Donnerstag, 29. November 2007

Der Todes-See

Heute Nacht hatte ich wieder einen Traum, von einer ganz besonderen, und sehr lange nach-anhaltenden, befremdlich-fühlenden Art...

Ein Albtaum, das fast regelmäßig in gewissen Abständen alle paar Jahre über mich kommt, und wenn man sie alle zusammen nimmt, kann es fast eine kleine, unheimliche Geschichte erzählen.

Schon als Kind fürchtete ich mich sehr nach diesem Traum über diesen "Todes-See"... wie ich sie heute einfach mal nenne. Und nach dem heutigen, nach vielen Jahren wieder aufgetauchten nächtlichen Traum, welches ich schon fast vergessen hatte, habe ich mich entschlossen, zu versuchen, die Szenen aus unzählige Träumen, in der Reihe nach aufzuschreiben.

Wenn ich jetzt so über die Bilder und Szenen nachdenke, überkommt mich wieder dieses eigenartige Gefühl der Surrealität, welches ich nicht in Worte fassen kann. Und ich frage mich - handelt es sich wirklich nur um einen "Traum"? Sind es wirklich nur aus der Psyche und Unterbewusstsein gebildete, in Traumsymbole gepackte Bilder, und vom Gehirn umgesetzte, erfundene Szenarien? Oder könnte es sich um Bruchstücke von Erinnerungen aus einer Zeit und Leben vor diesem Leben handeln? Wer weiß? Denn ein besonderes Merkmal hat dieser Traum, im Vergleich zu den sonst üblichen Nacht-Träumen... Die darin empfundene Ängste - Todesängste - fühlten sich verdammt scheiße an...

Es handelt um einen See. Irgendwo in der Natur in einem kleineren Waldstück. Eigentlich ist das weniger ein "See", sondern vielmehr handelt es sich um einen Baggerweiher, welches nun heute unter Naturschutzgebiet steht. Das kleine Waldstück mit diesem Weiher liegt nahe einer Autobahn. Verwildert, kaum besucht, und nur von Spaziergänger und Radfahrer oder Hunde-Ausführer umlaufen. Doch niemand geht in diesem See baden....

Eine meiner ersten Träume die ich hatte vor Jahrzehnten, beschrieb die genaue Gegend dieses Sees. Der kleine Weiher in der Nähe einer Autobahn, mit einer kleinen, fast zugewachsenen und vergessenen landwirtschaftlichen, löchrigen Straße angebunden, ist sehr unbekannt und kaum besucht. Kinder und ab und an Spaziergänger "verirren" sich hierher. Doch der See - so ruhig und idyllisch er auf dem ersten Blick auch aussehen mag - bleibt unberührt und völlig ruhig. Das Wasser ist sehr dunkel und leicht grünlich-trübe und man kann nur Vermutungen anstellen, wie tief er ist.


Ich bin etwa 7 Jahre alt.. Alleine... weit und breit kein Mensch... und stehe an diesem See. Ich fürchte mich unheimlich vor diesem See... Die Landschaft um mich herum ist sehr natürlich gewachsen, ungepflegt, wie ein Stück Naturschutzgebiet womöglich, frei von menschlichen Rodungen und Schönheitspflegen... Auch das Wasser ist völlig eigen, unrein, voller Mücken, leicht brakig-moderig-faulig-riechend... und tiefschwarz. Allein am Ufer dieses Sees zu stehen, löst eine Art "Ur-Angst" in mir aus ... denn der See strahlt etwas unheimliches, bedrohliches aus. Ich starre auf dem Wasser - und ich weiß, am Grund dieses Sees ist etwas... etwas unheilvolles... etwas bedrohliches.. Ja gar etwas lebensbedrohliches - und die Angst entpuppt sich als Todesangst.

"In diesem See ist ein Monster..."

so dachte ich als Kind immer um das Gefühl und Angst irgendwie zu einem schlüssigen Grund zu packen.


Darin ist etwas sehr gefährliches und lebensbedrohliches... Etwas, was man um jeden Preis meiden sollte. Darum geht niemand in diesem See baden... Niemand vermag es Aussprechen der diesen Ort besucht - aber alle fühlen, das etwas grauenhaftes sich in diesem See befindet, und wer auch nur mit dem Fuß da hinein geht, wird in die Tiefe gezogen und stirbt einen sehr langen und qualvollen Tod.

Die ersten Träume um diesen See als Kind handelte sehr detailliert um diese Gegend und der See... und das ich in diesen See - baden musste. Albtraum pur.


Ich weiß, das es gefährlich ist, in dieses Wasser zu gehen, und ich habe angst auch nur am Ufer daran zu stehen! Und dennoch, ziehe ich mich aus und mache mich bereit, in den See zu steigen um darin zu Schwimmen. Ich bin kein sonderlich guter Schwimmer. Und dennoch trete ich mit den Füssen in den algigen, watigen Sand ins Wasser... sofort trübt sich das Wasser um den Füssen mit Schlammig-dreckigen Schlick.... In diesem See ist etwas furchtbares auf dem Grund - ein Monster, der mich in die Tiefe ziehen wird! - Obwohl ich um die Gefahr, in der ich mich befinde, mir bewusst bin, steige ich immer tiefer in das Wasser hinein - und bete und hoffe inständig, dass das Monster mich nicht bemerke - und beginne zu schwimmen, als ich keinen Boden mehr unter den Füssen habe......

Ich schwimme sehr sachte, um so wenig Wellen und Geräusche wie möglich zu verursachen, zur Mitte des Sees. Selbst die Natur um mich herum scheint den Atem gehalten zu haben... kein Geräusch war mehr zu hören... Hier und da noch ein entferntes Vogelzierpen... doch ansonsten herrscht Buchstäblich Totenstille....

Je weiter raus ich schwimme und je weiter ich mich von den rettenden Ufern entferne, desto mehr fühle ich diese Ur-Angst in mir hochkommen - und ich vermeide mir auszumalen, wie es unter mir in den dunklen Tiefen aussieht.... Mein Herz klopft sehr schnell mir bis zum Halse hoch.. und ich erreiche die Mitte des Sees. Was auch immer sich in diesem See befindet, ich fühle, das es ganz in der nähe ist.. Eine dunkle, schwarze Aura des Todes, das aus dem gesamten Gewässer ausstrahlt, ist hier in der Mitte des Sees am stärksten zu spüren....

