Montag, 27. Juni 2011

Der Sinn des Lebens - ein Monopoly-Spiel einer Eintagsfliege?

Wieder und wieder stelle ich mir die selben Fragen, worauf ich noch keine Antworten gefunden habe ...
Es sind vielleicht wohl die ältesten Fragen der Menschheitsgeschichte und zugegeben - bisher habe ich diese Fragen nie so intensiv gestellt bzw. mich überhaupt nicht daran interessiert, nach einer Antwort zu suchen, wie jetzt in den letzten Wochen.
Es ist wie, als wäre die Suche nach Antworten ein art "zurückgehen" zum Ursprung. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist ja im Grunde das, was man als "Entwicklung" in der Spiritualität bezeichnet, nichts anderes als ein "zurückgehen" zum Urpsrung aller Dinge - zu Gott.

Ist das nicht paradox? Die Menschen streben nach vorne, nach vorne, nach vorne, immer weiter und weiter - stets auf der Suche nach etwas neuem, höheren, besseren Ziele, Herausforderungen, neue Lebensinhalte, Erfüllungen - und sind ihr ganzes Leben lang rastlos, unterwegs, auf der Suche nach Antworten, und werden doch nicht fündig, nicht zufrieden und nicht zur Ruhe kommend ...
Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, ...
Auf der Suche nach der wahren Liebe, ...
Auf der Suche nach Glück, Lebensfreude und Erfüllung.

Was ist der Sinn des Lebens?
Was ist wahre Liebe?
Was ist Glück?
Was gibt wirklich tiefe Zufriedenheit, Glück, Erfüllung und Lebensfreude?

Mich beschäftigen vornehmlich die ersten beiden Fragen, bzw. - ganz oben drauf die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Also ... ich muss zugeben, die Meditationen haben mich innerlich mehr aus den Bahnen geworfen, als ich dachte, und ebenso zugegeben - "fürchte" ich mich etwas davor, diese wieder fortzusetzen. Vielleicht ist es auch nur eine Phase wo ich mich einfach nur irgendwie durchbeißen muss, ich weiß es nicht.

Als ich die Ausbildung in der KIGT anfing, hatte ich das erste mal in meinem gesamten Leben endlich etwas gehabt, woran ich fest davon überzeugt war und daran glaubte... an die Sache an sich, an mich selbst, an eine wirklich realisierbare Zukunft, an einem wunderbaren Ziel und an meine persönliche Weiterentwicklung. Und abgesehen davon, hey - die Schule ist ne megageile Einrichtung mit wirklich klasse Menschen drinn...
Aber irgendwas wollte nicht, das ich das behalte und klar, ich konnte die Ausbildung beginnen aber nur unter äußerste harten Bedingungen mit einer nonstop 7-Tage-Arbeitswoche wo ich jeden Tag um 5 uhr aufstehe und abends um 21-23 Uhr erst wieder heim kam, nur unter äußerst knappen, finanziellen Mitteln und unter Abstriche alles, was auch nur entferntest an Erholung oder Freizeit noch vorhanden war.

Seit dem ich die Ausbildung aufgeben musste, weil es finanziell nicht mehr ging weil die Schule ein bis zweimal monatlich Wochenend-Pflichtteilnahmen veranschlagte, wo ich finanziell aber meine Haupteinnahmen bezog und diese enorme Verdienstausfälle in Größenordnung ganzer Monatsmieten ich dadurch nicht mehr ausgleichen konnte, habe ich etwas verloren, was mir ziemlich den Boden unter den Füssen gezogen hatte.
Keinen Beruf/Berufung, keinen Ziel mehr, keine Zukunft. Keine Sache, woran ich an mir physisch und psychisch arbeitete, an mich glaubte, mich erfreute, mir einen Sinn im Leben gab.
Und was das ganze nicht wenig an Tragik dazukommt ist die Tatsache und das Bewusstsein, das ich die Ausbildung hätte locker erfolgreich absolvieren können von körperlichen Seite her, Intelligenz, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit. Aber der Mangel an Geld war mein Genickbruch.... Und irgendwo im Hinterkopf flammt die Frage auf, welche dunkle Mächte dieser Welt das Geld unter Kontrolle hat... welche Mächte bestimmt, wo das Geld fliesen und sich mehren soll und wo es gestoppt und entzogen werden muss...

Für mich ist diese Frage eigentlich völlig klar die Antwort, hätte ich zum Beispiel die Macht, und sehe einen potentiellen mir gefährlich werdenden Wesen stark werden, würde ich diesem auch einfach das Mittel zum Leben abdrehen und finanziell aushungern lassen. So ist das Gefühl was bei mir passierte. Die Ämter gaben absolut rein gar nichts an Unterstützungen, vor Jahren schon sorgten die Mächte dafür, das meine Eltern finanziell ruiniert werden, auf das sie als unterstützende Quelle ebenso ausschieden. Ich hatte eine sehr gute, wohlhabende Online-Freundin wo wir uns so gut verstanden wie selten zuvor und mich immer finanziell unterstützte bis plötzlich sie wörtlich von der Bildfläche verschwand und auch diese Unterstützungen wegfielen. Die letzte Nachricht war so in der art, das sie einen Orden fand und dort einsteigte.... mhmm.... die Fragezeichen die in meinem Kopf schwirren werden wohl nie beantwortet werden was denn da nun wieder passierte.....

Aber zurück zum Thema Sinn des Lebens...

