Donnerstag, 26. April 2007

Der Elfenkrieger

Es war tiefste Nacht, als der Sturm über das Land fegte. Lange kündigte sich der Orkan mit grollendem Schlägen und Blitze an und es wurde früh am Abend Dunkel, so sehr wurde der Himmel von schwarzen Wolken bedeckt.

Eonis zündete eine Öllampe an und eilte mit nackten Füssen den Holzstufen hinunter, als der Wind irgendwo unten ein Fensterladen aufriss und diese nun mit lauten Klappern aus den Angeln zu reißen drohte. Hastig stellte er die Öllampe auf dem Tisch in der Mitte des Raumes und eilte zum Fenster. Der Wind pfiff durch sämtliche Fugen der alten Holzhütte und die kleine Flamme in der Öllampe flackerte und warf gespenstige, bewegende Schatten an die Wände. Doch Eonis hatte keine Angst, hier ganz alleine in der Wildnis. Er riss das Fenster auf und wurde sogleich mit nadelspitzen, hartem Regen belohnt, welches ihm ins Gesicht peitschte. Blitze zuckten nahe am Horizont, dicht gefolgt mit einem lautgrollendem Donnerschlag. Eonis fingerte nach dem Klappladen und zog ihn mühevoll gegen den Wind ankämpfend zu und hakte den Riegel ein. Als er das Innenfenster wieder schloss war er bis auf die Haut durchnässt und er fror. Was für eine Nacht, dachte er und lauschte dem tosen des Sturmes. Dieser Sturm war nicht natürlichen Ursprungs, soweit hatte Eonis es selbst begriffen. Er hoffte, das sein Herr wohlbehalten zurückkehrte von der Schlacht. Er konnte es kaum abwarten, denn er versprach ihm, in einigen magischen Bereichen zu unterrichten.

Er drehte sich um und warf ein paar Holzscheite in den Kamin wo noch ein kleiner Rest vor sich hinglühte. Plötzlich fiel die Eingangstür polternd auf und der Sturm brüllte ungewöhnlich laut in die Blockhütte hinein. Eonis schrie erschrocken auf, wirbelte herum - doch alles was er sah, war eine große, dunkle Gestalt in der Tür stehen welches sich vom Blitzgewitter im Hintergrund gespenstisch und scharf abzeichnete. Die Öllampe war im wahrsten sinne des Wortes ausgeblasen.
"Wer da?!" rief Eonis mit zitternde Stimme den Gestalt entgegen.
Die Gestalt stampfte schwer ein paar Schritte in den Raum und zog die Tür hinter sich wieder zu.
"Lucesco!" befahl eine heißere Stimme, und die ausgeblasene Öllampe auf dem Tisch flammte hell auf und leuchtete den Raum aus.
"Sir Gangrelus! Ich habe euch nicht erkannt!" rief Eonis erleichtert, und eilte Sir Gangrelus entgegen, um sein schweres Gepäck abzunehmen. Der hünenhafte Elfenkrieger sah sehr mitgenommen und müde aus. Seine Rüstung sah sehr mitgenommen aus - offenbar musste der Elfenkrieger sehr viele Angriffe standhalten.
"Wie ist es gelaufen?" fragte der junge Lehrling und half ihm, sich aus der Rüstung zu schälen.
"Na was denkst du, nach was es wohl aussieht", entgegnete er monoton und ließ sich schwer auf einem Stuhl nieder. Eonis nahm ihm Schwert und Schild ab und stellte es in die ecke.
"Ich weiß nicht Herr... Ihr seht sehr abgekämpft aus - aber da ihr schon so früh heimgekehrt seid, wart ihr wohl siegreich!" Eonis konnte kaum seine Neugierde und Wissenshunger verbergen. "Erzählt mir, Herr! Habt ihr die Feinde schlagen können? Wird dieser Krieg bald ein Ende haben?"
Der Elfenkrieger fuhr sich müde mit der Hand durch sein Gesicht und antwortete nicht.
"Bitte, wie war es dort draußen?" hakte Eonis erneut nach und setzte sich aufgeregt ihm gegenüber.
"Wir konnten den Feind nun genauer identifizieren... seine schwarzmagischen Angriffe habe ich durchschaut...", begann er müde zu erzählen.
"Und? Wer ist es, Herr? Wer macht euch solche Probleme?"Der Elfenkrieger griff nach dem Wasserkrug und Becher auf dem Tisch und trank wortlos.
Eonis wartete, doch er spürte eine Ungeduld die er schon so oft verspürte, wenn sein Herr ihn einfach nicht mit einbezog. Dabei war er sein Lehrling und wie sollte er denn lernen, wenn sein Mentor ihm mit Informationsrückhaltungen unwissend hielt?
Als nichts kam sagte Eonis: "Ich wünschte, ich könnte euch irgendwie helfen.." Ehrliches Bedauern lag in Eonis' Stimme. Bedauern und auch etwas so was wie Frustration
"Deine Magie ist zu schwach und du bist zu klein...Eonis. Sei froh - das Du von all dem verschont wirst", sagte Gangrelus etwas abweisend.
"Aber ich möchte das so gerne verstehen! Ich möchte mehr Wissen über die Welt der Magie! Bin ich nicht deswegen hier bei euch um zu lernen??"
Der Elfenkrieger schaute Eonis undeutbar an. "Junge... je mehr du etwas über die Welt der Magie weißt, desto mehr rückst du auch in Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Ich möchte dich davor schonen, solange ich es kann... denn wenn du einen gewissen Punkt überschritten hast - gibt es keinen Zurück mehr."

Eonis starrte seinen Lehrmeister an und schluckte. Eonis fühlte Wut und Frustration - wie oft schon hielt er ihn hin und Eonis hatte das Gefühl, immer nur in den Kreis zu laufen. Wie konnte er sich denn bloß nützlich machen, wenn man ihn nicht unterwies?
"Wenn ich mich ausgeruht habe, werde ich Dir ein paar Antworten geben, Ok? Aber in moment... bin ich einfach nur noch müde.."Eonis nickte stumm.
Ein lauter Donnerschlag knallte ohrenbetäubend scheinbar direkt vor der Hütte und heftige Blitzgewitter leuchtete durch die Türfugen hindurch. Der orkanartige Sturm schien direkt über ihnen zu sein. Der Elfenkrieger schaute nachdenklich zur Tür und stand auf. Eonis sah, wie der Elfenkrieger sein letztes bisschen Kraft sammelte um einen Zauber zu wirken, den er leise murmelte. Eonis wusste, sein Lehrmeister legte nun ein Schutzschild über die Blockhütte um sie vor angriffe von außen zu bewahren.
Der Junge schwieg. Wie gerne würde er das doch auch lernen...
Ausgelaugt und nun endgültig am Ende der Kräfte schlurfte der Elfenkrieger wortlos die Treppen hinauf um sich erschöpft ins Bett fallen zu lassen.


Am nächsten morgen öffnete Eonis die Haustüre und war nicht verwundert, das vom Schutzzauber, den Sir Gangrelus aussprach, nichts mehr davon über war. Eonis seufzte. Er hatte seinen Herr und Meister wirklich schon in besseren Tagen erlebt. Der Krieg und die magischen Angriffe mussten wirklich furchtbar sein.Der Himmel strahlte im hellsten Blau und die Sonne strahlte warm. Eonis schöpfte aus einem mit Regenwasser gefüllten Wanne frisches Wasser und fühlte sich frohen Mutes und tatenfreudig.
Sir Gangrelus lag immer noch im Bett und schlief - was ungewöhnlich war. Eonis schaute nachdenklich zurück nach oben, wo sich das kleine Giebelfenster zu Gangrelus' Schlafzimmer befand. Eonis wusste, das er talentiert war und nicht ohne Grund hier bei einem Elfenkrieger war... er wollte lernen mit Magie umzugehen, wollte wie sein Mentor lernen, sich gegen die bösen Mächte zu behaupten und wollte auch lernen, was seine wahre Natur war. Doch seine Lehre ging nur sehr schleppend voran. Offenbar hielt Gangrelus es nicht für nötig ihn mehr beizubringen als nur irgendwo nötig. Also begann Eonis, selbst mit der Magie zu experimentieren und herauszufinden was er zu tun vermag und was nicht.
Eonis stellte den Wassereimer ab und schloss die Augen. Im Gegenzug zum Elfenkrieger war er voller Energie, das spürte er. Er kehrte gedanklich in sich, spürte seine Energien in sich und fokussierte sie. Eonis tat das schon einige male - einfach weil er das Gefühl hatte, das sein Meister, der von mal zu mal immer schwächer von der Schlacht heimkam, das einfach brauchte. Als er genug Energien zusammengezogen hatte, sendete er dies seinem Meister zu und spürte, wie ausgelaugt er die Energien wie ein Schwamm in sich aufsog. Eonis tat das, um sich wenigstens so ein kleines bisschen nützlich zu fühlen... Schließlich wagte Eonis noch einen weiteren Schritt - und versuchte die Magie des Schutzschildes...
"Was soll das!" schreckte eine wütende Stimme Eonis aus der Konzentration und er blickte erschrocken Gangrelus an, der wie aus dem Nichts gewachsen vor ihm Stand. "Was bildest du dir eigentlich ein, mit deiner erbärmlichen, menschlichen Energien mir etwas zukommen zu lassen?!" fauchte der Elfenkrieger ihn an. Eonis klappte wortlos den Mund auf und wusste dazu nichts zu sagen.
"Aber... ich... ich wollte doch nur helfen..." stammelte der Junge
"Helfen?! Du hast keine Ahnung, auf was du dich eigentlich einlässt, Junge!" fauchte der Elfenkrieger ihn an. Er stand nur mit einer Hose gekleidet vor ihn da, mit einem Handtuch in der eine Hand und Seife in der anderen Hand und sah sichtlich körperlich mitgenommen aus. Unzählige Narben und Schrammen und blaue Flecken leuchteten Eonis entgegen...
"Ich brauche das nicht! Ich kann mir mein Schutzschild sehr gut selbst errichten, wenn es sein muss, ich brauche Deine lächerliche Anfängermagie nicht! Hast du das verstanden?!"
Eonis wich vor ihm zurück als er zur Wanne stampfte und das Handtuch wütend daneben warf.
"Ich... wollte doch nur nützlich sein, Herr..." begann Eonis erneut und sichtlich gekränkt.
"Aber Tot wirst du mir gar nicht Nützlich sein, Mensch!" Erwiderte der Elfenkrieger knurrig. Er warf sich eine Hand voll Wasser ins Gesicht und wendete sich ihm wieder zu. "Weißt du eigentlich in welchen Gefahren du dich aussetzt?! Wenn du versuchst, mir mit einem lächerlichen Schild zu schützen, das sowieso mit einem Schlag weg ist, erweckst du nur unnötig die Aufmerksamkeit des Feindes, wenn sie anhand Deines Schildes Deine Energiesignatur identifizieren! Was wirst du tun, wenn sie dann sich dir zuwenden?! Du bist ihnen nicht gewachsen, Junge! Mische dich nicht in Kräften und Kämpfe ein, das nicht die des Menschen ist!" Damit drehte er sich um und beendete das Gespräch.

Eonis stand verdaddert da und ihm verschlug es die Sprache. Sir Gangrelus machte sehr deutlich die Unterschiede zwischen ihm den Menschenjungen, und dem Krieger - einen Elfen - klar... Er war also "nur ein Mensch" mit einer "lächerlichen Magie"... dabei war Eonis sich sicher, das er in seinem Wesen kein Mensch war, weswegen er die Lehrmeister der Elfen aufsuchte, die ihn unterrichten sollten.
Er drehte sich um, nahm den Wassereimer und ging gekränkt Richtung Haus."Eonis!" rief der Elfenkrieger ihm hinterher. Eonis drehte sich um. "Mach' das nie wieder, verstanden? Du beschwörst dir einen Feind herauf, den du nicht schlagen kannst und ich werde dich nicht schützen können!" Eonis nickte und ging ins Haus zurück...