Plötzlich kräuselt sich irgendwo das Wasser kurz. Das Monster im See ist erwacht! Es hat mich bemerkt! In Todesangst kehre ich um und schwimme um mein Leben! Ich trete mit den Füssen aus! Schreie! Weine! Wildpanisch mit den Armen und Beinen um mich schlagend! Als schwimme ich direkt über einen tiefen, gierigen Schlund unter mir rüber! Das Ufer ist so weit weg - es ist als bewege ich mich nur noch auf der Stelle! Das sichere Gefühl, verfolgt zu werden, stellt sich ein und mir stellen sich regelrecht die Nackenhaare auf!.... Ich will nicht sterben! Und strample mehr als das ich schwimme, irre wild um mich tretend und schlagend und luft-japsend, weil ich immer mehr Wasser verschlucke und untertauche, Richtung Ufer! Tränen schießen mir in den Augen! Schreie! Und ich habe das Gefühl, hinter/unter mir ist das Monster schon direkt am fuße und streckt seine unsichtbare Klauen aus um mich gleich in die Tiefe zu ziehen! Eine unheilvolle, mächtige Präsenz baut sich hinter mir auf, ich fühle deutlich, ich bin nicht alleine, sondern hinter mir ist etwas grauenerregendes, wo es besser wäre, sich nicht umzudrehen, sonst gefriert einem das Blut in den Adern und...

.... ich erwache mit einem Schrei, schweißgebadet, mit wild klopfenden Herzen, noch immer von Todesangst geschüttelt und schalte alles Licht im Zimmer ein, das ich finden konnte, sosehr fürchtete ich mich vor der Dunkelheit! ....

So sahen meine ersten Träume als Kind damals aus mit diesem verdammten See...
Es kam auch vor, das ich, nachdem ich mich wieder schlafen legte, der Traum sich fortsetzte oder gar von vorne begann in ähnlicher weise. Ich musste in diesen See hinein und durchschwimmen, und wusste genau, darin ist etwas grauenhaftes verborgen am Grund des Sees...

Im Laufe der Jahre - ich träumte von diesem See so alle paar Jahre - tauchte dieser See in verschiedenen Szenen-Variationen auf, wobei eines immer gleich blieb: Ich musste diesen See irgendwie überwinden oder überqueren. Egal wie. Es führte keinen Weg daran vorbei, als quer durch diesen verdammten, grauenhaften See... Mal versuchte ich ihn mit einem alten Ruderboot (welches natürlich voll Wasser lief und unterging)... Mal waren schmale Kanthölzer aneinandergereiht wo ich Seiltänzerisch-balanzierend versuchte hinüber zu kommen (Wo ich natürlich das Gleichgewicht verlor)... Mal musste ich nur schnell genug rennen, um wie ein Grashüpfer drüberhuschen zu können (und bin doch nicht schnell genug gewesen)... Mal waren es alte, morsche Holzbarken und Holzstege, die bei einem unachtsamen Schritt sofort einbrachen...

Eines blieb immer das selbe - nach so vielen Jahrzehnten, wo ich diesen Traum immer wieder alle paar Jahre hatte... Die Landschaft bzw. Örtlichkeit (wobei ich das in Realität nie herausgefunden habe, ob dieser See tatsächlich existiert), und dann, das etwas sich in diesem See verborgen hielt, und die unglaubliche "Ur-Angst", die ganz, ganz tief aus dem inneren hervorgeholt wird und noch lange in den Tag hinein mich mit Beklemmungsgefühle "beschäftigte"....

Irgendwann mal träumte ich, das ich sehen konnte, was sich in diesem See befand... Das war vielleicht so irgendwo im Teenie-Alter, glaube ich.... Inzwischen hatte ich im Laufe meiner Kindheits- und Jugendjahren gelernt, aus Albträumen mich wachzuzwingen und kein Albtraum muss ich noch länger als nötig durchträumen...


Ich stehe an diesem See - und ich war sehr in Eile... und ich muss unbedingt da hinüberkommen! Doch der See ist gefährlich.. Ich darf um keinen Preis ins Wasser kommen! Etwas unheilvolles verbirgt sich unter der Wasseroberfläche... Ich darf nicht hineingelangen! Ich starre die modrigen, alten, schon grünspanig-moosbewachsenen Holzstege an, die über diesen See des Grauens gebaut wurden... Von den Planken sind vielleicht nur noch ein drittel erhalten - und diese sehen nicht gerade aus, als würden sie noch irgendwas tragen....

Es ist kalt.... ich muss mich beeilen!... Ich trete vorsichtig auf die erste Planke des Steges - und es bricht beim geringsten Gewicht bröselig ein... Mein Herz klopft ängstlich... doch noch kann ich meine Angst beherrschen... Was auch immer sich in diesem See befindet - es kann nicht hinaus - und ich bin in Sicherheit, solange ich mich am Ufer befinde... Der See liegt ruhig da... feiner Nebel zieht hinüber... es ist kalt... Nass... leichter Regen fällt... Das Wasser ist völlig zugewuchert von dicken Algenpflanzen, die dicht an dicht unter der Oberfläche treiben...

Erneut versuche ich auf die Planken zu treten, aber so, das ich am Rande gehe, wo es von den Befestigungen her vielleicht etwas stabiler ist... es klappt!... Schritt für Schritt gehe ich immer weiter bis zur Mitte des Sees hinaus... das andere Ufer fest im Auge behaltend... Manche Planken waren so weit voneinander entfernt und alles dazwischen schon weggefault, das ich zum Teil sehr große Schritte machen muss...

