Dienstag, 30. November 2010

Noten lesen - schwer gemacht?

Seltsam... Ich spiele seit ich 14 bin Orgel und auch ein paar kleine Klavierstücke... Hatte damals zwei Jahre lang wöchentlich Orgel-Unterricht und hatte auch einmal einen kleinen Musikkonzert mit der Orgelgruppe mitgespielt. Aber selbst 20 Jahre danach - muss ich heute noch die einzelnen Notenlinien abzählen und das ABC durchgehen bis ich weiß, welche "Taste" die Note anzeigt und wenn ich ein Notenblatt sehe, kann ich es nicht spielen, ohne nicht zumindest einmal die Melodie vorgespielt gehört zu haben. Selbst heute noch hängt über meinem Keyboard ein uralter, inzwischen vergilbter Spickzettel mit der kompletten Klaviatur drauf und dazugehörigen Noten und welche Buchstaben es sind und meine Notenblätter kritzele ich heute noch mit Bleistift vor mit darüber notierten c, d, f, g, h usw. ... Über Internet und Youtube google ich, wie die Melodie sich anhört und dann erst kann ich das Stück lernen - aber ohne die Noten wirklich lesen zu können.

Eigentlich, wenn man sich das nüchtern betrachtet, ist das ja total verrückt, das ich 20 Jahre Tasteninstrumente spiele ohne Noten lesen zu können...


Und nun lerne ich in meiner begonnenen Ausbildung doch schrittweise die Noten in gleich zwei Unterrichtsfächer - Musiktheorie und Rhythmik - und hatte angenommen, nun lerne ich die Noten mal richtig, und das erste mal in meinem Leben lerne ich was die einzelne Notendarstellungen wirklich bedeuten und wie sie zu spielen sind! Aber irgendwie stoße ich da zu meiner eigenen Überraschung - ja es überrascht mich über mich wirklich selbst! - an Schwierigkeiten, die Noten zu lernen!


Verrückt... Es ist total verrückt und es irritiert mich sehr. Wenn man 20 Jahre lang gespielt hat und die Noten in ihrer Darstellung selbst ohne diese zu verstehen völlig ignoriert hat, ob sie nun ein Fähnchen haben oder nicht, ein Loch haben oder verbalkt und die Symbolik und Notenlinien nur als reine "Orientierung" fürs Auge zum inneren, geistigen Ohr, wie die Melodie dann verläuft verwendet hat, kann das einen ganz schön aus dem Konzept und zur Verzweiflung bringen....


In Rhythmik geht es ja noch, ich habe ein wirklich sehr gutes Gehör und wenn mir einer mal ein Rhytmik-/Schlagabfolge vorspielt, kann ich das sofort ohne weiteres vom gehörten wiederholen. Die Notenblätter sind auch da für mich - noch - relativ einfach, was Basedrum, Snare und Highhat ist, die sind klar voneinander zu unterscheiden was "tief" und was "hoch" ist und kann das nachvollziehen.


Aber das ganze zurück in die Noten DARSTELLEN vom gehörten Melodie in Noten - da stolpere ich total und habe den Eindruck, in meinem Kopf gibt es einen Bereich, wo ich gegen eine Grenze zum Nichts laufe ... Leer. Geht nicht... Wie in Michael Ende's "Unendliche Geschichte", wo da noch eine Landschaft ist, die man versteht, erfasst, kennt und dann kommt direkt daneben "das Nichts"...


Wie kann man nur so bescheuert sein? Denke ich in letzter Zeit immer öfters über mich, wenn ich dann wieder mit einem inneren Gefühl von art "Leere" die Notenpuzzle-Teile in den Händen halte wo man einen Takt legen muss oder wenn es darum geht, eine einfache, kurze, vorgespielte Melodie in Noten in ihren richtigen Notenwerten und an richtigen Stellen zu notieren. Der letzte Musiktest war schon wieder für mich frustrierend, wieso ich es nicht mal schaffe sowas simpel-einfaches wie, drei Töne einzutragen und obwohl ich doch genau weiß es sind nur 'g', 'a',' 'e', male mir das am Rande sogar auf, das ich dann doch wieder aus 'a' ein 'h' male und nicht hinbekomme, welche Notenwerte diese haben, wie lange sie gespielt werden sollen.


Verrückt! Nun wusste ich doch ganz genau aus dem vorherigen vergeigten Musikdiktat das ich da Schwierigkeiten habe, die Noten auf die richtige Linien zu malen und trotzdem hab ich erneut Fehler gemacht und es einfach nicht GESEHEN, die falsche Linien getroffen zu haben, trotz Spickzettel und es mir mit bleistift am Papierrand angemalt...


Verrückt... Einfach nur verrückt.


Ich frage mich inzwischen ernsthaft, ob es wohl auch sowas wie Legasthenie in Notenlesen gibt. Aber wie erklärt es sich dann, wenn ich auf der anderen Seite Klavierstücke mir beibringen kann, wie z.B. gerade ein Stück vom Pianisten Yiruma "When the Love Falls" ? Ok, ohne das Notenblatt mit Bleisift vollzukritzeln mit Buchstaben und Fingerzahlen sowie dann vorher das Stück zumindest auf mp3 gehört zu haben kann ich es auch nicht einüben, aber hey, immerhin bekomme ich das hin! Wieso aber bekomme ich es nicht hin, zu erkennen, zu sehen, und zu merken, wie die Notenwerte sind, auf welche Linie was ist, wieso kann ich nicht auf die Linien schauen und mit einem Blick bestimmen, das ist c, d, e, f, g, a, nein, ich sitze davor mit der Nasenspitze fast bis auf dem Blatt Papier gedrückt und mit spitzen Finger muss ich die Linien abzählen und erst dann, im Geiste das Alphabet durchgehend, bekomme ich die Note raus, so "achja, das ist ja g ....


Verrückt. Verrückt und frustrierend.


Das kann ich ja echt keinem erzählen, das glaubt mir kein Mensch! Ich kanns eigentlich auch kaum glauben, wenn ich es nicht schwarz auf weiß auf den Tests sehen würde und wieder aus allen Wolken falle, warum ich beim Musik-Diktat - wo nur simple g, a, e gefragt sind, ich dann dennoch es schaffe, die falsche Linien zu treffen und das nicht mal bemerke und den Unterschied einfach nicht gesehen habe...


Nun habe ich im Internet eine interessante Seite gegoogelt, wo ich mir Hilfe erhoffe, das doch endlich mal zu lernen und versuche durch dieses "Notenspiel-Spiel" mein Auge zu schulen, welche Plätze die Noten haben...


http://www.musica.at/musiklehre/notenspiel/notenspiel.html

Überhaupt ist die www.musiklehre.at gar nicht mal so übel... Ich hoffe ich lerne das doch endlich mal, es kann nicht sein, das ich schwierige und schwere Musikstücke lernen kann, aber simples Notenlesen nicht......

Aquajade

Montag, 29. November 2010

Der Tod

Ein Unangenehmes Thema. Wohl für die allermeißten hier auf diesem Planeten.

In meiner Arbeitsschicht am Wochenende erfuhr ich über ein Notiz im Buch das einer der Mitarbeiter verstorben war und hierüber absolute Diskretion bewahrt werden solle.


Obwohl ich diesen Menschen wenig kannte und ihn nur hin und wieder antraf wenn er sich an den Thresen setzte um einen Kaffee zu trinken und wir nur wenig geplaudert haben, hat mich diese Nachricht doch innerlich etwas berührt und erschüttert. Es berührte mich an einer tief verborgenen Stelle wo ich es weder zuordnen noch das irgendwie erfassen oder verstehen kann. Zu tief und zu dunkel im Schatten meiner Selbst liegt dieses Unbekannte ... Ding, welches diese Nachricht mich berührt hatte. Seltsam.


Ich wurde sehr traurig, ein seltsames, komisches Gefühl in meinem inneren breitete sich wie auslaufendes Öl in mir aus und unzählige Bilder blätterten wie ein Diashow durch meinen Kopf wo ich den Menschen traf, grüßte, plauderte, seinen Getränk brachte und wie er sonst hier seine Tätigkeiten nachging. Er war immer sehr nett, ich mochte seine Gesellschaft.


Nun wird er nie wieder hier an diesem Platz sitzen, ich werde ihn nie wieder sehen, sprechen, hören, seinen Kaffee bringen und alles was noch "dageblieben" ist, sind Bilder der Vergangenheit.