Ist das nicht ein makaberer Joke des Lebens - ein Spott, ein Witz auf meine Kosten von den höheren Mächten in einem unglaublich satirischen Monopoly-Spiel des Lebens?

Man gebe jemanden, der sein bisheriges, ganzes Leben lang auf der Suche nach dem richtigen Weg, Entwicklung und Sinn des Lebens ist, all dies, lasse sie glauben, man müsse nur hart genug arbeiten um etwas zu erreichen, gebe diesem Menschen Glaube, Erfüllung, Zuversicht und eine Zukunft und Ziel zum anstreben - und wenn sie sich damit zu identifizieren beginnt und Glaube und Zuversicht an sich selbst gewinnt, stark wird und stärker, mache es dann schwerer und schwerer und noch viel schwerer bis sie sich davon notgedrungen wieder trennen muss - und damit prompt wieder am Anfang steht...
Wie in einem Monopoly-Spiel: "Gehe zurück in das Gefängnis, begib dich direkt dort hin. Ziehe nicht über Los. Ziehe keine 4000 ein."
Nur... es gibt einen feinen aber perfiden Unterschied zu vorher und diesem zurück-ins-Gefängnis-Spiel: Die Erfahrung und das Gefühl - gelebt zu haben, wenn auch in einer ganz kurzen Zeitspanne welches sich für immer ins Gedächtnis geprägt hat... Das Gefühl wie es ist, teil von etwas größerem zu sein.... wie es ist, eine herrliche Zukunft und eine echte, reale Chance vor Augen zu haben.... wie es ist, für ein erstrebenswertes Ziel hin zu arbeiten.... wie es ist, die vermeintliche Antwort nach dem Sinn des Lebens gefunden zu haben...

Leider habe ich keine Gefängnis-Frei-Karte gezogen und verharre scheinbar Runde um Runde im Stillstand hinter den Gittern des Lebens und egal wie ich würfele, es bringt mich nicht raus.

Das - scheint jetzt die Lage zu sein. "Gehe zurück in das Gefängnis, begib dich direkt dort hin. Ziehe nicht über Los. Ziehe keine 4000 ein." Und in diese Momentum, zurückgeworfen an den Anfang, kommen wieder diese Fragen auf, die ich mir nun stärker, denn je zuvor beschäftigen.... Nein - eigentlich nur eine Frage:

Was ist der Sinn des Lebens?

Für die Zeit wo ich die Ausbildung machte, hatte ich die Antwort ein kleines bisschen schmecken dürfen.... aber nur ein klitzeskleines bisschen - ein Aroma erhaschen dürfen... einen winzigen Augenblick einen Lichtblick eines Ziels und Zukunfts erhaschen dürfen... ein minimaler Momentum fühlen dürfen, akzeptiert und geliebt zu werden und einen kurzen Augenblick lang die Erfüllung spüren dürfen, Teil von etwas größerem sein zu dürfen....

Ist das nicht perfide? ...
Nüchtern betrachtet - ist das eigentlich echt ein makaberer Scherz des Lebens, mich in dieser Ausbildungszeit für einen kurzen moment lang die Antwort nach dem Sinn des Lebens hat schmecken lassen...

"Gehe zurück in das Gefängnis, begib dich direkt dort hin. Ziehe nicht über Los. Ziehe keine 4000 ein."

Ja, gewissermaßen bin ich wieder zurück in einem art "Gefängnis"... Ich habe das Spielbrett noch nicht ganz umrunden dürfen, hatte die herrliche Park-Avenue nur von der Ferne her erhaschen dürfen, als die Würfeln fielen und ich wieder zurück kurz nach dem Anfang geworfen wurde.

Zur Zeit führe ich ein Leben wie das einer - Eintagsfliege.... Ich lebe nur für den heutigen Tag.
Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern und ich verdränge fast gänzlich alles, was vergangen liegt... Ich verdränge die wunderschöne Zeit in der KIGT, die Zeit des Magiers, die Zeit der Beziehungen... Ich schaue nicht zurück, wenn auch die Vergangenheit noch immer eine gewisse "Wirkung" auf mich ausübt, wie Brotkrumen an einem Weg namens "Zeitlinie", welches sich in der Dunkelheit im dichten Wald verliert, je weiter man zurückblickt...
Die Zukunft - gibt es für mich als "Eintagsfliege" auch nicht. Wo ich zuvor eine wunderschöne Zukunft viele Jahre vorraus sah und mich als erfolgreich absolvierte staatl. geprüfte Gymnastiklehrerin und FitnessTrainerin sah, wo ich erfolgreich und mit Spaß mit Menschen zusammenarbeitete, Fitness und Kurse gab oder in Wellness-Hotels arbeitete, mich gar auch auf Aida-Schiffe sah am Deck und Aerobic-Stunden gab, so gibt es heute - nach dem Genickbruch - keine Zukunft. Ich blicke nur noch soweit vorraus wie bis maximal zum nächsten Monatslohn. Mehr nicht... Keine Zukunft, kein Ziel, ja noch nicht einmal ein nächster Tag...
Heute scheint die Sonne? Fein! Morgen regnet es? Mir egal. Gestern war ein Sonntag - Na und?
Irgendwo im entfernten Winkel meines Seins gibt es noch diese inzwischen völlig nutzlos und sinnlos gewordene 3-Jahre Kontaktsperre des Magiers welches im Jahre 2014 auslaufen soll, wie ein Abziehbildchen oder fast unsichtbarer, durchsichtiger Avatar am Rande des Bewusstseins umherflatternd was auf einem ungefähren Punkt in der Zukunft hinausläuft. Ansonsten - gibt es keine Zukunft.
Der Sinn des Lebens endete für mich mit dem finanziellen Genickbruch und Aufgabe der Ausbildung.