Doch plötzlich - ich habe schon den halben See überquert und befinde mich etwa in der Mitte - blicke ich ins Wasser - und Ur-Ängste erschauern mich! Die Wasseroberfläche... etwas kommt hoch! ... Panik erfasst mich - ich starre auf unzählige hochschwimmende Leichen und Leichenteile! Nie in meinem Leben habe ich Menschen gesehen mit so einer grauenhafte Hautfarbe und Aussehen!... Aufgedunsene, abgerissene Menschenköpfe starren mich leblos an.. Die Haut hatte eine Farbe das irgendwo zwischen Grau-Blau-Weiß liegt.... Ich gerate in Panik! Und fange an zu schwanken und drohe, das Gleichgewicht auf diesen morschen Planken zu verlieren! ... Ich will nicht ins Wasser hineinfallen!!! Ich will nicht in diese Leichen unzähliger Menschen eintauchen mit zum Teil so langen, krautigen Haaren!!! Ich starre die Leichenteile an... Arme,... Beine... Köpfe.... Ich schreie, habe Angst, ich verliere das Gleichgewicht... drohe ins Wasser zu fallen!..... Ich habe Angst vor diesen Leichen! Ich habe Angst vor das, was sich noch alles in diesem Wasser befindet! Die Planke unter meinen Füssen bricht mit einem Krachen zusammen....

....und ich zwinge mich mit Gewalt, aus diesem Traum aufzuwachen und sitze kerzengerade aufgerichtet, völlig schweißgebadet mit bis zum Halse klopfenden Herzen im Bett - und knippste alles Licht das ich fand an, aus Angst vor der Dunkelheit.....

Viele Jahre lang habe ich die Albträume von diesem See schon vergessen... und als ich heute Nacht wieder von diesem Ort träumte, erinnerte ich mich wieder - an fast jedem Traum der sich um diesen See drehte... Nun, mittlerweile bin ich ja längst ein erwachsener Mensch - und lasse mich von solche Albträume nicht mehr so aus der Ruhe bringen wie als Kind und Teenager. Dennoch hinterlässt dieser Traum nach wie vor ein seltsames Gefühl der - Surrealismus, wenn ich darüber in Gedanken vertieft bin. Ein Gefühl das ich nicht in Worten beschreiben kann, kommt an mir angehaftet immer noch hoch, sobald ich an diesen See denke.

In dem heutigen Traum war's soweit... ich musste diesen verdammten See überqueren... und ich überquerte ihn....


Ich blicke auf diesen See - den ich seit so vielen Jahrzehnte und weiter darüber hinaus kenne... Die Landschaft hat sich nicht viel verändert.... Damals noch war es ein Baggerweiher... Irgendwo in einem Waldstück nahe einer Autobahn... Schon damals war die Zufahrtsstraße völlig heruntergekommen und voller Äste und Schlaglöcher.. Während der Jahre hatte irgendwer versucht, in seiner Nähe ein kleines Gastgebäude zu errichten. Baute Stege aus... wollte daraus einen Fischweiher machen, putzte die umgebende Vegetation etwas aus... Doch der Laden lief nicht. Die Fische darin starben. Das Wasser kippte ständig um und wurde wieder faulig. Die Menschen blieben aus, keiner fühlte sich hier wohl... Dieser Ort war einfach - verflucht...

Irgendwann wurde das kleine Gastgebäude wieder verlassen - und wieder vergingen unzählige Jahre über Jahre, wo dieser See fast vollends in Vergessenheit geriet... Irgendwann erklärte eine Gemeinde dieses Gebiet unter Naturschutzgebiet... als Rechtfertigung etwas für die Natur zu tun um woanders roden zu können womöglich... und der See blieb weiterhin von Menschen lange unbeachtet nachdem irgendwer ein Naturschutzgebiet-Schild aufstellte.... Die Menschen mieden diesen Ort. Nach wie vor haftet hier etwas unheimliches - wie eine böse Aura, ausgehend von diesem See... Wo Kinder sich erzählen, das darin ein Monster sei... und wenn man darin bade, würde das Monster einen in die tiefe ziehen...

Ich empfinde nur noch leichten Angst, den ich jedoch beherrschen kann... so lange kenne ich diesen See schon, und immer wieder musste ich diesen verfluchten See überqueren... Ich weiß, was sich in diesem See befindet.... Ich trete ans Ufer - und starre auf unzählige, darin schwimmende Leichen... Man sagt, das Haare und Fingernägel der Toten weiter wachsen... Es ist wahr... ich sehe es mit den eigenen Augen...

Ich betrachte die graublau-blassen Leichen an...abgetrennte Gliedmaßen ragen hier und da aus dem Wasser... Ein Bild des Grauens.... Es müssen hunderte von Menschen sein, die darin über so viele jahrzehnte liegen und womöglich für alle Ewigkeiten das Wasser verpesten und faulen lassen.. Doch meine Furcht nehme ich nur noch entfernt wahr - als ich beginne in diesen See zu steigen und mitten durch all die unzählige Leichen und Leichenteile hindurch zu schwimmen!!! Irgendwie - bahne ich einen Weg vorbei, berühre das tote, verfaulende Fleisch... schiebe sie zur Seite und schwimme weiter... drehe mich nicht nach ihnen um.. und ich schaue mir sie auch nicht genauer an...

Als ich auf der anderen Seite angekommen bin - schaue ich auf diesen See voller Leichen zurück... und Fragen gehen mir durch den Kopf! ... Es war ein halb-luzider Traum, wo ich mir des Träumens Bewusst bin - und ich habe keine Angst mehr...

Ich frage mich, wer oder was das Monster in diesem See war? Ein Monster, der all diese Menschen ermordet und hier ertränkt oder die Leichen versenkt hat? Oder.. War ich dieses Monster gewesen...? War ich das Monster dieses Sees? Allein das mir diese Fragen in den Sinn kamen, fand ich erstaunlich. Oder aber - bin ich selbst in diesem See ertrunken? Endete vielleicht so ein früheres Leben? War ich vielleicht eine dieser vielen Leichen in diesem See? Ertränkt worden von einem "Monster" und in der Mitte dieses Sees, wo es am tiefsten war, mein Körper versenkt, wo noch unzählige vor mir lagen und unzählige noch nach mir folgten? Oder war ich einfach ein Opfer eigener Dusseligkeit als Kind und selbst in diesem See ertrunken weil die Phantasie mit mir durchging? mhmm... Irgendwie war/bin ich wohl ein Teil dieses Sees ... doch in welcher Form? War ich das Monster der sich die Seelen holte? Oder ein "Opfer" der in so einem See ums Leben kam?