Es vergingen drei Tage, wo der Elfenkrieger nach und nach sich wieder erholte. Eonis zog es vor in dieser Zeit zu schmollen und zu schweigen. Natürlich gab es keinen Zeitpunkt, wo sein Lehrmeister ihn wie versprochen ein paar Antworten gab. Also hörte er schließlich auf, Fragen zu stellen. Er hörte auf, seinem Lehrmeister Energien zukommen zu lassen - das einzige, was er offensichtlich bisher nicht bemerkte oder beanstandete... oder aber seine "Menschen-Magie" war wirklich zu klein und lächerlich, das einer wie Sir Gangrelus es einfach nicht wahrnahm. Da Eonis keinerlei Bestätigungen bekam, wusste er nicht, ob etwas von dem, was er tat gut war oder nicht.
Kurz vor Sonnenuntergang machte sich der Elfenkrieger bereit für einen erneuten Kampf und rüstete sich. Eonis beobachtete ihn schweigend, wie er sich Schwert und Schild umhängte und etwas Brot einpackte.
"Die Zeit für den Gegenschlag ist gekommen", verkündete der Elfenkrieger grimmig und selbstsicher. Eonis wusste, das er längst nicht seine volle Stärke zurückgewonnen hatte - aber er schwieg. Dann hielt der Elfenkrieger kurz inne und schaute Eonis an. Als könne er seine Gedanken erraten, sagte er etwas sanfter: "Hör mal, Eonis... wenn ich wieder zurück komme, werde ich dir alle Fragen, die du hast, beantworten, Versprochen"
Na klar, dachte Eonis mit einem Gefühl unsagbaren Entteuschtseins. Wie so oft bekam er ja doch keine Antworten und keine Sicht in die tiefen der Magie, das er so gerne lernen wollte. Eonis nickte wortlos. Das schien dem Elfenkrieger zu genügen.
"Wann werdet ihr zurück sein?" fragte Eonis stattdessen.
"Der Gegenschlag wird kurz aber heftig sein - ich werde schätzungsweise bis morgen zum Sonnenuntergang wieder da sein".
So schnell? dachte Eonis erschrocken. Das hieß, die Schlacht befand sich nicht unweit von hier... Eonis dachte an den unnatürlichen Sturm vor drei Tagen. Das könnte es sein... dachte er. Die Kämpfe fanden näher an ihrem Zuhause statt, als ihm bewusst war.
"Wir sehen uns!" verabschiedete sich Sir Gangrelus und schritt die Türe hinaus.
Eonis' Gedanken überschlugen sich. Er ging zur Tür und schaute dem Elfenkrieger so lange hinterher, bis er im dichten Wald verschwunden war. Plötzlich drehte Eonis sich um, griff nach seinem Umhang, schnappte sich das zweite Stück Brot und rannte aus der Blockhütte hinaus in die selbe Richtung, wo der Elfenkrieger in den Wald verschwand. Eonis fasste den festen Entschluss, seinem Mentor zu folgen und die Schlachten aus sicherer Entfernung selbst mit anzusehen, um sich ein eigenes Bild zu machen.... und um vielleicht endlich ein Bild zu machen was es heißt mit Magie zu kämpfen!


Es war schon tiefster Nacht, seit Eonis losmarschierte. Obwohl er weit außer Reichweite war, benutzte Eonis magisch seine übersinnliche Wahrnehmung, um seinem Mentor unbemerkt mit sicherem Abstand folgen zu können. Irgendwann hörte der Wald auf und er gelangte an einer großen Lichtung, dessen anderes Ende er kaum noch wahrnehmen konnte. Der Mond schien hell und tauchte den Platz in einem gespenstigen Grau. Er blieb im Schutz der Bäume stehen und starrte in die Dunkelheit hinaus. Er spürte, das Sir Gangrelus sich auf dieser Lichtung befand. Nach einigem Suchen erblickte er in der Mitte des Platzes einige Gestalten... Er war also nicht alleine. Eonis konnte nicht sagen, ob es sich um Verbündete handelte oder nicht. Doch der Wind wehte hin und wieder etwas lauter werdende Stimmen herbei, die ganz und gar nicht freundlich klangen. Plötzlich bewegten sich die Gestalten voneinander fort - Eonis konnte nicht erkennen, wessen Gestalt sich um Gangrelus handelte. Auf einmal wurde es still auf der Lichtung. Wo eben noch Nachtgrillen zirpten, Eulen riefen und die Bäume sanft im Wind raschelten, herrschte plötzlich totenstille und der leichte Briese Wind war weg! Eonis stellten sich die Nackenhaare hoch, als er plötzlich das beklemmende Gefühl bekam, etwas schweres drücke sich auf seiner Brust! Angst durchfuhr ihm und sein Herz klopfte. Was auch immer es war - etwas unheimliches ging gerade vonstatten... Er konnte die Gestalten nicht mehr ausmachen.

Plötzlich, als Eonis fast das Gefühl hatte, ersticken zu müssen, fauchte der Wind plötzlich wieder los und die Luft knisterte wie elektrisiert! Erschrocken klammerte sich Eonis an einem Baum, doch so schnell wie der Windböe kam, so schnell war er auch schon wieder weg. Es war, als habe sich etwas kraftvolles hier in dieser Lichtung zusammengezogen... Er spürte, wie die Magie hier immer mehr sich konzentrierte und die Energien sich fühlbar elektrisierend zusammenballten. So was hatte er noch nicht erlebt..
Eonis starrte auf dem Platz - und plötzlich materialisierten sich zwei riesige Dämonen aus dem Nichts - eins so schrecklich wie das andere! Eonis schrie panisch auf, denn er rechnete mit so vielem - aber nicht mit so etwas! Die Kreaturen sahen aus wie aus der Hölle entsprungen! Fauliger Gestank wehte ihm entgegen und Eonis kämpfte gegen die hochkommende Übelkeit über das was er sah und roch. Die beiden Kreaturen rissen ihre Zähnebesetzten Mäuler auf und stießen ein Markerschütternder Kampfschrei aus und stampften auf einer Gestalt zu - Sir Gangrelus!
"Nein!" rief Eonis entsetzt, als er ihn da scheinbar tatenlos stehen sah...Diese Kreaturen waren so hoch wie die ältesten Bäume dieses Waldes! Sie würden ihn einfach niedertrampeln! Eonis war noch immer wie erstarrt vom Anblick dieser Abscheulichkeiten.
Plötzlich gleißte ein helles, bräunliches Licht auf, und links und rechts vom Elfenkrieger woben sich aus lauter kleine funkelnde Sterne zwei weitere Kreaturen zusammen und nahmen Gestalt an. Eonis schnappte ungläubig nach Luft, als er zwei Stein-Elementare erblickte. Sir Gangrelus beschwor mit Erd-Magie zwei Golems hervor, die sich scheinbar nur aus Erde und Steine zusammensetzte. Die Erde bebte plötzlich mit jedem Schritt, den die Elementare machten und sich schwerfällig auf die Dämonen zubewegten. Die Dämone brüllten die Elementare an und Eonis wurde Zeuge eines Kampfes, den er noch nie in seinem Leben zuvor gesehen hatte... Einer der Dämone biss mit seinen Zähnenbesetztem Maul in den Kopf des einen Elementars, während der andere mit seinen Krallenbesetzte Pranken nach dem anderen eindrosch. Doch die Elementare waren unbeeindruckt - denn sie bestanden zum größtenteils aus Stein und packten die Kreaturen einfach mit Steinigen Arme und plötzlich zerfielen sie einfach - und begruben die Dämone unter sich!
Die Dämone schrieen überrascht auf, doch dann war es schon vorbei. Eonis starrte ungläubig auf zwei Steinige Erdhaufen, welches noch eben sich um Erd-Elementare handelte und die Dämone einfach unter Tonnen von Stein unter sich begruben.

Der Staub begann sich zu legen und es herrschte erneut gespenstische Stille... Eonis machte seinen Herr und Meister zur Linken Hand aus und bewegte sich am Rande der Lichtung entlang um näher an ihn heranzukommen.
Wieder schien die Luft sich zu elektrisieren und Eonis spürte, wie sich erneut etwas unheilvolles zusammenballte... die Erde bebte plötzlich erneut unter seinen Füssen! Plötzlich schossen drei riesige Schlangen aus dem Boden heraus und zischten und züngelten bösartig und bewegten sich Wild um die beiden Steinhügel drumherumschlängelnd direkt auf den Elfenkrieger zu! Eonis sah, wie sein Herr sein Schwert zog... er wird doch nicht etwa gegen sie direkt kämpfen?! dachte Eonis erschrocken. Doch dann sah er, wie der Elfenkrieger ebenfalls etwas heraufbeschwörte... Die Luft wurde immer kälter um Eonis begann zu frieren! Sein Atem kondensierte plötzlich, so flirrend kalt wurde es. Plötzlich wehte der Wind Schneeflocken in Eonis Gesicht - obwohl sie sich doch im Hochsommer befanden, und aus den Schneeflocken wurden schnell große Hagelkörner! Das Zentrum des Hagels prasselte erbarmungslos gegen die drei heranzischende Schlangen nieder, die daraufhin plötzlich träge und langsam wurden. Natürlich, dachte Eonis frierend, Reptilien vertragen keine Kälte. Der Elfenkrieger wirkte erneut ein Zauber und Eonis sah, wie er sich in einem schimmernden Schutzschild hüllte und mit erhobenem Schild und Schwert auf die fast zur Bewegungslosigkeit erstarrte Schlangenkreaturen mit einem Kampfesschrei zu rannte! Sein magisches Schwert leuchtete blau auf und der Elfenkrieger bohrte der ersten Schlangenkreatur das Schwert direkt zwischen die Augen! Die zweite Schlangenkreatur riss sein Rachen auf und schnappte nach Gangrelus, doch sein Energieschild hielt den Angriff stand und der Elfenkrieger taumelte lediglich vom Wucht zurück. Der Eishagel hörte auf, und Eonis spürte, wie die Kälte schon wieder zurückzuweichen begann... Er wusste, der Elfenkrieger musste schnell handeln, bevor die Kälte auch von den Schlangenkreaturen wich...
Sir Gangrelus hieb auch die zweite Schlange nieder, der sich - wie sein Vorgänger - sich in schwarzem Nebel auflöste... doch dieser schaffte es, Gangrelus' Schilde fast komplett nieder zu schlagen! Der Elfenkrieger schwankte und wehrte den Angriff der dritten Schlange mit seinem magischen Schild ab. Eonis fühlte sich hilflos und sah, wie die Kräfte des Elfenkriegers zu schwinden drohten... Eonis fasste einen Entschluss - und konzentrierte sich.... Er zog all seine Energien zusammen und fokussierte sie zu einem neuen Schild um seinen Herr und Meister, als sein altes Schutzschild zusammenbrach! Plötzlich ruckte der Kopf der dritten Schlange herum und blickte mit finsteren, bösartigen Augen direkt zu Eonis hinüber! Eonis schrie entsetzt auf, als sich seine Blicke mit dem der Schlangenkreatur trafen! Sir Gangrelus nutzte die Gelegenheit aus und bohrte mit einem Schrei sein Schwert ins Auge des Kreaturs! Die dritte Schlange zerfaserte sich in schwarzem Nebel und verschwand. Sir Gangrelus schwankte erschöpft - und Eonis' Schild verschwand ebenso. Der Elfenkrieger hatte also doch recht... seine Magie war zu klein und zu schwach um einen wirklich effektiven Schild zu errichten... Sir Gangrelus drehte seinen Kopf und starrte in Eonis' Richtung! Er wusste das er hier war!