Ist das nicht perfide? Im grunde habe ich die Wahl zwischen ein bisschen mehr Geld und dafür hart, hart arbeiten und keine Zeit für Spiritualtität und Erholung für die Seele haben, oder aber Zeit für die Seele und Spiritualität haben aber dafür kein Geld zum leben.
Es scheint, als liefe - oder ist schon - es darauf hinaus, als müsste ich, wenn ich Spiritualität leben will, dafür wie ein Sannyasin leben. Bettelarm, nichts haben, nichts sein, keine Zukunft haben, im stetem Mangel leben, von keinen Nutzen sein, von der Gesellschaft nicht gewollt und einsam als Randfigur irgendwo das Dasein auf der matrixkontrollierten Scheibenwelt fristen. Will ich aber etwas mehr Lebensqualität, finanziellen Polster und Materialismus leben, also besser ausgesorgt sein, so müsste ich mich den Gesetzen der Matrix unterwerfen und dafür mit meiner Seele bezahlen in form von harter Arbeit und buckeln und keine Zeit mehr für die Spiritualität und Seele haben, weil man die kostbare Lebenszeit für andere fristet.

Das Leben ist also ein großes Monopoly-Spiel. Man dreht Runde um Runde und allein die Götter entscheiden, wie schnell oder wie gut du vorwärts kommst oder in Gefängnis landest, da sie die Würfeln die fallen, in ihre Hände halten.

Ich lebe wie eine Eintagsfliege... die Vergangenheit verdrängend, die Zukunft in Dunkelheit liegend... Für mich gibt es nur heute... kaum ein Morgen, ein Übermorgen? *schulterzuck*... Hin und wieder ein Blick auf den Kontostand und kurzes Ausrechnen was mir zum Leben bleibt bis zum nächsten Lohn... Ein Tagesablauf die sich stets wiederholt und wiederholt mit den vorherigen Tagen, und was noch weiter zurückliegt, lasse ich im Geiste schon in der Dunkelheit verschwinden. Wenn es nach mir ginge, soll die Welt untergehen. Zugrunde gehen. Es ist mir scheißegal geworden. Die höheren, dunkle Mächte haben gewonnen, sie haben mir meine Ausbildung und Glaube an mich und an meine Zukunft genommen, und sie kontrollieren den Geldfluss dieses Planeten und sie alleine bestimmen, was und wieviel an Brotkrumen mir zusteht. Gerade so viel, um nicht gänzlich zu verhungern, weil es scheint großes Vergnügen zu bereiten, mich noch ein bisschen weiter am "Leben" zu erhalten, aber auch nicht zu viel, denn ich könnte ja ausbrechen und stark und somit für sie Gefährlich werden. Ich zweifele auch nicht daran, das ein perfides, geschicktes Spiel gedreht wurde, um genau das zu erreichen, was erreicht wurde, mich vom Magier zu trennen, der mich nicht wirklich wahrhaftig und realhaftig kennenlernen konnte sondern mich nur über den Matrixkontrollierten Computernetzwerke erlebte und ansonsten aus mir unerfindlichen Gründen sich weigert, die wahrhaftige Gestalt in der Realität anzuschauen.

Was also - ist der Sinn des Lebens?

Ich denke - es gibt gar keinen Sinn. Das Leben ist völlig - Sinn-los. Nur ein perfides Matrix-Spiel auf einer Scheibenwelt. Ein Monopoly-Spiel, wo der Verlauf ein reine Glückssache ist, je nachdem wessen Nase den Göttern gefällt und die Würfeln günstig fallen lassen oder nicht und das Spiel des Lebens nur mit Steuer- und Miete-zahlen und Gefängnis-aufenthalte verbringt.

Da ist das Leben einer Sannyasin-Eintagsfliege doch schon fast wieder gut.... Wenn ich noch das eine oder andere Sache aus der Vergangenheit endlich aus dem Gedächtnis tilgen könnte wie dieser wundervolle Wesen Atheja und die Schule der KIGT - dann kann das Spielleben endlich beendet werden.

Aquajade

Montag, 20. Juni 2011

Aktive Meditationen und was es in mir bewirkt...

Aktive Meditationen und was es in mir bewirkt...

Letzte Woche habe ich zusammen mit einem befreundeten Mystiker eine intensive Woche mit mehrere Meditationen mit gemacht und dazu jeden Tag lange gejoggt. Ziel war es eigentlich, meinen alten Schmerz loszuwerden.

