Sonntag, 30. Dezember 2007

Jahreswechsel 2oo7 / 2oo8

Welche Bedeutung hat der Jahreswechsel in esoterischen bzw. spirituellen Sinn?

Was geschieht da, wenn beim Countdown runterzählen und das Sterben des alten Jahres und die gleichzeitige Geburt des neuen Jahres allerhand Emotionen durch die Menschen durchgehen? Von Melancholie, Traurigkeit, über Freude, Lachen, Glück...? Welche unglaubliche Energien werden dabei freigesetzt und durchläuft den gesamten Globus wie eine Tsunami-Welle direkt in der wechselnden Zeitzonen? Was genau geht allein energetisch vonstatten und was bewirkt es??

Die einen blicken melancholisch auf das alte Jahr zurück während des Abschied-Nehmens, denken über das Jahr nach was sie erreicht haben und nicht erreicht haben, und sagen entweder "Gott sei Dank ist das beschissene Jahr vorüber" oder "hoffentlich wird das nächste Jahr besser als das alte"... Die anderen wiederum freuen sich auf ein neues Jahr voller Taten, Glück und neue Ereignisse und sagen "Das war ein schönes, erfülltes Jahr" oder "Auf ein neues, schönes und spannendes Jahr" ...

Neue, gute Vorsätze für das Jahr werden geschmiedet... über alte Vorsätze nachgedacht, ob man diese erreicht hat oder nicht... man denkt über sich selbst nach, ob man in diesem vergangenen Jahr überhaupt gelebt hat, etwas erreicht hat, etwas getan hat... und man denkt über sich selbst nach für das kommende Jahr, was man sich vornimmt, was man erreichen will, was man tun will...

Das Kalenderblatt beginnt wieder mit Januar - und die Tage werden wieder merklich länger... Ein neuer Start ins neue Jahr verspricht ein neuer Anfang eines weiteren Lebensjahres... gefüllt mit Wünsche, gute Vorsätze, neue Pläne und Vorhaben....

Und kaum sind die Silvesterknallerei vorüber - landen auch schon die ersten Osterhasen auf den Verkaufstischen und man ertappt sich bei den erschrockenen Gedanken "Ohmeingott vergeht die Zeit... jetzt aber schnell für Ostern einkaufen"..... und Schwups - hat man schon fast den Eindruck, das auch dieses Jahr einen durch den Lappen rennt...

Was ist für dich der Jahreswechsel für ein Ereignis? Ein Moment des Feierns und des Glücks? Optimismus über das neue Jahr? Oder ein Moment der Melancholie und des Nachweinens über das verlorene, alte Jahr?

Schreibe darüber doch einfach ein paar Worte in... Forum Spirituality

Viele Grüße
Singar

Montag, 24. Dezember 2007

Shortstory - Ein Szenenabriss aus dem Leben eines Einsiedlers im Winter



Die Landschaft ist weiß und kalt.. Eine leicht vom Wind säußeln durchbrochene Stille ist zu vernehmen... der Schnee knirscht unter den Füssen...

Die Luft ist herrlich frisch und trocken und riecht nach Schnee und nach ganz leichtem Tauwasser auf feuchtem Nadelholz... Leise fallen dicke Schneeflocken hier und da herunter... irgendwo heult ein Wolf nach seinesgleichen... der Himmel ist schneeweiß mit tief hängenden, dicken Wolken doch es herrscht keine Dunkelheit oder Trübes Licht, sondern es ist taghell, als würde auch sogleich die Sonne in jedem Augenblick durchbrechen... die Natur wirkt trotz Winterschlafes absolut hellwach und energetisierend und es ist ein herrliches Gefühl diesen Augenblick des Friedens im ewigen Eis in der Seele wirken zu lassen...

Ich lausche meinen eigenen Schritten im Schnee... knirsch - knirsch - knirsch... Ich lausche meinem Atem und beobachte, wie der weißer Dampf langsam sich zerfasernd auflöst... ich liebe dieses Geräusch im Schnee und das weiche Gefühl unter den Füssen...

Die kalte Luft strömt so herrlich erfrischend durch die Nase in die Lungen und es ist, als würde ich pure Energie einatmen... Ich genieße die Natur und ich genieße diese reine, frische und kalte Luft...

Meine Wanderung durchläuft eine schöne, hügelige Naturlandschaft... hier und da durchbrechen große Tannen und Baumgruppen das weite Feld wie von einem Poesie-Künstler in seiner Muße gestreut...

Mein Wanderstab sinkt tiefer in den Schnee herein und ich ändere ein wenig meinen Weg, weiter den leichten Hang hinauf... irgendwo weit über mir schreit ein Bussard als er seine Kreise dreht, auf der Suche nach Beute... Ich lächele und liebe es, die Rufe der Wildtiere zu lauschen...

Als ich den höchsten Punkt erreiche, bleibe ich stehen und blicke über eine mystisch-kraftvolle, unglaublich einzigartigen Schneelandschaft und der Anblick ist so, als würde ich allein mit den Augen Kraft tanken... ein schneeweißer Wolf zieht seinen Weg über einen zugefrorenen See, den man auch nur erahnen kann, aufgrund der ebenmäßig glatten Schneefläche... Es handelt sich um einen sehr alten Wolf, das kann ich ihm ansehen. Wahrscheinlich vom Rudel verstoßen... musste wohl einem stärkeren und jüngeren Wolf weichen.. Ja, so sind die Gesetze der Natur... Sie sind hart aber ohne diese Gesetze der Natur gäbe es die Natur nicht.. Ich beobachte den Wolf, der hungrig seine Nase in die Höhe streckt... er wittert bestimmt irgendwo einen Schneehasen... etwas größeres wird er wohl auch nicht mehr jagen können.. Ich muss wohl einen Umweg in Kauf nehmen, um den Wolf nicht zu nahe zu kommen... zwar habe ich meine eigene Jagdbeute - zwei Schneehasen - gut ausgeweidet in Leder verpackt - doch man sollte die Nase eines Wolfes nicht unterschätzen... auch ich bin ein alter Wolf... meine Tage sind schon lange gezählt und als Einsiedler ziehe ich meine Wege durch die Berge hindurch. In gewisser Hinsicht - sind der weiße Wolf und ich uns ähnlich... Wenn ich wollte, könnte ich ihn erlegen... Sein Fell wird mir sicher einen guten Preis auf dem Markt geben... Doch heute bin ich nicht sein Feind... Heute bin ich einfach nur ganz im Einklang Eins mit der um mich umgebenden Kraft und Energie dieser Welt...

Dem Tier und sein Revier Respekt zollend, ziehe ich mein Bärenfellumhang fester zu und gehe meines Weges weiter...

Ein Blick in den Himmel - ein Sturm wird aufziehen... die Wolken werden grau und schwer und der Wind frischt auf... ich sollte mich beeilen...

- ende -

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Donnerstag, 29. November 2007

Der Todes-See

Heute Nacht hatte ich wieder einen Traum, von einer ganz besonderen, und sehr lange nach-anhaltenden, befremdlich-fühlenden Art...

Ein Albtaum, das fast regelmäßig in gewissen Abständen alle paar Jahre über mich kommt, und wenn man sie alle zusammen nimmt, kann es fast eine kleine, unheimliche Geschichte erzählen.

Schon als Kind fürchtete ich mich sehr nach diesem Traum über diesen "Todes-See"... wie ich sie heute einfach mal nenne. Und nach dem heutigen, nach vielen Jahren wieder aufgetauchten nächtlichen Traum, welches ich schon fast vergessen hatte, habe ich mich entschlossen, zu versuchen, die Szenen aus unzählige Träumen, in der Reihe nach aufzuschreiben.

Wenn ich jetzt so über die Bilder und Szenen nachdenke, überkommt mich wieder dieses eigenartige Gefühl der Surrealität, welches ich nicht in Worte fassen kann. Und ich frage mich - handelt es sich wirklich nur um einen "Traum"? Sind es wirklich nur aus der Psyche und Unterbewusstsein gebildete, in Traumsymbole gepackte Bilder, und vom Gehirn umgesetzte, erfundene Szenarien? Oder könnte es sich um Bruchstücke von Erinnerungen aus einer Zeit und Leben vor diesem Leben handeln? Wer weiß? Denn ein besonderes Merkmal hat dieser Traum, im Vergleich zu den sonst üblichen Nacht-Träumen... Die darin empfundene Ängste - Todesängste - fühlten sich verdammt scheiße an...

Es handelt um einen See. Irgendwo in der Natur in einem kleineren Waldstück. Eigentlich ist das weniger ein "See", sondern vielmehr handelt es sich um einen Baggerweiher, welches nun heute unter Naturschutzgebiet steht. Das kleine Waldstück mit diesem Weiher liegt nahe einer Autobahn. Verwildert, kaum besucht, und nur von Spaziergänger und Radfahrer oder Hunde-Ausführer umlaufen. Doch niemand geht in diesem See baden....

Eine meiner ersten Träume die ich hatte vor Jahrzehnten, beschrieb die genaue Gegend dieses Sees. Der kleine Weiher in der Nähe einer Autobahn, mit einer kleinen, fast zugewachsenen und vergessenen landwirtschaftlichen, löchrigen Straße angebunden, ist sehr unbekannt und kaum besucht. Kinder und ab und an Spaziergänger "verirren" sich hierher. Doch der See - so ruhig und idyllisch er auf dem ersten Blick auch aussehen mag - bleibt unberührt und völlig ruhig. Das Wasser ist sehr dunkel und leicht grünlich-trübe und man kann nur Vermutungen anstellen, wie tief er ist.


Ich bin etwa 7 Jahre alt.. Alleine... weit und breit kein Mensch... und stehe an diesem See. Ich fürchte mich unheimlich vor diesem See... Die Landschaft um mich herum ist sehr natürlich gewachsen, ungepflegt, wie ein Stück Naturschutzgebiet womöglich, frei von menschlichen Rodungen und Schönheitspflegen... Auch das Wasser ist völlig eigen, unrein, voller Mücken, leicht brakig-moderig-faulig-riechend... und tiefschwarz. Allein am Ufer dieses Sees zu stehen, löst eine Art "Ur-Angst" in mir aus ... denn der See strahlt etwas unheimliches, bedrohliches aus. Ich starre auf dem Wasser - und ich weiß, am Grund dieses Sees ist etwas... etwas unheilvolles... etwas bedrohliches.. Ja gar etwas lebensbedrohliches - und die Angst entpuppt sich als Todesangst.

"In diesem See ist ein Monster..."

so dachte ich als Kind immer um das Gefühl und Angst irgendwie zu einem schlüssigen Grund zu packen.


Darin ist etwas sehr gefährliches und lebensbedrohliches... Etwas, was man um jeden Preis meiden sollte. Darum geht niemand in diesem See baden... Niemand vermag es Aussprechen der diesen Ort besucht - aber alle fühlen, das etwas grauenhaftes sich in diesem See befindet, und wer auch nur mit dem Fuß da hinein geht, wird in die Tiefe gezogen und stirbt einen sehr langen und qualvollen Tod.

Die ersten Träume um diesen See als Kind handelte sehr detailliert um diese Gegend und der See... und das ich in diesen See - baden musste. Albtraum pur.


Ich weiß, das es gefährlich ist, in dieses Wasser zu gehen, und ich habe angst auch nur am Ufer daran zu stehen! Und dennoch, ziehe ich mich aus und mache mich bereit, in den See zu steigen um darin zu Schwimmen. Ich bin kein sonderlich guter Schwimmer. Und dennoch trete ich mit den Füssen in den algigen, watigen Sand ins Wasser... sofort trübt sich das Wasser um den Füssen mit Schlammig-dreckigen Schlick.... In diesem See ist etwas furchtbares auf dem Grund - ein Monster, der mich in die Tiefe ziehen wird! - Obwohl ich um die Gefahr, in der ich mich befinde, mir bewusst bin, steige ich immer tiefer in das Wasser hinein - und bete und hoffe inständig, dass das Monster mich nicht bemerke - und beginne zu schwimmen, als ich keinen Boden mehr unter den Füssen habe......