Plötzlich stellten sich Eonis die Haare zu Berge - und direkt vor seinen Augen wuchs aus dem Boden ein weiterer Dämon hervor der direkt ihn anfixierte! Eonis schrie entsetzt auf! Nur aus den Augenwinkeln heraus nahm er am Rande wahr, wie sich die Gestalt von Sir Gangrelus mit einem flimmern verschwand um kurz darauf direkt zwischen dem Kreatur und ihm sich wieder zu rematerialisieren! Noch bevor der Dämon ganz aus dem Boden wachsen konnte, bohrte der Elfenkrieger sein Schwert in das Herz des Dämons, der dies mit einem schrillen Schrei quittierte!
"Bist du von Sinnen?!" schrie Gangrelus Eonis an und wirbelte zu ihm herum. "Willst du dich umbringen?! Verschwinde von hier!! Und bete, das die Dunkle Seite noch nicht ganz von dir Notiz genommen hat!" Er keuchte schwer vor Anstrengung.
Eonis starrte den Elfenkrieger wie zur Salzsäule erstarrt an und konnte sich nicht rühren... denn hinter Gangrelus manifestierten sich plötzlich vier weitere Dämonen - wenn auch kleiner als die ersten beiden, aber so Abscheulich und Hässlich und mit einer abgrundtiefen, negativen Ausstrahlung, wie sie Eonis noch nie erlebt hatte...
"LOS!!!" schrie Gangrelus und stieß den Jungen in den Wald hinein. Eonis spürte Gangrelus' Magie die kurzerhand ihn übernahmen und ihn in den tiefen des Waldes unaufhaltsam stolpern ließ... doch die Wirkung hielt nicht lange und Eonis drehte sich noch einmal um und sah seinen Mentor im Kampfe gegen vier Dämonen! "LAUF ENDLICH!" schrie der Elfenkrieger noch einmal, während er einen beeindruckenden Schwerthieb vollführte und zwei der Dämonen entledigte. Doch einer nutzte seine ungeschützte Seite aus, sprang auf seinem Rücken, biss in seinem Hals und riss ihm mit einem heftigen Ruck die Kehle aus...

Der vierte blickte in den Wald in Eonis' Richtung und seine rotglühende Augen schienen nach ihm zu suchen... Eonis schrie entsetzt auf als er sah, wie der Dämon Gangrelus Körper einfach auseinander riss und rannte um sein Leben, wie er noch nie gerannt war!...... Er hörte hinter sich ein Hecheln und schnelle, trabende Schritte, und Eonis war erfüllt vom blanken Entsetzen über das dessen Zeuge er soeben war! Er vergaß alles was er gelernt hatte und rannte nur noch um sein blankes Leben, und fühlte, wie etwas unheimliches, dunkles, etwas unsagbares bösartiges sich hinter ihm näherte und immer mehr aufschloss!... Eonis schrie, als er hinter sich ein knurren und keifen hörte und er wagte es nicht, sich umzudrehen, denn er spürte förmlich, wie der Dämon hinter ihm sein Maul gierig aufsperrte, als wolle er in jedem moment sein Kopf abbeißen, so wie er es eben vor wenigen Sekunden bei seinem Mentor mit ansehen musste!
Aus purer Verzweiflung und Angst heraus beschwor er aus seinem tiefsten inneren etwas hervor was ihn schützen sollte, obwohl ihm keine magische Worte dazu einfielen die er in Gedanken formulieren konnte! Trotzdem schien er etwas hervorzuholen, was jedoch enorm an seine Energiereserven zehrte... Plötzlich traf ihn etwas wie von einem Hammerschlag getroffen seinen Rücken und er überschlug sich und kam einige Meter weit erst gegen einen Baumstamm abrupt zum stehen gekommen zum liegen. Schmerz durchfuhr ihm und ihm stockte der Atem! Der Dämon, der ihn verfolgte stieß ein triumphierendes Heulen aus und setzte nach um ihn mit einem erneuten Schlag zu vernichten... als plötzlich das, was Eonis begann heraufzubeschwören, sich zwischen ihm und dem Dämon manifestierte! Eonis hatte plötzlich das Gefühl, als wiche alle Lebenskraft aus ihm heraus und er war dem Ohnmacht nahe! Was auch immer es war - es zog all seine Energien ab die er besaß.. Er zwang seine Augen offen zu halten und sah plötzlich ein Wesen, den er noch nie zuvor erblickt hatte, aber so unbeschreiblich schön und voller Licht, das es in seinen Augen schon schmerzte! Es stellte sich dem Dämon entgegen und Eonis sah gerade noch, wie diese beiden Entitäten aufeinander prallten, eher er den eigenen, inneren Kampf verlor und der dunkle Schleier sich über ihn legte.....


- Drei Monate später -

Eonis stand am Grabe vom Sir Gangrelus und schwieg. Es war ein einfacher Grab - für einen großartigen Krieger... Ein einfacher, flacher Erdhaufen mit einem einfachen, aus groben Holz behauenem Tafel worauf lediglich der Name und Todestag eingemeißelt war. Eonis' Wunden waren weitgehend verheilt - doch der seelische Schmerz war noch immer tief in ihm eingegraben. Nie würde er diese schreckliche Nacht vergessen... und er gab sich die Schuld für den Tod seines Mentors. Wäre er ihm nicht gefolgt und hätte er nicht versucht ihm zu helfen, so hätte der Elfenkrieger nicht sich genötigt gefühlt, ihn zu schützen, und würde vielleicht heute noch leben.
Eine zarte Hand legte sich auf Eonis' Schulter und er blickte auf. Eine hochgewachsene, wunderschöne Elfenfrau war wie aus dem Nichts neben ihm erschienen und legte trostspendend ihre Hand auf seiner Schulter. Er kannte sie nur flüchtig - es handelte sich um eine aus Gangrelus' Volk, die ihn gelegentlich besuchte...
"Es war nicht Deine Schuld", sagte sie sanft, als habe sie seine Gedanken erraten.
Er blickte sie nur an und wusste nichts zu sagen. Der Trauer hatte ihn seit jenem Ereignis die Sprache verschlagen und sagte bis heute kein Wort mehr.
Sie beugte sich zu dem Grab hinunter und legte eine Blume hin.

"Weißt du, junger Eonis... " sagte sie leise. "Hätte er dich unterrichtet, wie es sich für ein Wesen deiner Abstammung gehörte... hättest du nicht nur die Macht gehabt, ihm zu helfen, sondern auch ihn und dich selbst zu retten und diesen schrecklichen Krieg ein Ende gesetzt..."Eonis blickte nur verständnislos zu ihr herunter. "Er erkannte nicht deine wahre Natur, Eonis... er sah nur einen Menschen in dir - mit einer geringen Magie..." Sie stand wieder auf und warf noch einmal ein letzter Blick auf dem Grab. "Darum brauchst du dir keine Schuld zu geben - denn nicht du warst es, der versagt hatte, sondern er". Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihm fest in die Augen.
Eonis schwieg.
"Komm mit mir... du sollst alles Wissen und Lernen und du sollst Wachsen... auf das so etwas - sich nicht wiederholt..." Die Elfenfrau streckte ihm die Hand entgegen und Eonis dachte nach.
In den drei Monaten wachte er jede Nacht vor Angst in Schweiß gebadet auf - und verausgabte sich in dilettantische Versuche sich einen Schutzkreis zu ziehen... obwohl er gleichzeitig auch spürte, das - was auch immer es für Dämonen waren, die Gangrelus besiegten - diese Feinde so schnell nicht wiederkommen würden. Denn der Elfenkrieger war besiegt - und Eonis war nur ein kleiner, dilettantischer "Menschenjunge"... nichts weiter wert um Aufmerksamkeit zu bekommen. Dennoch - seine tiefen, dunkle Augenringe und vom Angst gezeichnete Gesichtszüge verrieten, das es für ihn noch lange nicht vorbei war.
"Eonis..?" hakte die Elfenfrau nach.
Nach dem was er gesehen hatte in jener Nacht - fürchtete er sich vor der dunklen Seite der Mächte... mehr denn jemals zuvor. Was sollte er nur tun? Er starrte ihre angebotene Hand an und seine Gedanken kreisten in die Vergangenheit... Er erinnerte sich noch genau, als er aus seiner langen Ohnmacht aufwachte, mit welch' schrecklichem Gefühl er zur Lichtung zurückhumpelte... Es war schon taghell geworden und er war ganz alleine. Als er die Lichtung erreichte - war es, als verlöre er den Verstand! Wo in der Nacht in dieser Lichtung ein Kampf der Dämonen tobte und die Erde aufwühlte und Elementare sich auftürmten... bot die Lichtung ein Anblick, als sei nie etwas hier je geschehen... Eonis schrie seine Verzweiflung heraus, rief unzählige male nach Gangrelus und rannte an die Stellen umher, wo die Elementare die Dämonen unter sich begruben - wo drei riesige Schlangen aus dem Erdboden brachen und riesige Löcher hinterließen - und wo er genau mit ansehen musste, wie Gangrelus in stücke gerissen wurde. Doch nichts davon war zu sehen. Die Natur war unbefleckt - der Boden nicht mit einem Tropfen Blut besudelt. Eonis verlor fast den Verstand, wie das nur sein konnte... brach weinend zusammen und verstand die Welt nicht mehr. Schließlich rannte er nach Hause - doch die Hütte war verschwunden! Als habe er nie existiert... lediglich der kleine Bachverlauf zeugte Eonis, das er am richtigen Platz stand...

Die Elfenfrau schaute Eonis immer noch auffordernd-fragend an und wartete geduldig. Er schaute sie an - und an ihre Augen erkannte er, das sie genau wusste, was ihm gerade durch den Kopf ging.
Er gab sich schließlich einen Ruck - und erst zögernd, aber dann sicherer - ergriff er ihre Hand und nickte unmerklich. Die Elfenfrau lächelte ihn gütig an und Eonis fühlte, wie er neuer Zuversicht und Kraft gewann.
Noch einmal warf er einen Blick auf das Grab, welches ohne Inhalt war, denn bis heute konnte niemand seine Leiche finden, und Eonis bezweifelte, das man ihn je finden würde...und verabschiedete sich gedanklich vom Sir Gangrelus, dem Elfenkrieger und sein Lehrmeister - und folgte ihr, wohin auch immer sie ihn führen würde.

- Ende -

Sonntag, 22. April 2007

Diät-Erfolge

Heute möchte ich gerne mal etwas aus dem persönlichen Bereich berichten. Vor vielen Jahren hatte ich meine Schlanke Figur von 55Kg und bei 1,73m regelrecht versaut. Eine langjährige Partnerschaft endete und ich habe meine Depressionen und Frustrationen in wahrsten Sinne des Wortes in mich reingefressen und zugenommen, zugenommen, zugenommen... Das schädlichste überhaupt, was man seinem Körper antun konnte - den ganzen Tag bewegungslos am TV und Computer sitzen mit reichlich Tüten Chips und Cola.
Das Zunehmen war schleichend und geradezu unmerklich. Und als ich es bemerkte, war der Stein längst am Rollen und ich aufgedunsen und irgendwo war es mir schließlich scheißegal geworden, so sehr saß ich im Depri-loch drin.

Als ich die
80kg erreichte war mir klar, irgendwas muss ich verdammt nochmal etwas tun, um diese irre Gewichtszunahme zu stoppen - zumal mir nichts mehr passte und ich mich in keine Kleider mehr wohlfühlte. Aber was soll ich sagen... ich schaffte keine Diät - und jegliche Motivation fehlte mir auch... denn irgendwo war mir es immernoch Egal, wie ich aussah...
Es war ein Teufelskreislauf, und jeder halbherziger Versuch, etwas weniger zu essen und mehr bewegen war zum scheitern verurteilt. Anfang dieses Jahres - Januar 2007 - erreichte ich fast 83 Kg ... und mir wurde erneut klar, das so auf keinem Falle es weitergehen konnte. Meine Gesundheit stand langsam aber sicher auf dem Spiel! Überhaupt - konnte so, wie ich bisher lebte, nicht weitermachen - das war mir schon sehr langem bewusst, aber weder besaß ich Motivation noch Wille endlich etwas zu unternehmen.