Frühmorgens den Tag beginnen mit einer einstündigen aktiven Meditation, eine Mischung zwischen Dynamische Meditation und Kundalini Meditation, eingeteilt in vier Stufen nach einer dafür speziell ausgearbeiteten Musik-CD von Osho.
Die ersten 15 Minuten ist ein schnelles, aber tiefes Atmen durch die Nase und dabei den Körper bei jedem stoßweisem Ausatmen aus dem Schulter- und Oberkörperbereich mit schüttelnde Armbewegung das stoßweise Ausatmen unterstützt.
Die nächsten 15 Minuten ist ein intensiveres, körperliches, fast hüpfendes Schütteln und das stoßweise Ausatmen wird mit einem lauten, tief aus dem Bauch heraus strömenden "Hu! Hu! Hu! Hu! ..." begleitet. Ist gar nicht so einfach, das mit vollem Körpereinsatz zu machen und hinterher hatte ich ganz schön Muskelkater in Bereichen, wo ich noch nie Muskelkater im Leben hatte...
In der dritten Phase, also in den nächsten 15 Minuten haben wir eine Reihe art gymnastische Bewegungsübungen gemacht in der Reihenfolge angefangen von oben nach unten: Augen, Kopf, Hals, Genick, weiter runter zu den Armen, Hände, Oberkörper, Unterkörper, Hüfte, Beine, Füsse, Wirbelsäule.... Übungen also, die wirklich alles abdecken, was an Muskeln und Gelenke im Körper gibt, die man dehnt und aktiviert - sowohl die oberen Muskelschichten als auch die unteren, tiefen Schichten.
Und die letzte Phase ist Stille - 15 Minuten lang ruhig und entspannt mit gekreutzten Beinen sitzen, Finger und Daumen zusammen entspannt an Knie und mit geschlossenen Augen in sich kehren und die Stille erfahren, in sich horchen, still sein... nicht denken, nur fühlen...

Nach dieser einstündigen Meditation ging es los, raus in den Park joggen für eine weitere Stunde und mehr, zwischen 8-12 km, ganz langsam, aber dennoch dynamisch, aktiv, die Strecke bewusst so gesteckt das es berg hoch und runter geht, unterschiedliche Boden - teils weicher Erdboden, teils Sandwege, teils Betonwege, teils Sportplatzstrecke... mit dem Hintergrund, auf alle Untergründe und Straßenneigungen gleichsam laufen zu können, der Körper solle sich nicht an einem zu weichen oder zu harten Boden gewöhnen.

Nach dem Jogging lauf und ausgiebige körperliche Reinigung in der Dusche dann erst gibt es das erste Essen, meißt ist es dann schon Mittagszeit, und es gibt einen selbstgemachten, gut gemischten, vegetarischen Salat bestehend aus Rohkost, Gemüse, Salate, Käse, Eier und dazu warmen Tee oder warmen Apfelsaft.

Anschließend ist etwa 1 Stunde oder mehr Tiefenentspannung angesagt. Man legt sich auf dem Rücken, Augen mit einer weichen Augenbinde zu zum abdunkeln, und einer Meditations-CD mit gesprochene, positive Affirmationen gelauscht und in Trance gelegen.

Der rest des Tages wird kreativ genutzt, z.B. entweder mit musizieren, spaziergänge im Park oder Strand, philosophische, spirituelle Gespräche oder auch einfach nur alltagsdinge erledigen, oder gegen Abend mit Job arbeiten gehen.

Der Tag wird am Abend mit einer Nadabrahma-Meditation beendet, eine Stunde lang im Schneidersitz sitzen und die innere Stille finden indem man einen Summton erzeugt. Auch hier haben wir eine von Osho für Nadabrahma hergestellte Musik-CD laufen, das eigentlich nur aus sanfte Gongschläge besteht und summen mit jedem Ausatmen einen Ton eigener Wahl oder Gefühl aus. Jeder habe einen eigenen Ton, den man am angenehmsten findet, und summt.

Soweit die Beschreibung eines Tagesablaufes welches ich in exakt oben beschriebener Form fünf Tage lang mit gemacht habe (mo - fr)...

Die ersten beiden Phasen in der morgen-Meditation sind für mich die ... unangenehmsten. Ich hätte es nicht gedacht, aber in der ersten Phase, beim stoßweisen Schnaufen und in der zweiten Phase beim schüttelnden "Hu! Hu! Hu!... " kommen Emotionen tief aus dem Bauch- und Brustbereich hoch, die ich einfach nur als ganz schön heftig empfinde... fast jeden Morgen habe ich in diesen beiden Phasen geheult und der hochkommende Schmerz schnürte mir die Kehle zu und raubte mir den Atem... Aber dennoch musste ich da durch, weiter, und weiter, und weiter, es wird nicht abgebrochen, es wird durchgezogen. Nicht zuletzt war mein Ehrgeiz, da durch zu gehen geweckt, einen Yogi neben mir zu haben, der die ganzen Meditationen mit mir durchzieht und mich da nicht alleine lässt.

Ich wollte für das Wochenende, welches ich beide Tage mit lange Arbeitsschichten gleich zweier Jobs mir frei nehmen, um diese Meditationen komplett durch weiter zu machen ohne Unterbrechung - durch das Wochenende hindurch und die darauffolgende Woche nahtlos weiter, um einen in mir gefühlten Barriere zu durchbrechen. Denn ich fühle heftigst, wie es in mir arbeitet, wie die ganzen, intensiven Meditationen zusammen mit Bewegungen und Laufen in mir etwas bewegt, löst, oder sagen wir mal ... erst einmal die ganzen festgestampfte Erde und Seelenmüll auflockert und nach oben befördert ...
Leider habe ich keinen Ersatz und nicht frei bekommen für das Wochenende, aber der Yogi-Meister sagte mir, es macht nichts, wenn diese zwei Tage Unterbrechung sind, und widersprach mein Bedenken meines Gefühls, nach dem Wochenende und Unterbrechung würde ich am Montag wieder "von vorne" anfangen... Das, was ich mir jetzt fünf intensive Tage lang (v)erarbeitet und hervorgeholt habe, geht nicht "verloren"... und Ruhezeiten oder Pausen seien auch völlig OK, auch das brauche der Körper und Seele und mache dort weiter, wo ich aufgehört habe nach den Wochenenden....