Ich schätze, ich werde auf diese Frage nie eine Antwort bekommen ;)


Gruselige Grüße ^^ *g*
Singar

- Mehr zu diesem Thema -> Forum Spirituality

Montag, 19. November 2007

Feuer des Geistes


Incendere

Ignigena

Ignis

Ignipotens

purgatoriusorium

obrussa




(klick auf Bild für Originalgröße)

Tjaaa, ich war mal wieder Kreativ unterwegs. Und wer sich über die lateinische Wörter wunderte, hier folgt noch die Übersetzung. Feuer einmal anders dargestellt. Doch was für ein Feuer könnte es sich handeln?
Vielleicht... ein spirituelles Feuer? ein... Feuer des Geistes? oder... ein Chakrenfeuer?

Angefangen zu zeichnen habe ich mit der Frage: "Wie könnte ein Feuer in einem völlig anderen Universum oder Planeten aussehen, welches völlig andere physikalische Gesetze herrschen?" - "Muss ein Feuer immer heiß und verbrennend sein?" - "Wie sähe ein Feuer aus, das nicht heiß ist, sondern eiskalt?" - Die ersten Zeichnung war das sogenannte "Eisfeuer" - ein Feuerform das kälte ausstrahlt, Eis hinterlässt und kaltgleisend lodert (blaues Bildteil). Dann spielte ich mit den Farben herum und fragte mich, wie könnte ein geistiges Feuer aussehen? Und meine Wahl fiel auf kräftige Lilafarben. Über die grüne Variante bin ich mir nicht im Klaren. Vielleicht fällt mir dazu noch was ein ;-)
Und das letzte Bild in sehr fein ausgearbeiteten Blau-Grün-Gelb hat für mich eine ganz besondere und persönliche Bedeutung - eine assoziative Verbindung zwischen "grün" und "blau" in einem art verschmelzendem Feuer.

Verwendete Software für die Erstellung der Bilder: Corel Photopaint 10 - alles absolut reine Handarbeit ^^

Latein - Deutsch

incendere =
anzünden
ignigena =
Feuergeboren
ignis= Feuer
ignipotens= Beherrscher des Feuers
purgatoriusorium= Fegefeuer
obrussa= Feuerprobe des Goldes

Die Reihenfolge der Wörter ist kein Zufall, sondern genau bedacht ;-)

Viele Grüße
Singar

Sonntag, 11. November 2007

Zuckerwässerchen zum Baden gefällig?

Hallo liebe Blog-Leser!

Ist euch einmal aufgefallen, wo überall im alltäglichsten Leben die menschlichen Sinne mit Süß belagert werden? Nein? Dann achtet einmal bewusst darauf, was alles, was ihr begegnet, süß ist. Angefangen von süßen Düfte, süße Augenweiden, süße Geschmäcker... wo der klebrig-süßer Zucker nicht nur in Form von Nahrungsmittel aufgenommen wird, sondern auch ins Gesicht geworfen wird... wo man süßliche Substanzen geradezu täglich sich damit einreibt und gar darin badet... und von zuckersüß-niedlichen Augenweiden ganz zu schweigen über Schnickschnack, Plüsch und "ach-wie-süüüß"-Tierchen.

Heute morgen machte ich mir eine schöne heiße Badewanne, nahm die Flasche mit dem Etikett "Cremebad - mit dem exotischen Duft der Tropen - Mango&Papaya" und kippte davon einen Schwung ins Wasser. (Schon allein die leckere, karamellige Farbe könnte einen fast Appetitt auf Karamell-Bonbons machen...)

Doch dann stutzte ich - und hielt die Nase in die Flasche. "Wie riecht denn Mango und Papaya denn überhaupt?", fragte ich mich. Ein sehr stark süßlicher Geruch verströmte das Badezimmer, als der Badezusatz auch schon im heißen Badewasser mit einem schnellwachsenden Schaumberg sich auflöste. Die Nase an der Flasche selbst drangehalten, ließ mich mit Gänsehaut schaudern wie unglaublich gesichtsverziehend-süß das riecht! Das war mir nie so recht aufgefallen, wie süßlich das Zeug hier war... "soll ich mich da jetzt auch wirklich reinlegen? In dieses honigsüße Zuckerwasser? Wo ich doch auf Diät bin und Zucker seit Januar restlos eingestellt habe?" Ich war unsicher.

Von da an dachte ich über alle möglichen, alltäglichen Dinge nach, was denn noch alles klebrig-babbig-süß war. Und dann erst fiel mir auf, das im Grunde ALLES süß war! Die komplette Palette rund um den Menschen!

Allein wenn ich mich im Badezimmer umschaute, entdeckte ich auf einmal nur noch Artikel, wo das süß vorherrschte. Zahnpasta - schmeckt unglaublich gezuckert-süß und fiel nur nicht so auf, weil reichlich Menthol oder Minze reingekippt wurde. Ebenso verhielt es sich mit diesem ODOL-Mundwässerchen oder dieses "Nur-ein-Tropfen"-Fläschchen für den Frischen Atem... Das war mir so noch nie aufgefallen, wie süßlich das ganze Zeug eigentlich wirklich war...

Das Haarshampoo - wer hat schon mal bewusst dran geschnuppert? Wie unglaublich süß das doch roch! Badezusätze... selbst das Latschenkiefer war so klebrigsüßriechend das einem das Hemd hinten rein zog! *brrrr*

Haarspray - ohmeingott - ich glaube ich habe das klebrige Geheimnis von Haarspray gelüftet! Das war ja Zucker pur, wenn man nach der Nase gehen würde?!

Wie sah es aus mit ganz normaler Handseife? Tja... auch sehr süß - aber ging noch im Vergleich zu allen anderen Flüssigseifen, Badezusätze und Duschzeugs. Also, wenn man nach dem Süßegrad ging, war die ganz normale Handseife am angenehmsten.

Ich schaute mich im Bad um - und es war erschütternd: Nichts von all den Bade-Gebrauchsartikeln schien ohne stark übersüßte Aromatisierungsmitteln versehen zu sein.