Im Zusammenhang meiner Esoterischen/Spirituellem Interessen und Forenbesuche lernte ich einen Guru kennen (der leider nicht genannt werden möchte), dessen Lehren, den er vertritt, mir sehr zusagten, und ich fragte ihn, ob ich sein Schüler sein kann und ob er mir helfen kann. So fing mein wirkliches, ernsthaftes Arbeiten an mir selbst an - Spirituell und Körperlich - und ich hatte nicht nur Spass und auch wirklich Motivation und ein Ziel vor Augen - ich hatte auch wirklich belegbare Erfolgsraten zu verzeichnen! Äußerlich - wie auch Innerlich!
Wo ich vorher nur eine verträumte, mollig-pummelig gewordene Möchtegern-Esoterikerin war das bisher nur so oberflächlich die "Licht & Liebe"-Esoterik kennenlernte, entwickelte ich mich innerhalb kurzer Zeit zu einer hübschen und attraktiven Frau mit einem sehr klaren Verstand über Magie und Spirituelle Vorgänge und was es heißt "Schattenarbeit" zu leisten.

Nun sind 12 Wochen rum, seit ich angefangen habe, ernsthaft an mir zu Arbeiten - 12 Wochen... das sind nur drei einfache Monate - aber in diesem kurzem Zeitraum habe ich schon so viel erreicht wie in den letzten 3 Jahren nicht! Um dies mal zu verdeutlichen: Ich habe innerhalb drei Monate 12 Kg abgenommen! Und Tendenz weiterhin sinkend. Ich möchte mein schlankes Gewicht von 58 Kg wieder erreichen - und vielleicht wirklich das erste mal in meinem Leben einen Bikini tragen! Und um den "Jojo-Effekt" schere ich mich nicht... denn der Jojo beherrscht nicht mich - sondern ich beherrsche den jojo... Es war faszinierend, als ich das so für mich "entdeckte" - es ist eine reine "Kopfsache", ob man sich vom Jojo-Effekt beherrschen lässt, oder ob man den "Spieß umdreht"... und das nennt man ... Magie.

Das, was ich bisher erreicht habe, darüber empfinde ich unheimlich viel Stolz. Mein Selbstbewusstsein wächst enorm mit jedem fallendem Kilo, denn es ist eine reife Leistung, das ich hinlege...
Hier mal zwei Excel-Tabellen: Start meines Abnehm-vorhabens: 11.01.2007

Liebe Grüße
Singar

Aktuelles Gewicht 06.08.2007: 65,0 Kg

Freitag, 6. April 2007

Farbspielereien


Dieses Bild ist im Juni 2oo3 entstanden.
Zunächst war einfach die Lust da, etwas mit nur einer Farbe zu malen - etwas ganz einfaches, ohne Motiv aber denoch mit einer gewissen Aussagekraft. Einzeln betrachtet, waren es nur ganz hübsch anzusehende Farbgepinsels... Doch als ich alle Farben die mir einfielen gemalt hatte, kam ich auf die Idee, diese in einer bestimmten Reihenfolge in ein großes Bild zusammenzubringen - und Tadaa... nun ergeben sie zusammengenommen eine art "Aussage" - und können tatsächlich trotz ihrer Schlichtheit etwas "vermitteln"...
Klicke
hier oder auf das Bild selbst für die Originalgröße um es besser auf sich "Wirken" zu lassen.
Na, wer kommt dahinter, was das gesamt-Kunstwerk "aussagen" kann? ;-)

In nächster Zeit werden noch mehr eigene Kunstwerke folgen - sobald ich herausgefunden habe, wie man im Blogger hier eine Bildergallerie eröffnen kann o.0




Viele Grüße

- Singar -

Mittwoch, 4. April 2007

Träume - Wünsche - Erfüllungen

Deine Träume... wie lange hängst du ihnen schon nach..? Wie lange träumtest du sie schon..? Wie lange möchtest du das noch weiterträumen..?

...schreibe deine Träume auf... schreibe sie auf - am besten auf ein Leinentuch... schreibe, kritzele, male... was dir über deine Träume und über dein Leben und über dich durch den Kopf geht....
Schau' sie dir an, das Ergebnis... Was da vor dir liegt, das sind deine Träume... an der du so lange schon nachgehangen hast, ohne Erfüllungen..

Zerreiße es! Zerreiße sie in viele, viele Streifen... verreiße das Leinentuch mit all deinen Träume - so oft du willst - so oft du kannst... und zerreiße die Träume nicht nur symbolisch - sondern auch innerlich!... Zerreiße deine Träume, an der du so lange daran gehangen hast... und weine ruhig über deine zerrissene Träume... Zerreiße das Leinentuch mit deine Träume - zerreiße nicht nur symbolisch - sondern auch innerlich... so lange, bis das Werk vollendet vor dir liegt. Lasse deine Träume dabei los und lasse den Schmerz über deine unerfüllte Träume los... weine - trauere - und setze damit ein Ende der Träumerei... Weine - so lange bis keine Tränen mehr kommen... trauere - bis du akzeptiert hast, das das, was nun vor dir liegt - nicht nur symbolisch sondern auch innerlich - sich nun um ein haufen zerrissener Träume handelt...

Die Träume sind zerrissen. Nun ist es vorbei, seinen Träumen nachzuhängen... nun ist die Zeit gekommen, aus den Träumen - Wünsche zu machen...

Versiegen irgendwann deine Tränen, und versiegen auch irgendwann deine Gedanken um deine Träume, dann bist du soweit, weiter zu machen... Nehme nun die Streifen - eine nach dem anderen - und mache je mit einem Wunsch formuliert, einen Knoten hinein... Streifen für Streifen - Fetzen für Fetzen, knüpfst du je einen Wunsch hinein... Für jeden Streifen den Du findest, finde einen Wunsch. Sprich' Deine Wünsche laut aus - formuliere sie, wie du möchtest... hauptsache, es sind Wünsche, die sich in Deinem Leben erfüllen sollen und Knote... Es ist egal um was es sich für Wünsche handelt... was Dir spontan durch den Kopf geht... Knote sie ein und nehme den nächsten Streifen ... und wieder den nächsten ... so lange, bis du keinen Streifen und Fetzen aus einst deinen zerrissenen Träumen mehr findest.

Deine Wünsche.. diese liegen nun vor dir... Knotenstück für Knotenstück.. große Wünsche, kleine Wünsche, persönliche Wünsche, allgemeine Wünsche... materiell oder geistig... alle Deine Wünsche sind ausgesprochen und geknüpft - nicht nur Symbolisch, sondern auch innerlich... Nun hast du jeden Wunsch der dir innewohnt, dir bewusst gemacht und in einem "Gedankenknoten" festgehalten... Vorbei ist die Zeit des Träumens - freue dich nun auf das, was du vor dir liegen hast... Schau' sie dir an... so viele Wünsche... geschmiedet aus deinen Träumen - die du aufgeben musstest, damit sie neugeboren werden können... Siehe sie dir genau an - was Du aus deinen zerrissenen Träumen gemacht hast...

Nun ist es Zeit, diese Wünsche "loszulassen" und diese an das Universum zu übergeben. Nicht nur symbolisch, sondern auch innerlich. Trage all Deine Wunschknoten an einer Feuerstelle - und verbrenne sie, bis nicht ein Faden mehr übrig bleibt!...
Das Feuerelement - das mächtigste Element des Universums - löst die in den Knoten gesprochene Wünsche auf und trägt sie hinauf in den Himmel - hinauf ins Universum... Das Windelement flüstert leise deine Wünsche weiter... und trägt sie so weit wie es nötig ist, ins Weltliche hinaus...
Die Feuerstelle ist gebettet im Element der Erde... möge die Erde ebenso seinen Anteil erhalten und etwas von deinen Wünschen erfahren....
Und die übriggebliebene Asche - einst deine Träume auf einem Leinentuch niedergeschrieben, zerrissen und zu Wünsche neu geknüpft - die übriggebliebene Asche übergibst du dann dem zweitmächtigsten Element des Universums... Das Element des Wassers.... Das Element, woraus das Leben auf Erden entsprang. Übergebe die Asche dem Wasser... auf das es im Wasser des Lebens davongetragen werde, und das Leben dir in Form von Erfüllungen es wieder zurücktragen möge... nicht nur symbolisch - sondern auch real!

So werden Träume nicht mehr länger nur träumend nachgehangen, sondern sie werden zerrissen... Man könnte fast sagen - Träume sind dazu da, um sie zu zerreißen, wenn man will, das sich Träume auch erfüllen... Denn nur wenn man aufhört, Träume nachzuhängen, kann man sie auch erfüllen... Die Wünsche aber - können sich ebenfalls nur dann erfüllen, wenn man diese wiederum loslässt und sie an das Universum übergibt... auf dass das Universum und das Göttliche nun mit dem Segen all seiner Elemente, als Erfüllungen in dein Leben zurückkehren möge.

- Singar - 4. April 2oo7


Montag, 2. April 2007

Die Wurzeln des Unglücks verstehen

Warum lassen wir unser Unglück, unsere Unwissenheit und unser Elend nicht einfach los? Wie können die Menschen glücklich und seelig sein?

Unglück kann dem Menschen viele Dinge geben, die Glück ihm nicht geben kann. Tatsächilch nimmt einem Glück viele Dinge weg. Glück nimmt einem alles, was man jemals hatte, alles was man jemals war; Glück vernichtet einen. Unglück nährt dein Ego, doch Glück ist im Grunde ein Zustand der Egolosigkeit. Das ist das Problem, das ist der springende Punkt. Das ist der Grund, warum es den Menschen so schwer fällt, glücklich zu sein. Das ist der Grund, warum Millionen von Menschen in der ganzen Welt im Unglück leben ... sich entschieden haben, im Unglück zu leben. Das gibt einem ein sehr, sehr ausgeprägtes Ego. Wenn man unglücklich ist, ist man. Wenn man glücklich ist, ist man nicht. Im Unglück geschieht eine Kristallisierung; im Glück wird man verschwommen.

Wenn man das verstanden hat, werden die Dinge sehr viel klarer. Unglück macht einen zu etwas Besonderem. Glück ist ein universelles Phänomen, an dem nichts Besonderes ist. Bäume sind glücklich, Tiere sind glücklich, Vögel sind glücklich. Die ganze Existenz ist glücklich, ausgenommen der Mensch. Dadurch, dass er unglücklich ist, wird der Mensch zu etwas Besonderem, etwas Außerordentlichem.

Unglück ermöglicht einem, die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf sich zu ziehen. Wenn du unglücklich bist, kümmert man sich um dich, bedauert man dich, liebt man dich. Jeder fängt an, sich um dich zu sorgen. Wer möchte schon einem unglücklichen Menschen wehtun? Wer ist schon eifersüchtig auf einen unglücklichen Menschen? Wer benimmt sich schon feindselig gegenüber einem unglücklichen Menschen? Das wäre doch zu gemein.

Unglück macht einen zu etwas Besonderem. Glück ist ein universelles Phänomen, an dem nichts besonderes ist.