Als ich ihn vor vielen Wochen das letzte mal in meiner Arbeitsschicht sah, da hatten wir beide gestaunt. Denn ihm folgte einen schwarzen Raben. Der Vogel verfolgte ihn, beäugte ihn, und als er ins Studio kam, folgte der Rabe ihm fast bis in die Haustüre herein. Wie ein zahmes, anhängliches Tier verhielt sich der wildlebende Vogel. Er war auch darüber erstaunt, sagte, der Rabe folgte ihm schon die ganze Zeit. Er ging weder raus, auf die andere Seite des Parkplatzes - der Vogel dicht ihm hinterhergehend wie ein folgsamer Hund, und er warf etwas zu fressen ins Grüne, um den Vogel da vom Studio-Eingang wegzulocken und als der Rabe abgelenkt war mit Futter, eilte er schnell in den Laden. Durch das Fenster beobachtete ich, wie der Vogel die Tür observierte und auf ihn wartete....


Ich kann nicht beschreiben, was mich nun genau an dieser Nachricht seines Todes so berührt hat. Denn wie schon gesagt, ich kannte ihn kaum wirklich, außer flüchtige, kollegiale Arbeitsbegegnungen.


Es ist der Tod als solches, das mich wohl beschäftigt, weniger diesen Menschen selbst. Wenn ich so bei mir selbst zurückblicke, so stelle ich fest, das ich in meinen ganzen 35 Jahren nur dreimal bisher mit dem Tod konfrontiert worden war. Also meine Oma starb, dann der Opa, und der dritte meinen Patenonkel.


In diesen drei Beerdigungszeremonien konnte ich in keines irgendetwas damit was abgewinnen. Eigentlich hatte es schon fast was perfides an sich, diese Beerdigungs- und Essensfeier hinterher. Da sammeln sich die Menschen alle dann zusammen, die sich sonst kaum sehen und nur noch Beerdigungen Anlass haben, sich nach vielen Jahren wieder zu begegnen, um alte Zeiten auszutauschen, und über den verstorbenen an seinem Grabe zu reden und auf kosten dessen Familie dann beim üppigen Kaffee und Kuchen und Abendessen sich die Mägen vollzuschlagen. Perfide, weil die Trauergäste zwei Stunden zuvor beim Traurigkeitsemotionenstochernden Worte des über das Leben predigenden Pfarrers tränen fliesen ließen und dann schließlich beim Essen wieder lachten. Das hatte ich mit 17, wo meine Oma verstarb, einfach nicht verstanden. Bis heute nicht.


Der Tod hat etwas so... endgültiges. Ein "nie-wieder". Es bedeutet ein "es-wird-nie-wieder-so-sein-wie-vorher". Und das ist sie... dieses seltsame, ölige Gefühl in mir. Dieses "nie-wieder"-Gefühl.... Es fühlt sich widerlich an in meiner Magengegend. Ich hasse es. Dieses Gefühl von "Endgültig_nie-wieder_alles-ist-zu-spät_aus-und-vorbei_alle-chancen-der-Welt-vorbei_alle-hoffnungen-fahren-lassen"...


Ist es ein schlechtes Zeichen, das man so wenig mit dem Tod konfrontiert wurde? Wenn mir schon bei einem flüchtig bekannten Arbeitskollegen ein unangenehmes, widerlich anfühlendes, öliges Gefühl in mir auslöst und ich mir so Gedanken mache über diese Endgültigkeit, wie erst werde ich mich dann wohl fühlen, wenn ein mir geliebten, nahestehenden Menschen stirbt? Könnte ich überhaupt dann noch damit umgehen? Ich mag darüber gar nicht nachdenken.


Und in solchen Momenten mag ich auch überhaupt nicht diese blöden Sprüche hören "Der Tod gehört zum Leben dazu". Mag ja sein das es so ist. Ich kann damit nichts abgewinnen. Denn ich verbinde den Tod ausschließlich nur mit großem Schmerz, Verlust, Leid und Qualen. Für mich hat der Tod nichts positives. Es sei denn der betroffene leidet derart - sei es krankheitsbedingt oder durch das Leben selbst, das der Tod dann schließlich eine Erlösung darstellen würde. Das wäre ja dann noch fast ein Trost und Erleichterung auch für die Hinterbliebenen, die dann sagen können "Er wurde erlöst"......


Schreckliches Thema. Einfach nur widerlich.

Aquajade

Donnerstag, 25. November 2010

Zombie-Töter

Nacht-Traum: 23./24.11.2010

Ich träumte ich war sowas wie ein art Zombie-Töter... Es war Dämmerung, die Sonne kurz vorm Untergehen, ich war noch mit einem Mann unterwegs in einem Geländewagen und wir besorgten uns irgendwie noch Waffen für die heutige Jagd... Doch die Nacht bricht so schnell herein, und jede Menschenbegegnung kann schon eine Zombie-Begegnung sein. Ich schaffte es nicht mehr, mich mit irgendeiner Pistole zu bewaffnen und so begegnete ich in einem scheinbar leerstehenden Haus auch schon die ersten Menschen die mit zombiehafte, bleiche, entstellte Gesichter mich hasserfüllt anstarrten mit ihren leeren Augen und in einem Schrei offenen Münder angriffen.

Da ich keine Waffen besaß, musste ich mich in direkter Körperkontakt wehren. Ich durfte mich nicht von ihnen beißen oder sonst wie verletzen lassen. Sie waren schwer zu töten denn einfach irgendwie verletzen oder Genick brechen "töteten" diese Zombies ja nicht, sie waren ja schon gewissermaßen Tot. So tötete ich diese Zombie-Menschen, indem ich sie in den, in einem Garten stehenden, Laubzerhecksler warf, worin sie regelrecht zerheckselt und zermahlen wurden. Ich schob diese Zombie-Körper in diese Mahlen rein und die Maschine "fraß" die Zombies auf.

Ein Gefühl des Eckels und angewidertseins stellt sich mir ein, was ich da tat...

Ende des Traums


Herrje, wie kann sich das Gehirn nur solche schreckliche Traumszenen ausdenken? Diese Art Träume hasse ich, sie sind einfach nur widerlich und sind zum Glück auch nur sehr selten. Ich hatte schon diese Träume, wo ich sonst wie in irgendeiner Form andere Menschenwesen tötete, verstümmelte, erschossen mit Pistolen oder Gewehre oder erstochen mit einem Messer, oder gar mit blosen Händen erwürgt, Kopf umgedreht, Knochen gebrochen usw. ... Aber ausnahmslos, bei diesen widerlichen Träumen, tötete und verstümmelte und verletzte ich in Notwehr, wo ich mich verteidigte und weil ich um mein eigenes, nackte Überleben kämpfte.

Es ist erstaunlich das solche Träume auch die Erinnerung andere, ähnliche Träume wachrufen. So erinnere ich mich wieder an lang zurückliegende Verstümmelungs-Träume wo ich selbst gepeinigt wurde, und ums nackte Überleben kämpfte und zum Beispiel versuchte, meinen Angreifer mit blosen Händen abwehrte und meine beide Daumen in die Augen drückte bis tief in die Höhlen rein, auf das er seine tötliche Hände und Umklammerung losließ... Oder eine andere Traumszäne wo ich mit einem Messer wieder und wieder und wieder zustach und überall Blut und der Mensch hörte nicht auf, mir weh zu tun und kam weiter und weiter und weiter auf mich zu und ich fühlte diese Abscheu, Eckel, Widerwillen, das Messer in diesen Körper einzustechen und umzudrehen um noch mehr blutigen Schaden zu hinterlassen, aber ich hatte keine Wahl, da stets mein eigenes Überleben davon am seidenen Faden abhing, das der Angreifer zuerst starb, bevor er mich tötete...

Es gab aber auch Träume - und diese sind aber ganz, ganz, selten, aber ich erinnere mich an jedes dieser Träume - wo ich den Kampf ums nackte Überleben verlor und - unter Schmerz und Qualen starb... Diese Träume sind von der echt übelsten Sorte und allein die Erinnerung daran, an den Todeskampf, Schmerz... an diese unglaubliche körperliche, energetische und seelischen Schmerz in diesem Augenblick des gewaltsamen Todes, lässt mich heute noch innerlich erschauern und ich hoffe, ich muss das nicht noch einmal sowas in einem Nachttraum "erleben" welches tagelang ein seltsames, anhaftendes Gefühl in mir kleben bleibt und ich wie entrückt neben meinen Schuhen durch den Tag wandele...

Ob es sich um art Erinnerungen oder Echos aus früheren Leben handelt? Halte ich für durchaus möglich.