Selbst die WC-Schüssel mit dem kleinen Duftstein am Rand, verströmt einen honigsüßen Duft nach der Spüle aus, das laut Packung "Meeresbriese" sein soll, so das Du auch das nächste mal kraftvoll süßsch****n kannst. *räusper* Entschuldigung ;) Meeresbriese? Wohl eher Zuckerwässerchen mit Parfüm.

Ist das nicht erschütternd, wie schon in der alltäglichen Morgentoilette der Mensch mit all seinen Sinnen mit süß überschüttet wird? Ja das man sich sogar freiwillig jeden Tag das stark aromatisierte Duschzeug auf die Haut reibt das so süßlich riecht, das bei der Auswahl, was es mittlerweile an Duftstoffen gibt, selbst Scheiße wohl gut riechen würde, wenn nur genügend Süßstoff mit reingegeben wird? Ich frage mich gerade spontan, was der Mensch sich eigentlich wirklich täglich auf die Haut einseift und ob das alles überhaupt gesund sein kann.

Wie Abgestumpft muss man eigentlich sein, um selbst in Badewanne vollem Zuckerwasser sich hineinzulegen um in stark aromatisiertem, süßlichen Badeschaum zu baden und sich auch noch tatsächlich einbilden, man badet in "exotischem Duft der Tropen aus Mango & Papaya"..? O.o Liebe Blogleser - mal ehrlich. Hört sich das nicht total gruselig an?? Also, wenn ich so darüber nachdenke, was ich mir jeden Tag antue - bekomme ich fast ein Eckelgefühl gegen all diesen zuckersüßen, stark aromatisierten, sinnesabstumpfenden Süßkram allein im Badezimmer!

Ich putze mir die Zähne - und schaudere... Wenn ich das überreizende Menthol und Minzegeschmack wegdenke und einfach mal ganz bewusst schmecke, stelle ich fest, das die Zahnpasta schier unglaublich süß schmeckt, so süß, das sich mir auf einmal alles zusammenzieht... Selbst die süßeste Schokolade kann einem die Sinne nicht so bombardieren, wie diese Zahnpasta hier... Für mich heißt es jedenfalls: Sich ein anderes Zahnpasta-Produkt besorgen - doch es stellt sich mir die Frage: Gibt es überhaupt ein Zahnpasta-Produkt das nicht Geschmacks-sinnetotschlagend süß-aromatisiert ist und einfach nur eine Reinigungsfunktion hat und nicht mehr und nicht weniger?


Ich dachte so querbeet weiter, wo der Mensch ein alltägliches "süßes" Leben zieht... und mir fiel zum Beispiel die Parfümerien auf. Warum müssen Frauen-Parfüms grundsätzlich süßlich bis zuckersüß riechen und Männer-Parfüms herb bis herbsüß? Muss Frau immer schön süß und nett riechen, ja zum anbeißen und zum vernaschen-süß?

Lebensmittel. Ich glaube, es gibt so gut wie gar kein Fertig-Gericht-Produkt das nicht einen gewissen Zuckergehalt enthält. Selbst in der Salami, Kartoffelsalat, Pizza, Streichkäse, Brote und Brötchen, Haferflockenmischungen, eingemachtes in Gläser, bis hin zu den ganzen, süßlich riechendem Putzmittel und Haushaltsreiniger steckt überall - Zucker, Süßstoffe und Süß-Aromen drin. 99 % der ganzen Getränke- und Saftregale sind allesamt süß und zuckerhaltig - Ausnahme bildet da das einfache Mineralwasser.

Liebe Blogleser - habt ihr Kinder? Seit ihr mal durch die Kinderspielzeug-Abteilungen bewusst mit der Nase durch gegangen? Ist euch der Trend aufgefallen - das sogar das Spielzeug und Bastelzeug mit süßlichen Duftstoffen versehen wird? Püppchen, Armbändchen, Tierchen, Buntstifte, Plüsch, Puppenstübchen... allesamt auf subtile weise, aber dennoch eindeutig vernehmbar, wenn man bewusst die Nase gebraucht - süß!

Man denke nur an die Schulzeit zurück, wo das Klassenzimmer durchströmt war mit allerlei süßlichen Duftaromen, hergerührt aus Schultüten, Ranzen, Mäppchen, Hefte, unzählige gekaute Kaugummis - die allesamt - ein süßliches Aroma verströmten - wie es wohl in den heutigen Klassenzimmern riecht?...


Da werden schon Kinder vom Kleinkind an mit süßlichen Aromen dauerbeschossen (wie riecht das Babypuder?), da wundere ich mich im Grunde wirklich nicht mehr - warum die menschliche Gesellschaft immer mehr ein Fall für Diabetes und Zuckerkrankheiten wird, warum Süßigkeiten immer mehr und größere Auswahl-Regale Platz im Verkaufsräume einnehmen, ja gar die Süßigkeiten selbst prozentual immer höheren Zuckerwert bekommen, weil der Mensch schon so sehr an das Süßkonsum gewöhnt ist, das nur noch süßeres, vermarktetes Zeug sich wieder verkaufen lassen...


Und nun - wenn ich in Wikipedia nachschlage unter dem Wort "Süß" - höre ich fast förmlich die unheimliche Mysterien-Melodie aus irgendeinem Gruselfilm im Hinterkopf spielen, wenn ich sogleich als aller erste Zeile lese:

"Süß ist eine Grundqualität des Geschmacks..."

"Grundqualität"? Na danke.... O.o


Nach all diesem süß-aromatischen Gedankengänge, und was alles im alltäglichen Leben süßlich riecht - möchte ich versuchen zu sammeln, was NICHT süß riecht - aber dennoch angenehm und gut duftet...

Wenn ihr der süßlichen Sinnes-Bombardements auch überdrüssig seid, dann denkt oder schnuppert doch einfach mal bewusst....