Tja... aber was bewirken diese Meditationen nun in mir? Ich beobachte mich selbst, fühle in mich hinein... und ich bin verunsichert und zugegeben - etwas verwirrt. Ich hätte eigentlich damit gerechnet, das mit den ganzen aktiven Meditationen, welches Schmerz und Seelenmüll abbaut, ich mich nach und nach besser fühlen würde... Aber ich stelle fest, mit jedem Tag wo ich diese intensive Meditationen machte, fühlte ich immer mehr - in mir eine art Gleichgültigkeit. Ein art innerliches sterben hat stattgefunden, so fühlt sich das für mich jedenfalls an. Mein Leben hat mehr und mehr jegliche Bedeutung verloren, beim letzten Tiefenentspannung am Freitag legte ich mich ins Bett und dachte nur noch eines: Augen zu machen - und nie wieder aufwachen... einfach hinlegen und sterben... denn es gibt nichts hier in diesem Leben, was es wert macht, weiter zu leben. Einfach sterben - liegenbleiben... nicht mehr aufwachen... dem Gefühl erliegen, nichts zu sein... nichts zu sein... absolut - nichts - zu - sein....
Diese Gefühle und Wunsch zum Sterben verwirrt mich.... denn es stellt sich mir unweigerlich die Frage - ob mein Leben nur Sinn machte mit meinem Seelenmüll, Schmerz und Ballast... Ob mein Schmerz und Seelenmüll der einzige Lebensinhalt war... und nun, wo das durch die Meditationen hervorgeholt und nach und nach abgebaut wurde - baute ich mir damit auch sozusagen meinen Existenzgrund ab? Als ich aus der Tiefenentspannung und traumlosen Tiefschlaf wieder aufwachte, war ich fast regelrecht entteuscht... Ich öffnete die Augen... fühlte in mir diese - Leere ... und war entteuscht... aber auch zugleich fühlte ich in mir eine art Gleichgültigkeit ... Leben... Sterben... Fühlen.. .nichtfühlen... Es verlor alles seine Bedeutung und ich fühle eine emotionslose Gleichgültigkeit ...

Das Wochenende verbrachte ich mit meinen Jobs... lange Stunden am Thresen stehen im Fitness-studio ... nach außen hin die Maske eines fröhlichen, freundlichen Empfangsdame... aber dahinter - fühle ich nichts... Gleichgültigkeit... Emotionslosigkeit... Leere. Wenn die Welt jetzt untergehen würde, wäre es ok... Wenn ich jetzt am Abend auf dem Heimweg überfallen und niedergestochen werde, wäre es ok... Wenn ich jetzt weiter hier am Thresen stehen und arbeiten muss, wäre es ok... Wenn ich jetzt einen Geldsegen bekommen würde, wäre es ok... Wenn ich jetzt meinen Job und Obdach verlieren würde, wäre es ok... denn nichts hat noch eine Bedeutung oder einen Sinn im Leben...

Gleichgültigkeit... Sowohl dem Leben gegenüber, meiner eigenen Existenz gegenüber als auch gegenüber anderen Menschen gegenüber bis auf einen... der letzte Schmerz... welches noch brodelt und vorhanden ist...

Ich gebe zu, ich hadere und fürchte mich, weiter die Meditationen intensiv durchzuziehen denn... was ist, wenn dem tatsächlich so ist, das Schmerz mein einzige Lebensgrund und -basis ist? Was ist, wenn ich auch diesen, letzten und größten Schmerz in meiner Brust auflöse - was wird dann passieren? Ich werde sterben... innerlich.. es wird nichts mehr von mir da sein... welchen Grund habe ich dann noch auf ein weiteres, körperliches Leben?

In den Lehren Osho's habe ich in eines seiner Bücher gelesen über das "stirb und werde" .... Das man erst sterben muss um zu dem zu werden, was man ist... Dass das Ego sterben muss, um sein wahres Wesen entfalten zu können...

... was mich natürlich auf die Frage wiederum zurückbringt - wer bin ich wirklich? Doch diese Frage.. kann ich noch nicht beantworten...
Ich muss da durch... weiter... und auch den letzten und größten Schmerz auflösen... auch wenn es bedeutet, jeglichen Sinn des Lebens und Existenzgrund vollends zu verlieren. Vielleicht tut sich dann ein neues auf, das weiß ich nicht, aber ganz ehrlich - es ist mir egal, ich erwarte nichts...
Denoch werde ich das Gefühl nicht los, das es keine geben wird und der körperliche Tot nicht mehr weit sein wird. Es ist das Gefühl der Gleichgültigkeit.. Leere.. und Erwartungslosigkeit, was nun derzeit in mir herrscht... Keine positive Emotionen, aber auch keine negative Emotionen... Im grunde habe ich jetzt schon angefangen mit den Gedanken, alle meine Schulden, die ich in diesem Leben habe, zurück zu geben, auszugleichen, jene, die mir halfen es zurück zu zahlen... um niemanden mehr noch etwas schuldig zu sein... Im Grunde habe ich schon angefangen zu überlegen, wie ich nach und nach all das, was ich besitze hergebe... All das, was für mich an Bedeutung besaß, los zu lassen.
Der Prozess des Loslassens hatte schon mit der Kündigung der Ausbildung begonnen, welches mir so viel bedeutete und einen Sinn und Zukunftsaussicht im Leben gab. Als nächstes wird mein Auto drann sein - welches ich mir noch immer total festgehalten habe, weil es mir Unabhängigkeit und Mobilität gab... ich werde es verschleudern und aufgeben... wo sollte ich noch hinfahren? Nirgends, denn es ist mir egal... Danach besitze ich nur noch das was in meinem kleinen 1-Zimmer-Appartment ist und was ich am Leib trage...
Und wenn ich meine letzten Schulden die ich im laufe der Jahre aufgesammelt beglichen habe, und auch die letzte Schuld an Taja für seine 4 jahre Coaching beglichen habe, kann ich von dieser Welt verschwinden. Weil es nichts mehr gibt, was mich noch in dieser sinnlosen Existenz hält.