Nur ... es stellt sich mir die Frage - wieso träume ich das? Wieso kam dieser Zombie-Traum nun wo ich andere Menschenwesen - wenn auch diese schon im Grunde Tot waren und als hasserfüllte, tötende Zombies durch die Welt wandelten - auf widerwärtigste Weise in einem Zerhecksler verstümmelte?

Ich hätte zu gerne gewüsst, was diese Träume zu bedeuten haben....
Aquajade

Dienstag, 23. November 2010

Schattenseide (Vision)

Ich sehe im Geiste einen großen Weihnachtsbaum. Er ist saftig-tannengrün, dicht gewachsen und mit dicken, dunkelrot-matte Kugeln gezirt und hier und da ganz dezent platziert - goldene, einfache Schleifen.

Um den Weihnachtsbaum sind ganz viele Geschenkpackungen gelegt - große, kleine, längliche, quadratische... alle in einfache, einfarbige Geschenkpapiere verpackt und mit große, breite Schleifen umbunden.

Ich greife mir eine kleine Schachtel. Der geistige Weihnachtsbaum mit all seinen geistigen Geschenken drumherum steht nun schon so lange... all diese Geschenke warten nun schon so lange darauf, angenommen und ausgepackt zu werden.

Die etwa handgroße Schachtel ist Tannengrün mit einem dunkelroten Band. Ich ziehe die Schleifen vorsichtig auf, entferne diese und öffne vorsichtig den Deckel der Schachtel und schaue hinein. Die innenseite der Schachtel ist mit einem saphier-blauen Samt mit lauter gelben Sternchen ausgekleidet. Blauer Samt mit gelben Sternchen - damit assoziiere ich Zauberer und Zaubberei...

Ich blicke in die Schachtel und ich sehe - nichts. Das heißt - ich kann das innere der gerade mal Handflächengroße Schachtel nicht sehen, es ist, als verschlucke es das Licht. Als sei darin ein kleines, schwarzes Loch, die Ränder der Schachtel noch sichtbar, welches ebenso wie der Deckel mit blauem Samt mit gelben Sternchen ausgekleidet ist, aber nach innen hinein verdunkelt es sich bis ins absolute Schwarze und man kann den Boden der Schachtel nicht erkennen.

Vorsichtig greife ich mit der linken Hand in die Schachtel und meine Hand taucht in die Dunkelheit hinein. Ich taste darin umher - und fühle auf einmal etwas weiches, stoffliches. Es fühlt sich unglaublich zart und geschmeidig an wie feinstes Seide. Ich ergreife es und ziehe es langsam heraus.

Erstaunt blicke ich auf ein etwa Taschentuch großes, fast durchsichtiges stück Stoff. Es ist kaum zu sehen, so fast unsichtbar ist es und schimmert silbern leicht im Licht. Ich fühle es zwischen meinen Fingern, bemerke, das es nichts wiegt und es fühlt sich ganz schmeichelig zart wie Seide an. Ich bemerke, das die Sichtbarkeit dieses Stoffes vom Licht abhängt, als etwas mein eigener Schatten auf das Tüchlein fällt und das Tuch scheinbar mehr an Masse und Sichtbarkeit dadurch gewinnt.

Ich teste es aus, und dämme das Licht ab. Und siehe da - dieses kleine, magische Tuch gewinnt mit der Dunkelheit an Substanz und Gewicht und entfaltet sich auf einmal in die größe etwa eines Handtuchs. Erstaunlich! denke ich.

Im halbdunkeln sitzend, betrachte ich das Tuch, welches sich nun griffiger anfühlt, als habe die Dunkelheit es erst hierher in diese Realität mit einer ergreifbaren und sichtbaren Masse geholt. Es fühlt sich immernoch samtig-weich an, anschmiegsam und flauschig, als ich damit meine Wangen streichele.

Doch was kann ich damit anfangen? frage ich mich. Ich schalte das Licht gänzlich aus, so das es ganz dunkel war und ich fühle den magischen Stoff in meinen Fingern plötlzlich noch ein stück schwerer und griffiger werden. Nun ist es mit der gänzlichen Dunkelheit der magische Stoff so groß wie eine Bettdecke geworden und so dick und flauschig-griffig wie eine Wolldecke. Irre... Ich lege das groß gewordene, wollig-warm anfühlende, dicke Decke um meine Schultern. Es ist wohlig warm, es fühlt sich schwer aber nicht unangenehm an, es ist fest und flauschig und gibt ein wohlbehagliches Gefühl. Im Dunkeln kann ich die Farbe des magischen Stoffes nicht erkennen, es scheint, als sei es so schwarz wie die Dunkelheit selbst.

Nun schalte ich das Licht langsam wieder in seiner vollen Helligkeit ein, und die große, wollige, dunkle Decke verschwindet wieder mit dem Licht zu einem Taschentuchgroßen, fast unsichtbaren, silbrigen, seidigen Hauch Tüchlein.

Im direkten Licht gehalten ist es in der tat fast nur noch als silbriger Hauch zu erahnen.

Ich sitze da mit diesem magischen Stoff - und weiß überhaupt nichts damit anzufangen. Welchen Sinn hat dieses Artefakt, welches an Substanz, Masse und Größe mit der Dunkelheit gewinnt und bei Licht klein und fast unsichtbar wird?

Wieder mache ich das Licht aus, aber lasse es doch noch ein kleines bisschen gedimmt, um selbst noch etwas sehen zu können. Das magische Tüchlein hat sich wieder zu einer Decke entfaltet, sieht aus wie dunkelblau, und fühlt sich wollig-samtig an. Es hat festen, griffigen Substanz angenommen und es ist sehr warm, wenn ich es mir um die Schultenr lege.

So sitze ich da und überlege. Welchen Sinn hat es? Soll es mich vor etwas schützen? Warmhalten bei Dunkelheit? Seltsam.

Schließlich stehe ich auf und mit dem einschalten des Lichts halte ich wieder ein taschentuchgroßes, seidiges, silbriges Tüchlein in der Hand, lege es vorsichtig wieder in die Schachtel hinein und bewahre es gut auf. Ich frage mich, welche seltsame und wundersame geistige Artefakte wohl in den anderen, vielen, vielen Geschenke drinn sein mögen.

Bevor ich die kleine Schachtel an einem besonderen Ort verwahre, denke ich mir noch einen Namen für dieses Artefakt aus. Ein magisches, seidiges Tuch, welches bei Dunkelheit sich entfaltet und manifestiert und bei Licht klein und fast unsichtbar ist... Ich nenne es - Schattenseide.......

Aquajade

Montag, 22. November 2010

combreak

Kontakt-Abbruch... Kommunikationsverbot... Austauschverbot... ARC-Bruch...


Ich kann das einfach nicht verstehen, warum jemand all diese Optionen zugleich als "Lösung" wählen kann. In laufe der Jahre habe ich gelernt, wie wichtig doch Kommunikation ist, wie wichtig Kontakte und Austausche sind... wie wichtig es ist, zu verstehen und - zu lernen...


ARC - steht für Affinität, Realität, Communication. Das Dreieck einer "rund" laufenden Kommunikation und gutes Miteinander.


Seit Wochen zerbreche ich ergebnislos mir den Kopf und verstehe es einfach nicht, warum Kombruch als Mittel verwendet wird - gerade von jenem wo ich doch lernte, was ARC bedeutet, wo ich lernte, wie wichtig es ist zu verstehen und wo Kommunikation das A und O steht für jede Form der spirituellen Arbeit...


Was sollte ich aus diesen Verbote lernen? Was sollte ich damit erfahren? Was ist der Sinn dieses Ausisoliert-werdens? Was sollen Austauschverbote mit anderen Menschen mit den ich so gerne Kontakt hätte, bezwecken? Sollte das mir irgendetwas bewusst machen? Wenn ja, was? Ich verstehe das nicht...


Kontakt-Abbruch ist einfach keine Lösung. Kontakt-Verbote und Kommunikationsverbote mit jenen die ich doch aber mag ist keine Lösung. Ich verstehe den Sinn dahinter einfach nicht... Ich verstehe das nicht...


Ich frage mich - wer aufgegeben hat...? Der, der den Kontakt abgebrochen hat, oder der, der den abbruch provoziert hat? Letztenends spielt es keine Rolle mehr, oder? Ich verstehe es nicht...


Kontakt-Abbruch und Kommunikationsverbote empfinde ich als Höchststrafe schlechthin... Kann man mir nicht lieber ne saftige Ohrfeige geben, oder ganz mich verprügeln, oder anschreien, ausschimpfen, meine Sachen wegnehmen, Hausarrest geben oder körperliche Züchtigungen, hundert Liegestützen oder sonst irgendwas, wo nach einem ordentlichen Donnerwetter die Luft wieder Klar ist und nach einem demütigen Entschuldigung und Lehre daraus gezogen nun wieder alles gut?


