....
Meine Sprachmelodie, Tonlage, Betonung... ich bin mir
darüber nicht sicher. Darüber hatte mein Coach bisher nie etwas gesagt. Ok, nun
hat er mich auch bisher nur vier mal in den ganzen 7 Jahren (!!!) real sehen
wollen. Aber ich vermute dennoch stark, das ich auch hier meine Schwächen und
Defizite habe... Ich habe oft Menschen beobachtet, Menschen, die so eine ganz
leise, kaum vernehmbare Stimmchen haben, seelenruhig und langsam sprechen, und
ein ganzer Tischkreis Menschen hören gespannt und gebannt ihr zu. Und wenn ich
was sage, erlebte ich fast immer, das dann ein anderer mir ins Wort fällt, oder
es hört keiner zu, oder ein anderes Thema geht einfach rein, als sei ich Luft
und habe nichts gesagt...
Was habe ich das schon so oft erlebt.... Von daher lässt mich diese Erfahrungen im Rückblick vermuten, das es wohl mit meiner Sprachmelodie, Tonlage und Betonung auch nicht zum Besten liegt... Das die Mitmenschen um mich herum denken, ich rede nur für mich vor mich hin, oder ich bin schon mit meinem Satz zu ende aufgrund falscher Betonung, welches mir nicht bewusst ist und plappern dann los, und mir ungewollt mitten im Satz abgewürgt ... soo oft... so oft erlebe ich das, derart so oft, wo ich merke, es hört mir keiner zu, ich werde überhört, oder fällt mir ins Wort rein... Das ich dann auch jedes mal gekränkt verstumme und irgendwann natürlich introvertierte im laufe meines Lebens und lieber die stille Zuhörerin bleibe, als das ich versuche etwas zu sagen, und man mir einfach ins Wort fällt, mich abwürgt oder erst gar nicht mir zuhört oder mich wahrnimmt... Und ja, mir ist auch bewusst, das ich dann ebenso begann, anderen einfach ins Wort zu fallen, aufgrund eigener Erfahrung, das die Menschen um mich herum in aller Regelmäßigkeit mir ins Wort fallen... und das ich sonst irgendwie ständig keine Chancen habe, auch mal zu Wort zu kommen, und so oft, verstummt wieder ausatme, wenn ich gerade Luft hole, um was zu sagen und prompt wie ein nahtloser Kette die Menschen sich aufs Wort zu Wort zu Wort - zu Wort kommen, ohne das ich irgendwie mich mit eingliedern kann....
Was habe ich das schon so oft erlebt.... Von daher lässt mich diese Erfahrungen im Rückblick vermuten, das es wohl mit meiner Sprachmelodie, Tonlage und Betonung auch nicht zum Besten liegt... Das die Mitmenschen um mich herum denken, ich rede nur für mich vor mich hin, oder ich bin schon mit meinem Satz zu ende aufgrund falscher Betonung, welches mir nicht bewusst ist und plappern dann los, und mir ungewollt mitten im Satz abgewürgt ... soo oft... so oft erlebe ich das, derart so oft, wo ich merke, es hört mir keiner zu, ich werde überhört, oder fällt mir ins Wort rein... Das ich dann auch jedes mal gekränkt verstumme und irgendwann natürlich introvertierte im laufe meines Lebens und lieber die stille Zuhörerin bleibe, als das ich versuche etwas zu sagen, und man mir einfach ins Wort fällt, mich abwürgt oder erst gar nicht mir zuhört oder mich wahrnimmt... Und ja, mir ist auch bewusst, das ich dann ebenso begann, anderen einfach ins Wort zu fallen, aufgrund eigener Erfahrung, das die Menschen um mich herum in aller Regelmäßigkeit mir ins Wort fallen... und das ich sonst irgendwie ständig keine Chancen habe, auch mal zu Wort zu kommen, und so oft, verstummt wieder ausatme, wenn ich gerade Luft hole, um was zu sagen und prompt wie ein nahtloser Kette die Menschen sich aufs Wort zu Wort zu Wort - zu Wort kommen, ohne das ich irgendwie mich mit eingliedern kann....
Blickkontakte.... Bei so manchen Menschen, die auf mich
einen "intensiven Blick" haben, habe ich in der Tat Schwierigkeiten,
ihnen länger in die Augen zu schauen.... Menschen mit unterschiedlichen Augen,
verunsichert mich, in welches ich nun schauen soll... Nur bei wirklich ganz,
ganz wenigen Menschen kann ich ohne weiteres in die Augen schauen und den Blick
halten... Oft aber schaue ich weg, da sich in mir sonst ein unangenehmes Gefühl
breit macht, ich würde sie anstarren....
Weiter im Buch: "Manchmal liegt eine besonders hohe
intellektuelle Begabung vor, die es dem Betroffenen einerseits oft ermöglicht,
Techniken zu ermitteln, um die bestehenden Schwierigkeiten so gut wie möglich
zu kompensieren. Auf der anderen Seite aber kommt es dadurch häufig auch zu
reaktiven Depressionen, da viele Menschen mit Asperger-Syndrom in der Lage
sind, ihre Schwierigkeiten sehr gut zu analysieren und dabei durchaus auch
realistisch zu erkennen, dass trotz aller Mühe manches im Leben, das für ihre
Umgebung selbstverständlich erscheint, für sie wohl nicht erreichbar sein wird,
auch wenn sie es sich noch so sehr wünschen…"
Tja... das kann ich nur bestätigen... Klar, habe ich im
laufe meines Lebens Strategien entwickelt, meine Defizite zu kompensieren. Und
ja, ich bin jemand, der sehr oft depressiv und traurig ist und an mir selbst
zweifele weil ich so vieles nicht verstehe und für mich diese Welt wie so oft,
so seltsam mir erscheint und ich mich so fremdartig darauf fühle...
Auch in dieser Textpassage erkenne ich mich selbst, und
manchmal verfluche ich meine Intelligenz in dieser Hinsicht, zu erkennen, das
ich anders bin, das es Dinge gibt, worin ich so oft und immer wieder die selben
Schwierigkeiten habe, und andererseits aber es nicht zu lösen vermag, nur zu
kompensieren... Und Kompensation ist keine Lösung, das Problem ist und wird
auch weiterhin immer bestehen bleiben, es wird wohl immer ein Bestandteil in
meinem Leben sein, was mich einfach oft frustriert, deprimiert und mich
gegenüber meiner eigenen Unzulänglichkeiten mich hilflos fühlen lässt..........