... bei frisch gemähtem Gras...
... Wiesen und Felder...
... der Wald...
... den Regen...
... die ionisierte Luft bei Gewitter...
... Blumen...
... feuchtes Erdreich...
... Zimmerpflanzen...
... Das Meer, Strand, Flüsse...
... frisch gehaktes Holz...
... ein Kaminfeuer...
... In den Fingern verriebene Tannennadeln...
... Kastanien und Nüsse...
... Waldpilze...
... den Wind in der Natur...
... ein Fels (ja auch Steine und Felsboden verströmt einen charakteristischen, natürlichen Duft, wenn die ersten Regenstropfen drauffallen...)
... Oder auch - der Duft, den Mann und Frau verströmen bei Erregung...
... ..? (wer kann die Liste fortsetzen?)

Wenn ich das so überblicke - handelt es sich alles um Dinge der Natur. Ebenso bei Nahrungsmittel... vielleicht sollte das einen wirklich zu denken geben, in welch künstlich-aromatisierten und versüßte Alltäglichkeit der Mensch sich befindet, und darauf besinnen, auch öfters wieder zurück zu den natürlichen Dingen zu gehen....

Angefangen von einer ganz normalen Handseife, wo nach der Nase gegangen - am wenigsten Süßaromen enthält... denn die süßlichen Aromazusätze in Dusch-Zeug und Badezusätze riechen nur vornehmlich in der Wanne und ist genau das, was am teuersten am Produkt ist. Für die tägliche, körperliche Reinigung tut eine gute Kernseife genauso.

Bei den Nahrungsmitteln: Achtet bewusster auf das was ihr einkauft. Muss es immer zuckerhaltige Limonade sein? Wem Mineralwasser zu öde schmeckt, probiert es doch mal mit einem Schuss Zitronensaft. Fertigprodukte enthalten mehr Zucker oder Süßstoffe, Geschmacksverstärker und künstliche Aromen- und Haltbarkeitszusätze als Nährwerte. Statt ein Fertiggericht aus der Dose oder fertiger Kartoffelsalat aus dem Eimer kann's auch ruhig eine leckere Gemüsepfanne sein mit selbst und frisch ausgesuchten Gemüse. Statt ein Fertig-Müsli oder ein Joghurt kann's auch einfache und naturbelassene Haferflocken sein und sich Äpfel und Nüsse selbst hinzugeben, oder mit einem Natur-Joghurt selbst ein paar Erdbeeren hineinschneiden.

Statt sich ein Süßigkeiten-Schoko-Riegel (ich hüte mich an dieser Stelle ein Markenprodukt zu nennen, denn im Grunde betrifft es ALLE die es gibt) oder Tüte Chips einzuverleiben kann es auch ruhig Trockenfrüchte sein, Apfel- oder Brotchips.

Doch ich wette - viele Menschen, die schon so sehr darauf gewöhnt sind, süßes in alltäglichen Leben und Essen einzuverleiben, wird all diese natürliche Produkte gar nicht schmecken und das Gesicht verziehen - weil es nicht süßlich genug ist. Und ich frage mich - weiß der Mensch denn überhaupt noch wie natürliches Essen schmeckt?...

Ich schrieb diesen Artikel, basierend auf eigene, gewonnene Erkenntnisse und aus einer nun 10-monate-anhaltenden Null-Zucker-Diät. Mein Zuckerkonsum war noch Anfang diesen Jahres unglaublich hoch - und viele sagten mir schon, das es ein Wunder sei, das ich nicht schon Zuckerkrank geworden sei. Es ist eine Umstellung, das Zuckerkonsum zu reduzieren und gar einzustellen.


Nun, wo ich Zucker fast komplett aus Ernährung raus lasse - und nun auch dabei bin diese aus meinen Bade-Artikeln zu verbannen - wurde meine Sensibilität von Geruchs- und Geschmacksnerven langsam erhöht und rehabilitiert und ich bemerkte, mit wie viel süß der Mensch noch immer (unfreiwillig) umgeben ist, aufgrund dessen, das die großen Verkaufs-Konzerne nun mal darauf ausgelegt sind, ihre Produkte süß-aromatisiert unter die Menschen zu bringen.

Ich hoffe, ich konnte etwas zum Nachdenken anregen.

Liebe Grüße
Singar
Meinungs-austausch über dieses Thema? ---> Forum

Dienstag, 6. November 2007

Porno oder Erotik?

Bezug auf ein Forums-Thema in Singar's-Spirit Forum -> siehe hier


Wer hätte Lust einen Porno zu drehen ? Wenn ja warum, wenn nein auch warum ?

Eine sehr interessante und gute Frage. Ich glaube, man müsste hier etwas Differenzieren bzw. den Begriff eingehender betrachten was genau unter "Porno" verstanden wird, und - wo ich denke, das du eher das meintest - was unter "Erotik" zu verstehen ist. Also ob Du wirklich einen "Porno-Film" drehen meinst, oder aber eher gemeint, einen "Erotik-Film" drehen.

Unter Porno, Pornografie bzw. Porno-Film wird laut Definition folgendes darunter verstanden: Sexuelle Handlungen bzw. der sexuelle Akt selbst, wird gezielt und direkt dargestellt, mit dem Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen und zu befriedigen, wobei beim Filmen bewusst die Geschlechtsorgane sehr betont und ausführlich gezeigt werden und Hauptmotiv des Films der Akt an sich bildet. Dabei spielt die (Körper-)Ästhetik, Sinnlichkeit und Filmhandlung eher eine untergeordnete Rolle - der Konsument bekommt bei einem Porno-Film meist der reine Trieberfüllung - also reiner Sex - zu sehen. Pornofilme richtet sich vornehmlich an jene Zielgruppe, die das sehen wollen, wo es gleich zur Sache geht.

"Pornografie" ist übrigens ein Kunstwort welches aus dem altgriechischem abgeleitet wurde und wörtlich übersetzt "unzüchtige Darstellung" bedeutet.

Einen Erotik-Film - so wie ich darunter verstehe - geht sehr viel mehr in Richtung Darstellende Kunst, welches seine Hauptsparten u.a. Theater und Filmkunst beinhaltet, und hat mit Porno im klassischen Sinne, wenig Gemeinsamkeiten.