Kontakt-Abbruch ist doch keine Lösung... Es ist eine kapitulation... aber keine Lösung... Kommunikationsverbote führen zu gar nichts... Kommunikationsverbote klären nichts... Kommunikationsverbote lösen nichts... Kommunikationsverbote bringen keinem Wesen weder vorwärts noch rückwärts... Kontaktverbote zu Wesen die ich mag und schätze - welchen Sinn hat das denn blos? Ich verstehe das nicht... Ich verstehe den Sinn darin nicht... Daraus lerne ich doch nichts... Was also - sollte ich daraus lernen? Was soll ich daraus lernen, mich von jene distanziert zu verhalten, die ich mag? Was soll ich als Schülerin daraus lernen, mich vom Lehrer fern zu halten? Ich verstehe das nicht...


Wie schrecklich muss ein Vergehen sein, um eine solche Höchststrafe auferlegt zu bekommen. Wie soll ich drei Jahre lang mich weiterentwickeln? Wie soll ich drei Jahre lang zu jene Menschen die ich mag, mich distanziert verhalten und jegliche Kommunikationen mit ihr vermeiden? Wie soll ich mich blos verhalten, wenn ich angesprochen werde? Mir tut das so schrecklich leid... Ich verstehe diesen ARC-Bruch nicht... Ich kann doch nicht so schrecklich sein, um derart bestraft zu werden...


Es scheint wohl was drann zu sein, das es heißt, das der plötzliche Verlust eines der ARC-Komponenten, bei längerer Zustand zur Depression des betroffenen führen kann...


Wäre die Lösung nicht diese, zu versuchen das ARC wieder aufzubauen? Diesen Zustand des... unausgebrochenen Donnerwetters zu brechen? Aber ich verstehe es nicht, wie es gehen soll, ohne sich aber wiederum der Kommunikationsverbote darüber hinweg zu setzen, welches das ARC-Bruch erzeugte? Ich verstehe das nicht... Es ist eine Zwickmühle und ich verstehe den sinn des Kontakt-Abbruchs nicht... Hey... Ich bin doch noch eine "Schülerin", die doch noch soo viel zu lernen hat... Sollte nicht der Lehrer etwas ... nachsichtig sein? Sollte nicht der erfahrenere, weisere Wesen in diesem zerbrochenen Dreieck, nachsichtiger sein und die Fehler eines Schülers vergeben können? ...


Wie kann ich um Vergebung und um Wiederaufbau des ARC bitten, ohne den Kontaktverbot zu brechen?


Ich verstehe das nicht...


Mir tut das so schrecklich leid, T. und H. .... Das habe ich doch nicht gewollt... 3 Jahre... wie soll ich mich in diesen drei Jahren mit Kontakt- und Kommunikationsverbot verhalten, geschweige denn mich ganz alleine weiterentwickeln ? Ich schaffe das doch noch nicht ...



Aquajade

Sonntag, 21. November 2010

Modern Dance & Jazz Dance

Das Wochenende war sehr toll.... In der Schule gab es einen Workshop in Modern Dance und Jazz Dance mit einem Tanzlehrer aus der USA - Arizona.

Boah... ich hätte im Leben echt nicht gedacht, wie sexy-heiß-erotisch ein Ballett-, Jazz- und Modern-tanzender Mann aussehen kann! Und wenn das auch noch so ein total gutaussehender, charismatischer, humorvoller Typ ist, der glatt der jüngere Bruder von Tom Cruise sein könnte, da würde es mich nicht wundern wenn so einige Tänzerinnen-Herzen - meines eingeschlossen - höher schlagen lässt...

In den Typen hätte ich mich sofort gleich verlieben können, der war total meine Kragenweite, aber ich bin realistisch und mache mir natürlich nichts vor und habe jegliche Emotionen unterdrückt die auch nur entferntest in Richtung verlieben ging. Es reicht wenn ich in einem Mann unsterblich - und weil unerwiedert, unglücklich - verliebt bin, es muss nicht noch ein zweiter hinzukommen.

Der Workshop in Modern Dance und Jazz Dance war sehr interessant und hat mir unheimlich Spaß gemacht, schon allein sehr fasziniert einen derart durchtrainierten, eleganten, männlichen Body bei seine Movings zuzuschauen, war echt für mich eine tolle Ersterfahrung und eine Augenweide ;-)... .

Auch wenn ich absolut keine gute Figur abgegeben habe, die Choreographien kaum mithalten konnte, weil es sehr viel auf einmal und sehr straff und zügig durchgearbeitet wurde, habe ich an alle vier Doppelstunden bis zum bitteren Ende mitgehalten und durchgezogen. Der Samstag hatte mich der Muskelkater vom Schwimmtraining Freitag gequält, aber ich blieb drann. Und heute, hatte mich noch mehr Muskelkater von Freitag UND vom Workshop Samstag noch hinzu ganz schön geschlaucht und ich wurde regelrecht steif und kraftlos heute und ich gab ein erbärmliches Bild ab heute. Beide Füsse schmerzten, beide Schienbeineschmerzten wie noch nie zuvor, Muskelkater in den Armen und Waden und Oberschenkel - aber ich blieb drann und zog die Stunden trotzdem durch.

Auch wenn ich die Choreographien alleine ohne Abgucken noch nicht machen konnte, egal. Ich blieb drann.

Warum ich das so explizit erwähne? Nun... es gibt etwas, was ich an vereinzelte meiner Mitschülerinnen einfach nicht verstehe und das einfach nicht nachvollziehen kann... Es gibt Mitschülerinnen die sind dreimal - achwas viermal! - so gut wie ich (mindestens!), können Spagat, sind gelenkig, stretchig, biegsam, sind sehr durchtrainiert, besitzen Körperbeherrschung und Balance ohne Ende und sind Jahrelang sportlich aktiv und total Fit und Ausdauernd ohne ende... Aber was tun diese mir weit überlegene, viel bessere Schülerinnen??? Sie setzen sich schon nach der ersten Stunde an den Rand und - haben keine Lust mehr! Oder spielen den erschöpften oder haben gerade ein Wehwehchen zu bestreicheln....

DAS - verstehe ich nicht. Also ich meine... Hey, eigentlich hätte ICH allemal Grund erschöpft zu sein, meine schmerzende Beine zu bestreicheln und an den Rand als Zuschauer setzen können, weil ich heute derart Stocksteif geworden bin weil mir alles nur noch weh tat vom Muskelkater und Erschöpfung - und als auch noch ein paar Zuschauer von Außerhalb sich hinzugesellten, gab ich für sie absolut kein Vorzeigebild ab und trotzdem - habe ich mich nicht beschämt hingesetzt so wie die viel bessere und fittere Schülerinnen die dann gelangweilt und lustlos zugeschaut haben. Ich zog trotzdem mein Ding durch, und ich kann wenigstens sagen "ich habe mitgemacht", und habe es geschafft, auch wenn ich nicht gut war und ganz schön mit meiner Kraft zu kämpfen hatte, aber ich fand es für mich persönlich wichtig: Nicht aufzugeben!


Ich schätze, morgen werde ich ganz schön in den Seilen hängen und mein heutiges "durchbeißen" morgen quittiert bekommen mit schreienden Muskeln und heulende Füsse *schmunzelt*. Aber trotzdem werde ich auch morgen mich bewegen, bewegen, bewegen und - nicht so wie so manch andere Schülerinnen, die es eigentlich doch besser können sollten als ich - um keinen Fall aufgeben und gelangweilt als Zuschauer sich ausruhen.

Aquajade

Samstag, 20. November 2010

Ich will es doch schaffen ...

Der Freitag ist inzwischen zu eines meiner Lieblingstage geworden. Warum? Wegen dem neuen Stundenplan seit Herbstferien, worauf Freitags Schwimmtraining für das deutsche Rettungsschwimmabzeichen Silber ansteht.

Eigentlich habe ich schon immer gerne geschwommen, schon als Kind war ich eine unglaublich wasservernarrte Wasserratte, den man schon an Händen und Füssen aus dem Wasser zerren musste, bevor ich mich im Wasser entgültig eingeschrumpelt aufgelöst oder mir Schwimmhäute gewachsen waren.