Ein unglücklicher Mensch wird umsorgt, geliebt, bemuttert. Das macht das Unglück so attraktiv. Wenn die Frau nicht unglücklich ist, neigt der Mann dazu, sie einfach zu vergessen. Wenn sie unglücklich ist, kann ihr Mann es sich nicht leisten, sie zu vernachlässigen. Wenn der Mann unglücklich ist, kümmert sich die ganze Familie um ihn, seine Frau und seine Kinder sorgen sich um ihn; das gibt einem ein gutes Gefühl. Man hat das Gefühl, dass man nicht allein ist, dass man eine Familie und Freunde hat.

Wenn man krank ist, deprimiert, unglücklich, kommen die Freunde zu Besuch, um einen zu trösten, um einen aufzumuntern. Wenn man glücklich ist, werden dieselben Freunde eifersüchtig auf einen. Wenn man wirklich glücklich ist, wird man feststellen, dass sich die ganze Welt gegen einen gewandt hat.

Niemand mag einen glücklichen Menschen, denn der glückliche Mensch verletzt das Ego der anderen. Die anderen beginnen zu denken: "Du bist also glücklich und wir kriechen hier immer noch im Finstern, in Elend und Unglück herum. Wie kannst du es wagen, glücklich zu sein, wenn wir alle doch so sehr leiden!"

Die Welt ist voller unglücklicher Menschen, und niemand ist mutig genug, die ganze Welt gegen sich aufzubringen; es ist zu gefährlich, zu riskant. Es ist besser, an seinem Unglück festzuhalten, denn dann ist man ein Teil der Masse. Ist man glücklich, wird man zu einem Einzelwesen; ist man unglücklich, ist man ein Teil der Masse - sei sie nun hinduistisch, islamisch, christlich, indisch, arabisch oder japanisch.
Glücklich? Wisst ihr, was Glück ist? Ist es hinduistisch, christlich oder islamisch? Glück ist einfach nur Glück! Damit betritt man eine andere Welt. Man ist nicht mehr Teil der Welt, die der menschliche Verstand erschaffen hat, man ist nicht mehr Teil der Vergangenheit, Teil dieser hässlichen Geschichte. Man ist überhaupt kein Teil der Zeit mehr. Wenn man wirklich glücklich ist, glückselig, dann verschwindet Zeit, dann verschwindet der Raum.
[...]
Zitat Textpassage aus OSHO - "Freude - Das Glück kommt von innen", (Seite 99-101) Ullstein-Verlag

Opa's 85. Geburtstagsfeier

Der Geburtstagsfeier meines Opas verlief in den letzten 15 Jahren immer gleich ab seit er 70 wurde. Ein großes gemeinsames Essen mit allen Bekannten und Verwandten in einem pikfeinen, noblen China-Restaurant. Der Oberkellner und der Chef des noblen Restaurants freuten sich natürlich immer über den alljährlichen Besuch und es war keine Frage, das er auch nächstes Jahr wieder die große Tafel reserviert bekam, denn er war ein gerngesehener Kunde, der sehr viel für sein Geburtstagsfeier auch sich kosten ließ.

Wie jedes Jahr kam am ende des langen Abends und unzählige Gänge bestehend aus Vorspeisen, Hauptgerichte und Nachspeisen, die große Abrechnung, denn Getränke musste jeder selbst zahlen, da es sonst zu weit führen würde in diese Größenordnungen - nach Ansicht der eingeladene Gäste. Aber nicht zum ersten male hatte der rüstige Rentner sich in den Kopf gesetzt, alles zusammen zu zahlen und trippelte mit seinem Gehstock einfach klangheimlich davon, ohne etwas zu sagen. Natürlich war das den Geburtstagsgäste nicht recht, da jeder wusste, wie knapp seine Rente ist und wie großzügig er obendrauf ein schönes Trinkgeld gab für die nette, kleine Chinesinnen die so lustig lachen konnten, wenn man mit ihnen Spaß machte.

An seinem 85. Geburtstagsfeier also, als nach einem letzten gesunden Verdauungsschnaps ein erneuter, wunderschöner Abend zu neige ging, war es mal wieder soweit - die große Abrechnung. Mittlerweile kannten seine erwachsene Kinder Opa's Starrsinn, alles komplett auf seine Karte abzubuchen, und wollten diesmal besonders schlau sein und verhindern, das er erneut heimlich sich davonstahl um die Sache zu erledigt, und behielten ihn genauestens im Auge.

Opa stand auf, doch er hatte keine Chance und wurde behutsam aber bestimmend von meiner wachsamen Tante wieder auf seinem Platz runtergedrückt mit den Worten, er brauche sich keine Gedanken zu machen, die Rechnung wird schon erledigt. Der Starrsinn vererbte sich natürlich auch in seine Kinder, die auch mal die Rechnung für den alten Vater übernehmen wollten, da sie mehr verdienten als er Rente bekam. Opa brabbelte irgendwas und stand erneut mühevoll auf. Seine alten Knochen waren vom langen Sitzen schon sichtbar steif. Wieder wurde er zum Sitz runtergezupft, er soll es doch lassen, es wäre schon ok! rief man ihm zu.
Ich beobachtete das ganze amüsiert als nach und nach Aufbruchstimmung herrschte, und keiner schenkte dem Opa so recht Gehör, was er denn überhaupt sagte. Wieder versuchte der alte Herr sein Glück, nahm diesmal sein Stock zur Hilfe, um ein drittes mal mühevoll mit einem ächzen aufzustehen. Das ganze blieb natürlich nicht unbemerkt, und jeder kannte ja schließlich meinen lieben Opa und gleich mehrere Freunde und Bekannte redeten auf einmal auf ihn ein, das es doch schon OK ist, die Rechnung wurde gerade erledigt, und er bräuchte sich überhaupt nichts mehr zu kümmern! Schwubs - saß der Opa wieder unfreiwillig auf seinem Hosenboden.
Ich musste so breit schmunzeln als ich sein Minenspiel im Gesicht beobachtete, die ich nicht so recht deuten konnte. War er verärgert, das man ihn sein altes Recht zum Zahlen nahm? Jedenfalls schien ihm diese Behandlung nicht gerade zu gefallen.
Nachdem er so zwei Minuten da saß und sich verschnaufte - er war immerhin schon 85 Jahre geworden und nicht mehr ganz so Vital - nahm er beherzt mit Hilfe seines Stockes und sich am Tisch abstützend erneut Anlauf, um aufzustehen. Mit einer genervten, fahrigen Bewegung scheuchte er die nach ihm greifende Hände weg, holte tief Luft und rief fast verzweifelt mit lauter Stimme um das auf ihn zum hinsetzen einredende Geschnatter zu übertönen: "Jetzt lasst mich doch endlich aufstehen!... Ich muss doch Pinkeln!!!"
Verdutzte Gesichter drehten sich zu ihm um und es herrschte sekundenlange Stille im ganzen Restaurant wo alle Blicke - nepst Kellner und andere Gäste - sich zu uns umdrehten, ehe der ganze Tisch in ein betretenes Lachen ausbrach.
Opa durfte endlich aufstehen und mit steifen, schlurfenden Schritten endlich seiner Notdurft nachgehen.