Ich schwimme sehr sachte, um so wenig Wellen und Geräusche wie möglich zu verursachen, zur Mitte des Sees. Selbst die Natur um mich herum scheint den Atem gehalten zu haben... kein Geräusch war mehr zu hören... Hier und da noch ein entferntes Vogelzierpen... doch ansonsten herrscht Buchstäblich Totenstille....

Je weiter raus ich schwimme und je weiter ich mich von den rettenden Ufern entferne, desto mehr fühle ich diese Ur-Angst in mir hochkommen - und ich vermeide mir auszumalen, wie es unter mir in den dunklen Tiefen aussieht.... Mein Herz klopft sehr schnell mir bis zum Halse hoch.. und ich erreiche die Mitte des Sees. Was auch immer sich in diesem See befindet, ich fühle, das es ganz in der nähe ist.. Eine dunkle, schwarze Aura des Todes, das aus dem gesamten Gewässer ausstrahlt, ist hier in der Mitte des Sees am stärksten zu spüren....

Plötzlich kräuselt sich irgendwo das Wasser kurz. Das Monster im See ist erwacht! Es hat mich bemerkt! In Todesangst kehre ich um und schwimme um mein Leben! Ich trete mit den Füssen aus! Schreie! Weine! Wildpanisch mit den Armen und Beinen um mich schlagend! Als schwimme ich direkt über einen tiefen, gierigen Schlund unter mir rüber! Das Ufer ist so weit weg - es ist als bewege ich mich nur noch auf der Stelle! Das sichere Gefühl, verfolgt zu werden, stellt sich ein und mir stellen sich regelrecht die Nackenhaare auf!.... Ich will nicht sterben! Und strample mehr als das ich schwimme, irre wild um mich tretend und schlagend und luft-japsend, weil ich immer mehr Wasser verschlucke und untertauche, Richtung Ufer! Tränen schießen mir in den Augen! Schreie! Und ich habe das Gefühl, hinter/unter mir ist das Monster schon direkt am fuße und streckt seine unsichtbare Klauen aus um mich gleich in die Tiefe zu ziehen! Eine unheilvolle, mächtige Präsenz baut sich hinter mir auf, ich fühle deutlich, ich bin nicht alleine, sondern hinter mir ist etwas grauenerregendes, wo es besser wäre, sich nicht umzudrehen, sonst gefriert einem das Blut in den Adern und...

.... ich erwache mit einem Schrei, schweißgebadet, mit wild klopfenden Herzen, noch immer von Todesangst geschüttelt und schalte alles Licht im Zimmer ein, das ich finden konnte, sosehr fürchtete ich mich vor der Dunkelheit! ....

So sahen meine ersten Träume als Kind damals aus mit diesem verdammten See...
Es kam auch vor, das ich, nachdem ich mich wieder schlafen legte, der Traum sich fortsetzte oder gar von vorne begann in ähnlicher weise. Ich musste in diesen See hinein und durchschwimmen, und wusste genau, darin ist etwas grauenhaftes verborgen am Grund des Sees...

Im Laufe der Jahre - ich träumte von diesem See so alle paar Jahre - tauchte dieser See in verschiedenen Szenen-Variationen auf, wobei eines immer gleich blieb: Ich musste diesen See irgendwie überwinden oder überqueren. Egal wie. Es führte keinen Weg daran vorbei, als quer durch diesen verdammten, grauenhaften See... Mal versuchte ich ihn mit einem alten Ruderboot (welches natürlich voll Wasser lief und unterging)... Mal waren schmale Kanthölzer aneinandergereiht wo ich Seiltänzerisch-balanzierend versuchte hinüber zu kommen (Wo ich natürlich das Gleichgewicht verlor)... Mal musste ich nur schnell genug rennen, um wie ein Grashüpfer drüberhuschen zu können (und bin doch nicht schnell genug gewesen)... Mal waren es alte, morsche Holzbarken und Holzstege, die bei einem unachtsamen Schritt sofort einbrachen...

Eines blieb immer das selbe - nach so vielen Jahrzehnten, wo ich diesen Traum immer wieder alle paar Jahre hatte... Die Landschaft bzw. Örtlichkeit (wobei ich das in Realität nie herausgefunden habe, ob dieser See tatsächlich existiert), und dann, das etwas sich in diesem See verborgen hielt, und die unglaubliche "Ur-Angst", die ganz, ganz tief aus dem inneren hervorgeholt wird und noch lange in den Tag hinein mich mit Beklemmungsgefühle "beschäftigte"....

Irgendwann mal träumte ich, das ich sehen konnte, was sich in diesem See befand... Das war vielleicht so irgendwo im Teenie-Alter, glaube ich.... Inzwischen hatte ich im Laufe meiner Kindheits- und Jugendjahren gelernt, aus Albträumen mich wachzuzwingen und kein Albtraum muss ich noch länger als nötig durchträumen...


Ich stehe an diesem See - und ich war sehr in Eile... und ich muss unbedingt da hinüberkommen! Doch der See ist gefährlich.. Ich darf um keinen Preis ins Wasser kommen! Etwas unheilvolles verbirgt sich unter der Wasseroberfläche... Ich darf nicht hineingelangen! Ich starre die modrigen, alten, schon grünspanig-moosbewachsenen Holzstege an, die über diesen See des Grauens gebaut wurden... Von den Planken sind vielleicht nur noch ein drittel erhalten - und diese sehen nicht gerade aus, als würden sie noch irgendwas tragen....

Es ist kalt.... ich muss mich beeilen!... Ich trete vorsichtig auf die erste Planke des Steges - und es bricht beim geringsten Gewicht bröselig ein... Mein Herz klopft ängstlich... doch noch kann ich meine Angst beherrschen... Was auch immer sich in diesem See befindet - es kann nicht hinaus - und ich bin in Sicherheit, solange ich mich am Ufer befinde... Der See liegt ruhig da... feiner Nebel zieht hinüber... es ist kalt... Nass... leichter Regen fällt... Das Wasser ist völlig zugewuchert von dicken Algenpflanzen, die dicht an dicht unter der Oberfläche treiben...

Erneut versuche ich auf die Planken zu treten, aber so, das ich am Rande gehe, wo es von den Befestigungen her vielleicht etwas stabiler ist... es klappt!... Schritt für Schritt gehe ich immer weiter bis zur Mitte des Sees hinaus... das andere Ufer fest im Auge behaltend... Manche Planken waren so weit voneinander entfernt und alles dazwischen schon weggefault, das ich zum Teil sehr große Schritte machen muss...

Doch plötzlich - ich habe schon den halben See überquert und befinde mich etwa in der Mitte - blicke ich ins Wasser - und Ur-Ängste erschauern mich! Die Wasseroberfläche... etwas kommt hoch! ... Panik erfasst mich - ich starre auf unzählige hochschwimmende Leichen und Leichenteile! Nie in meinem Leben habe ich Menschen gesehen mit so einer grauenhafte Hautfarbe und Aussehen!... Aufgedunsene, abgerissene Menschenköpfe starren mich leblos an.. Die Haut hatte eine Farbe das irgendwo zwischen Grau-Blau-Weiß liegt.... Ich gerate in Panik! Und fange an zu schwanken und drohe, das Gleichgewicht auf diesen morschen Planken zu verlieren! ... Ich will nicht ins Wasser hineinfallen!!! Ich will nicht in diese Leichen unzähliger Menschen eintauchen mit zum Teil so langen, krautigen Haaren!!! Ich starre die Leichenteile an... Arme,... Beine... Köpfe.... Ich schreie, habe Angst, ich verliere das Gleichgewicht... drohe ins Wasser zu fallen!..... Ich habe Angst vor diesen Leichen! Ich habe Angst vor das, was sich noch alles in diesem Wasser befindet! Die Planke unter meinen Füssen bricht mit einem Krachen zusammen....

....und ich zwinge mich mit Gewalt, aus diesem Traum aufzuwachen und sitze kerzengerade aufgerichtet, völlig schweißgebadet mit bis zum Halse klopfenden Herzen im Bett - und knippste alles Licht das ich fand an, aus Angst vor der Dunkelheit.....

Viele Jahre lang habe ich die Albträume von diesem See schon vergessen... und als ich heute Nacht wieder von diesem Ort träumte, erinnerte ich mich wieder - an fast jedem Traum der sich um diesen See drehte... Nun, mittlerweile bin ich ja längst ein erwachsener Mensch - und lasse mich von solche Albträume nicht mehr so aus der Ruhe bringen wie als Kind und Teenager. Dennoch hinterlässt dieser Traum nach wie vor ein seltsames Gefühl der - Surrealismus, wenn ich darüber in Gedanken vertieft bin. Ein Gefühl das ich nicht in Worten beschreiben kann, kommt an mir angehaftet immer noch hoch, sobald ich an diesen See denke.

In dem heutigen Traum war's soweit... ich musste diesen verdammten See überqueren... und ich überquerte ihn....


Ich blicke auf diesen See - den ich seit so vielen Jahrzehnte und weiter darüber hinaus kenne... Die Landschaft hat sich nicht viel verändert.... Damals noch war es ein Baggerweiher... Irgendwo in einem Waldstück nahe einer Autobahn... Schon damals war die Zufahrtsstraße völlig heruntergekommen und voller Äste und Schlaglöcher.. Während der Jahre hatte irgendwer versucht, in seiner Nähe ein kleines Gastgebäude zu errichten. Baute Stege aus... wollte daraus einen Fischweiher machen, putzte die umgebende Vegetation etwas aus... Doch der Laden lief nicht. Die Fische darin starben. Das Wasser kippte ständig um und wurde wieder faulig. Die Menschen blieben aus, keiner fühlte sich hier wohl... Dieser Ort war einfach - verflucht...

Irgendwann wurde das kleine Gastgebäude wieder verlassen - und wieder vergingen unzählige Jahre über Jahre, wo dieser See fast vollends in Vergessenheit geriet... Irgendwann erklärte eine Gemeinde dieses Gebiet unter Naturschutzgebiet... als Rechtfertigung etwas für die Natur zu tun um woanders roden zu können womöglich... und der See blieb weiterhin von Menschen lange unbeachtet nachdem irgendwer ein Naturschutzgebiet-Schild aufstellte.... Die Menschen mieden diesen Ort. Nach wie vor haftet hier etwas unheimliches - wie eine böse Aura, ausgehend von diesem See... Wo Kinder sich erzählen, das darin ein Monster sei... und wenn man darin bade, würde das Monster einen in die tiefe ziehen...

Ich empfinde nur noch leichten Angst, den ich jedoch beherrschen kann... so lange kenne ich diesen See schon, und immer wieder musste ich diesen verfluchten See überqueren... Ich weiß, was sich in diesem See befindet.... Ich trete ans Ufer - und starre auf unzählige, darin schwimmende Leichen... Man sagt, das Haare und Fingernägel der Toten weiter wachsen... Es ist wahr... ich sehe es mit den eigenen Augen...

Ich betrachte die graublau-blassen Leichen an...abgetrennte Gliedmaßen ragen hier und da aus dem Wasser... Ein Bild des Grauens.... Es müssen hunderte von Menschen sein, die darin über so viele jahrzehnte liegen und womöglich für alle Ewigkeiten das Wasser verpesten und faulen lassen.. Doch meine Furcht nehme ich nur noch entfernt wahr - als ich beginne in diesen See zu steigen und mitten durch all die unzählige Leichen und Leichenteile hindurch zu schwimmen!!! Irgendwie - bahne ich einen Weg vorbei, berühre das tote, verfaulende Fleisch... schiebe sie zur Seite und schwimme weiter... drehe mich nicht nach ihnen um.. und ich schaue mir sie auch nicht genauer an...

Als ich auf der anderen Seite angekommen bin - schaue ich auf diesen See voller Leichen zurück... und Fragen gehen mir durch den Kopf! ... Es war ein halb-luzider Traum, wo ich mir des Träumens Bewusst bin - und ich habe keine Angst mehr...