Im Erwachsenenalter ist das Schwimmen leider sehr zurückgegangen, bis fast jahrzehntlang gar nicht mehr. Es hatte zum einen reine kostengründe, denn die Schwimmbäder sind nicht billig. Vor zwei Jahren noch versuchte ich, einmal die Woche schwimmen zu gehen in einem netten Hallenbad am Ort, aber das machte sich schnell leider im Geldbeutel bemerkbar.

Im zuge meiner Ausbildung zum staatl. geprüfte Gymnastiklehrerin muss ich das Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber (oder besser) ablegen. Die ersten Schwimm-Stunden waren etwas.... mhmmmmja, wie soll ich sagen.... interessant, konfrontierend, begeisternd, beängstigend, erschöpfend, erholsam - alles zugleich.

Ich habe mich bei der Webseite "Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft" - kurz: DLRG - informiert, was man alles leisten muss, wenn man das Rettungsschwimmabzeichen Silber ablegen will und die Anforderungen haben mich sehr überrascht was das alles beinhaltet:


Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Silber:

■ 400 m Schwimmen in höchstens 15 min, davon 50 m Kraulschwimmen, 150 m Brustschwimmen und 200 m Schwimmen in Rückenlage mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit
■ 300 m Schwimmen in Kleidung in höchstens 12 min, anschließend im Wasser entkleiden

■ Sprung aus 3 m Höhe

■ 25 m Streckentauchen

■ dreimal Tieftauchen von der Wasseroberfläche, zweimal kopfwärts und einmal fußwärts innerhalb von 3 Minuten, mit dreimaligem Heraufholen eines 5 kg-Tauchrings oder eines gleichartigen Gegenstandes (Wassertiefe zwischen 3 und 5 m)

■ 50 m Transportschwimmen: Schieben oder Ziehen in höchstens 1:30 Minuten

■ Fertigkeiten zur Vermeidung von Umklammerungen sowie zur Befreiung aus
Halsumklammerung von hinten und Halswürgegriff von hinten

■ 50 m Schleppen inhöchstens 4 Minuten, beide Partner in Kleidung, je eine Hälfte derb Strecke mit Kopf- oder Achsel- und einem Fesselschleppgriff
(Standard-Fesselschleppgriff oder Seemannsgriff)

■ Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)

■ Kombinierte Übung, die ohne Pause in der angegebenen Reihenfolge zu erfüllen ist:

■ 20 m Anschwimmen in Bauchlage

■ Abtauchen auf 3-5 m Tiefe, Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings oder eines
gleichartigen Gegenstandes, diesen anschließend fallen lassen

■ Lösen aus der Umklammerung durch einen Befreiungsgriff

■ 25 m Schleppen

■ Anlandbringen des Geretteten

■ 3 Minuten Vorführen der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)

■ Theoretische Prüfung

■ Atmung und Blutkreislauf

■ Gefahren am und im Wasser

■ Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbst- und Fremdrettung)

■ Vermeidung von Umklammerungen

■ Erste Hilfe

■ Rechte und Pflichten bei Hilfeleistungen

■ Rettungsgeräte

■ Aufgaben und Tätigkeiten der DLRG

Vor vier Wochen noch hatte ich zugegeben ganz schön Bedenken, ob ich das denn überhaupt schaffe... Ich war so ein mießerabler Schwimmerin, langsam, keine Technik, bewegte mich schrecklich träge wie ein Frosch und hatte keine Puste und Ausdauer. Und dann noch meine Ängste überwinden vorm Springen, Köpper, Sprungturm, die Höhe ... herrje, was hab ich in den ersten Stunde da herumgehampelt körperlich und emotional...

Aber - ich habe einen Willen. Ich habe ein Ziel. Und tief in mir spüre ich, dass diese Ausbildung und das Schwimmtraining aber genau das ist, was ich aber nun brauche und das es die Chance ist, sich meinen Ängsten zu stellen. Ich sage mir immer wieder laut: "Ich will das schaffen!"... Und das kann ich nur, wenn ich halt mich wieder und wieder und wieder und wieder da durchbringe und mich meinen Ängsten stelle und konfrontiere und trotzdem wieder rauf auf den Turm und runterspringe und gleich nochmal, und nochmal. Und mit jedem Köpper tiefer tauchen, weiter tauchen, gestreckter springen, besser eintauchen, kräftiger abgestoßen, schneller schwimmen, ausdauernder usw. ....

Ach was hätte ich mir gewünscht, das mein Mentor mich heute gesehen hätte... Heute war zwar erst der 4. Schwimmtrainings-Tag gewesen und ich habe mich auch heute wieder superdoll angestrengt, um besser und noch besser zu werden, aber.... vor 4 Wochen noch - Ende Oktober - konnte ich noch keinen Köpper, keine Bahn ohne Verschnaufen Schwimmen, hatte Angst vorm 1m-Sprung, 3m-Sprung und der 5m-Sprung war schon fast ein Gefühl als würde ich sterben so hatte ich schiss gehabt, war kurz vorm Heulen, sowohl von der Höhe als auch da runter zu springen und einzutauchen.....

Aber mir war bewusst, ich muss das aber packen, ich will das schaffen und will den Silberzeichen mindestens ablegen können! Und mit genau dieser Einstellung und WILLEN gab ich jeden Freitag alles was ich konnte, mit dem Ergebnis, das ich nach 4 Wochen heute nun inzwischen locker in der Lage bin Köpper zu springen rein ins kalte Wasser, ohne das es mir was ausmacht und bin so oft es die Zeit zuließ, vom 3m-Sprungbrett runtergesprungen und sogleich wieder hoch und gleich nochmal ran und wieder und wieder. Mit dem festen Willen und Bewusstsein im Kopf, dass die Angst die ich spüre, sobald ich an der wippende Kante des Sprungbretts vorbalanziere, etwas ist, was ich beherrschen muss und nicht umgekehrt... das die Angst vor der Höhe und vor dem Fallen etwas ist, was ich auflösen WILL, ich WILL in diesem Schwimmtraining-Semester mein persönliches Ziel erreichen, vom 5m Turm springen zu können, ohne Angst vor der Höhe, ohne Angst vor dem Fallen, ohne Angst vor dem Eintauchen und ohne Angst vor dem Ertrinken. Das ist mein Ziel.

Für nächste Woche habe ich es mir zum Ziel gesetzt den 5m-Turm so oft wie möglich die Höhe und den Sprung zu konfrontieren, und mal sehen, ob ich es schaffe, vom 3m-Brett Kopfsprünge zu machen. Allerdings muss ich noch sehr an meiner Eintauchtechnik arbeiten, wo mir ganz offenbar noch ziemlich an Körperspannung und -kontrolle fehlt, aber auch das kommt noch.

Tja... schade, das es niemanden gibt, der sich mit mir freuen kann... Niemanden, der stolz auf mich sein kann... Niemanden, der meine Leistung sieht und anerkennt und niemanden, dem das irgendetwas bedeuten würde... Wie groß und noch höher wären meine Leistungen wohl, gäbe es jemanden, dem das etwas bedeuten würde und Stolz auf mich wäre und sich mit mir freut, wie ich meine Fortschritte mache...

Der Freitag, 19.11. war so ein Tag, wo ich mir wünschte, mein Mentor hätte mich gesehen im Schwimm-unterricht und hätte gestaunt in Vergleich zu vor gerade mal 4 Wochen noch, wo ich fast heulend am Turm abgekackt wäre ....

Aquajade

Dienstag, 16. November 2010

Strahlende Augen

Das Studenten-Bistro ist sehr voll. Ich halte kurz an der Tür inne als ich das Café zum aller ersten mal betrete und die überraschend lebhafte Atmosphäre mich trifft. Mein Blick schweift über den Raum, erspähe einen freien Tischplatz und reihe mich erst einmal in die Warteschlange für die Kaffee-Ausgabe ein.

Das ist also das Campus-Suite, denke ich erfreut und balanciere die volle Tasse zum Sitzplatz und setze mich. Eine zeitlang sitze ich erst einmal da, beobachtete die Studenten, lasse die Atmosphäre auf mich wirken und fühle mich auf anhieb sehr wohl hier. Ein Blick auf die Uhr - ich bin viel zu früh... Macht nichts. Ich genieße schluckweise gemütlich den Kaffee und spüre und genieße das aufregende Kribbeln in meiner Bauchgegend und mein Herzklopfen. Auf den Fotos sieht er ja schon sehr anziehend und gut aus... wie er wohl realhaftig ist? Werde ich ihn überhaupt erkennen wenn er hereinkommt?