Eine Erzählung von Singar - 29. Juli 2oo3

Der Drache


Es gab einmal einen großen, grünen Drachen. Der Drache war so groß und so imposant, das jeder, der ihn erblickte, vor Angst erbleichte und davonlief. Jeder wusste wo der Drache wohnte und meilenweit um den Berg herum in welchem der Drache seine Höhle hatte, war das Land verlassen. Leiner wollte aus Furcht in der Nähe eines solch riesigen Drachen wohnen.
Wenn der Drache aus seiner Höhle heraustrat und seine imposante Flügel ausbreitete konnte man den Drachen schon viele, viele Meilen weit am Berge wahrnehmen.
Wurden die Menschen, seiner Erscheinung am Berge gewahr, oder spürten gar nur seine mächtige Aura, liefen schnell in ihre Häuser, Erdlöcher und versteckten sich ängstlich. Auf das der Drache nicht komme um sie zu "holen".
Das verlassene Land um den Berg herum, war ein sehr schönes und unbeührtes Land. Die Natur wuchs und gedieh in all ihrer Pracht, frei von menschlichen Einflüssen und Einschnitten.
Der Drache kam fast jeden morgen zur selben Zeit aus seiner Höhle heraus, verharrt kurz an der Spitze des Berggipfels und breitet seine riesigen Schwingen Richtung aufgehende Sonne aus. Als wolle er damit den Tag begrüßen, die Sonne willkommen heißen und seinen riesigen Drachenschädel mit seinen intelligent dreinblickenden Augen zum Licht der ersten Sonnenstrahlen hin halten auf das die Dunkelheit der Nacht von ihm abfiele.
Die Menschen jedoch, fürchteten sich vor dem Drachen. Jeden Morgen sahen sie ihn gegen die aufgehenden Sonne und flohen vor seinen langen Schatten welchen er warf, wenn er sich ausstreckte. "Das Land im Schatten des Drachens ist verflucht!" erzählten sich die Menschen fast jeden Abend in ihren Tavernen. "Wer den Schatten des Drachens berührt, wird als nächstes Sterben!" hieß es hinter vorgehaltener Hand. "Wer den Drachen auch nur zu lange anblickt, wird vom Wahnsinns befallen!".
So wurde jeder Reisender, der durch diesen Landstrich kam, von den umliegenden Dörfern und Bauern vor diesem Drachen und dem umliegenden Land gewarnt.
Es gab unzählige Ritter und sogenannte "Drachentöter", die entweder vereinzelt, scharenweise oder gar in Armeen todesmutig ins Land hereinmarschierten um diesen fürchterlichen, bösen Drachen zu töten und das Land von seiner Herrschaft zu befreien. Doch nie kam auch nur ein Mann je wieder zurück... Die Menschen sagten, das der Drache sie alle aufgefressen hatte! Das es nur eine frage der Zeit war, bis der Drache auch sie eines Tages auffressen kommen würde.
Ab und an kam es vor, das ein Mensch verschwand und natürlich war es der Drache! Er hat sie geholt, und mit Haut und Haar aufgefressen.
Nun das ist die Geschichte der Menschen, die in dieser Gegend lebten.
Der Drache jedoch - hatte eine völlig andere Geschichte zu erzählen. Viele Jahrhunderte lang schon lebte er auf diesem Berg. In menschlichen Maßstäben war er unzählige Generationen alt und lebte viele, viele Leben lang hier. Er war alt und weise, und mit seiner Intelligenz und seinem wachen Verstand besaß er eine Ausstrahlung, die jeden normalen Mensch welcher ihn erblickte oder seiner mächtigen Aura gewahr wurde, fast zur recht in Angst und Abwehr erstarren und die Flucht ergreifen ließ, weil er es nicht länger ertragen konnte.
Der Drache wusste um die Angst der Menschen, die viele Meilen abseits das umliegende Land bewohnten. Doch was sollte er machen? Er wohnte hier. Er fühlte sich im Recht, hier genauso leben zu dürfen, wie alle anderen Wesen dieser Welt auch.
Wenn er morgens beim aufgehenden Sonne aus seiner Höhle hervorkam, und seinen mächtigen Körper ausstreckte, begrüßte er wie jeden Tag, die Sonne und genoss die Wärme des Lichtes. Er breitete seine Schwingen aus, als wolle er das Licht einfangen und neue Energien für den Tag sammeln. Seine scharfen, sehr weitsichtigen Augen erblickten dabei jedoch wie auch jeden Tag, wie die Menschen welche in ihre Häuser flohen und die Fenstern und Türen zuschlugen... wie Bauern auf ihre Feldern in ihre Hütten liefen oder in Erdlöcher in Deckung gingen. Dies machte ihn von mal zu mal trauriger. Denn er war garnicht böse. Er hatte noch nie einen Menschen ein Leid zugetragen. Er verstand nicht, wieso sie sich fürchteten, und furchtbare Geschichten über ihn erzählten.
Viele male waren Menschen mit Waffen und Rüstungen bis zum Berg gekommen. Er hieß stets jedem Besucher Willkommen - doch nie kam jemand weiter als bis zum Fuße des Berges. Denn sobald er zu ihnen hinunterschaute - und die Blicke der Menschen sich mit dem des Drachens trafen - ergriff selbst der tapferste und mutigster Krieger die Flucht - und flohen ganz weit weg ins selbstgewählte Exil, wo sie mit ihrer Schande lebten, nicht genug Mut gefunden zu haben, sich gegen einen Drachen zu stellen und somit Land und König verraten hatten.
Auch gab es viele male nächtliche Besuche, wo religiöse und fanatisch gesinnte Menschen eine junge Menschenfrau an Pfahl gekettet am Fusse des Berges aufstellten und wieder verschwanden. Aus den Gedanken der Menschen wusste er, das sie ihm "Opfer" brachten in Form einer "Jungfrau"; auf das er diesen fanatischen Menschengruppierungen irgendwelche abskuren Segen gebe, oder sich davon "besänftigt" fühlte - von was auch immer sie glaubten das er besänftigt werden sollte. All diese Handlungen der Menschen machte ihn einfach nur traurig.
All seine versuche mit diesen Kriegern und sogenannten "Drachentöter" zu reden scheiterte - denn sie hörten ihm nicht zu vor Angst. Seine wohlwollende und friedliche Besuche bei den Menschen mit der Absicht, mit ihnen zu reden und zu zeigen, das er überhaupt kein böser Drache sei, endete oftmals in Chaos und Hysterie und mit zugeschlagenen Fenstern und Türen. Oftmals, wenn er ein brennendes Haus erblickte, kam er zu Hilfe, indem er mit einem mächtigen Flügelschlag über das Dach hinwegflog, um das Feuer auszublasen. Doch in den Tavernen berichteten die sich gegenseitig hochstachelnde Menschen - der fürchterliche Drache habe das Feuer gelegt und es war Glück und Gottes Werk, das es nicht das ganze Gut niederbrannte...
Der Drache fühlte sich sehr, sehr einsam. Oftmals wünschte er sich Gesellschaft - doch weit und breit auf dem ganzen Kontinent schien es keinen mehr von seiner Art zu geben. Die meißten Drachen räumten bereits freiwillig das Feld, durch die wachsende population der Menschen. Viele, kleinere und jüngere Drachen wurden tatsächlich von den Menschen bekämpft und vernichtet - und das Land der Drachen nach und nach eingenommen. Er jedoch blieb - und hatte nicht vor, ebenso eines tages das Feld zu räumen und zu gehen. Es war seine Heimat, sein Berg, und hier lebte er schon viele Leben lang - warum also sollte er gehen? Und überhaupt - wohin sollte er noch gehen? Wo war noch Platz für seinesgleichen auf einer Welt der Menschen, die in den Drachen nur böses sahen?
Jeden Morgen gingen dem Drachen Gedanken wie diese durch seinen Kopf, eher er mit einem kraftvollen Sprung vom Berg stürzte und durch sein Land segelte, welches noch unberührt von menschlicher Zivilisation blieb. Er brauchte nicht viel zu tun, um das umliegende Land von den Menschen frei zu halten denn der Aberglaube der Menschen selbst hielt sie von ihrem vorrücken ab. Auf der einen Seite begrüßte er das, denn nirgends wo sonst war die Natur noch so schön und unberührt und frei von kahlschlagenden Äxten der Menschen. Nirgendswo sonst war der Fluss und der See noch sauber und tiefblau rein, wie hier in seinem Land. Auf der anderen Seite fühlte er sich sehr einsam.
Eines Tages, erblickte der Drache auf einem seiner üblichen Rundflüge einen einzelnen Menschen. Er lief am Ufer des Flusses entlang in Richtung seines Berges. Es war lange her das sich Menschen so weit hierher wagten. Er sah aus wie ein Wanderer . Ein schon älterer Mann, mit einem langen Wanderstab und einem vom Alter gezeichneten, wettergegerbten Gesicht. Der Drache war neugierig, was machte er hier? Neugierig landete der Drache einige hundert Meter weiter entlan des Weges und wartete. Mit gemächlichen, nicht eiligen Schritten kam der alte Mann in Sichtweite und lief weiter als sei nichts selbstverständlicher, als auf einen riesigen Drachen zuzugehen. Das erstaunte den Drachen wiederum sehr, es war sehr lange her wo er einen Menschen begegnete der ihn ohne Furcht und schreckensschreie entgegentrat...
"Alter Mann, wohin des Weges?" fragte der Drache und bemühte sich, seine tiefe, drachische Bass-stimme nicht allzu laut ertönen zu lassen.
Der Mann blieb stehen und hielt den Kopf fragend schief. "Ahh... Seid gegrüßt... Ich habe eure Anwesenheit schon sehr lange wahrgenommen".
Der Drache kam aus dem Staunen nicht heraus. "Ihr fürchtet mich nicht?"
Der alte Mann lächelte: "Nein, wieso sollte ich?" Er setzte seinen Weg fort und blieb nun nur noch wenige Meter vor dem Drachen wieder stehen. Der Drache widerstand den Drang, zurückzuweichen. So nahe bei einen Menschen! Dem Drachen war es fast etwas unheimlich zumute. Das hatte er noch nie erlebt. Doch dann, als er in das Gesicht des alten Mannes erblickte, fiel ihm etwas sonderbares auf... seine Augen... sie waren trüb und blickten ins leere...
"Ihr seit Blind!", rief der Drache erstaund heraus."Ja...", nickte der alte Mann "Das bin ich - aber das macht nichts, ich kann auch ohne Augen sehr gut sehen".
"Dann könnt ihr auch nicht sehen, wen ihr vor euch habt! Wenn ich es euch sage, werdet ihr euch fürchten!"
Der alte Mann lächelte noch breiter und sein Gesicht bekam einen gütigen Ausdruck "Ich weiß sehr wohl, wen ich vor mir habe, werter Drache. Ich fürchte euch nicht. Ihr seit kein Wesen den man fürchten muss..."
Der Drache war sprachlos. Solche Worte aus dem Munde eines Menschen! Das er das noch in seinen alten Tage erleben durfte...
"Nun... wenn ihr erlaubt, möchte ich gerne meinen Weg fortsetzen" Der alte Mann schritt los und der Drache wich vor ihm zurück.
"Alter Mann, das müsst ihr mir erklären! Alle Menschen fürchten sich vor mir. Und niemand wagt es auch nur einen Fuss in das Gebiet meines Berges zu setzen! Warum?"
Der Mann blieb wieder stehen und drehte sich zu ihm um und blickte in seiner Richtung: "Ja... ich weiß davon. Die Menschen die euch fürchten, sehen euch nur mit den Augen und sehen einen Ungeheuer..." Er schüttelte bedauernd den Kopf. "Ich aber... sehe mit dem Herzen und mit meinem Gefühl. Und da, werter Drache, sehe ich nichts, was ich fürchten könnte."
Der Drache wurde nachdenklich.
"Jedoch um diese Lektion zu lernen, musste ich erst mein Augenlicht verlieren.", fuhr der alte Mann fort. "Aber ich danke dem Schicksal jeden Tag für diese Lektion..."
"Und was wollt ihr hier nun, alter Mann?" Der Drache wurde euphorisch: "Vielleicht könnt ihr den Menschen in den umliegenden Dörfern die Wahrheit sagen, das sie mich nicht fürchten brauchen!"
"Das habe ich schon, mein Freund... aber die Menschen glauben mir nicht."
"Warum nicht?"
Der Mann schüttelte erneut den Kopf "Ich bin nur ein alter, blinder Narr, der nichts sehen kann, so sagt man mir... Solange es für die Menschen noch immer zu wichtig ist, mit den Augen zu sehen und an das zu glauben was sie sehen und greifen können, so lange wird es wohl auch die Furcht vor euch geben, werter Drache. Es tut mir leid." Der Mann schickte sich wieder an, sein Weg fortzusetzen."Wartet!"
"Ja..?"
"Darf ich.. euch eures Weges ein Stück begleiten?"
Der Mann lächelte erfreut: "Natürlich, mein Freund... Ihr seit mir gerne willkommen"So gingen der Drache und der alte Mann zusammen weiter - und hatten sich sehr vieles zu erzählen...
Eine Geschichte von Singar - Januar 2oo7

Erkenntnisse

Erkenntnisse muss man selbst machen. Da beißt keine Maus den Faden ab. Es bringt einfach nichts sich Erkenntnisse von einem anderen sich "zuzuführen" oder sagen zu lassen. Man muss diese sich selbst erarbeiten!
Denn dann erst, wenn man selbst zu einem Erkenntniss gekommen ist, hat man das auch verstanden. Umgekehrt geht es mir ja auch so - wenn ich in diverse Foren lese und die Erkenntnisse von anderen Lese, verstehe ich diese zwar vom Sinn her was gemeint ist meißtens, aber es "verinnerlicht" sich nicht, und gerät wieder in Vergessenheit. So wie wenn man Informationen liest, und später diese wieder vergessen hat und man muss sie erneut nachlesen. Erkenntnisse jedoch, die man selbst gemacht hat, wenn man eine art Erleuchtung hat wo man etwas wirklich tiefsinniges dann versteht, vergisst man dann sein ganzes Leben nicht mehr. Das hat man dann auch wirklich verinnerlicht, weil's von innen kommt, und nicht von außen zugeführt.
Sicherlich gibt es genügend Leute, die es vorziehen, Essenzen von Erkenntnisse von anderen in unzählige Foren einfach zu lesen, und dann zu glauben, wenn man nur genug davon liest, dann reichhaltig genug damit "ausgestattet" zu sein um sich dann für "erfahren" und "spirituell" zu halten. Ich gebe zu das ich früher so auch sehr lange es so gehalten hatte, und hatte mich schon für "spirituell" gehalten, wenn ich nur genügend aus Foren gelesen habe. Aber das ist lächerlich... Und mal ehrlich - das ist doch dann nur Oberflächliches, das sich-zuführen-lassen von Erkenntnisse.
Singar - 19. März 2oo7