Ich frage mich, wer oder was das Monster in diesem See war? Ein Monster, der all diese Menschen ermordet und hier ertränkt oder die Leichen versenkt hat? Oder.. War ich dieses Monster gewesen...? War ich das Monster dieses Sees? Allein das mir diese Fragen in den Sinn kamen, fand ich erstaunlich. Oder aber - bin ich selbst in diesem See ertrunken? Endete vielleicht so ein früheres Leben? War ich vielleicht eine dieser vielen Leichen in diesem See? Ertränkt worden von einem "Monster" und in der Mitte dieses Sees, wo es am tiefsten war, mein Körper versenkt, wo noch unzählige vor mir lagen und unzählige noch nach mir folgten? Oder war ich einfach ein Opfer eigener Dusseligkeit als Kind und selbst in diesem See ertrunken weil die Phantasie mit mir durchging? mhmm... Irgendwie war/bin ich wohl ein Teil dieses Sees ... doch in welcher Form? War ich das Monster der sich die Seelen holte? Oder ein "Opfer" der in so einem See ums Leben kam?

Ich schätze, ich werde auf diese Frage nie eine Antwort bekommen ;)


Gruselige Grüße ^^ *g*
Singar

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Montag, 19. November 2007

Feuer des Geistes


Incendere

Ignigena

Ignis

Ignipotens

purgatoriusorium

obrussa




(klick auf Bild für Originalgröße)

Tjaaa, ich war mal wieder Kreativ unterwegs. Und wer sich über die lateinische Wörter wunderte, hier folgt noch die Übersetzung. Feuer einmal anders dargestellt. Doch was für ein Feuer könnte es sich handeln?
Vielleicht... ein spirituelles Feuer? ein... Feuer des Geistes? oder... ein Chakrenfeuer?

Angefangen zu zeichnen habe ich mit der Frage: "Wie könnte ein Feuer in einem völlig anderen Universum oder Planeten aussehen, welches völlig andere physikalische Gesetze herrschen?" - "Muss ein Feuer immer heiß und verbrennend sein?" - "Wie sähe ein Feuer aus, das nicht heiß ist, sondern eiskalt?" - Die ersten Zeichnung war das sogenannte "Eisfeuer" - ein Feuerform das kälte ausstrahlt, Eis hinterlässt und kaltgleisend lodert (blaues Bildteil). Dann spielte ich mit den Farben herum und fragte mich, wie könnte ein geistiges Feuer aussehen? Und meine Wahl fiel auf kräftige Lilafarben. Über die grüne Variante bin ich mir nicht im Klaren. Vielleicht fällt mir dazu noch was ein ;-)
Und das letzte Bild in sehr fein ausgearbeiteten Blau-Grün-Gelb hat für mich eine ganz besondere und persönliche Bedeutung - eine assoziative Verbindung zwischen "grün" und "blau" in einem art verschmelzendem Feuer.

Verwendete Software für die Erstellung der Bilder: Corel Photopaint 10 - alles absolut reine Handarbeit ^^

Latein - Deutsch

incendere =
anzünden
ignigena =
Feuergeboren
ignis= Feuer
ignipotens= Beherrscher des Feuers
purgatoriusorium= Fegefeuer
obrussa= Feuerprobe des Goldes

Die Reihenfolge der Wörter ist kein Zufall, sondern genau bedacht ;-)

Viele Grüße
Singar

Sonntag, 11. November 2007

Zuckerwässerchen zum Baden gefällig?

Hallo liebe Blog-Leser!

Ist euch einmal aufgefallen, wo überall im alltäglichsten Leben die menschlichen Sinne mit Süß belagert werden? Nein? Dann achtet einmal bewusst darauf, was alles, was ihr begegnet, süß ist. Angefangen von süßen Düfte, süße Augenweiden, süße Geschmäcker... wo der klebrig-süßer Zucker nicht nur in Form von Nahrungsmittel aufgenommen wird, sondern auch ins Gesicht geworfen wird... wo man süßliche Substanzen geradezu täglich sich damit einreibt und gar darin badet... und von zuckersüß-niedlichen Augenweiden ganz zu schweigen über Schnickschnack, Plüsch und "ach-wie-süüüß"-Tierchen.

Heute morgen machte ich mir eine schöne heiße Badewanne, nahm die Flasche mit dem Etikett "Cremebad - mit dem exotischen Duft der Tropen - Mango&Papaya" und kippte davon einen Schwung ins Wasser. (Schon allein die leckere, karamellige Farbe könnte einen fast Appetitt auf Karamell-Bonbons machen...)

Doch dann stutzte ich - und hielt die Nase in die Flasche. "Wie riecht denn Mango und Papaya denn überhaupt?", fragte ich mich. Ein sehr stark süßlicher Geruch verströmte das Badezimmer, als der Badezusatz auch schon im heißen Badewasser mit einem schnellwachsenden Schaumberg sich auflöste. Die Nase an der Flasche selbst drangehalten, ließ mich mit Gänsehaut schaudern wie unglaublich gesichtsverziehend-süß das riecht! Das war mir nie so recht aufgefallen, wie süßlich das Zeug hier war... "soll ich mich da jetzt auch wirklich reinlegen? In dieses honigsüße Zuckerwasser? Wo ich doch auf Diät bin und Zucker seit Januar restlos eingestellt habe?" Ich war unsicher.

Von da an dachte ich über alle möglichen, alltäglichen Dinge nach, was denn noch alles klebrig-babbig-süß war. Und dann erst fiel mir auf, das im Grunde ALLES süß war! Die komplette Palette rund um den Menschen!

Allein wenn ich mich im Badezimmer umschaute, entdeckte ich auf einmal nur noch Artikel, wo das süß vorherrschte. Zahnpasta - schmeckt unglaublich gezuckert-süß und fiel nur nicht so auf, weil reichlich Menthol oder Minze reingekippt wurde. Ebenso verhielt es sich mit diesem ODOL-Mundwässerchen oder dieses "Nur-ein-Tropfen"-Fläschchen für den Frischen Atem... Das war mir so noch nie aufgefallen, wie süßlich das ganze Zeug eigentlich wirklich war...

Das Haarshampoo - wer hat schon mal bewusst dran geschnuppert? Wie unglaublich süß das doch roch! Badezusätze... selbst das Latschenkiefer war so klebrigsüßriechend das einem das Hemd hinten rein zog! *brrrr*

Haarspray - ohmeingott - ich glaube ich habe das klebrige Geheimnis von Haarspray gelüftet! Das war ja Zucker pur, wenn man nach der Nase gehen würde?!

Wie sah es aus mit ganz normaler Handseife? Tja... auch sehr süß - aber ging noch im Vergleich zu allen anderen Flüssigseifen, Badezusätze und Duschzeugs. Also, wenn man nach dem Süßegrad ging, war die ganz normale Handseife am angenehmsten.

Ich schaute mich im Bad um - und es war erschütternd: Nichts von all den Bade-Gebrauchsartikeln schien ohne stark übersüßte Aromatisierungsmitteln versehen zu sein.

Selbst die WC-Schüssel mit dem kleinen Duftstein am Rand, verströmt einen honigsüßen Duft nach der Spüle aus, das laut Packung "Meeresbriese" sein soll, so das Du auch das nächste mal kraftvoll süßsch****n kannst. *räusper* Entschuldigung ;) Meeresbriese? Wohl eher Zuckerwässerchen mit Parfüm.

Ist das nicht erschütternd, wie schon in der alltäglichen Morgentoilette der Mensch mit all seinen Sinnen mit süß überschüttet wird? Ja das man sich sogar freiwillig jeden Tag das stark aromatisierte Duschzeug auf die Haut reibt das so süßlich riecht, das bei der Auswahl, was es mittlerweile an Duftstoffen gibt, selbst Scheiße wohl gut riechen würde, wenn nur genügend Süßstoff mit reingegeben wird? Ich frage mich gerade spontan, was der Mensch sich eigentlich wirklich täglich auf die Haut einseift und ob das alles überhaupt gesund sein kann.

Wie Abgestumpft muss man eigentlich sein, um selbst in Badewanne vollem Zuckerwasser sich hineinzulegen um in stark aromatisiertem, süßlichen Badeschaum zu baden und sich auch noch tatsächlich einbilden, man badet in "exotischem Duft der Tropen aus Mango & Papaya"..? O.o Liebe Blogleser - mal ehrlich. Hört sich das nicht total gruselig an?? Also, wenn ich so darüber nachdenke, was ich mir jeden Tag antue - bekomme ich fast ein Eckelgefühl gegen all diesen zuckersüßen, stark aromatisierten, sinnesabstumpfenden Süßkram allein im Badezimmer!

Ich putze mir die Zähne - und schaudere... Wenn ich das überreizende Menthol und Minzegeschmack wegdenke und einfach mal ganz bewusst schmecke, stelle ich fest, das die Zahnpasta schier unglaublich süß schmeckt, so süß, das sich mir auf einmal alles zusammenzieht... Selbst die süßeste Schokolade kann einem die Sinne nicht so bombardieren, wie diese Zahnpasta hier... Für mich heißt es jedenfalls: Sich ein anderes Zahnpasta-Produkt besorgen - doch es stellt sich mir die Frage: Gibt es überhaupt ein Zahnpasta-Produkt das nicht Geschmacks-sinnetotschlagend süß-aromatisiert ist und einfach nur eine Reinigungsfunktion hat und nicht mehr und nicht weniger?


Ich dachte so querbeet weiter, wo der Mensch ein alltägliches "süßes" Leben zieht... und mir fiel zum Beispiel die Parfümerien auf. Warum müssen Frauen-Parfüms grundsätzlich süßlich bis zuckersüß riechen und Männer-Parfüms herb bis herbsüß? Muss Frau immer schön süß und nett riechen, ja zum anbeißen und zum vernaschen-süß?

Lebensmittel. Ich glaube, es gibt so gut wie gar kein Fertig-Gericht-Produkt das nicht einen gewissen Zuckergehalt enthält. Selbst in der Salami, Kartoffelsalat, Pizza, Streichkäse, Brote und Brötchen, Haferflockenmischungen, eingemachtes in Gläser, bis hin zu den ganzen, süßlich riechendem Putzmittel und Haushaltsreiniger steckt überall - Zucker, Süßstoffe und Süß-Aromen drin. 99 % der ganzen Getränke- und Saftregale sind allesamt süß und zuckerhaltig - Ausnahme bildet da das einfache Mineralwasser.

Liebe Blogleser - habt ihr Kinder? Seit ihr mal durch die Kinderspielzeug-Abteilungen bewusst mit der Nase durch gegangen? Ist euch der Trend aufgefallen - das sogar das Spielzeug und Bastelzeug mit süßlichen Duftstoffen versehen wird? Püppchen, Armbändchen, Tierchen, Buntstifte, Plüsch, Puppenstübchen... allesamt auf subtile weise, aber dennoch eindeutig vernehmbar, wenn man bewusst die Nase gebraucht - süß!

Man denke nur an die Schulzeit zurück, wo das Klassenzimmer durchströmt war mit allerlei süßlichen Duftaromen, hergerührt aus Schultüten, Ranzen, Mäppchen, Hefte, unzählige gekaute Kaugummis - die allesamt - ein süßliches Aroma verströmten - wie es wohl in den heutigen Klassenzimmern riecht?...


Da werden schon Kinder vom Kleinkind an mit süßlichen Aromen dauerbeschossen (wie riecht das Babypuder?), da wundere ich mich im Grunde wirklich nicht mehr - warum die menschliche Gesellschaft immer mehr ein Fall für Diabetes und Zuckerkrankheiten wird, warum Süßigkeiten immer mehr und größere Auswahl-Regale Platz im Verkaufsräume einnehmen, ja gar die Süßigkeiten selbst prozentual immer höheren Zuckerwert bekommen, weil der Mensch schon so sehr an das Süßkonsum gewöhnt ist, das nur noch süßeres, vermarktetes Zeug sich wieder verkaufen lassen...


Und nun - wenn ich in Wikipedia nachschlage unter dem Wort "Süß" - höre ich fast förmlich die unheimliche Mysterien-Melodie aus irgendeinem Gruselfilm im Hinterkopf spielen, wenn ich sogleich als aller erste Zeile lese:

"Süß ist eine Grundqualität des Geschmacks..."

"Grundqualität"? Na danke.... O.o


Nach all diesem süß-aromatischen Gedankengänge, und was alles im alltäglichen Leben süßlich riecht - möchte ich versuchen zu sammeln, was NICHT süß riecht - aber dennoch angenehm und gut duftet...

