Montag, 18. August 2008

Ethnor's Aufstieg

Kürzlich habe ich etwas ganz tolles für mich entdeckt. Ein Online-Radio mit einer riesigen Auswahl von allen möglichen Musikrichtungen, ganz nach meinem Geschmack.

Von folgendem Radiosender
http://bluemars.radio.de inspiriert und in den sphärischen Klängen ambientaler, chilliger Musik verführen lassen, war ich mal spontan Kreativ unterwegs und schrieb eine kurze und fantasievolle Szenerie auf, welches mir eines der Musikstücke durch den Kopf schwebte. Und weil das noch immer so schön chillig und sphärisch aus meinen Lautsprechern plätschert, auch noch gleich ein neues Graphikwerk dazu.

Am besten Du rufst einfach http://bluemars.radio.de auf, Lautsprecher an, und hörst die chillige Musik und liest dazu meine kleine Kurzgeschichte... :)

Viel Spaß!
Singar

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Ethnor's Aufstieg

Die Luft ist klar und frisch... Eine ganz leichte Note salzigen Meerwassers und der Duft grüne Algen ist zu vernehmen... Wie im Einklang des ätherisch-duftenden Windes, rauscht zart das Wasser im Sand empor, um sogleich wieder sich zurückzuziehen und erneut sich in unzählige kleine Wellen den Ufer entlang heranzutasten...

Seel, ein heller, kleiner Zwergstern, prickelt energetisierend auf der Haut und ich spüre, wie der Wind über jedes einzelne Härchen an meine Arme zart umstreichelt...

Ich schaue in den Himmel... Sie ist so unglaublich klar und rein und von einem reinfarbigen, strahlendem Blau... von hellblau, bis hoch hinaus ins samtene, leuchtende, dunkle königsblau... Die dünne Atmosphäre Sophan's lässt trotz Tageslichtes und gleißende Sonne die Sterne wie silberne Juwelen strahlen und durchsetzen den Himmel in einem Meer voller funkelnden Diamanten...

Am Horizont des Meeres hebt sich ein riesiger, bläulichgrauer Bogen empor... schneller als die Sonne aufgehend, schieben sich die ersten Ausläufer des Planetenringes von Ethnor hoch...


Eine leichte Wolkenbank verleiht den Planetenaufgang am Horizont etwas magisches, unglaublich einzigartiges in seinem Moment und in dieser Sekunde...


Ethnor erscheint... majestätisch... unglaublich schön...
Man konnte mit bloßem Auge die Kontinente erkennen... seine feinen Küstenlinien, das leichte reflektieren der Meere im Licht... und im Kontrast dazu, funkeln Ethnor's Riesenstädte unter dem Schlagschatten des Planetenringes...

Ich stehe wie gebannt am Ufer des Meeres, lasse die Wellen meine nackten Füße umspielen und spüre den Sand unter meine Zehen... Bald füllt der Planet mit seinem unglaublich großen feinporigen Ring das ganze Firmament aus - und die Atmosphäre verdunkelt sich zusehends immer schneller... Die Sterne gewinnen immer mehr an Leuchtkraft, je mehr sich der Planet zwischen der weit entfernten Zwergstern und Sophan schiebt...


Gleich ist es soweit .... gebannt starre ich auf das Meer hinaus und beobachte.... gleich verdeckt der Planet die Sonne... Das Meer reflektiert glitzernd den grünblauen, aufsteigenden Planeten... Da! ... Das Licht verändert sich... Der Planet berührt die Sonne - und innerhalb weniger Sekunden verdunkelt sich der Himmel! Mit unglaublicher Geschwindigkeit rast der Schlagschatten des Planeten sichtbar vom Horizont ausgehend, über das Meer auf mich zu! Ein Atemberaubendes Lichtspiel bietet sich mir an, als es plötzlich mit einem Schlag Nacht wird, als Seel hinter dem Planeten verschwindet!... Ich sehe Ethnor's Nachtseite, hell Umrandet mit einer von der Sonne leuchtende Atmosphäre und von einem Leuchtenden Band umgeben, bestehend aus glitzerndem Sternenstaub, welches einst Ethnors Monde waren... Das Meer reflektiert mit einer unglaublichen Klarheit den nun zur vollen Gänze strahlenden Planetenaufgang und seine Ringe, und Millionen von Sterne glitzerten in den Wellen des Meeres... Der Himmel gibt nun seine volle Sternenpracht wieder, und man erkennt sowohl die Sternenstraße, als auch den Bulk am Horizont...

Aber es ist noch nicht alles... Es ist nur ein kurzer Moment, welcher jedem Beobachter eine Gänsehaut widerfahren lässt... Eine kräftige Windböe rollt vom Meer heran, begleitet mit kraftvolleren Wellenbewegungen, als die von der Verdunklung verursachte Kälte diese kleine Welt mit einem Eiswind bewegt...

Ethnor's Aufstieg erreicht bald seinen Höhepunkt und verschmilzt immer mehr mit dem Himmel.... gleich wird die Nacht wieder zum Tage, wenn der Stern Seel wieder zum Vorschein kommt... Der Meereshorizont beginnt zu glühen, als die ersten Sonnenstrahlen wieder die Oberfläche berührt und die zarte Atmosphäre zum leuchten bringt... Ich fröstele vom böigen, eiskalten Wind... und spüre das warme Meerwasser um meine Beine, der innerhalb wenigen Sekunden, Ethnor's Gravitation folgend, angestiegen ist....

Fasziniert beobachte ich, wie der glühend-leuchtende Horizontstreifen immer heller und weiter wird, eher Ethnor die Sonne wieder freigibt! ... So schnell wie der Schatten des Planeten über das Meer raste, gleißen die Lichtstrahlen mit ebenso unglaublicher Geschwindigkeit hinterher und es wird wieder fast geradezu blendend hell!...
Nur ein kurzer Augenblick bildet sich eine riesige Lichtkorona am Horizont Ethnor's, ehe er Seel's Leuchtkraft wieder zur vollen Gänze freigibt.

Ich muss mich beeilen... das Wasser steigt schnell an... und wate durch die feine Sandbank hindurch zurück... Ich schaue hinauf - und kann Ethnor nur noch an einem vagen, leuchtenden Umriss und an seine Sternenstaub-Ringe erkennen...

Der Wind ebnet wieder ab und Seel wärmt die dünne Atmosphäre Sophan's auf... Ich spüre die Strahlen warm und prickelnd auf der Haut... atme die herrliche Luft ein... und lausche weiterhin verträumt das Geflüster der Wellen... Nun ist es Zeit, nach diesem Ritual, sich weiteren schönen Dingen des Lebens auf diesem Mond zu widmen, und beginne den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück...

- ende -