Achja und auch eines meiner letzten Handlungen wird sein - mich an alle Personen zu bedanken und auszudrücken was ich für sie empfinde, die mir wichtig waren und in meinem Leben eine Rolle spielten... Auch das sollte nicht offen bleiben... angefangen habe ich damit schon, ohne das ich dessen mir bewusst war worauf es hinauslaufen würde, war mit meiner Danksagung und Ausdruck meiner Liebe und Zuneigung meiner Musiklehrerin gegenüber... deren Freundschaft und Kontakt ich mir so gerne wünschte. Vielleicht werde ich noch irgendwann meine Liebe ihr gegenüber direkt in die Augen schauend sagen und mich bedanken... Aber im Grunde - habe ich schon begonnen damit abzuschließen, das sie keine Kontakte und Freundschaft zu mir will. Wenn ich weiter meditiere, wird auch dieser Schmerz irgendwann aufgelöst werden in Gleichgültigkeit und Alleinseinigkeit......

Aquajade


Freitag, 3. Juni 2011

Krankheiten und Süchte und die Ernsthaftigkeit helfende/therapierende Menschen.

Das ist ein sehr großes und umfassendes Thema, was ich anschneide...



Zum Beispiel Sucht - Onlinesucht - Spielesucht:


Ja, auch ich bin nach wie vor noch nicht ganz frei von der Sucht der Spiele, gerade was Internet-/Onlinespiele angeht.


Aber ich bin nun seit einiger Zeit schon zu der Überzeugung gekommen, um zu WISSEN, was Spielesucht genau ist - also nicht nur Onlinespiele, sondern auch allgemeinhin Spiel-Sucht, muss man selbst erst einmal in so eine Sucht in vollen Maßen durchzogen haben.



Erst wenn man es selbst er-lebt und durch-lebt hat, kann man wissen bzw. erfahren, wie die Suchtfallen aussehen und wie die Sucht in einem Spiel versteckt, aber doch forciert aufrecht erhalten wird.



Meiner Meinung nach, nutzt es herzlich wenig, wenn die ganzen Schlauberger und Theoretiker einem etwas davon erzählen, was Sucht ist, ohne das sie es selbst nicht das am eigenem Leib erlebt haben. Jemand, der selbst kein Alkoholiker war, kann nicht wirklich und wahrhaftig anderen erzählen, was Alkoholismus ist. Und jemand, der selbst noch nie ein Spielejunkie war, kann nicht die Sucht anderer Spielejunkies verstehen und da raus helfen. Ein Psychotherapeut kann nicht anderen psychologisch helfen und Sitzungen geben, wenn er nicht selbst einmal die psychologische Hilfe in Anspruch nahm und auf der Couch lag und therapiert wurde.


Ein Fitness-Trainer kann einen fettleibigen, übergewichtigen Menschen nicht wirklich ernsthaft und erfolgreich helfen, abzunehmen und schlank werden, wenn dieser nicht selbst die Erfahrung besitzt, wie es ist, fett zu sein und selbst leibhaftig diesen Prozess des Abnehmens durchlebt hat.



Denn mal ehrlich: Wenn Du ein übergewichtiger Mensch bist und willst Abnehmen und schlank werden, kannst Du Rat und Anweisungen von jemanden annehmen und befolgen, der aber selbst nie übergewichtig war und nicht weiß wie das ist, abzunehmen?


Oder umgekehrt: Du bist rank und schlank und kennst das Dicksein nicht, kannst Du wirklich ernsthaft einem übergewichtigen Menschen helfen und Rat geben, wie dieser die Pfunde purzeln lassen kann?


Ich sage in beiden Fällen absolut - Nein.


Ein dicker Mensch nimmt den Rat und Anweisungen von jemanden, der Fettleibigkeit nicht kennt, auf unbewusster weise nicht an. Denn er kann den Ratgeber nicht ernstnehmen. Er kennt das ja nicht. Er redet von sich nur aus Theorie, aber nicht aus Erfahrung. Von daher bin ich zu der Überzeugung gekommen, funktionieren daher die meißten Fitness- und Coachingprogramme in den Fitness-Studios nicht, wenn übergewichtige Menschen dort landen um abnehmen zu wollen, und müssen sich schlaue Sprüche von rankschlanke Trainer anhören, die selbst niemals im Leben Übergewichtig waren.



So ist das auch bei süchtige oder psychotherapeutischen Menschen. Wer selbst wirklich erlebt hat und weiß, was Sucht ist - sei es Alkoholsucht, Spielesucht oder sonst alle arten von Sucht - und selbst aus dieser Sucht herausgekommen ist mit einem entsprechend erweiterten Bewusstsein darüber, was da genau vonstatten gingf, dieser ist auch fähig, anderen wirklich helfen zu können. Denn dieser ist dann kein Theoretiker, sondern ein Wissender durch Erfahrung.