Wenn ihr der süßlichen Sinnes-Bombardements auch überdrüssig seid, dann denkt oder schnuppert doch einfach mal bewusst....


... bei frisch gemähtem Gras...
... Wiesen und Felder...
... der Wald...
... den Regen...
... die ionisierte Luft bei Gewitter...
... Blumen...
... feuchtes Erdreich...
... Zimmerpflanzen...
... Das Meer, Strand, Flüsse...
... frisch gehaktes Holz...
... ein Kaminfeuer...
... In den Fingern verriebene Tannennadeln...
... Kastanien und Nüsse...
... Waldpilze...
... den Wind in der Natur...
... ein Fels (ja auch Steine und Felsboden verströmt einen charakteristischen, natürlichen Duft, wenn die ersten Regenstropfen drauffallen...)
... Oder auch - der Duft, den Mann und Frau verströmen bei Erregung...
... ..? (wer kann die Liste fortsetzen?)

Wenn ich das so überblicke - handelt es sich alles um Dinge der Natur. Ebenso bei Nahrungsmittel... vielleicht sollte das einen wirklich zu denken geben, in welch künstlich-aromatisierten und versüßte Alltäglichkeit der Mensch sich befindet, und darauf besinnen, auch öfters wieder zurück zu den natürlichen Dingen zu gehen....

Angefangen von einer ganz normalen Handseife, wo nach der Nase gegangen - am wenigsten Süßaromen enthält... denn die süßlichen Aromazusätze in Dusch-Zeug und Badezusätze riechen nur vornehmlich in der Wanne und ist genau das, was am teuersten am Produkt ist. Für die tägliche, körperliche Reinigung tut eine gute Kernseife genauso.

Bei den Nahrungsmitteln: Achtet bewusster auf das was ihr einkauft. Muss es immer zuckerhaltige Limonade sein? Wem Mineralwasser zu öde schmeckt, probiert es doch mal mit einem Schuss Zitronensaft. Fertigprodukte enthalten mehr Zucker oder Süßstoffe, Geschmacksverstärker und künstliche Aromen- und Haltbarkeitszusätze als Nährwerte. Statt ein Fertiggericht aus der Dose oder fertiger Kartoffelsalat aus dem Eimer kann's auch ruhig eine leckere Gemüsepfanne sein mit selbst und frisch ausgesuchten Gemüse. Statt ein Fertig-Müsli oder ein Joghurt kann's auch einfache und naturbelassene Haferflocken sein und sich Äpfel und Nüsse selbst hinzugeben, oder mit einem Natur-Joghurt selbst ein paar Erdbeeren hineinschneiden.

Statt sich ein Süßigkeiten-Schoko-Riegel (ich hüte mich an dieser Stelle ein Markenprodukt zu nennen, denn im Grunde betrifft es ALLE die es gibt) oder Tüte Chips einzuverleiben kann es auch ruhig Trockenfrüchte sein, Apfel- oder Brotchips.

Doch ich wette - viele Menschen, die schon so sehr darauf gewöhnt sind, süßes in alltäglichen Leben und Essen einzuverleiben, wird all diese natürliche Produkte gar nicht schmecken und das Gesicht verziehen - weil es nicht süßlich genug ist. Und ich frage mich - weiß der Mensch denn überhaupt noch wie natürliches Essen schmeckt?...

Ich schrieb diesen Artikel, basierend auf eigene, gewonnene Erkenntnisse und aus einer nun 10-monate-anhaltenden Null-Zucker-Diät. Mein Zuckerkonsum war noch Anfang diesen Jahres unglaublich hoch - und viele sagten mir schon, das es ein Wunder sei, das ich nicht schon Zuckerkrank geworden sei. Es ist eine Umstellung, das Zuckerkonsum zu reduzieren und gar einzustellen.


Nun, wo ich Zucker fast komplett aus Ernährung raus lasse - und nun auch dabei bin diese aus meinen Bade-Artikeln zu verbannen - wurde meine Sensibilität von Geruchs- und Geschmacksnerven langsam erhöht und rehabilitiert und ich bemerkte, mit wie viel süß der Mensch noch immer (unfreiwillig) umgeben ist, aufgrund dessen, das die großen Verkaufs-Konzerne nun mal darauf ausgelegt sind, ihre Produkte süß-aromatisiert unter die Menschen zu bringen.

Ich hoffe, ich konnte etwas zum Nachdenken anregen.

Liebe Grüße
Singar
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Dienstag, 6. November 2007

Porno oder Erotik?

Bezug auf ein Forums-Thema in Singar's-Spirit Forum -> siehe hier


Wer hätte Lust einen Porno zu drehen ? Wenn ja warum, wenn nein auch warum ?

Eine sehr interessante und gute Frage. Ich glaube, man müsste hier etwas Differenzieren bzw. den Begriff eingehender betrachten was genau unter "Porno" verstanden wird, und - wo ich denke, das du eher das meintest - was unter "Erotik" zu verstehen ist. Also ob Du wirklich einen "Porno-Film" drehen meinst, oder aber eher gemeint, einen "Erotik-Film" drehen.

Unter Porno, Pornografie bzw. Porno-Film wird laut Definition folgendes darunter verstanden: Sexuelle Handlungen bzw. der sexuelle Akt selbst, wird gezielt und direkt dargestellt, mit dem Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen und zu befriedigen, wobei beim Filmen bewusst die Geschlechtsorgane sehr betont und ausführlich gezeigt werden und Hauptmotiv des Films der Akt an sich bildet. Dabei spielt die (Körper-)Ästhetik, Sinnlichkeit und Filmhandlung eher eine untergeordnete Rolle - der Konsument bekommt bei einem Porno-Film meist der reine Trieberfüllung - also reiner Sex - zu sehen. Pornofilme richtet sich vornehmlich an jene Zielgruppe, die das sehen wollen, wo es gleich zur Sache geht.

"Pornografie" ist übrigens ein Kunstwort welches aus dem altgriechischem abgeleitet wurde und wörtlich übersetzt "unzüchtige Darstellung" bedeutet.

Einen Erotik-Film - so wie ich darunter verstehe - geht sehr viel mehr in Richtung Darstellende Kunst, welches seine Hauptsparten u.a. Theater und Filmkunst beinhaltet, und hat mit Porno im klassischen Sinne, wenig Gemeinsamkeiten.

Darstellende Kunst, oder auch gesagt "Ephemeren Kunst" (griech. ephemeros = "flüchtig"), ist wie bei der Definition von Kunst selbst auch, eine Hervorbringung des Menschen, bzw. das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Darstellende Kunst ist ein Überbegriff für Formen der Kunst, deren Werke auf vergänglichen Darbietungen bzw. Darstellungen beruhen, so zum Beispiel bei Theater, Performance, Happening, Medienkunst, Tanz. Bei all diesen Darstellenden Kunstformen, heißt es nicht wie beim Bildende Kunst (z.B. Malerei) etwas (er)schaffen, sondern es heißt, etwas "in Szene setzen" oder auch "Inszenierung". Der "Künstler" ist in diesem Falle der, der bei der Inszenierungen "Regie" führt, und wird daher korrekterweise nicht Künstler, sondern Regisseur genannt.

Oft ist es so, das in der Umgangssprache das Wort Erotik (griech. eros = "Liebe") für die meißten gleichbedeutend ist mit Sexualität, sexuelle Erregung, oder auch als Sexualtrieb missverstanden wird, doch das ist ein häufig begangener Irrtum. Dabei bezeichnet der Begriff Erotik ursprünglich die sinnlich-geistige Zuneigung, die ein Mensch einem anderen entgegenbringt und damit ist die psychologisch-geistige Anziehung zu einer anderen Person gemeint, und Sex die trieb- und körpergesteuerte und Liebe die emotional-seelische Anziehung zu verstehen ist.

Die Merkmale der Erotik, oder was man unter "erotische Ausstrahlung" oder "erotischen Signale" versteht, wird keineswegs allein durch bloßen Anblick von Nacktheit eines menschlichen Körpers bestimmt. Erotik können auch bestimmte Kleidungsstücke und Gegenstände (Fetisch) sein, Mimik und Gestik einer Person oder Sprachmelodie, Körperhaltung und Handlung.

So kann in einem Erotik-Film ein kunstvoll inszenierte Darstellung menschlichen Körpers sein, dessen Hauptaugenmerkmal, im gegenüberliegenden vergleich zu Porno, wo die Geschlechtsteile und der Akt das Augenmerk liegt, vornehmlich auf Ästhetik, Schönheit und Sinnlichkeit. Erotik kann in den kleinsten Details liegen, das liegt ganz im Fantasie des Regisseurs.
So kann eine kunstvoll inszenierte Erotikdarstellung zum Beispiel eine in geheimnisvollem, kontrastreichem Licht und Schattenspiel gesetzte Kurven einer Frau sein, wo man mehr erahnen muss als direkt blanke Haut sehen. Oder eine sinnliche und schön anzusehende Szenario zwischen Mann und Frau, wo es nicht darauf ankommt zu sehen, wie sie den Akt vollziehen mit Großaufnahmen von miteinander verkehrende Geschlechtsteile, sondern vielmehr die Gesamtdarstellung, welches einfach schön anzusehen ist aufgrund Ästhetik, Atmosphäre, Schönheit des Körpers und seiner Natur, aber auch Ausdruckskraft der Darsteller und Darstellerinnen, welches alles zusammengenommen ein Kunstwerk für sich bildet.

Ich habe jetzt sehr weit ausholen müssen für die differenzierung zwischen "Porno" und "Erotik" wie ich es persönlich verstehe - damit ich diese Frage von Erotica beantworten kann.

Wenn ich die Wahl habe nach den oben aufgeführten Differenzierung zwischen "Porno" und "Erotik" - welches beides ohne frage jeweils für sich genommen seine Reize hat - gebe ich, einen Erotik-Film zu drehen, den vorzug gegenüber "Porno". Das soll aber nicht bedeuten, das ich Porno damit abwerte (es gibt ja nun Leute die mir unbedingt "bäh"- und "böh"-Abwertungen zwischen die Zeilen reinlesen wollen weswegen ich mich gezwungen sah, den Text zu versuchen so zu formulieren, das weniger Freiraum zur negativen Eigeninterpretationen gibt).

Ich finde es sehr reizvoll, einen Erotik-Film als darstellende Kunstform mitzumachen, auch eine Aktszene - wie gerade Beschrieben - als kunstvolle Szenario in ästhetischen Sinne dargestellt, und wo das Hauptaugenmerk nicht auf den Akt alleine liegt, sondern in seiner Gesamtheit und Ästhetik.


Wenn ja, was für eine Art Porno würdest Du gerne drehen wollen ? Welches Drehbuch würde Dir gefallen ?

Mir würde ein Drehbuch gefallen, wo Atmosphäre, Sinnlichkeit, Ästhetik und Schönheiten des Körpers an erster Stelle stehen. Ich stelle mir jetzt ganz spontan eine wunderschöne Szene in der Karibik vor, an einem paradiesischen Strand, wo Natur und Natürlichkeit zu einem kunstvollem Gesamten dargestellt wird. Wo reizvolle, ästhetisch, schöne Kurven, umspielt von Wellen und gebettet in feinem Sand verspielt in Szene gesetzt werden, und im kontrastreichen, romantischen Licht und Schatten eingetaucht eine Atmosphäre geschaffen wird, wo der Liebesspiel zu einer kunstvollen Ausdrucksform völliger Ekstase dargestellt wird.

*schmunzel* - ja, ich gebe zu, ich bin eine Romantikerin ;-)


Und.......könntest Du Dir einen spirituellen Porno vorstellen ? Also irgendwie ein erotisches Abenteuer mit spirituellem Background ?