Je näher die Uhrzeiger den verabredeten Zeitpunkt naht, desto mehr macht sich in mir eine innere Vorfreude breit. Dann plötzlich - ich blicke gerade woanders umher um nicht unentwegt die Tür zu observieren - kommt er herein. Mein Herz macht einen erwartungsvollen, freudigen Hüpfer und ich freue mich, ihn endlich zu begegnen.

Sein Blick geht kurz durch den Raum, macht mich schnell aus wo ich sitze, kommt direkt auf mich zu und ...

ich blicke in zwei wundervolle, leuchtend klare Augen und in einem herzlichen charmanten Lächeln, welches mich fasziniert in den Bann zieht... Nach ein paar kurzen Worte der Begrüßung geht er noch einmal zurück um sich ebenso einen Kaffee zu holen.

WOW!! ... ist so ziemlich fast das einzige Wort, was ich denken kann, nicht nur mein Mundwerk ist sprachlos inaktiv geworden, auch meine Gedanken scheinen sprachlos aufgehört zu haben, zu plappern...

Ich atme bewusst tief ein und aus und versuche, meine Freude auf die Begegnung etwas zu zügeln aber zugleich genieße ich das wirbeln meiner Hormone und erregende Emotionen und koste diesen Moment einfach genussvoll aus.

Nach ein paar Minuten kommt der attraktive Mann mit einer Tasse Kaffe zurück und fordert mich auf, Platz neben mir auf der Sitzbank zu machen. Ich spüre erneut einen inneres Kribbeln, als knistert elektrisierende, erotische Energien durch meinen Körper, als er sich direkt neben mich setzt und ich deutlich seine Wärme neben mich spüre.

Während des Smalltalks, betrachte ich ihn immer wieder genauestens von der Seite, studiere sein Profil, lausche seine Stimme, bemerke Details in seinem Gesicht, seine Kleidung und seine Bewegungen und lasse seine Erscheinung einfach auf mich wirken.


Obwohl ich neben einem mir völlig fremden Mann sitze, spüre ich großes Vertrauen und Wohlfühlen in seiner Präsenz, eine unglaubliche Vertrautheit, als würde ich ihn jahrhunderte kennen und nicht gerade seit ein paar Minuten.

Seine Augen ziehen mich immer wieder wie in den Bann, was mich schon an seinen Bildern so faszinierten. Ich schaue bei jeder Gelegenheit während der Unterhaltung in seinen wunderschönen, leuchtenden und großen Augen hinein, die klar, wach und wie gestochen scharf blicken, und im Zusammenspiel der Lachfältchen und des Alters Erfahrung und Intelligenz ausstrahlen. Ich verliebe mich immer mehr in diesen Mann und wenn er in meinen Augen hineinsieht, ist es, als sehe er einfach alles bis in den letzten Winkel meiner Seele und ich gebe gerne und bereitwillig mit einem tief empfundenen Gefühl des Vertrauens alles Preis was er sehen und hören will.

Ich fühle ihm gegenüber in mir eine Vertrautheit und Liebe, wie ich sie noch nie zuvor empfunden habe und egal welches Detail ich an dem Mann erblicke, liebe ich es einfach. Jedes Detail zusammen genommen fügt sich in ihrer Gesamtheit zu einem sehr individuelles Wesen zusammen und ich erkenne, wie einzigartig er ist. Fasziniert beobachte ich jedes seiner Bewegung, wie er den Kaffee trinkt, studiere seinen Gesicht das ohne Frage vom fortgeschrittenem Alter mit so einigen liebenswerte Lachfältchen in seiner gesund aussehenden, sonnengebräunten Haut gezeichnet ist, und dennoch strahlt er zugleich etwas jugendliches und etwas Zeitloses aus, was ein weiterer ein besonderer Reiz auf mich ausübt. Ich liebe es, zu beobachten, wie er lacht und redet, und liebe seine feste und selbstbewusste Stimme. Vergnügt beobachte ich seine wachsamen Augen und Mimik und jedes seiner Bewegungen.

Ich ertappe mich, wie ich auch genauestens seine Lippen studiere während er redet und ich mich gerade frage, wie diese liebreizende schmale Lippen wohl schmecken würden bei einem zärtlich angehauchten Kuss. Bei der Vorstellung, diese Lippen zu kosten und ihn zu schmecken, bei dieser intimen Nähe seinen männlichen, unwiederstehlichen Duft tief einzuatmen, schlägt mein Herz wieder höher und ich ertappe mich, wie ich kurz in meine eigene Phantasie versinke, die unweigerlich weiter gehen. Ich trinke einen Schluck Kaffee, um meinen trocken gewordenen Mund zu befeuchten, wende meine Aufmerksamkeit wieder ihm zu und genieße diesen Treff mit allen Sinnen meines Körpers und koste einfach diesen Moment aus...


In Erinnerung 05.05.2009
(Aus dem unveröffentlichte Texte-Archiv August 2009)

Montag, 15. November 2010

Worte eines Kindes an seine Eltern




Verwöhne mich nicht.
Ich weiß sehr wohl,
dass ich nicht alles bekommen kann
wonach ich frage.
( ich will Dich nur auf die Probe stellen)

Sei nicht ängstlich,
im Umgang mit mir stark zu bleiben.
Mir ist die Haltung lieber,
weil ich mich dann sicherer fühle.

Hindere mich daran,
schlechte Angewohnheiten anzunehmen.
Ich muss mich darauf verlassen können,
dass Du sie schon in ihren Ansetzen
erkennst.

Weise mich nicht im Beisein anderer Leute
zurecht,
wenn es sich vermeiden lässt.
Ich werde Deinen Worten
viel mehr Bedeutung schenken,
wenn Du leise zu mir unter vier Augen
sprichst.

Sei nicht fassungslos,
wenn ich zu Dir sage:„ Ich hasse Dich!“
Ich hasse Dich nicht,
sondern Deine Macht
meine Pläne zu durchkreuzen.

Bewahre mich nicht immer
vor den Folgen meines Tuns…
Ich muss auch einmal
peinliche Erfahrungen machen.

Schenke meinen kleinen Unpässlichkeiten
nicht zu viel Beachtung.
Sie verschaffen mir nur manchmal
die Zuwendung,die ich benötige.

Nörgle nicht!
Wenn Du das tust,
schütze ich mich davor
indem ich mich taub stelle.

Mache keine raschen Versprechungen.
Bedenke,das ich mich
schrecklich im Stich gelassen fühle,
wenn Versprechungen gebrochen werden.

Sei nicht inkonsequent!
Das macht mich völlig unsicher
und lässt mich mein Vertrauen zu dir
verlieren.

Unterbrich mich nicht, wenn ich Fragen
stelle!
Wenn Du das tust, so wirst Du bemerken,
dass ich mich nicht mehr an Dich wende,
sondern versuche meine Informationen
anderswo zu bekommen.

Sag nicht meine Ängste wären albern!
Sie sind erschreckend echt,
aber Du kannst mich beruhigen,
wenn du versuchst sie zu begreifen.

Versuche nicht immer so zu tun,
als seiest Du perfekt oder unfehlbar:
Der Schock ist für mich zu groß,
wenn ich heraus finde,
das Du es doch nicht bist.

Vergiss nicht,
ich liebe Experimente!
( Ich kann ohne sie nicht groß werden)

Denke nicht immer,
dass es unter Deiner Würde sei,
Dich bei mir zu entschuldigen.
Entschuldigung erweckt bei mir
ein Überraschenes Gefühl der Zuneigung.

Vergiss nicht,
wie schnell ich aufwachse.
Es muss schwer für Dich sein Schritt zu
halten,
aber bitte versuch`s.

Denke an die Rolle,
die ich gerade durchlebe
und versuche sie zu verstehen!!!

Montag, 8. November 2010

Einzelgängertum vs. Gruppendynamik

Ich schätze, mein Mentor hatte mal wieder recht... es ist besser so, wenn ich alleine bleibe und mich nicht bei Gruppenaktivitäten anschließe und bewusst mich außen vor lasse... Ich bin und bleibe doch ein Einzelgänger und immer dann, wenn ich versuche, irgendwo doch dazu gehören zu wollen - oder auch zu müssen! - oder mitmachen zu wollen/müssen, dann ist das echt nur ein Geeier und ein scheiß-gefühl vom drittes-Rad-am-Wagen.....

In der Schule haben wir letzte Woche schon mehrere Gruppen gebildet a 3 Personen mit je einer anderen Aufgabenstellung und haben das heute fortgesetzt. Inzwischen ist klar, das in der Klasse sich jene sofort zusammenschließen, die sich am liebsten haben oder sich Beste-Freundinnen-Pärchen gebildet haben.