Darstellende Kunst, oder auch gesagt "Ephemeren Kunst" (griech. ephemeros = "flüchtig"), ist wie bei der Definition von Kunst selbst auch, eine Hervorbringung des Menschen, bzw. das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Darstellende Kunst ist ein Überbegriff für Formen der Kunst, deren Werke auf vergänglichen Darbietungen bzw. Darstellungen beruhen, so zum Beispiel bei Theater, Performance, Happening, Medienkunst, Tanz. Bei all diesen Darstellenden Kunstformen, heißt es nicht wie beim Bildende Kunst (z.B. Malerei) etwas (er)schaffen, sondern es heißt, etwas "in Szene setzen" oder auch "Inszenierung". Der "Künstler" ist in diesem Falle der, der bei der Inszenierungen "Regie" führt, und wird daher korrekterweise nicht Künstler, sondern Regisseur genannt.

Oft ist es so, das in der Umgangssprache das Wort Erotik (griech. eros = "Liebe") für die meißten gleichbedeutend ist mit Sexualität, sexuelle Erregung, oder auch als Sexualtrieb missverstanden wird, doch das ist ein häufig begangener Irrtum. Dabei bezeichnet der Begriff Erotik ursprünglich die sinnlich-geistige Zuneigung, die ein Mensch einem anderen entgegenbringt und damit ist die psychologisch-geistige Anziehung zu einer anderen Person gemeint, und Sex die trieb- und körpergesteuerte und Liebe die emotional-seelische Anziehung zu verstehen ist.

Die Merkmale der Erotik, oder was man unter "erotische Ausstrahlung" oder "erotischen Signale" versteht, wird keineswegs allein durch bloßen Anblick von Nacktheit eines menschlichen Körpers bestimmt. Erotik können auch bestimmte Kleidungsstücke und Gegenstände (Fetisch) sein, Mimik und Gestik einer Person oder Sprachmelodie, Körperhaltung und Handlung.

So kann in einem Erotik-Film ein kunstvoll inszenierte Darstellung menschlichen Körpers sein, dessen Hauptaugenmerkmal, im gegenüberliegenden vergleich zu Porno, wo die Geschlechtsteile und der Akt das Augenmerk liegt, vornehmlich auf Ästhetik, Schönheit und Sinnlichkeit. Erotik kann in den kleinsten Details liegen, das liegt ganz im Fantasie des Regisseurs.
So kann eine kunstvoll inszenierte Erotikdarstellung zum Beispiel eine in geheimnisvollem, kontrastreichem Licht und Schattenspiel gesetzte Kurven einer Frau sein, wo man mehr erahnen muss als direkt blanke Haut sehen. Oder eine sinnliche und schön anzusehende Szenario zwischen Mann und Frau, wo es nicht darauf ankommt zu sehen, wie sie den Akt vollziehen mit Großaufnahmen von miteinander verkehrende Geschlechtsteile, sondern vielmehr die Gesamtdarstellung, welches einfach schön anzusehen ist aufgrund Ästhetik, Atmosphäre, Schönheit des Körpers und seiner Natur, aber auch Ausdruckskraft der Darsteller und Darstellerinnen, welches alles zusammengenommen ein Kunstwerk für sich bildet.

Ich habe jetzt sehr weit ausholen müssen für die differenzierung zwischen "Porno" und "Erotik" wie ich es persönlich verstehe - damit ich diese Frage von Erotica beantworten kann.

Wenn ich die Wahl habe nach den oben aufgeführten Differenzierung zwischen "Porno" und "Erotik" - welches beides ohne frage jeweils für sich genommen seine Reize hat - gebe ich, einen Erotik-Film zu drehen, den vorzug gegenüber "Porno". Das soll aber nicht bedeuten, das ich Porno damit abwerte (es gibt ja nun Leute die mir unbedingt "bäh"- und "böh"-Abwertungen zwischen die Zeilen reinlesen wollen weswegen ich mich gezwungen sah, den Text zu versuchen so zu formulieren, das weniger Freiraum zur negativen Eigeninterpretationen gibt).

Ich finde es sehr reizvoll, einen Erotik-Film als darstellende Kunstform mitzumachen, auch eine Aktszene - wie gerade Beschrieben - als kunstvolle Szenario in ästhetischen Sinne dargestellt, und wo das Hauptaugenmerk nicht auf den Akt alleine liegt, sondern in seiner Gesamtheit und Ästhetik.


Wenn ja, was für eine Art Porno würdest Du gerne drehen wollen ? Welches Drehbuch würde Dir gefallen ?

Mir würde ein Drehbuch gefallen, wo Atmosphäre, Sinnlichkeit, Ästhetik und Schönheiten des Körpers an erster Stelle stehen. Ich stelle mir jetzt ganz spontan eine wunderschöne Szene in der Karibik vor, an einem paradiesischen Strand, wo Natur und Natürlichkeit zu einem kunstvollem Gesamten dargestellt wird. Wo reizvolle, ästhetisch, schöne Kurven, umspielt von Wellen und gebettet in feinem Sand verspielt in Szene gesetzt werden, und im kontrastreichen, romantischen Licht und Schatten eingetaucht eine Atmosphäre geschaffen wird, wo der Liebesspiel zu einer kunstvollen Ausdrucksform völliger Ekstase dargestellt wird.

*schmunzel* - ja, ich gebe zu, ich bin eine Romantikerin ;-)


Und.......könntest Du Dir einen spirituellen Porno vorstellen ? Also irgendwie ein erotisches Abenteuer mit spirituellem Background ?