Oh, da fällt mir bei dieser Frage ein Comic-szene ein, das ich vor über 20 Jahren oder gar noch länger, als Kind, im Erwachsenen-Comic-Heft "SCHWERMETALL" gesehen habe! Mein Vater sammelte und las damals diese Hefte und darin war vornehmlich allerhand sowohl skuriles an in Fantasy und ScienceFiction gesetzte Erotik-Szenarien, aber auch ebenso viele sehr schöne Zeichnungen von begnadete Künstler, die mit ihre in Bilder gesetzte Kurz-Geschichten Erotik und Kunst miteinander verbanden und/oder etwas aussagen wollten.
Ich habe diese Hefte vor einigen Jahren fast alle vor dem Müll retten können und nach dieser einen Kurz-Geschichte gesucht, welches mir sehr prägnant in Erinnerung geblieben ist, selbst nach so vielen Jahren, aber leider finde ich es nicht mehr. Damals als Kind hatte ich diesen wortlosen Comic-Strip (wie so viele darin *lach*) nicht verstanden, aber jetzt, wo ich mich gerade bei dieser Frage daran erinnere, glaube ich, zu verstehen, was der Künstler damals mit seinen Bildern sagen wollte! Sollte ich wider erwarten diese Bilder doch nochmal finden, werde ich es auf jeden Fall einscannen und zeigen, das ist - jetzt im nachhinein betrachtet - wirklich hochspirituell, was der Künstler damit ausdrückte!
Im groben und das wichtigste erzählt - ich erinnere mich nicht mehr an die gesamte Comic-Strip-Handlung - ging es um einen Mann und einer Frau, die sich im Akt miteinander vereinigten. Die zeichnerische Darstellungen waren sehr interessant und ohne jegliche Worte erzählten die Bilder für sich, nämlich wie durch den Liebesakt erzeugt, Energien entstanden die durch den Scheitel- bis zum Wurzelchakra hindurchflossen, die Liebenden miteinander verbanden, Energien austauschten, und auch wieder zurück an den Kosmos abgaben. Die art und weise der zeichnerische Darstellungen ließ auf ein art "Transparenz" hindeuten, das über das Bewusstsein hinaus geht, eine art Verbindung schuf zum Höheren/Göttlichen Selbst, und die gesammelte (Orgasmus-)Energien etwas bewirken können... Es ist wirklich schade, das ich diesen Comic-strip nicht finde, das hatte wirklich etwas sehr spirituelles an sich, wenn ich das jetzt so im nachhinein betrachte...

Sowas als "spirituellen Erotik-Film" dargestellt, könnte ich mir das zum Beispiel sehr gut vorstellen.


Viele Grüße
Singar

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Freitag, 2. November 2007

Menschliche Verhaltensweise: "Wiederholungen"

Hallo liebe Blog-Leser!

Heute kam ich spontan auf dieses neue Blog-Thema, als ich heute morgen auf der Arbeit mich mit ein paar Kollegen unterhielt.

Zwar fiel mir das schon länger auf, das Menschen - ich ja auch - dazu gerne neigen, bei einer Unterhaltung bzw. Erzählung sich zu Wiederholen, doch wirklich hinterfragt habe ich das bisher noch nicht. Ich finde, diese - nüchtern betrachtet - merkwürdige, menschliche Verhaltensweise sehr wohl es wert, es zu hinterfragen, warum das so ist, warum Mensch sich gerne bei Erzählungen wiederholt, und wieso der Mensch es nicht mit einmaligen Erzählen seiner Story/Erlebnisses belassen kann.

Wer kennt das nicht: Da erzählt jemand eine Story oder ein Erlebnis und kaum ist der letzte Atemzug nach der Pointe der Erzählung gesprochen, geht die Repeat-Schleife von vorne und der Erzähler beginnt das Selbe noch einmal von vorne. Und wenn man genau darauf achtet, bemerkt man, das mit jeder Wiederholung ein bisschen mehr an Details oder Ausblümungen hinzukommen.

Das erste mal wirklich aufgefallen ist mir das vor über 12 Jahren - da war ich 20 Jahre alt - als ich meinen Eltern von einem schönen Ausflugstag erzählte. Mir war nicht bewusst, in meiner hineingesteigerte Euphorie der Erzählung, das ich mich wieder und wieder wiederholte, bis mein Vater mir schließlich ins Wort fiel und sagte "jaja, das hast du jetzt dreimal erzählt, jetzt ist gut."
Ich starrte ihn völlig verblüfft an, und die erste Reaktion war prompt erst mal - Gekränktsein. Natürlich ist mir heute klar, das die Reaktion lächerlich war - aber naja. So war ich eben ;)

Heute morgen dachte ich so darüber nach, über die Verhaltensweisen der Menschen, die gerne dazu neigten, sich zu wiederholen, während ich einer Kollegin bei ihre Erzählungen zuhörte, und ich stellte mir folgende Fragen:

Wieso neigen nicht wenige Menschen dazu, beim Erzählen sich mehrmals zu wiederholen? Wieso neigen manche Menschen dazu, eine Story noch einmal zu wiederholen und gar ein drittes und viertes mal zu erzählen, wobei die Ausschmückungen gar immer detaillierter und blumiger werden?

Ich selbst ertappe mich auch hin und wieder, das ich eine gerade von mir gegebene Information, Erlebnis oder Story noch einmal wiederholte und gar ein drittes mal ansetzte.
Wenn man das genau beobachtet, ist das im Grunde völlig Normal und Gang und Gebe, und auch der Zuhörer reagiert bei erneuten, selben Pointe der Erzählung mit ebenfalls, wiederholte Reaktionen, so, als höre man das jedes Mal zum ersten mal! Der Zuhörer lacht erneut bei der selben Pointe, oder schüttelt fassungslos darüber den Kopf, oder stellt selbst wiederholt dieselben Fragen wieder und wieder, worauf wieder und wieder gleich geantwortet werden!

Ist das euch schon einmal aufgefallen? Wenn nicht, dann achtet einmal darauf. Beobachtet mal die Leute, die etwas lustiges Erzählen und die Leute, die Zuhören. Ihr werdet vielleicht die selbe, interessante Beobachtung machen, das viele Zuhörer gerne dazu neigen, immer wieder an der selben Pointe erneut belustigt zu reagieren, obwohl nach dem zweiten und dritten male erzählen, der Höhepunkt doch schon bekannt ist, aber dennoch so reagieren, als hörten sie es das erste mal.
Meist ist es so, das diese Neigung der Wiederholungen schon gar nicht mehr bewusst wahrgenommen wird bzw. es fällt schon gar nicht mehr auf, wenn einer nicht ganz extrem oft sich in einer Repeat-Schleife befindet.

Und.. weil wir gerade schon dabei sind - wem ist aufgefallen, das auch gerade hier im Text eine Wiederholung stattfand? ;) Na? Hast du es bemerkt? Nein? Dann frage dich mal - wieso das so ist...

Mit lachenden Grüße
Singar

Wiederholung -> Forum

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Der Phoenix - Teil II

Stille - Dunkelheit - Nicht-Sein. Das absolute Leere und Nichts im nirgendwo herrschte vor. Als hätte man von einem Augenblick zum anderen alle Sinne mit einem Liedschlag ausgeschaltet, als habe man plötzlich aufgehört zu existieren, ja als habe sogar das Denken aufgehört zu existieren, waren nur diese drei Wahrnehmungen irgendwo im entfernten Bewusstsein zu vernehmen. Dinge, die ein Zustand im zeitlosen JETZT am ehesten zu beschreiben war. Es gab kein "Oben" und kein "Unten", oder sonst irgendwelche Ausdehnungen. Kein Geräusch, kein Atmen, kein Denken, kein Fühlen, kein Körper oder durch Raum und Zeit ausgedrückter Form mit irgendeinem messbaren Dimension. Es gab keine lineare Zeit - keine Zukunft, keine Vergangenheit, ja auch kein "Jetzt" in diesem Sinne... Alles was es gab war einfach nur ein Zustand der Zeitlosigkeit außerhalb des linearen Kontinuums. Ein Zeitloses Bewusstsein ohne Dimension und Wahrnehmungen.

"Was willst du?" fragte eine tiefe Bass-Stimme in diesem Nichts - und ein kleiner, weißer Sternenlicht glimmte daraufhin auf, wie ein Juwel, geboren im schwarzen Samt der Unendlichkeit.

Das Sternenlicht erhellte Asambah's Gesicht. Er war schon alt und sein Gesicht war gezeichnet von unzähligen Äonen lange Kriege, aber auch gezeichnet von einer unendlichen Vielfalt sowohl an Freuden als auch Traurigkeiten. Seine Augen hatten schon vieles gesehen, und hinter diesem Antlitz steckte ein uralter Geist - er war ein Mewugar. Ein Alter.
Der leuchtende Stern schwebte über die nach oben offen gehaltene Handfläche und das Licht reichte gerade so aus, um die umgebende Finsternis weichen zu lassen.

In der Dunkelheit vor ihm taten sich zwei flammende Augen auf - die feurigen Augen des Phoenix-Vogels. Mit einer unglaublichen Ausdruckskraft voller Zorn, Hass und Zerstörungswut blickten diese rotglühende Augen zu Asambah und schienen ihn regelrecht allein mit Blicke durchbohren zu wollen. Er fürchtete sich nicht vor dem Phoenix. Und er fürchtete sich auch nicht um sein Leben, nun, wo er versuchte, von Angesicht zu Angesicht dem tobenden Wesen entgegenzutreten.

Asambah hatte gesehen, zu was der Feuervogel imstande war. Seine Armeen waren Machtlos gegen dieses Wesen und sein Wüten erschütterte einen beträchtlichen Teil des magischen Landes. Es wird ihm viel Zeit und Kraft kosten, dieses Land wieder in seiner alten Stärke und ursprünglicher Form herzustellen, wie auch seine Armeen wieder zu seiner alten, gewohnten Größe zu formen. Die geballte Zerstörungskraft von diesem Wesen beeindruckte selbst einen Mewugar, der schon so einiges gewohnt war in seiner äonenlanger Existenz
.
Die Augen kamen näher - und plötzlich trat eine Gestalt in den Lichtkreis des Sternes.

Asambah war für einen kurzen Moment irritiert, denn aus irgendeinem Grund erwartete er die Gestalt des Feuervogels, da er genau seine Präsenz dieses Wesens vor sich spürte und erkannte. Es war eindeutig der Phoenix. Doch die Gestalt war nicht die eines Feuervogels, sondern die eines hochgewachsenen, ihm unbekannten, weiblichen Wesens mit lange, feuerrotem Haar, welches sich wie manifestiertes Feuer wallend bewegte.

Der Mewugar erkannte in diesem Augenblick, das er beim Kampf einen fatalen Denkfehler begangen hatte und spürte für einen kurzen Augenblick einen schmerzhaften Stich in seiner Herzgegend, als ihm klar wurde, das er unter völlig falsche Vorraussetzungen gegen dieses Wesen vorging. Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde wurde ihm klar, das auch seine restlichen Armeen fallen würden, sobald der Phoenix und der Miðgarðsormr aufeinander trafen.. Das würde seine Bestienbeschwörer gar nicht gefallen.

Der Feuervogel war gar kein echter Phoenix... Somit hatte der Miðgarðsormr, der die Meere dieser Welt bewohnte und einem echten Phoenix Einhalt gebieten konnte, womöglich gar keine Chancen, da es sich wohl um ein völlig anderes, ihm unbekanntes Wesen handelte. Der Feuervogel war offensichtlich nur eine perfekt gestalteter, der wahren Natur verbergender Avatar, und womöglich sah Asambah das erste mal die wahre Gestalt hinter diesem Phoenix-Avatars. Oder handelte es sich bei dieser Erscheinung erneut um ein Avatar? Asambah musste unbedingt herausfinden, welche Wesenheiten sich sein Widersacher bediente.

Die Gestalt trat näher und blieb schließlich stehen. Die Aura dieses Wesens strahlte voller Hass und Wut aus, geboren aus Schmerz und Leid und Asambah nahm dies mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis während er seine mentalen Schilde verstärkte, um nicht von diesen unglaublichen Wucht tiefschwingender Emotionen mitgerissen zu werden.

"Deine Reue! Ich will das Du bereust für das was Du getan hast!" antwortete die Phoenix-Frau voller zurückgehaltener Wut.
Asambah schüttelte den Kopf und atmete schwer. Er wusste genau wovon sie redete: "Das kann ich nicht. Das weißt du"

Einen Augenblick lang starrte die Phoenix-Frau Asambah mit geballten Fäusten an und stieß einen wutentbrannten Schrei aus, das wie die des Phoenix-Avatar's klang: Schaurig und durchs Mark und Bein gehend und ein purer Ausdruck voller Zorn und Hass.