New Avalon


Ein Geräusch erklang aus weiter ferne. Immer und immerwieder ertönte sich dieses unangenehme Geräusch. Darien hielt an seinem Traum fest, den er gerade träumte und zog die Bettdecke über dem Kopf. Er wollte weiterschlafen. Er hatte keine Lust, schon wieder aufzustehen. Tief im unterbewusstsein kam ihm das Geräusch zwar bekannt vor, aber er ließ sich weiter im träumenden Dämmerschlaf treiben und träumte vom New Avalon. Es ist ein wunderschöner Kolonieplanet, wo er eines Tages dort leben wollte. Ja.. Eines Tages werde ich dort leben, dachte er im Traum. Er meldete sich schon seit vier jahren mit seiner Frau Elena als Kolonistenanwärter auf New Avalon an, aber die Warteliste war seit Jahrzehnten schon sehr hoch. Er hoffte inständig, noch in seinen jungen jahren mit 26 sich dort niederzulassen.
Das ständige, sich wiederholende Jaulen drang immer mehr in sein Bewusstsein, und er spürte wut über diese Störung aufkommen. Der Traum von einem Paradies an Planeten verflüchtigte sich und ihm gelang es nicht mehr, sich an den erholsamen Schlaf festzuhalten. Schließlich wachte er doch langsam aber sicher auf. In diesem Augenblick, als er endlich dieses Geräusch identifizieren und klar hören konnte, schreckte ihn ein dumpfe Aufschlag gefolgt von einem heftigen beben hoch.
Darien Noval ruckte kerzengerade aus seinem Bett hoch. Sein Herz machte einen Satz vor schreck als er noch das Echo des Knalls vernahm. Dunkelheit umgab ihn. Die Alarmsirenen dröhnten von den korridoren des Frachtschiffes und klang blechern durch das graue Schott zu seiner Kabine. Ein weiterer ohrenbetäubender Knall ertönte blechern, gefolgt von einem kurzen aufbeben des Schiffes. Wie vom Tarantel gestochen warf er die Decke davon und schwang seine Beine heraus.
"Computer, Licht!", rief er in die Dunkelheit.
Keine Reaktion.
"Scheisse", fluchte er und spürte Verärgerung aufkommen.
Er tastete schnell nach seiner Hose und schlüpfte hastig hinein. Als würde Gott mit Schlagstöcke gegen die Außenhülle trommeln, erklangen mehrere dumpfe Schläge, das durch das ganze Schiff dröhnte. Mal stärker, mal schwächer, und manchmal begleitet mit einem Vibrieren und Aufbeben des Decks. Er kämpfte mit dem Gleichgewicht und sein Besorgnis wuchs noch mehr. Er lief zur Tür und dankte dem Umstand, das dieser sich öffnete. Die manuelle Handöffnungsmechanismus war schon seit jahren verzogen und ließ sich nur mit großer Kraftaufwand aufziehen.
Auf dem Korridor war es ebenfalls dunkel. Nur eine rote Birne leuchtete im Rhytmus der Alarmsirene auf und ab. Er wandte sich nach rechts und spürte das kalte Metall auf seinen nackten Füssen. Überhaupt war es hier sehr kalt und sein Atem kondensierte zu Dampf. Er wusste sofort, die Lebenserhaltungssysteme waren ausgefallen. Furcht machte sich in ihm breit und immer mehr brannte in ihm die Frage, was geschehen war.
Er stürzte zum Cockpit, eine kleine Kanzel für gerade mal drei Personen. Das Schott schwang vor ihm auf, und er stockte kurz im Rahmen, als er mit offenem Mund aus dem Sichtfenster starrte.
"Allmächtiger!", entfuhr es ihm mit furchterfüllter Stimme und zog sich in den Pilotensitz.
Vor ihm, soweit er blicken konnte, erstreckte sich ein wild umherwirbelnder Asteroidenfeld in einer wilden Formation und Dichte, wie er sie noch nie gesehen hatte. Er erkannte sofort, das sein Schiff ebenfalls wie die Gesteinsbrocken unkontrollierten mittendrinn tanzte.
"Computer, statusbericht!", bellte er mit bebender Stimme.
Keine Antwort.
Ein leises, mechanisches wimmern erklang und sein Magen hüpfte nach oben. Übelkeit machte sich in ihm breit, als plötzlich die Schwerkraftgeneratoren ausfielen. Schnell schnallte er sich an, eher er aus dem Sitz davonschweben konnte und er kämpfte mit Brechgefühl. Er hasste Schwerelosigkeit.
Entsetzt blickte er in die absolut tötliche Umgebung hinaus, wo sich die Asteroidenbrocken unterschiedlichste Größe gegenseitig zermalmten und wie Giganten gegeneinander prallten. Es grenzte an ein Wunder, das sein etwa 150 meter langes Frachtschiff noch nicht zwischen den riesigen Gesteinsbrocken zerquetscht wurde.
Er zwang sich zu einer ruhigeren Atmung, und kämpfte gegen die Schocklähmung. Jedoch erwieß sich das nicht sehr einfach bei hämmernde Geräuschkulisse und Beben. Adrenalin durchflutete sein Körper und lies seine Hände heftig zittern. Seine bereits kalt werdende Finger huschten über die Steuerungskonsole. Er versuchte die Systeme, die allesamt down waren, wieder zu reaktivieren. Ein Blick auf die Statusanzeige: Ein Energieabfall ließ den Hauptcomputer ausfallen. Aber der Computerkern ist doch vor diese Art Energieschwankungen geschützt? dachte er verzweifelt. Ein weiterer von der seite einschlagender Asteroid gefolgt von ein metallisches Scharrenen bewegte ihn zur noch mehr Eile. Er leitete paar Verbindungen um und reaktivierte den Computerkern neu und wartete scheinbar endlose sekunden. Fast hätte er das bestätigende Zirpen der Konsole vor ihm überhört, so sehr rauschte ihm das Blut in seinen Ohren, als stünde er kurz vor Ohnmacht.
"Bereit", ertönte die weibliche Computerstimme. Darien fiel ein Stein vom Herzen.
"Computer, Statusbericht!" Seine Stimme zitterte. Gleichzeitig versuchte er die Steuerung zu reaktivieren, um den tödlichen Tanz seines Frachtschiffes zu stoppen während er die emotionslose, ruhige Stimme zuhörte.
"Hüllenriss bei Ladesektion vier, Atmosphäre nicht wiederherstellbar... Kühlsystem zwei ausgefallen, Reaktorkernüberhitzung erreicht in zwölf Minuten ein kritisches Niveau... Energieleistung bei 40%, Tendenz sinkend bei 0,5% die Minute... Lebenserhaltungssysteme ausgefallen... Navigationssystem nicht abrufbar... Haupttriebwerk zwei ausgefallen. Navigationsschilde bei 35%...."
Darien schluckte aber seine Kehle war trocken. Die Liste der Schäden schien kein Ende zu nehmen. Darien begann heftig zu zittern. War es die Angst oder die eisige Kälte?
"Computer.. leite alle energien in Manövriertriebwerke und Haupttriebwerk eins" Ein bestätigendes Zirpen und einige rot blinkende Anzeigen wechselten auf Grün. Sofort ergriff er den Steuerknüppel vor ihm und zog daran. Seine kalte Finger schmerzten, doch er ignorierte es. Träge reagierte das Frachtschiff auf seine Steuerung. Sein Magen rebellierte, wie bei einer Achterbahnfahrt als sich die Trägheit in sein Magen auswirkte. Er spürte ein ständiges Ruckeln und ziehen in der Steuerung, als der Frachter scheinbar in einer Schwerkraftzone eingetaucht wurde. Irgendwo in seiner nähe muss eine größere Masse vorhanden sein..., erkannte er plötzlich.
Auf einmal schoss ein Gesteinsbrocken in der größe eines Fussballes direkt auf die Kanzel zu, zerbrach beim Aufschlag mit einem lauten "Klonk" und hinterlies eine hässliche kratzspur. Darien schreckte mit einem aufschrei zurück und ihm stockte der Atem. Er wurde Aschfahl als er auf die angeprellte, mit feine rissen durchzogene Scheibe starrte.
"Computer..." seine stimme zitterte "zeige mir den schnellsten weg aus dieser Hölle raus!", keuchte er.
"Befehl nicht ausführbar... Navigationsdaten nicht abrufbar. Fehler in Subroutine 203."
"Verdammt! In welchem Asteroidenfeld sind wir gelandet?! Letzte bekannte Possition durchgeben!" Er beugte sich vor um seitlich hinausschauen zu können, aber nirgends konnte er eine Stelle ausmachen, wo sich das Asteroidenfeld lichtete.
"Letzte bekannte Possition nicht abrufbar"
Verzweiflung kam ihm auf. "Verdammt!" Ihm wurde fast schwindelig, als der Frachter erneut von einem Aufschlag bebte und eine Seitwärtsdrehung schwang. Er fasste ein Entschluss. Er musste auf dem gleichen weg hinaus, wie er wieder reinkam... das war seine einzige Überlebenschance, die er hatte. Er schaute hinaus, blickte auf die Kurzstreckenscanner und begann, das Schiff zu wenden. Die Sicht nach außen wurde immer schlechter, als sich immer mehr eine Staubschicht auf die Sichtfenstern legte. Mit zitternde Hände drückte er den Steuerknüppel nach vorne und der Frachter zündete mit einem ächzen den letzten, noch funktionierenden Haupttriebwerk. Die nach hinten kippende Trägheit gab ihm ein bischen Gefühl von Sicherheit, wenigstens eine minimale Schwerkraft zu spüren. Gebannt verfolgte er abwechselnd das tödliche Chaos draußen und dem Sensorschirm. Er steuerte auf die stelle zu, wo es scheinbar sich lichtete und drehte das Schiff weiter.
Plötzlich ruckte und zog etwas an dem Frachter und eine neue Alarmsirene ertönte.
"Warnung... Druckabfall auf Deck eins... Leite Notabschottung ein..."
Darien fühlte plötzlich die dünner werdende Luft und er fing panisch schneller zu Atmen an. "Nein..." Seine zitternde Stimme klang seltsam durch die dünne, noch kälter gewordene Atmosphäre. Ein dumpfes knirschen und ein einrastendes knallen ertönte mehrmals im Schiff, als der Computer die Schott's zwischen den einzelnen Sektionen schloss und verriegelte. Das schwere Schott hinter ihm zischte und fiel knirschend zu. Dahinter hörte er ein charakeristisches Pfeiffen von entweichende Atmosphäre.
"Ohgottogott.. ich will nicht sterben", keuchte Darion in seiner Angst. "Computer... Druck und Sauerstoffniveau in der Kanzel wiederherstellen!"
"Druckausgleich in Kanzel wird aktiviert... Sauerstoffgehalt bei 70%..."
Seine Finger schmerzten vor eintretende kältestarre und er zitterte sowohl vor Kälte und Schock. Es viel ihm immer schwerer, seine Gedanken geordnet zu behalten, und ihm wurde bewusst, wie sehr sein Überleben davon abhing, das er bei Bewusstsein blieb.
"C..Computer, sende einen Notruf aus... "
"Notruf wird gesendet"
Wie ein Strohhalm klammerte der junge verängstigte Mann sich geistig an die monotone, ausdruckslose Stimme des Computers. In allen Subraumfrequenzen und Sprachen wurde das Standart-Notrufsignal ins All gesendet. Als wäre es das letzte was er je hören würde, konzentrierte er sich auf das automatische Signal während er versuchte das Schiff unter Kontrolle zu halten.
"Dies ist ein Notruf. Hier ist das Frachtschiff Esthermona, Registrierungsnummer YTS-40418 unter Kapitän Darien Noval. Benötigen unverzügliche Hilfe....... Hier ist das Frachtschiff Esthermona..."