Ein wirklich guter Psychotherapeut ist jemand, der selbst hat sich helfen lassen von einem Therapeuten. Wie kann jemand andere auditieren lernen, wenn dieser nicht einmal selbst Auditing erhalten hat?



Oder ganz anderes Beispiel: Mein Vater war Architekt. In seiner Zeit musste er erst einen Bauberuf voll erlernt haben, um schließlich lernen zu können, wie man plant und wie man Pläne zeichnet! Er lernte Maurer und arbeitete zuvor erst einmal für mehrere Jahren auf Baustellen und erlebte leibhaftig selbst, wie es ist, ein Gebäude mit eigenen Händen hinzustellen. Von daher auch hier: Wie kann jemand einen Plan zeichnen wie das Haus theoretisch auszusehen hat, wenn dieser nicht selbst erst einmal auf der Baustelle gestanden und gemauert hat?


Heute - so erlebt die Gesellschaft es inzwischen zu hauf' - gibt es nur noch lauter "Fachidioten". Heute wandern die Menschen von der Schulbank direkt in die Uni und studieren Architektur und zeichnen und planen was, aber haben überhaupt keine Ahnung, wie gemauert wird, wie die Durchführung auf der Baustelle aussieht, und wie die dort herrschende Bedingungen aussehen. Denn diese Theoretiker wissen gar nicht, was sie da wirklich fabrizieren und interagieren fast gänzlich nur theoretisch und imaginär ohne die Realität durch Erfahrung zu kennen. Als Bauzeichnerin habe ich selbst so häufig erlebt, wie toll und schön eine Zeichnung eines Gebäudes auf dem Blatt Papier aussieht, graphisch toll anzusehen, mit ein paar "pfiffige, architektonische Hervorhebungen", aber als das Gebäude hingestellt wurde, war es ein grässlicher Bunker mit seltsamen Auwüchsen.


Das sind die Werke von Theoretiker, die selbst nicht einen Ziegelstein in den Händen hielten und selbst nicht wirklich auf Baustellen gearbeitet hatten. Da wird lediglich ein dreimonatiges Praktikum im Betrieb absolviert und damit hat es sichs schon. Absolut unzureichend.



Psychotherapeuten: Vor Jahrzehnten war ich regelmäßig bei einem Psychotherapeuten. Er selbst erzählte mir, er kam auf seinem Beruf, weil er selbst auf der Couch lag und eine Therapie in Anspruch nahm. Aber ich hatte dennoch in all der Zeit ihn unbewusst nicht ernst genommen. Erst sehr viel später durch jahrelange Selbstreflexion weiß ich - dieser Therapeut mag vielleicht selbst auch auf der Couch gelegen haben, aber hatte seine Therapie selbst nie beendet oder zu früh beendet ohne wirklichen Fallabschluss. So verwundert mich es auch nicht, dass meine Therapie bei ihm entsprechend auch so endete - ohne einem wirklichen ende und ohne Abschluss. Denn wie kann jemand wirklich einen Menschen durch einen Fall bringen, wenn er selbst nicht den eigenen Fall beendet hatte und ja selbst noch offene Baustellen hat?



Ein Freund erzählte mir eine unglaubliche, aber wahrhaftige Geschichte: Sein bester Freund war Drogensüchtig. Er versuchte vergebens ihn da raus zu helfen, aber es gelang ihm nicht. Zu tief saß die Sucht nach der Droge und der Süchtige nahm einfach nichts an, an Ratschläge und Motivationen da raus zu kommen. Bis der Drogensüchtige ihn vorwarf: "Wie kannst Du wissen, was Sucht ist, wenn Du nicht selbst süchtig warst??"


Diese Frage war in der Tat einleuchtend. Also machten sie eine Abmachung.


Mein Freund erklärte sich für einverstanden, ihm in seine Sucht zu folgen, sich also von ihm von der selben Droge süchtig machen zu lassen. Auf das der Süchtige selber mit eigenen Augen sah und erkannte, das sein Freund ihm in die Sucht folgte und die Sucht selbst wahrhaftig kennenlernte.


Als das nach Monatelangen Drogenkonsum geschah und nun beide tief Drogenabhängig waren, fragte mein Freund ihn: "Siehst Du, das ich süchtig bin?" - "Ja" - "Ich habe die Sucht angenommen und kennengelernt und weiß ich nun nach Deiner Meinung nach, was Sucht ist?" - "Ja, Du weißt jetzt, wie das ist, süchtig nach der Droge zu sein" - "Gut! Ich bin Dir gefolgt in deine Sucht, nun ist es Zeit, das Du mir folgst, da wieder herauszukommen." - "Ja, ich folge Dir" .......


Sie beide kamen erfolgreich aus der Sucht heraus und sind von der Sucht bis heute vollkommen geheilt. Denn der Freund konnte ihn nun wirklich ernst nehmen und befolgte all seinen Rat und Anweisungen. (Er brachte sich und ihm mittels täglichen, intensiven Joggens, körperliche Aktivitäten und Meditationen heraus......)