Der Miðgarðsormr und der Phoenix kamen sich für einen Augenblick näher, und die Welt stand wieder still.

Dem Heerführer kam in diesem Bruchteil der Sekunde ein erschreckender Gedanke - nämlich das der Miðgarðsormr, trotz seiner Kraft, womöglich gar keine Chance gegen dieses Wesen hatte.

"Ich WILL das Du bereust, du elender Tola'at!!!" schrie sie ihn an und ein tiefschwingendes Beben ging von ihr aus, als sie gegen den Stillstand der Zeit ankämpfte. Doch noch war Asambah stärker und hielt den Augenblick, kurz vor dem Zusammenprall beider Titanenwesen noch immer fest in seiner Gewalt.

"Und was dann?" fragte er sehr ruhig und langsam.

Die Frau starrte ihn endlose Sekunden lang an und war außer sich vor Wut. "Ich will Gerechtigkeit, Mewugeret Asambah! Du sollst für Deine Taten Büsen und Reue zeigen und mich inständig und aufrichtig um Verzeihung bitten!"

Erneut schüttelte er bedauernd den Kopf. "Das kann ich nicht. Bitte - lasst uns vernünftig von Angesicht zu Angesicht reden, ich möchte nicht über Deine Avatare reden, Es'leahra"

Plötzlich entflammte Feuer um die Phoenix-Frau und hüllte sie ein. Asambah's kleines Sternenlicht wurde überstrahlt vom flackernden, roten Schein des Feuers. Ihre stechenden Augen wurden plötzlich Schwarz und man konnte förmlich sehen, wie sie gewaltige Energien aufbaute.

"Dann... werde ich dich töten müssen!" grollte sie verbittert und ballte ihre Fäuste.
"Glaubst du, Rache würde irgendetwas ändern? Oder irgendetwas rückgängig machen von dem was geschehen war?"

Zur Antwort stürzte sich die Phoenix mit einem wilden Schrei auf ihn - und Asambah sah sich gezwungen sich aus dem zeitlosen Kontinuum zurückzuziehen...

Ein gleißend heller Lichtblitz durchzuckte das vom Krieg in Mitleidenschaft gezogenes Land und jeder, der noch gebannt hinsah wurde für immer geblendet und schrieen gepeinigt auf, als sich die Abbilder des Feuervogels und der Wasserschlange für immer in ihre Augen einbrannten. Niemand konnte wirklich sehen, was gerade in diesem Augenblick des Zusammentreffens geschah.

Der Heerführer hatte sich rechtzeitig abgewendet und die Augen mit seinen Armen geschützt - dennoch dauerte es endlose Sekunden, bis er wieder klar sehen konnte. Seine Augen tränten als er angestrengt wieder hinsah - und wünschte sich in dem Moment, es nicht getan zu haben... Er sah gerade noch, wie der Miðgarðsormr schwer angeschlagen wie ein Stein zu Boden fiel, mit einem großen, brennenden Loch in seinem geschuppten Schlangenkörper. Der Phoenix schrie triumphierend und segelte einen langgezogenen, feurigen Bahn über die Ebene, wie ein Geier, darauf wartend, dass das Opfer den letzten Atemzug machte.

Die Beschwörer waren fassungslos und trauten ihre Augen nicht. Ein Phoenix gewann nicht gegen einen Miðgarðsormr! Das war gegen der Natur! Und dennoch - umkreiste der Feuervogel das verbrannte Land und schien sogar noch größer in seiner Erscheinungsform geworden zu sein. Dann, als habe der Phoenix nun genug gespielt, setzte es zum neuen Angriff an und ging in einem steilen Sturzflug über, direkt auf den am Boden sich windenden Seeschlange zu. Der Miðgarðsormr mobilisierte noch einmal seine letzte Kraft um mit seinem scharfen und spitzen Schwanzende wie eine Lanze gegen den Feuervogel zu richten, doch plötzlich wurde der Miðgarðsormr in einem blauen Lichtschein eingehüllt - und verschwand! Kurz bevor der Phoenix seine zupackenden Krallen in den Boden aufschlug, an der Stelle, wo sich noch eben die angeschlagene Seeschlange befand. Der Phoenix kreischte wütend und war für einen kurzen Moment über das abrupte Verschwinden seines Gegners irritiert, eher es sich wieder fing und wutentbrannt zu den zusehenden, verbliebenen Armeen starrte.

Plötzlich breitete es die flammenden Flügel aus und eine riesige Feuerwalze entflammte vom Vogel, direkt auf sie zu!

Zugleich erschien neben dem Heerführer, der ebenso über das plötzliche Verschwinden des Miðgarðsormr's irritiert war, in einem blauen Lichtschein Asambah persönlich auf einem großen, bronzefarbenen, in schwerer Panzerrüstung gehüllten Kriegsdrachen.

Mit einer Seelenruhe, als würde nicht gerade eine gewaltige, immer größer werdende Feuerwalze auf die Bataillone zurollen und sie in wenige Sekunden erfassen, sagte der Herrscher dieses Landes zu seinem getreuen Gefolgsmann: "Ich habe den Miðgarðsormr zurück in seine Meere geschickt. Sein Verlust wäre sehr bedauerlich."

"Herr, was sollen wir tun?!" fragte der Heerführer mit leichter Anflug von Panik in der Stimme. Zur Antwort hob Asambah seinen langen Magierstab in die Höhe und alle Krieger wurden in einem blauen Licht eingehüllt.

"Wir ziehen uns zurück."

Kurz bevor die Feuerwalze die Kämpfer erreichte, verschwanden sie in einem Lichtblitz, und das Feuer vernichtete jede Spur von ihnen. Der Phoenix hatte gewonnen. Das Land wurde Aufgegeben und was noch an Vegetation stand, wurde restlos in Glut und Asche ausgemerzt. Der Feuervogel tobte noch eine endlose Zeit weiter, bis er irgendwann nichts mehr fand um es in Brand zu stecken und sich ebenfalls, von seinen Herren zurückgerufen, in Luft auflöste.


Ende Teil 2
Eine Finale? --> Singar's Spirit Forum

Dienstag, 23. Oktober 2007

Der Phoenix - Teil I

Die Flammen loderten hoch und immer höher, als das Feuer zusehends an Kraft gewann. Ein unvorstellbar lautes, schauriges Kreischen ertönte über das laute Brasseln der Flammen, als der riesige Feuervogel den Kopf hob und seine Wut in den glühenden Himmel hinausschrie. Der Phoenix breitete seine flammenden Flügel drohend aus und demonstrierte seine Stärke und Macht. Die Welt um ihn herum stand buchstäblich in Flammen und kein Haus, kein Baum und kein Lebewesen entging der flammenden Hölle. Der Boden unter den drei mit riesige Klauen besetzte Beinen des Feuervogels verwandelte sich in kochende Lava, so unvorstellbar heiß und verzehrend war das Phoenix-Feuer an dieser Stelle, wo noch vor wenigen Augenblicken einst eine ganze Armee von tapferen Kriegern, Magiere und Bestienbeschwörer über diesen grünbewachsenen Hügel vorrückten.
Sie hatten keine Chancen gegen diesen tobenden Feuervogel. Mit einem Todesschrei spie der Phoenix wie ein Drache eine langgezogene Feuerlanze und verwandelte alles Leben in einem Umkreis von mehrere Meilen in Rauch und Asche. Der kochende Boden, wie aus der Hölle emporgehoben, fraß ihre Rüstungen, Waffen und Knochen auf und hinterließ nicht eine Spur, das es sie einst gegeben hatte - die mächtigen Armeen von Asambah, dem Herrscher dieses Landes.

Die verbliebenen Heerführer und Bataillonen beobachteten die grausame Szene aus der Ferne und waren entsetzt über diese unvorstellbare Größe und Macht dieses Feuervogels. Selbst aus dieser Entfernung, war die Hitze des Phoenix-Feuer's so hoch, dass ihre Gesichter verbrannt rot wurden, und hätten nicht einige der zauberkundigen Krieger eine schützende, magische Blase errichtet, so hätte die Hitze ihre Haut in Blasen aufschlagen lassen und sie wären gezwungen gewesen vor der Hitze zu weichen. Die Streitrösser der Paladine tänzelten nervös und nur die gute Ausbildung ließen sie noch gehorsam an Ort und Stelle.
Der langgezogene, durch Mark und Bein und durch die Geistige Welt durchgehender, peinvoller Schrei des Phoenixvogels endete und der Vogel stierte herausfordernd mit flammenden, rotglühenden Augen direkt zu ihnen hinüber. Irgendwo in den Reihen drehte ein Streitross durch und leichte Panik ging durch die reihen hindurch.
"Wie lange dauert das noch?!" schrie der oberste Heerführer übelgelaunt und blickte auf die sechs Beschwörer vor sich die um einen sehr großen, Mandala-ähnlichen, komplizierten Kreis aus Linien saßen.
"Habt Geduld Heerführer - die Beschwörung ist kompliziert und erfordert höchste Konzentration", antwortete einer der Ältesten.
Der Feuervogel sah aus, als genoss es den - wenn auch viel zu einfachen - Sieg, und schlug ein paar mal imponierend mit seinen mächtigen, flammenden Flügeln und entfachte um sich herum ein heißer, orkanartiger Funkenregen, die wie Millionen kleine Glühwürmchen um ihn herum tanzten.

Der magische Mandala-Kreis begann blau zu leuchten und die Luft flimmerte in der Mitte des Kreises, als die Beschwörer tief in Trance versunken, ihre Formeln flüsterten. Plötzlich bemerkten die Krieger, das die vom Feuer trocken gewordene Luft sich veränderte und feucht wurde. Der Boden unter ihren Füssen wurde Nass und feiner Nebel entstieg aus dem Kreis der Beschwörer.
"Es ist bald soweit", sagte der Älteste ehrfürchtig und alle Blicke hingen gebannt auf den blau-leuchtenden Kreis. Feine Miniaturwolken bildeten sich über ihnen, ließen warme Regentropfen fallen und die Hitze wich einer kühlen, feuchten Briese. Der Boden bebte unter ihren Füssen und ein Geräusch erklang, als würde aus weiter Entfernung eine tosende Brandung des Meeres rauschen!
Wie auf unausgesprochenem Kommando hin, wichen die Reiter und Krieger von diesem Kreis der sechs Beschwörer zurück. Salziger, nasser Wind peitschte plötzlich ihnen ins Gesicht und ein Orkan brach aus. Ein gezackter Riss brach durch den Boden vor ihnen und spie eine meterhohe Wasserfontäne aus. Die Beschwörer gelangten zum Höhepunkt ihrer Beschwörungsformel, hoben ihre Arme und der Boden im Mandala-Kreis verwandelte sich in einem See tanzenden Gesteins. Immer wieder bebte der Boden unter ihren Füssen, als würden riesigen Wellen des Meeres gegen die Erde schlagen, und plötzlich - tat sich die Erde im Kreis auf!
Mit einer unglaublichen Wasserfontäne schoss ein blauer, geschuppter Schlangenkörper aus der Erde - die Miðgarðsormr wurde gerufen!
Er war unglaublich groß! Sein Körper war wie ein langgezogener Drache, obwohl es sich eher mit einer Wasserschlange vergleichen ließ. Seine Schuppen glänzten Nass und Wasser rann an ihm herunter, als sei er nicht aus der Erde, sondern aus dem tiefen des Meeres empor gekommen. Der Schädel der Schlange sah aus wie eine Mischung zwischen Drache und Schlange, seine lange, blaue Zunge endete zischelnd in zwei Enden und eine langgezogene, Spitzstachelige Rückenflosse zierten sein kraftvoller Körper. Seine Augen waren etwas besonderes, denn obwohl man bei so einem Wesen raubtierhafte Schlitzaugen vermutete, besaß es tiefblaue Augen wie die eines Menschen.
Wie, als wolle der Miðgarðsormr Paroli bieten, fauchte er Richtung Phoenix. Der Schrei dieses beeindruckenden Wesens klang, als würde ein tosender Orkan die Gischt von mächtigen Wellen abreißen, oder als würde eine Welle mit einem Schrei gegen einen Felsen geschmettert werden.
Der Heerführer nickte zufrieden. Der Plan schien soweit aufzugehen. Nun kam der nächste Schritt. "Los".
Die Beschwörer schrieben mit ihre Hände seltsame, nachleuchtende Zeichen in die Luft und gaben dem Miðgarðsormr Anweisungen. Kaum war die letzte Handbewegung zu Ende geführt, zog sich die riesige Wasserschlange ganz aus der Erde heraus, der sich in einem kleinen, scheinbar bodenlosem See verwandelt hatte, und schoss auf einem unglaublichen Wasserstrahl reitend in die Höhe. Der Körper dieser Schlange hatte einen unglaublich beeindruckenden Ausmaß!
Der Feuervogel starrte begierig zu seinem neuen Gegner. Mit einer kraftvollen Bewegung stieß er sich vom brodelnden Boden ab und stieg mit flammenden Flügeln in die Lüfte. Ein wahrer Funkenregen umtanzte den Phoenix, als er immer höher stieg und sich für den Kampf bereit machte, und schrie seinen Wut und Schmerz erneut mit einem kreischenden Laut in den Himmel aus.
Auch der Miðgarðsormr stieg immer höher in die Lüfte, auf einer unglaublichen Wasserfontäne reitend, welches aus dem Nichts hervorsprudelte. Der Schwanz der Wasserschlange endete verjüngend wie bei einem Aal zu einer Schwanzflosse, doch als das Wesen mit dem Schwanz hin- und herpeitschte, ertönte ein sirrendes, schneidendes Geräusch und man konnte des Messers Schärfe und Durchschlagskraft seiner Schwanzflosse nur ansatzweise erahnen.Die Seeschlange vollführte ein Manöver und mit einem hin- und herpeitschen entfachte es ein unglaublicher Flut aus Wasser und das brennende Land unter ihm erlosch unter dem blauen, kaltem Schwall des Meeres.