Oh, da fällt mir bei dieser Frage ein Comic-szene ein, das ich vor über 20 Jahren oder gar noch länger, als Kind, im Erwachsenen-Comic-Heft "SCHWERMETALL" gesehen habe! Mein Vater sammelte und las damals diese Hefte und darin war vornehmlich allerhand sowohl skuriles an in Fantasy und ScienceFiction gesetzte Erotik-Szenarien, aber auch ebenso viele sehr schöne Zeichnungen von begnadete Künstler, die mit ihre in Bilder gesetzte Kurz-Geschichten Erotik und Kunst miteinander verbanden und/oder etwas aussagen wollten.
Ich habe diese Hefte vor einigen Jahren fast alle vor dem Müll retten können und nach dieser einen Kurz-Geschichte gesucht, welches mir sehr prägnant in Erinnerung geblieben ist, selbst nach so vielen Jahren, aber leider finde ich es nicht mehr. Damals als Kind hatte ich diesen wortlosen Comic-Strip (wie so viele darin *lach*) nicht verstanden, aber jetzt, wo ich mich gerade bei dieser Frage daran erinnere, glaube ich, zu verstehen, was der Künstler damals mit seinen Bildern sagen wollte! Sollte ich wider erwarten diese Bilder doch nochmal finden, werde ich es auf jeden Fall einscannen und zeigen, das ist - jetzt im nachhinein betrachtet - wirklich hochspirituell, was der Künstler damit ausdrückte!
Im groben und das wichtigste erzählt - ich erinnere mich nicht mehr an die gesamte Comic-Strip-Handlung - ging es um einen Mann und einer Frau, die sich im Akt miteinander vereinigten. Die zeichnerische Darstellungen waren sehr interessant und ohne jegliche Worte erzählten die Bilder für sich, nämlich wie durch den Liebesakt erzeugt, Energien entstanden die durch den Scheitel- bis zum Wurzelchakra hindurchflossen, die Liebenden miteinander verbanden, Energien austauschten, und auch wieder zurück an den Kosmos abgaben. Die art und weise der zeichnerische Darstellungen ließ auf ein art "Transparenz" hindeuten, das über das Bewusstsein hinaus geht, eine art Verbindung schuf zum Höheren/Göttlichen Selbst, und die gesammelte (Orgasmus-)Energien etwas bewirken können... Es ist wirklich schade, das ich diesen Comic-strip nicht finde, das hatte wirklich etwas sehr spirituelles an sich, wenn ich das jetzt so im nachhinein betrachte...

Sowas als "spirituellen Erotik-Film" dargestellt, könnte ich mir das zum Beispiel sehr gut vorstellen.


Viele Grüße
Singar

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Freitag, 2. November 2007

Menschliche Verhaltensweise: "Wiederholungen"

Hallo liebe Blog-Leser!

Heute kam ich spontan auf dieses neue Blog-Thema, als ich heute morgen auf der Arbeit mich mit ein paar Kollegen unterhielt.

Zwar fiel mir das schon länger auf, das Menschen - ich ja auch - dazu gerne neigen, bei einer Unterhaltung bzw. Erzählung sich zu Wiederholen, doch wirklich hinterfragt habe ich das bisher noch nicht. Ich finde, diese - nüchtern betrachtet - merkwürdige, menschliche Verhaltensweise sehr wohl es wert, es zu hinterfragen, warum das so ist, warum Mensch sich gerne bei Erzählungen wiederholt, und wieso der Mensch es nicht mit einmaligen Erzählen seiner Story/Erlebnisses belassen kann.

Wer kennt das nicht: Da erzählt jemand eine Story oder ein Erlebnis und kaum ist der letzte Atemzug nach der Pointe der Erzählung gesprochen, geht die Repeat-Schleife von vorne und der Erzähler beginnt das Selbe noch einmal von vorne. Und wenn man genau darauf achtet, bemerkt man, das mit jeder Wiederholung ein bisschen mehr an Details oder Ausblümungen hinzukommen.

Das erste mal wirklich aufgefallen ist mir das vor über 12 Jahren - da war ich 20 Jahre alt - als ich meinen Eltern von einem schönen Ausflugstag erzählte. Mir war nicht bewusst, in meiner hineingesteigerte Euphorie der Erzählung, das ich mich wieder und wieder wiederholte, bis mein Vater mir schließlich ins Wort fiel und sagte "jaja, das hast du jetzt dreimal erzählt, jetzt ist gut."
Ich starrte ihn völlig verblüfft an, und die erste Reaktion war prompt erst mal - Gekränktsein. Natürlich ist mir heute klar, das die Reaktion lächerlich war - aber naja. So war ich eben ;)

Heute morgen dachte ich so darüber nach, über die Verhaltensweisen der Menschen, die gerne dazu neigten, sich zu wiederholen, während ich einer Kollegin bei ihre Erzählungen zuhörte, und ich stellte mir folgende Fragen:

Wieso neigen nicht wenige Menschen dazu, beim Erzählen sich mehrmals zu wiederholen? Wieso neigen manche Menschen dazu, eine Story noch einmal zu wiederholen und gar ein drittes und viertes mal zu erzählen, wobei die Ausschmückungen gar immer detaillierter und blumiger werden?

Ich selbst ertappe mich auch hin und wieder, das ich eine gerade von mir gegebene Information, Erlebnis oder Story noch einmal wiederholte und gar ein drittes mal ansetzte.
Wenn man das genau beobachtet, ist das im Grunde völlig Normal und Gang und Gebe, und auch der Zuhörer reagiert bei erneuten, selben Pointe der Erzählung mit ebenfalls, wiederholte Reaktionen, so, als höre man das jedes Mal zum ersten mal! Der Zuhörer lacht erneut bei der selben Pointe, oder schüttelt fassungslos darüber den Kopf, oder stellt selbst wiederholt dieselben Fragen wieder und wieder, worauf wieder und wieder gleich geantwortet werden!

Ist das euch schon einmal aufgefallen? Wenn nicht, dann achtet einmal darauf. Beobachtet mal die Leute, die etwas lustiges Erzählen und die Leute, die Zuhören. Ihr werdet vielleicht die selbe, interessante Beobachtung machen, das viele Zuhörer gerne dazu neigen, immer wieder an der selben Pointe erneut belustigt zu reagieren, obwohl nach dem zweiten und dritten male erzählen, der Höhepunkt doch schon bekannt ist, aber dennoch so reagieren, als hörten sie es das erste mal.
Meist ist es so, das diese Neigung der Wiederholungen schon gar nicht mehr bewusst wahrgenommen wird bzw. es fällt schon gar nicht mehr auf, wenn einer nicht ganz extrem oft sich in einer Repeat-Schleife befindet.

Und.. weil wir gerade schon dabei sind - wem ist aufgefallen, das auch gerade hier im Text eine Wiederholung stattfand? ;) Na? Hast du es bemerkt? Nein? Dann frage dich mal - wieso das so ist...

Mit lachenden Grüße
Singar

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