Ich blieb - so wie mein Mentor es mir ja nahegelegt hatte - ganz außen vor und bei der Gruppenbildungen hielt ich mich zurück und passiv und werde dann halt dort mich als aller letzte anschließen, wo es sich automatisch ergibt und so landete ich bei zwei Mädels, die sich gegenseitig geradezu heiß und innig liebten und ständig aneinander klebten und völlig für sich schon immer in der Klassendynamik für sich und unter sich zwei blieben. Naja... im Grunde ist es mir egal, wie sehr die beiden aneinander hängen wie siamesische Zwillinge und sobald die eine sich den Hand gebrochen hat, hatte prompt die andere auch irgendwas and den Pfoten und liefen schon geradezu absurd synchron mit verbundene Hände umher, das fiel in den ersten Schulwochen derart krass auf, das ich darüber nur noch den Kopf schütteln konnte. Egal.

Aber was mich bei solchen Gruppenarbeiten überhaupt nicht leiden mag ist, dann die mangelhafte Zusammenarbeit und Motivation zu den Aufgabenstellungen. Bei den beiden Mädels, bei denen ich nun mal halt leider Gottes übriggeblieben dann mich halt anschließen musste und ich viel lieber alleine gearbeitet hätte mit einer eigenen Aufgabenstellung, hatte mich diese derartige Null-Bock-Stimmung der beiden richtig angewidert. Schon letzte Woche - beide synchron - mit gelangweilten Gesichter, widerwilliges Naseziehen und genervtseinsblicke, Armeverschränkende Gleichgültigkeit, monotone, gelangweilte Stimme, null Bock Stimmung und keine Lust, sich auch nur ein bisschen Mühe zu machen, zu der Aufgabenstellung etwas sich auszudenken. Irgendwie waren beide wie apathisch drauf, nicht wirklich da, keine Lust, sprachen vornehmlich sehr leise miteinander und kaum eine Kommunikation mit mir...

Ich dachte letzte Woche schon - ohnmann, das wird was werden, und hatte echt mühe, da überhaupt den beiden was aus den Nasen zu ziehen und versuchte Ideen rein zu werfen zu der Aufgabe, fragte was sie davon halten, oder wie man das machen könnte... Aber ganz ehrlich, am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte gerne alleine gearbeitet mit einer anderen Aufgabe und sollen die beiden sich doch gegenseitig weiter mit Null-Bock-Stimmung anöden.

Heute war das Trauerspiel Fortsetzung Klappe die zweite. Ganz mieß und für mich mit einem *autsch* behaftet: Sie wussten beide heute nicht mal mehr, wer bei ihnen denn in der "Gruppe" war letzte Woche... Erst als ich mit mehrmaligen winken und direkte Blickkontaktsuche bei ihren an mir vorbeisuchenden Augen unmissverständlich mich bemerkbar machte, das ich doch bei ihnen war, erntete ich etwas seltsame, sich-nicht-erinnernde Hä?-Blicke, und dann das gleichgültige angedeutete Achselzucken...



Ich hätte es nicht gedacht, aber heute merkte ich echt, wie ansteckend so ne Null-Bock-Gelangweilt-Angeödetsein-Stimmung sein kann... Aber was soll ich machen, ich musste da durch und ich fand die Aufgabenstellung eigentlich toll und hatte so einige Ideen schon letzte Woche eingeworfen und hatte sie noch auf Papier und Notizen und hätte gerne mehr Ideen mit eingebracht und versucht aus der Aufgabenstellung etwas zu basteln.


Da stieß ich zu den beiden hinzu, als es losging, aber beide saßen gelangweilt an der Heizung angelehnt, die eine malte und kritzelte in ihrem Heftchen herum und sagte nichts, die andere war nur angeödet und genervt und hatte derart kein Bock, blickte derart missmutig und genervt das ich echt sie am liebsten an die Schulter gepackt hätte und durchgeschüttelt, auf das sie sich doch mal zusammenreissen solle.


Ich war schließlich selbst genervt. Aber nicht von der Schule und Aufgabe, sondern von den beiden sich gegenseitig anklettende angeödete Mädels. So viel zum Thema "Gruppe" - Es war keine Gruppe... Eigentlich waren es zwei Freundinnen die keine Lust hatten und ihre Lustlosigkeit sich gegenseitig perfide auslebten und da ist halt jetzt noch so eine dritte dazu und die will da die Aufgabenstellung lösen und bäääh, da muss man ja mitmachen ...

Ganz ehrlich, ich war echt an einem Punkt wo ich selbst genervt war, meine Ideen kamen fast alle nicht an, denn das wäre ja mit Arbeit verbunden und ich hätte am liebsten mit einem Donnerwetter reagiert als dann so gelangweilte, Null-Acht-Fünfzehn-Vorschläge kamen die so stumpf und einfallslos waren wie man nur einfallslos sein kann wenn man nun mal kein Bock hat, sich was tolles auszudenken.

Fazit: Mein Mentor hatte recht. Ich sollte echt nicht in Gruppen mich mit reinbringen. Ich sollte lieber alleine sein und alleine bleiben und aufhören, zu versuchen, irgendwo dabei sein zu wollen. Ich bin offenbar einfach kein Mensch, der geeignet ist für Gruppen und soziale Angegements, denn wieso sonst landete ich gerade bei solchen Mädels, wo ich im Grunde genauso gut hätte nebendrann Fingernägel kauen können?!



Auf der anderen Seite verstehe ich es nicht, denn mein bisheriges Einzelgängerdasein hielt ich bisher stets für ein Manko von mir, und hätte eigentlich angenommen, das ich mich doch gerade mit dem konfrontieren und auseinandersetzen sollte, was meine größte Schwäche wäre, und meine Schwäche wäre Gruppenaktivitäten und soziale Kontakte? Ich wollte schon eigentlich daran arbeiten, in Gruppen und Gesellschaften mich einzubringen... Aber wieso sagt er mir ich sollte aufhören damit und eben NICHT hingehen und mich irgendwo einbringen und NICHT mich mit soziale Kontakte beschäftigen??? Oder wusste er im Grunde davon, das ich kein Wesen bin, für Gruppendynamiken, und ich solle die Tatsache einfach akzeptieren und das annehmen, das ich alleine bleiben soll, immer alleine bleiben werde, und kein Gruppenmensch bin sondern ein Einzelgänger?

Ich verstehe das nicht.... Und ich werde es für die nächsten drei Jahre auch nicht mehr verstehen, da er tatsächlich glaubt, Kommunikationsverweigerung und Kontaktabbruch sei jetzt die angebrachte Lösung für mich.... Sollte es auch ein Zeichen sein, ich solle weiter alleine für mich ohne andere Wesen mich durchs leben schlagen und alleine bleiben? Keine Kontakte haben? Keine Menschen um mich haben? Stets für mich alleine arbeiten? Keine Gruppen? Keine soziale Angegements? Ich verstehe es nicht...
Aber irgendwas muss wohl ja drann sein, denn wieso hat der "Zufall" es so gewollt, ausgerechnet an diese beiden derart gelangweilte, sich gegenseitig anödende, null-Bock-Mädels zu gelangen als "Gruppe" wo ich da mit ihnen "zusammenarbeiten" soll um eine Aufgabe zu lösen???

Ach scheiße.... Ich hätte am liebsten da doch für mich alleine gearbeitet und die Aufgabe ohne jemand gelöst, ich hatte so viele Ideen, und hatte eigentlich auch Spaß daran gehabt, das zu lösen, ich fand die Aufgabenstellung toll und hätte gerne da meine Ideen umgesetzt, aber was soll ich machen, ich musste meine Ideen, die nun mal halt etwas anspruchsvoller waren schon im Keime erstickt alle verwerfen und musste mich den einfallslosen Nullbock-ideen fügen...


Samstag, 6. November 2010

Der Sprung in die Tiefe....

Der Sprung ins Ungewisse fällt für vielen nicht leicht... Ich denke, ich habe heute etwas ganz besonderes gelernt beim Schwimmunterricht und damit meine ich nicht lernen im körperlichen Sinne oder lernen von Schwimmtechniken....

Auch heute ging es wieder ran, Köpper, Schwimmen, Springen, und vom kleinen Sprungbrett, 3m und vom 5m Turm springen.

Da ich sehr gewillt bin, das alles zu schaffen, mich meinen Ängsten zu stellen und meine Hemmungen zu überwinden, stand ich auch heute wieder meinen Dämonen gegenüber und habe sie herausgefordert. Ich WOLLTE sie besiegen! Ich bin es einfach so Satt, ständig meinen Ängsten zu erliegen, ich habe es einfach satt, das die Angst mich beherrschten...