Dem Phoenix gefiel es gar nicht, das sein wunderbares Feuer regelrecht verdampft und ausgelöscht wurde und visierte den Miðgarðsormr wutentbrannt an. Wie ein fallender, glühender Komet schoss es auf die Wasserschlange zu, und sammelte tief in seiner lodernden Kehle das heißeste Phoenixfeuer, das er entfachen konnte, und machte sich bereit, diesen seinem Widersacher entgegenzuspeien!
Der Miðgarðsormr steuerte ebenso den Phoenix an und schoss wie ein Pfeil geradewegs auf ihn zu. Das Feuer erlosch augenblicklich unter der Schlange gezogene Wasserfontäne. Wie zwei Titanen schossen die beiden sehr mächtigen Wesen aufeinander zu - und je näher sie sich kamen, desto langsamer schien die Zeit sich zu drehen und sich wie in einer Zeitlupe zu verwandeln!
Unzählige Blicke hingen gebannt auf den Phoenix und den Miðgarðsormr. Unzählige Gedanken, Hoffnungen, Anfeuerungen auf den Sieg, aber auch Gedanken der bisherigen Verluste und die Sinnlosigkeit dieses Krieges flossen mit in diesen Augenblick hinein. Unzählige Gefühle, Ereignisse, Taten und Blutvergießens nährten und schürten diese beiden Giganten auf, die nun auf einem scheinbaren Höhepunkt hinauslaufend, aufeinander trafen.
Der Miðgarðsormr sammelte immer mehr wie ein senkrechter Tornado hinter sich herziehend das Wasser zusammen und machte sich bereit, diesen gegen den Feuervogel zu stoßen. Der Phoenix kreischte den Miðgarðsormr an, der Miðgarðsormr antwortete mit einem Geräusch tosender Brandung! Ihre Blicke hielten sich gegenseitig fest im Bann, als sie immer schneller aufeinander zuflogen - und es war, als habe die Welt aufgehört zu drehen, ja als habe es für den Augenblick des Zusammenpralls den Atem angehalten, näherten sie sich dem Augenblick des Aufschlages! Doch der Augenblick dehnte sich immer länger und länger, und aus der Sekunde kurz vor dem Zusammenstoß wurde scheinbar zu einer Unendlichkeit langgezogen, welches in einem immer heller werdendes Licht aufging, und das unmittelbar bevorstehende Aufeinandertreffen der Elemente ankündigte!

Und die Welt hielt tatsächlich den Atem an...

Freitag, 12. Oktober 2007

Erinnerung aus/nach dem Kriegszeit?

Hallo liebe Blogleser!

Es ist sehr interessant und faszinierend... Ich versuche derzeit an einer neuen Fantasy-Geschichte zu schreiben, welches über frühere Inkarnationen geht. In der Geschichte soll es Rückblenden aus der Zeit um den zweiten Weltkrieg gehen. Ich habe zwar zur Zeit nicht viel weitergeschrieben, aber dennoch hin und wieder darüber nachgedacht wie die Story weiter verlaufen könnte... gegoogelt und bischen nachgeschlagen in wikipedia und dachte so an meine erfundene Szenen aus dem 2. Weltkriegszeit und was ich vielleicht noch so aufschreiben könnte.

Heute nacht hatte ich einen sehr interessanten Traum gehabt - besser gesagt drei scheinbar unabhängige Traumszenen in der Ich-Perspektive. Alle drei Traumszenen spielten sich wohl irgendwo während oder kurz nach dem 2. Weltkrieg ab. Nun bin ich offen gestanden mit der deutschen Geschichte nicht bewandert und habe keine Ahnung ob es sowas wie "Lazarett-Züge" gab, ob es diesen Ausdruck überhaupt gab, die Kriegsverwundete abtransportierte, oder wie weit es Züge gab, die bis aus dem Land hinaus fuhren, wo man als "Flüchtling" damit aus dem Land hinauskam?

Ich frage mich, ob es sich um diese sehr lebhafte Traumszenen einfach um eine lebhaft gewordene, übersprudelnde Fantasie handelt, aufgrund dessen, das ich zur Zeit versuche, eine Geschichte zu schreiben wo Szenen aus dem 2. Weltkrieg auftauchen? Oder ob es sich gar wirklich um aufgeweckte Erinnerungen aus einem oder gar mehrere, zugleich stattgefundene, früheren Leben aus dem Kriegszeit stammt? Keine Ahnung! *lach*

Jedenfalls fand ich das sehr interessant - wenn auch ich heute morgen aufgrund letzter, äußerst unangenehme Traumszene schweißgebadet wach wurde. Ich war noch nie in meinem bisherigen, diesem Leben wegen etwas ernsthaftem im Krankenhaus und habe das, was ich träumte - nämlich Plastikrohre in den Rachen geschoben zu bekommen - nie erlebt... dennoch kann ich mir nun sehr gut vorstellen, wie äußerst unangenehm das wohl sein kann nach diesem nächtlichen Traum... ;)

Mit lachenden Grüßen
Singar


Traumszene 1


Offene Straße.. Die Umgebung ist alles Grau... Der Tag Grau... Die Umgebung Grau... als gäbe es keine Farben mehr... Schutt und Asche.. alles Grau... Ein Mann in schwarzem Anzug und mit Melonenhut läuft auf der breiten Straße... Er scheint es sehr eilig zu haben.. .als versuche er davonzulaufen... Dieser Narr!... es scheint sich gar um einen älteren Herren zu handeln, denn er ist nicht sehr schnell und eher sehr mühseelig laufend anzusehen... Was macht er blos, dieser Idiot! Er soll nicht weglaufen! ... er dreht sich um und blickt zurück, als habe jemand gerufen er solle Stehenbleiben! Hände hoch!... er hebt seine Arme.... Moment - was hat er da in seiner Hand? Dieser Idiot... Etwas langes, schwarzes... es sieht auf die Entfernung aus wie eine Waffe?... Hat er etwa eine Maschinenpistole?? Er hebt seine Arme sich ergebend über den Kopf, doch er bleibt nicht stehen dieser Narr!... und plötzlich fällt ein Schuss! ... Nein!.. Es war keine Waffe was er in der Hand hielt und über den Kopf hob... der alte Narr hatte nur ein Regenschirm in der Hand!... doch dann fiel er auch schon tödlich getroffen auf den Boden... erschossen von einem nervösen Soldaten, der sein Regenschirm wohl ebenso auch auf den ersten Blick als Waffe sah.. Dieser Narr!... Warum lief er blos weg und machte sich auffällig und hält auch noch einen schwarzen Regenschirm in der Hand, den man missverständlich als Waffe auslegen könnte?! ... Nun ist er Tot und liegt auf dem grauen Boden... erschossen... so ein Idiot!...


Traumszene 2

Ich verlasse durch die Hintertür das Lazarett... man hat mir mit Lederschnallen die Hände gebunden - doch ich bin Arzt - ich kann locker die Fesseln mit geschickten Fingern lösen und lasse sie einfach von meinen Händen fallen. Ich habe noch meinen weißen Kittel an. Direkt hier am Lazarett sind die Eisenbahnschienen und der Bahnhof... Ich bin auf der Flucht... ich muss mich unauffällig bewegen. Aber ich werde auch gleichzeitig verfolgt.. Ich steige schnell in einem gerade anfahrenden Zug ein!... Egal wohin er führt - egal... ich muss nur raus aus diesem Land... egal in welches Land, nur raus hier... Die Verfolger wissen, in welchem Zug ich gerade eingestiegen bin.. ich bin nicht sicher!... Ich muss mich verstecken.. Ein schmaler Sitzbank fällt mir ins Auge... ich schaue rein... Nein.. Vor dem geistigen Auge sehe ich da ein kleines Mädchen sich darin verstecken.. Ich bin doch ein kleines Mädchen.. Nein... verwerfe die Idee, sich hier im Zug verstecken zu wollen.. Ich gehe zur anderen Seite der Waggons des anfahrenden Zuges, der langsam immer schneller wird... Noch ein Zug! Ich springe aus der Tür heraus zur nächsten Zug auf nebenanliegende Gleisen!... Auch dieser fährt nun los - aber in entgegengesetzte Richtung.. was hab ich für ein Glück! ... Meine Verfolger haben den Wechsel von Zug zur Zug nicht mitbekommen und vermuten mich noch in den anderen... Ich gehe in den Waggons rein... Und wieder habe ich ein irre Glück - es handelt sich um einen fahrenden Lazarett-Zug - Die Waggons sind voll mit Verwundeten des Krieges, weitere mitfahrende Ärzte sind hier.. ich falle nicht auf.. ich werde von einer Schwester und einem anderen Arzt fragend und etwas erstaunt angeschaut, als ich plötzlich erscheine... wie selbstverständlich, das ich auch hier mitfahre, setze ich mich zum nächsten Feldbett und sehe nach dem Verwundeten. Meine Flucht ist geglückt!... Egal wo ich rauskomme, egal in welcher Richtung dieser Zug fährt - hauptsache ich kann das Land verlassen!...