Darien fühlte, wie er dem Ohnmacht nahe kam, als die Kälte immer mehr seinen Körper und auch sein Bewusstsein lähmte... Er versuchte die Heizung zu aktivieren, aber die Lebenserhaltungssysteme waren ohne ausnahme ausgefallen. Er durfte auf keinen Fall ohnmächtig werden, sonst war er tot. Darien löste mit steifen, schmerzenden Fingern den Gurt und schwebte hoch. Er wendete sich zum rückwärtigen Teil der Kanzel zu und flog zu einem Schrankfach. Hastig wühlte er ein paar Datapads heraus und öffnete das Geheimfach, wo er seinen Phaser versteckt hatte. Die Energiezelle hatte 100%.. Gut..., dachte er. Gehetzt blickte er sich um.
Ein ruck ging durch das Schiff und das Deck kippte fast in 45°-Winkel nach links und Darien kämpfte gegen die Übelkeit und Orientierungslosigkeit über das "oben" und "unten". Er schloss für paar sekunden die Augen und erst jetzt vernahm er das permanente an- und abschwellende, tiefe Grollen, das scheinbar auch die dünne Luft zum vibrieren brachte. Was ist das? schoss ihm panikerfüllt die Frage durch den Kopf. Er öffnete wieder die Augen und sein Gleichgewichtssinn hatte sich einigermaßen wieder normalisiert. Schwindel erfasste ihn, und er spürte seine Hände und Füsse nicht mehr vor eiseskälte. Ein eisiger Rauhreif von kondensierter Atem bildete sich auf seiner Haut. Er ging hinunter zum Boden und hob eine Bodenplatte an. er benötigte mehrere Anläufe, um seine steifen Finger noch Kraft abzugewinnen, aber schließlich gelang es ihm, die Bodenplatte aufzustellen. Darunter befand sich ein ganzer Arm voller Kabelstränge und einige reihen isolineare Chips. Zum Teil waren sie schwarz und durchgebrannt, zum Teil glühten sie hektisch und aktiv.
Darien hob den Phaser, stellte ihn auf Stufe 4 und beschoss die Metallblatte für einige Sekunden. Sofort begann die Platte erst dunkelrot, dann hellrot zu glühen, und die davon ausgehende Wärme schmerzte fast mehr auf seiner Haut als die Kälte selbst. Trotzdem begrüßte er die ausstrahlende Wärme mit zusammengebissenen Zähne. Er hörte mit dem Beschuss auf, als die Metallplatte kurz vor der Schmelze stand. Gut.. Die davon abstrahlende Wärme ist besser als garnichts, dachte er und steckte den Phaser ein. Er nahm sich weitere zehn sekunden, um seine steifen Finger zu bewegen und zu wärmen ehe er sich wieder dem Pilotensitz zuwandte.
Darien zog sich zähneklappernd in den Pilotensitz und schloss den Gurt wieder, um die Schwerelosigkeit zu strotzen. Die Wärme gab ihm wieder Hoffnung. Doch als er wieder hinausschaute, klopfte sein Herz ihm plötzlich bis in die Kehle. Sein Zähneklappern setzte mit dem Anblick aus, und er fühlte eine Woge des Entsetzens. Hoffnungslosigkeit und lähmende Angst durchfuhr ihm, und er nahm schon garnicht mehr wahr, wie er sich in die Hosen nässte vor Todesangst.
Das Frachtschiff hatte mittlerweile seine Drehung um 180° beendet, aber er blickte nicht in die erhoffte Rückweg aus diesem Asteroidenfeld.. Nein. Es war schlimmer.. Nun blickte er in den gähnenden Schlund, direkt in die Hölle hinein.
"Gott, stehe mir bei...", flüsterte er zu sich selbst.
Ein riesiger Wirbel mit einem allesvernichtenden und allesverschluckenden, schwarzes Loch füllte fast sein ganzes Sichtfeld aus. Ein Schwarzes Loch... War es wirklich so groß, oder war er dem Ereignishorizont schon so nahe? Darien's Hände fallen vom Steuerknüppel auf seine Knie und er lehnte sich zurück, völlig überwältigt von den Eindrücken. Das Schiff vibrierte und jetzt erst spürte er den permanenten zug, das das Schwarze Loch auf das Schiff ausübte und in eine drehenden Umlaufbahn langsam aber sicher in sich hineinzog. Das auf und abschwellende Grollen, das er die ganze Zeit vernahm, kam von diesem Wirbelnden, kosmischen Naturphänomen. Er hatte schon viel von sogenannte "Schwarze Löcher" gehört. Aber bisher konnte dieses Phänomen noch nie gänzlich erforscht werden.
Darien wusste - es war zu spät. Der abgesetzte Notruf würde mit sicherheit nicht bis nach außen gelangen bei diese Schwerkraftverhältnisse. Und selbst wenn... es wäre längst zu spät bis das nächste Schiff zur Hilfe kam. Er schaltete das Haupttriebwerk ab. Es hatte keinen Sinn mehr. Er würde sterben. Darien schluckte und kämpfte gegen seine Angst. Er konnte seinen Blick in das tödliche Nichts nicht mehr abwenden und starrte es unentwegt an, das ihn bald ebenfalls zerreissen würde. Mit einer unendlich langsamen Bewegung griff er in seiner Hosentasche. Schließlich riss er sich von diesem Anblick los und zog ein kleines Holobild aus seiner Tasche und betrachtete das Lachende Gesicht seiner Frau Elena.
"Ich liebe dich..", sagte Darien mit zitternde, leise stimme zu diesem Holobild in seinen wieder taub gewordenen Fingern. Tränen quollen aus seinen Augen, und gefroren auf seine Wangen. Doch er spürte die Kälte nicht mehr.
Seltsam... Er fühlte keinen Schmerz mehr.. Begann er schon, das Bewusstsein zu verlieren? Er weiß es nicht.. Es war ihm auch egal.. Es spielte keine Rolle mehr. "..es tut mir so leid..", flüsterte er. Soviele Dinge wollte er sagen.. aber seine Kehle war nun wie zugeschnürt.
Ein lautes Krachen, gefolgt von einem heftigen Ruck lies das Schiff aufbocken als ein größerer Asteroid ihn von der seite streifte. Das Frachtschiff begann in seiner längsachse zu rotieren und das Schwarze Loch verschwand aus dem Sichtfeld, als das Schiff wieder unkontrolliert drehte. Der Computer verkündete tonlos:
"Warnung... Hüllenbruch auf Backbordseite, Deck eins und zwei... Hüllenstatik stark beschädigt... Automatische Stabilitätsdüsen aktiviert... "
Stabilitätsdüsen? Er wusste garnicht das sein Schiff sowas hatte, dachte er mit langsam entschwindenden Bewusstsein.. Aber was spielte das schon für eine Rolle.. Er hätte nur noch eines gewusst bevor er sterben würde - Wie es zu diesem Unglück kam in dem er sich befand. Es war doch nur ein ganz gewöhnlicher zweitagesflug vom vulkanischen Versorgungsstation Dagonia zur Kolonie New Avalon... Es gab einfach keine Schwarzen Löcher auf dem Weg...
Der wirbelnde Schlund rückte wieder in das Sichtfeld. Leuchtende Gase in alle Farben umrandete das perfekt, kreisrunde Schwarz, das fast zum greifen nahe war. Der Anblick wäre sicherlich faszinierend gewesen... Jedoch verschwand es wieder in der unkontrollierten Drehung seines Frachtschiffes. Das tiefe Grollen wurde immer Lauter. Selbst die kalte Luft und sein ganzer Körper schien zu vibrieren. Prasselnde Schläge von unzählige, kleine Gesteinsbrocken, hallten durch das ganze Schiff. Der Computer meldete neue Warnungen an... Aber all das nahm Darien nicht mehr wahr... Er gab auf. Er gab sich dem verlockenden schwärze der Bewusstlosigkeit hin. Es war besser, im Ohnmacht zu sterben, als die letzten sekunden seines Lebens mit ansehen zu müssen...
Das Frachtschiff trieb wie ein weiterer Staubkorn in die alleszermalmende Wirbel hinein. Übel zugerichtet und zerschrammt folgte es seinen Schicksal das aus unerklärte Gründe ihm zustieß. Darien wurde schließlich bewusstlos und träumte von New Avalon... Es war ein wunderschöner Planet.. Eine Welt, wo es immer Sonne, wärme und strahlende Freude gab... Er träumte von seiner Frau Elena, die an seiner Seite stand und ihn mit Herzensgüte anlachte.. von seiner ungeborenen Tochter.. das zu einem bezauberndes Kind heranwachsen würde.. und von einem wunderschönen Haus mitten im Grünen unter blauer Himmel...
Das Hologrammfoto fiel aus seinen erschlafften Hände.. doch der Fall des Bildes zog sich immer länger und länger.. wie auch das Frachtschiff sich in wirbelnden Massen und Schwerkraftfelder mitsamt Raum und Zeit immer mehr in die länge zog. Nie verstandende Naturgesetze traten in Kraft und verlangsamten die Zeit bis zur völligen Stillstand. Kurz darauf tauchte das Schiff in die absolute Dunkelheit des Schwarzen Loches hinein und Stille kehrte ein...
Ein geräusch erklang aus weiter ferne. Immer und immerwieder wiederholte sich dieses unangenehm werdende Geräusch. Darien Noval hielt an seinem Traum fest, den er gerade träumte und zog die Bettdecke über dem Kopf. Er wollte weiterschlafen. Er hatte keine Lust, schon wieder aufzustehen. Tief im unterbewusstsein kam ihm das Geräusch bekannt vor, aber er ließ sich weiter im träumenden Dämmerschlaf treiben und träumte vom New Avalon, ein wunderschöner Kolonieplanet, wo er eines Tages dort leben wollte.......
Eine Geschichte von Singar - 29. Januar 2oo3

Gelbe und weisse Blumen

Ein Blumenzüchter züchtet eine schöne Blumensorte und lässt sie überall gedeihen und wachsen. Und jeder der vorbeikommt schenkt er eine solche Blume und gibt es ihm des Weges mit, mit besten Gewissen und guten Wünschen, und aus Freude vom Herzen für das Blumenzüchten.


Kommt ein andere Blumenzüchter mit ein paar Blumen in der Hand und sagt: "Du erzählst den Leuten, das diese Blumen Weiss seien?"
"Ja, das tue ich. Ich lasse sie hier wachsen und gedeihen und gebe jedem eine solche Blume mit."
"Aber diese Blumen sind nicht Weiss, sie sind Gelb! Du kannst doch nicht den Leuten erzählen das diese Blumen weiss seien!".
Und der Blumenzüchter sagt: "Meine Blumen sind weiss, und ich sage jedem, der es hören will, das das eine Weisse Blume ist!"
"Nein-nein-nein, das kannst Du nicht machen, diese Blumen sind Gelb, du erzählst etwas falsches, ich kenne diese Blumen und ich bin auch Blumenzüchter und als solches muss ich dich auf dein Irrtum hinweisen. Höre damit auf, sie als Weiss zu verkaufen!"
Der Blumenzüchter: "Ich verstehe Dein Problem nicht... ich verkaufe sie nicht - ich schenke sie... diese Blumen züchte ich aus Überzeugung und aus Liebe zu diesen Blumen, und möchte jeden daran teilhaben lassen"
"Nein, das geht so nicht. Ich als Blumenzüchter fühle mich verpflichtet, dich daran zu hindern, das du hier keine falsche Farbnennungen in Umlauf bringst!"
"mhmmm... wie willst Du mich daran hindern, meine weisse Blumen zu verschenken? Siehe Dich um, sie wachsen so oder so... sie sind überall da. Ich gehe lediglich nur hin und mache die Leute auf diese Blumen die hier überall sind, aufmerksam - weil die Leute den Weg entlang gehen, ohne wirklich diese schönen Blumen wahrzunehmen. Ich öffne lediglich nur ihre Augen für diese Schönheiten"
"Aber du sagst, das es weisse Blumen sind! Wenn jemand nicht weiß, welche Farbe sie nun wirklich haben, weil sie Farbenblind sind oder nichtwissend sind was Gelb und Weiss bedeutet, glauben dir die Leute das vielleicht und verbreiten diese falsche Farbe weiter! Das kann ich nicht zulassen! Diese Blumen sind Gelb, und wenn du diese als weisse weitergbist, muss ich dich aufhalten, so leid es mir tut, als ebenfalls Blumenzüchter!".

Ein Wanderer, der diese seltsame Diskussion schon eine geraume weile mitverfolgt hat, meldet sich zu Wort und nimmt sowohl die Blumen des ersten Blumenzüchters aus der Hand als auch des anderen und sagt: "Ich verstehe euer Streit nicht, ihr ehrenwerte Blumenzüchter..." und schnuppert an den Blumenstrauß. "Die Blumen sind doch beides.... Sie haben sowohl gelbe als auch weiße Blätter zu je gleichen Anteilen. Aber die Farben alleine zählt doch nicht - sie sind darüber hinaus einfach wunderschön, sie duften, und man kann sich an ihnen erfreuen wie man es beliebt, und man kann sie betrachten, wie man es beliebt... Sie sind Gelb und sie sind auch Weiss - denn sie haben beide Farben gleichermaßen in ihre Blütenpracht."

...Mit diesen Worten geht der einfache Wanderer seines Weges weiter und hinterlässt zwei nachdenkliche Blumenzüchter....

Eine Geschichte von Singar - 25. Februar 2oo7