Was will ich nun mit diesem Beitrag eigentlich sagen? Ein Mensch, der jemand anderen helfen will, wird wirklich nur dann ernst genommen und als Helfer und Ratgeber angenommen, wenn dieser selbst die Problematik der Sucht als eigene Erfahrung kennt und absolut weiß, wovon er da redet. Nur diese können wirklich und wahrhaftig einem Süchtigen oder kranken etwas vermitteln und akzeptiert werden. Denn auf unbewusster Ebene fühlt/erkennt der Süchtige oder der fettleibige oder der psychisch Kranke, das der Helfer entweder nur Theorien von sich gibt, oder leibhaftig selbst erlebt hat und weiß, was Sucht ist, was es bedeutet, von der Fettleibigkeit herunter zu kommen, oder wie das ist, selbst auf dem Couch zu liegen und sich zu öffnen. Auf unbewusster Ebene fühlt/erkennt der Mensch sehr wohl, ob es sich um angeeignetes Theoriewissen handelt oder um wahrhaftiges, selbst erlebtes/durchlebtes Wissen. Und dementsprechend werden wahrhaftig erfahrene Menschen bei weitem viel eher ernst genommen und die Hilfe angenommen und akzeptiert, als ein Theoretiker.



Denn mal ehrlich: Wieso sonst zum Beispiel können "Gleichgesinnte" oder Freunde mit selben Erfahrungen sich viel besser und effektiver sich gegenseitig heraushelfen und einander verstehen und durch das Verstehen aus ihrem Dilemma herauskommen, als der wöchentliche Besuch bei einem in der Universität studierter Arzt, der nur angeeignetes Schulwissen anwendet?



Eine weitere Sache: In vielen Esoterik-Plattformen erlebe ich Menschen, die selbst aktiv viel ratgebender Natur sind. Ja manche sogar in sog. Esoterik-Call-center arbeiten und Anrufer beraten und helfen. Aber leider sind die selben Menschen zu 99% selbst eine einzige Baustelle mit Problematiken.


Wie kann also jemand, der selbst z.B. probleme mit der Partnerschaft hat, anderen beraten und helfen in ihre Liebesprobleme? Wie kann jemand anderen wirklich einen fruchtenden Rat geben, wenn das selbe Problem bei einem selbst offen liegt?



Versteht ihr was ich meine? Das wäre so, als würde eine Frau, die selbst keine Kinder bekommen hat und nie Kinder großgezogen hat (aber schon immerhin einiges via Internet oder Zeitschriften was hier und da darüber gelesen hat), einer frisch gewordene Mutter erzählt, wie sie ihr Baby aufzuziehen und zu erziehen hat. Die Mutter wird ihr den Vogel zeigen und zu recht beleidigt sagen: "Du hast doch selbst keine Kinder, wie kannst Du mir sagen, was richtig und was falsch ist und wie ich das Kind richtig zu erziehen habe?". .....



.......Aber komisch - überall sonst wird das aber ganz genau so gehandhabt - Theoretiker erzählen etwas, beraten und geben Anweisungen und Hilfe, die Leute glauben das, nehmen das zunächst an - aber es funktioniert nicht!? Ein fettleibiger Mensch nimmt partout nicht ab, nein, er nimmt meißt sogar noch mehr zu und wird frustiert und geht nie wieder ins Studio mit dem schlanken Trainern, die selbst nie Fettleibigkeit erfahren haben. Ein psychisch kranker Mensch wandert endlose Jahre auf der Couch und bekommt keinen wirklichen Erfolg oder Fallabschluss, weil der psychologe selbst seine eigene Baustellen nie wirklich gelöst hat! Der Drogensüchtige oder Spielesüchtige Mensch versumpft immer weiter bis zur völligen Gleichgültigkeit, weil er absolut unzugänglich geworden ist gegenüber jenen, die nicht wissen, wie das ist, süchtig zu sein! Der esoterisch beratende erleidet weiterin Schiffbruch, Beziehungsprobleme oder gar spirituelle Brüche und egal wie toll sich die Ratschläge anhören mögen und inhaltlich auch vielleicht völlig korrekt sein mögen - aber solange der ratgebende/hilfegebende Mensch selbst darüber absolut keine wahrhaftige Ahnung und Wissen durch Erfahrung besitzt - kann es einfach nicht beim anderen wirklich ankommen und ernst genommen werden.




Nun... ich möchte jetzt hier nicht all die Menschen, die es gut meinen mit ihren Ratschlägen ohne eigene Erfahrungen, schlecht machen. Doch möchte ich das Bewusstsein mit diesem Artikel den einen und anderen Leser eröffnen oder erweitern, weshalb z.B. eine gegebene Hilfe nicht immer erfolgreich fruchten oder helfen kann. Auch wenn man in einem Thema selbst eine offene Baustelle besitzt, aber schon ein stück weit vorrangekommen ist, ist man durchaus auch schon in der Lage, so weit wie bis zur eigenen Baustellengrenze, was man bisher erfahren hat, das weiter zu vermitteln. Allerdings mit dem Bewusstsein und glasklare Offenheit auch dem anderen Gegenüber, nur soweit wie bis hierher, wo man selbst angekommen ist, Hilfe und/oder Wissen weitervermitteln zu können.


Eine Mutter mit einem zweijährigen Kind kann ihre Erfahrung an einer frisch gewordene Mutter nur soweit ihre Erfahrung und Wissen weitervermitteln wie sie selbst in den zwei Jahren gesammelt hat. Aber sie kann einer Mutter mit einer 14-Jährigen nicht erzählen, wie sie ihren Teenager zu handhaben hat. Versteht ihr das?



Und das - sollte wirklich jeder sich absolut bewusst sein, der Hilfe oder Rat anbietet, egal in welchem Bereich. Gerade in esoterischen, spirituellen und psychologischen oder lebensberatenden Bereich............



Gruß
Aquajade