Ich beobachte vereinzelte Mitschülerinnen, die ebenso sich herumzieren und nicht springen wollen, aber ich beobachte einen großen Unterschied zwischen ihnen und mir... Ich WILL die Sprünge schaffen und die Höhenangst und Angst vorm Wasser überwinden. Ich WILL springen und schwimmen können ohne Angst! Bei ihnen sehe ich diesen "Willen" nicht so wirklich, ich sehe eher art antagonismus dem gegenüber, ein sich-wehren, ein ich-will-das-nicht, eine art kein-bock-darauf-haben......


Klar, wenn man mit so einer Einstellung schon da steht mit verschränkten Armen, langes Gesicht und halb abgewendet vom Geschehen und es lieber vorzieht am Beckenrand mit Füsse halb im Wasser hinein zu hopsen, das auf diesem Wege langwierig zu "üben", dann kommt man wahrlich nicht sehr weit und nicht sonderlich gut vorrann......


So im Nachhinein betrachtet, hat sich mir ein sehr interessanter Erkenntniss eingestellt... Ich denke, der Willen oder die Fähigkeit, aus einer gewissen Höhe ins Wasser zu springen ist ein Spiegelbild dessen, wie man fähig oder willig ist, im realen Leben ins "ungewisse" springen zu können.


Schaue ich da mich an, so weiß ich von mir selbst, ein Sprung ins kalte Wasser fällt mir wahrlich nicht leicht. So ist das auch im realen Leben... Ein Sprung ins Unbekannte hinein fällt mir nicht leicht, ich kann das nur aus einer gewissen "Höhe", das so hoch auch noch nicht ist....


Genau so ist es auch beim Schwimmen, wo es mich eine große Überwindung kostet, von einem Sprungbrett aus einer gewissen Höhe ins Wasser zu springen.


Mit diesem interessanten Spiegel - Sprung vom Turm und Reallife, Sprung ins Unbekannte, dachte ich so über meine Mitschülerinnen nach... Erstaunlich, welche Parallelen man doch eigentlich ziehen kann... so sind welche, die gingen sogleich noch eine höhere Etage rauf nach dem 5m-Abschnitt und sprangen vergnügt in die Tiefe und andere, die noch immer am kleinsten Sprungbrett Füssen vorran mit viel zögern und heulen abspringen .... Dann gibt es welche, die sich sichtbar innerlich und äußerlich sich dagegen wehren und das nicht lernen wollen, und welche, die aber gewillt sind, das zu können und einfach nur etwas Zeit brauchen und dennoch motiviert sind, es anzupacken.


Könnte man so sagen, wenn man beim Schwimmen das bewusst übt, die Sprünge ins kalte Wasser, so lange, bis es einem nichts mehr ausmacht und sich immer höher hoch traut, würde sich das auch auf die Fähigkeit im realen Leben auswirken, Sprünge ins Ungewisse machen zu können und dabei auch Vergnügen empfinden?


Ich denke, ja. Ich denke - so in meinem Fall nun - mit dem, was ich tue, nämlich meine Ängste mich stellen und zu überwinden, wieder und wieder rauf in den Sprungturm hochgehen, wieder und wieder die Höhenangst überwinden, und am Rande stehen und den Schritt vor ins Leere machen und fallen.... ich denke, das ich das tue mit dem festen Willen und Vorsatz, es zu können und ausdrücklichen Wunsch meine Dämonen zu besiegen, das ist ein gutes Zeichen und man kann rückschlüsse ziehend auf mein reales Leben. Denn dann werden auch da die "Sprünge" immer höher sein, die ich dann in der Lage sein werde, diese zu meistern.


Wer weiß... vielleicht bekommt meinen Nickname "Aquajade" - bald eine ganz neue Bedeutung, und dieser Name, den ich wählte war kein Zufall! .........



Gruß

Aquajade

Montag, 1. November 2010

Feuer

Es heißt ja, es gibt keine "Zufälle" ... Und ich glaube auch nicht an "Zufälle" ... Alles hat seine Gründe und kausale Zusammenhänge, die man mit normalen, irdischen Sichtweisen und Logik nicht erkennen und nicht erklären kann....

Heute morgen fuhr ich wie gehabt zur Schule... Und erschrack zutiefst! Es brannte!..... Die Straße war gesperrt, und aus dem Dach eines Gebäudes direkt neben meiner Schule brannte es und die Flammen schlugen heftig hoch aus dem Dachgebälk...

Ich dachte erst "Ohgott, meine Schule brennt!"... aber Gottseidank war es nur das Gebäude nebenan.... Mir bedeutet diese Schule sehr viel und ich empfinde es als ein außergewöhnliches Privileg, dort sein zu dürfen.... Sie gibt mir so viel positives, einen neuen Sinn, ein Ziel, eine Chance!.... Das darf man mir nicht wegnehmen!..

Dennoch blieb der Brand nicht ohne Folgen, denn der heutige Schultag musste ausfallen wegen der starken Rauchentwicklung welches vom Windrichtung her genau die Schule komplett in schwarzem Qualm und giftige Dämpfe legte....

In meiner esoterischen Sichtweise halte ich das nicht für einen Zufall... es ist, als sei das Feuer eine auf diese Welt manifestierte Entladung dessen, was in mir auf emotionaler, geistigen Dimension "brannte"... In mir ballte sich ein emotionales Feuer von Schmerz zusammen, das sich über die Tage immer weiter "hochgeladen" hatte, welches ich immer wieder erneut "runtergedrückt" habe, weil der Schmerz des Verlustes, des Alleinseins, der Abweisung und verwehrter Liebe mein Herz erfüllte und es fühlte sich an, als würde es energetisch meinen Brustkorb zusammenpressen wie ein Schraubstock, und es tut nur noch so verdammt weh...

Gibt es in mir eine zerstörerische, dämonische Instanz, welches alles das vernichten will, was mir Lieb und Wertvoll wird? ... Den Eindruck habe ich fast... Sobald etwas in meinem Leben eintritt, was mir etwas bedeutet, was ich liebgewinne, was mich fröhlich macht, was mich hochtonig stimmt, was zu meiner spirituellen Entwicklung auf einer Brücke Richtung geistige Freiheit beiträgt... tritt dann irgendetwas in Kraft, welches die Sache zerstört um es mir wieder wegzunehmen, um mich wieder herunterzureissen, runter in die Tieftonigkeit und zurück zum Dasein als Wurm auf Erden.... Sobald ich etwas finde, wo ich geistig und emotional "fliege" und wo es mir gut geht, Fortschritte mache, in Begriff bin, mich von Verstrickungen und von einer Matrixnetz zu befreien, geschieht etwas, was mir die gerade zart gewachsenen Elfenflügeln wieder zerfetzt und ich wieder herunterstürze ins schwarze Teer und zurück in den Händen der dämonischen Instanz, welches von meinen unerschöpflichen Energien, für Dämonen schmackhaft transformiert in niedrigschwindende Tieftonigkeiten, lebt...


Ich verlor die Tage den Kontakt für viele Jahre "unwiderruflich" den für mich wertvollsten Wesen, der mir je in diesem Leben begegnet war, und der Schmerz ist für mich so furchtbar, es tut weh, einfach nur noch weh... In mir brennt ein Feuer aus Schmerz, Verlust und unerwiederte Liebe, den ich für dieses Wesen empfinde, und fühle mich wieder so schrecklich einsam auf dieser Welt der Menschen ...

Gestern abend entschied ich mich, nun jene Elfenwesen, die mit ihm in Kontakt stehen, nicht mehr ansehen zu wollen, einfach, weil ich befürchte, der Schmerz in meiner Körpermitte würde überhand nehmen, wenn ich ihn durch die Augen anderer wiedererkenne... Und heute morgen fahre ich zur Schule, und das Gebäude nebenan brannte....

Ein Feuer welches sein Ziel nur knapp verfehlt hatte, oder war es ein Feuer der Warnung?

Wann werden meine Flügeln endlich jemals stark genug sein oder schneller als je zuvor so groß werden, auf das sie mich tragen und nicht mehr so leicht zerfetzt werden können von den dunklen Mächte, die mich nicht aus ihren Fängen herausgeben wollen?

Und wie kann ich jene Dinge und Wesen bewahren und schützen, die ich liebgewinne und mir für meine Entwicklung etwas bedeuten und halten, ohne das diese mir auf welchen Wege auch immer, mir wieder schmerzvoll weggenommen werden?

Ich verstehe es nicht...

Gruß
Aquajade