Traumszene 3

Ich liege im Krankenhaus.. Mir geht es sehr gut.. es handelt sich eigentlich nur um eine Kleinigkeit, weswegen ich ins Krankenhaus kam... Meine sehr dick gewordene Beine, die aussehen, als wären sie fast zum Platzen mit Wasser gefüllt, hat man mir am Bett hochgebunden.. ich kann meine Beine nicht bewegen... gelähmt... Es ist sehr angenehm so zu liegen und eine Wohltat, als sei eine Last abgenommen... Ich rufe nach einer Schwester... Nebenan auf der andern Seite des 10-betten-Krankenzimmers hat ein anderer Patient gerade Besuch.. sie stören mich nicht... Die Schwester kommt.. "Ich muss mal"... Kein problem... ich verrichte mein kleines Geschäft in einen metallenen Schüssel mit Hilfe zweier Schwestern, die mir hochhalfen - ich bin sehr ans Bett gefesselt... Die Ärztin gibt mir ein Medikament... Kurz darauf merke ich ein unwohlsein.. eben ging es mir hervorragend... ich breche plötzlich in schweiß aus... ein innerliches Zittern beginnt.. Herzrasen.. ich habe das Gefühl, mir schwinden die Kräfte... als würde ich plötzlich im Fieberdelirium liegen... Irgendetwas stimmt nicht... Die Schwester alarmiert die Ärztin die wieder zurück kommt... Mein Kreislauf beginnt zu versagen... Mein ganzer körper beginnt unkontrolliert zu zucken.. ich bin wie weggetreten.. ich bin nicht mehr bei mir aber dennoch bekomme ich alles mit um mich herum... Ich registriere, wie ich immer schwerer Atem holen kann... Mein Augen sind nur noch halb geöffnet aber ich habe keine Kontrolle mehr über irgendein Körperteil oder über meine Sinne und sehe nur noch im kleinen, engen Tunnelblick die Ärztin, die mit einem Schlauch kommt... mein Mund wird geöffnet und man steckt mir eine gebogene Röhre in den Hals.. es ist sehr unangenehm... ich kann mich dagegen nicht wehren... Ich registriere, wie mir der Speichel nur so seitlich aus dem Mund den Wangen herunterläuft... Ich fühle mich immer schwächer.. es ist mir alles egal was passiert... egal, welches Bild ich abgebe gerade... Ich habe nicht mehr das Gefühl selbst zu atmen... ein paradoxes Gefühl des Erstickens entsteht und dennoch scheine ich nicht zu ersticken... Ich registriere meinen Körper, wo alle Muskeln unkontrolliert zucken... selbst meine Beine, wo ich nicht bewegen kann, können zucken!... Ich höre die Unterhaltung zwischen Schwester und Ärztin... Die Schwester fragt irgendwas.. mehrmals... sie klingt nervös...alarmiert... Die Ärztin ist an meinem Kopf und handhabt mit dem in meinem Rachen steckenden Plastikrohr.... Ich weiß nicht, was sie tun... ich bin wie weggetreten... Der Schlauch den man mir in den Rachen zwang ist sehr unangenehm... ich habe das Bewusstsein verloren - dennoch bekomme ich alles mit .. als mein Kopf haltlos gerade zur seite kippte sehe ich durch meinen engen Tunnelblick zur anderen Zimmerecke, wo der andere Patient und die Besucher betroffen und still hinüberblickten über das was sich gerade hier abspielte... Die Ärztin antwortete der Schwester immerwieder, sie will noch warten... noch einen moment abwarten... sie verharrt an meinem Kopf... wartet... worauf wartet sie? ... Langsam lassen diese unkontrollierte Zuckungen meines ganzen Körpers nach... Ich habe kein Zeitgefühl.. wie lange ging das?... ich fühle mich wie in schweiß gebadet... der Speichel rinnt aus meinem Mundwinkel... doch ich glaube, es geht wieder langsam besser... dieses unangenehme Gefühl, als würde mein gesamter Kreislauf, Atmung und Herz in jedem moment stillstehen verschwindet langsam ... doch ich bin immernoch nicht bei bewußtsein und wie weggetreten... der unangenehme gebogene Plastikröhre verschwindet aus meinem Rachen... ich bin alleine... ich bekam garnicht mit, wann man mich alleine ließ? ich kann nicht abschätzen wieviel Zeit verging wo ich völlig weggetreten dagelegen habe... ab und zu zuckt noch immer hier und da am ganzen Körper die Muskeln... das Zucken hat nicht ganz aufgehört... ich bin doch nur wegen einer Kleinigkeit ins Krankenhaus gekommen.. und nun liege ich hier wie dahinvegetierend auf einmal da... Mir ist alles egal.. Der Speichel läuft den Wangen runter... ich habe keine Kontrolle darüber.. ist mir auch alles egal..

- Ende -

Wow.. oder nicht? *g*

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Kaltes Trübes Wetter

Achja... Vorbei sind die viel zu wenige Tage des Sommers, wo es schön warm und sonnig war. Die nächsten Monate wird von Tag zu Tag dunkler, nasser, kälter, grauer, ungemütlicher!

Die kälte kriecht erst unmerklich aber stetig vorran; man zieht sich langsam aber sicher immer dicker an, nun reicht kein Pullover mehr, für aus dem Haus raus, sondern die Jacke muss her... Irgendwann reicht die Jacke nicht mehr, da muss nun noch der Schal für den Hals her... Irgendwann reicht die Strickjacke abends nicht mehr, eine Wolldecke muss noch her oder man erwägt gar so langsam, die Heizung anzuwerfen... Und irgendwann mal reicht die leichte Sommerdecke nicht mehr, da muss die Federbettwäsche her, und auch das reicht irgendwann nicht mehr, und eine zusätzliche Wolldecke muss drüber... Und wenn das auch noch nicht reicht, und frierend im Bett liegt - hachja - da muss man wohl halt auch noch auf's freiheitsliebende Nacktschlafen verzichten und eben einen warmen Schlafanzug anziehen.

Und wenn so ein nasstrübes, kaltes Wetter vorherrscht, tendenz steigend, und man neigt immernoch verfroren und zitternd im Bett zu liegen und nicht einschlafen zu können, weil man es einfach nicht warm genug hat - dann kommt man auch mal auf eigentlich geniale Ideen wie, sich eine schöne Wärmeflasche mit heißem Wasser aufzufüllen um damit unter die Decke zu krabbeln.

Für einige Tage lang ging das richtig gut und es war ein schönes Kontra gegen die ansteigende Kälte und sooo herrlich warm unter der Decke... bis man irgendwo nachts wach wird und wieder am Frieren ist, weil die Wärmeflasche wohl aufgrund zu heißem Wasser platzte und die gesamte Matratze unter Wasser setzte - und durch das auskühlende Nass mich regelrecht wieder zum gefrierpunkt auskühlte -.- *grummel*


Tja... ich schaue aus dem Fenster, sehe das trübe, nebelige Wetter, drehe ein kleines bischen die Heizung an und lege mir noch eine Decke um - und träume von warmen, sonnigen Süden, wo man nie wieder frieren muss, und ab und an - ein kleinwenig heimlich - träume ich auch von einer lebendigen Wärmeflasche, der mir das Einschlafen bei so einem kalten, trüben Wetter nicht nur versüßt, sondern auch wärmstens einheizt ;)

Viele Grüße
Singar

Montag, 1. Oktober 2007

Labyrinth des Lebens?

Heute hatte ich wieder einen interessanten und interpretationsreichen Traum gehabt, das irgendwie einen scheinbar ähnlichen Charakter oder Aussagekraft besaß wie in meinem vorherigen Traumbericht vom 25. August Erwachen.

Es begann damit, das ich und vielen anderen Menschen in eine art riesiges, prunkvolles Schlossgebäude hineingingen - freiwillig. Kaum darin angekommen, verfielen sehr viele schon der Müdigkeit und ruhten sich aus und schliefen an Ort und Stelle ein. Ganze Familien mit Kinder legten sich hin, und das prunkvolle Schlossgebäude bot den ausruhenden Menschen alles an Annehmlichkeiten an, was es zu bieten hatte und der Boden verwandelte sich in wohlig weiche Betten und warme Decken legten sich über sie und die Menschen schlummerten wie in einem Dornröschenschlaf ein.

Aber nicht alle verfielen dem Schlaf und wir begannen, das Schlossgebäude zu erkunden, und ließen die Schlafenden zurück. Wir durchquerten ein riesiges, prunkvoll eingerichtetes Zimmer nach den anderen. Jeder Raum hatte an jeder Wandseite eine große, zweiflüglige Tür, und der nächste Raum ebenso wiederum an jeder Seite einen Durchgang und so weiter und so weiter. Doch nicht alle Durchgänge ließen sich öffnen, manche waren verschlossen, manche nicht. Die Räume waren sehr vielfältig und prunkvoll gestaltet. Wir durchquerten unzählige Speiseräume, wo ein großer, üppig gefüllter Tafel zum reichlich Essenfassen einluden, unzählige, gemütliche Kaminräume mit Sitzgelegenheiten das zum Ausruhen und Füße hochlegen einluden, unzählige Schlafgemächer mit einem himmlischen, großen Thronbett in der Mitte, die zum Schlafen legen einluden ...
Irgendwann bemerkten die wenigen Menschen die noch mit gingen und ich - (denn viele sind auf dem Wege in so manchen Räume hängen geblieben an Essen, Ausruhen, Schlafen), - trotz all dieser Luxus und Prunk und alle Angebote an Annehmlichkeiten was das Herz begehrte, fehlte etwas essenziell wichtiges. Zunächst fiel das nicht auf, doch dann bemerkten wir, dass das Fehlen jeglicher Fenster und Blick nach außen, einem das Gefühl von Gefangenseins gab, so wie auch die unzähligen, gefangenen Räume in einem Gebäude, die ohne jegliche Korridore verbunden waren.

Die handvoll Menschen und ich wollten wieder hinaus und versuchten, den Weg zurück zu verfolgen, um wieder an den Ausgang und freier Himmel zu gelangen. Doch wir konnten es nicht! Türen, durch die wir gerade noch gingen waren auf einmal verschlossen und verschlossene Türen waren dafür offen. Räume, die wir gerade eben noch durchquerten hatten sich verändert und waren auf einmal andere Räume als das, was wir eben noch in Erinnerung hatten! Egal in welche Richtungen wir gingen und liefen und egal welche Räume wir verließen und ankamen - wir fanden nicht mehr den Weg hinaus! Wir waren gefangen in einem Irrgarten aus unzähligen Räumen, die sich beim wiederholten Besuch veränderten und konnten keinen geraden, systematischen Weg mehr begehen, da die Türen sich unterschiedlich öffnen ließen.

Ich riss mich von den wenigen, noch verbliebenen planlos irrenden Menschen los, um alleine und auf eigener Faust einen Weg aus diesem Labyrinth aus Räumen zu finden, und fand tatsächlich - einen breiten, getäfelten Korridor! Der Korridor war recht schwach beleuchtet und offenbar sehr wenig genutzt und Menschenleer. Unzählige Türen zweigten links und rechts ab, doch diese interessierten mich nicht, ich habe genug Zimmern um Zimmern gesehen, ich will wissen, was sich am Ende dieses Korridors befand und lief los.

Etwas erstaunliches fand ich. Ich gelangte an einem sehr einfachen, tristen, weißen Raum, und es fehlte jegliche Einrichtungen und Farben und bot einen völlig krassen Gegensatz im Vergleich zu den ganzen anderen, bisher besuchte Zimmern die stets prunkvoll und farbenfroh eingerichtet waren mit edelstem Holz, Gold, Samt und Seide... In diesem sehr hell beleuchteten, weißen Raum befand sich eine einzelne Person - der wohl irgendwie zu diesem Labyrinth-Gebäude gehörte. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich gar um den Hausherren handelte. Zu den wenigen Einrichtungen dieses spartanisch eingerichteten, sehr hell beleuchteten Raumes zählte ein schwarzlackierter Klavierflügel und eine Schwarzlackierte Violine auf einem hohen Ständer. Der Mann selbst saß hinter einem einfachen, weißen Tisch.

Er sagte mir, ich brauche einen Schlüssel, um aus diesem Labyrinth hinauszukommen. Ein Teil des Schlüssels trüge ich schon bei mir, sagte er. Zwei weitere Teile kann ich von ihm hier nun erhalten, da ich ihn gefunden habe. Er nahm die schwarze Violine vom Ständer und reichte sie mir. Dazu gab er mir ein Notenheft und sagte schlicht ich könne nun gehen. Ich habe alles, was ich brauche, um den Schlüssel zu komplettieren.

Sofort erkannte ich, das die Violine unvollständig ist, denn es fehlte der obere Teil, wo man die Saiten stimmen konnte, und genau so ein Teil besaß ich! Ich nahm das Teil aus meiner Tasche, welches ich wohl schon immer bei mir trug, und vervollständigte die Violine zu einem funktionsfähigen Musikinstrument. Doch ... ich konnte die Noten nicht lesen, woher soll ich wissen, welche Melodie ich spielen müsse?

Mit dem Notenheft und der Violine in der Hand verließ ich den Raum des Hausherren und - der Traum endete.


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Was wohl der Traum mir sagen wollte? --> Forum Singar's Spirit

Viele Grüße
Singar